Man sollte nicht über die Schwächen anderer reden und auch nicht mit seinen eigenen Stärken prahlen

(Minghui.de) Es gibt ein Sprichwort das besagt: „Niemand ist vollkommen.” Jeder hat Schwächen. Wenn man immer die Schwächen der anderen betrachtet und überall davon erzählt, wird man diejenigen verletzen. So sollte man sich als Gentleman nicht benehmen.

Wen Zhengming, ein talentierter Intellektueller aus Südchina, war Mitte der Ming-Dynastie der berühmteste Maler und Kalligraph. Er hatte von Grund auf eine natürliche Einstellung, nicht von den Schwächen anderer hören zu wollen. Wenn ihm jemand über die Schwächen anderer erzählen wollte, vermied er dieses Thema geschickt, so dass die Person die Unterhaltung nicht weiter über diese Sache führte. Sein ganzes Leben lang verhielt er sich so.

Ma Yuan, ein berühmter General der östlichen Han-Dynastie, warnte seinen Neffen ebenfalls: „Ich hoffe, dass, wenn du von den Schwächen anderer hörst, das so behandelst, als hättest du die Namen deiner Eltern gehört. Du kannst sie hören, aber dein Mund darf sie nicht äußern.” [Anmerkung: Der chinesischen Tradition zufolge sollen die Kinder den Namen ihrer Eltern aus Respekt nicht direkt nennen.]

Was die eigenen Stärken und Verdienste angeht, so sollten wir unsere Fähigkeiten nicht zur Schau stellen, sondern ruhig den rechten Moment abwarten und bescheiden sein.

Laotse sagte einmal zu Konfuzius: „Ich habe gehört, dass ein gescheiter Händler seinen Reichtum sorgfältig verbirgt und so erscheint, als ob er nichts besitze. Jemand mit reichlich Tugend macht den Anschein, als ob er nichts zu sagen habe. Lass ab von der Eingebildetheit und übermäßigen Wünschen. Lass ab von der Selbstzufriedenheit, der Eitelkeit und damit, dich selbst zu verhätscheln. Nichts davon ist gut für dich.” [frei übersetzt]

The Doctrine of the Mean zitiert Worte aus The Book of Song: „Warum hat ein schönes Kleid, verziert mit eleganter Stickerei, einen einfachen Überrock? Eben deshalb, weil die elegante Stickerei zu hervorstechend ist.” [frei übersetzt] Dies wird verwendet um zu erklären, dass der Dao eines Mannes einer ist, bei dem man eben seine Fähigkeiten nicht zur Schau stellt, sondern ruhig auf den richtigen Zeitpunkt wartet. Auch wenn seine äußere Erscheinung nicht sehr bemerkenswert zu sein scheint, wird sie mit der Zeit erstrahlen. Wenn das Innere seicht ist, wird die äußere Erscheinung, auch wenn sie zunächst attraktiv scheint, rasch an Wert verlieren.