Die kleine Praktizierende in meiner Familie

(Minhui.de) Meine Tochter ist sechs Jahre alt. In jungen Jahren machte sie bereits viele Erfahrungen (mit Falun Gong).

Meine Tochter wurde kurz nach dem 20. Juli 1999 geboren, dem Tag, an dem die Verfolgung von Falun Gong begann. Als sie ein Jahr alt war, wurde ihr Vater inhaftiert, weil er für Falun Gong in Peking appellierte. Ich ging mit meiner Tochter jeden Tag zum Eingang der Haftanstalt und erzählte allen Menschen über Falun Gong und warum ihr Vater unrechtmäßig inhaftiert wurde. Zu jener Zeit konnte meine Tochter noch nicht sprechen, aber anscheinend hat sie auf ihre Art und Weise die wahren Umstände erklärt.

Später hatte man ihren Vater in ein Zwangsarbeitslager gebracht, weil er Materialien zur Wahrheitserklärung hergestellt hatte. Meine Tochter hatte bereits gelernt, was sie sagen sollte und was nicht. Manchmal geschah es, dass man sie fragte, wo sie gewesen sei, nachdem wir vom Zuhause eines Mitpraktizierenden oder einem Ort, wo Materialien zur Wahrheitserklärung hergestellt wurden, zurückkehrten. So gab sie eine kurze Antwort wie: „Meine Mutter und ich waren irgendwo.” Als wir wieder zu Hause waren, sagte sie dann: „Mami, ich werde anderen niemals sagen, wo wir hingegangen sind.”

Egal wie das Wetter war, ob Regen, Sonnenschein, Wind oder Kälte, wenn andere Praktizierende um Hilfe baten, nahm ich meine Tochter mit und ging sofort dort hin. Sie schrie niemals oder machte viel Lärm. Wenn wir uns zu Hause bei Mitpraktizierenden aufhielten, so spielte meine Tochter leise und beschäftigte sich mit sich selbst. Vielleicht suchte sie ihren Vater oft hinter Gitterstäben. Jedes Mal, wenn wir an den Eisengittern der Tiefgarage unserer Nachbarn vorbeigingen, schrie sie: „Papa, Papa!» Sie wusste nicht genau, wo sich ihr Vater befand.

Als mein Ehemann zum zweiten Mal verhaftet wurde, war er gerade auf dem Weg, um seine drei Jahre alte Tochter vom Kindergarten abzuholen. Als drei in Zivil gekleidete Polizisten meinen Mann auf den Boden stießen und ihn mit Gewalt in das Polizeiauto beförderten, war meine Tochter alleine und sie hielt sich an den Beinen eines alten Mannes fest. Sie rief vor lauter Entsetzen: „Opa, ich hab solche Angst. Opa, ich hab solche Angst.” Als Folge dieses Schocks geschah es manchmal, dass sie Angst bekam, wenn sie gerade unten spielte, und jemanden erblickte, der mit einer Handtasche vorbei ging. Sie lief dann in die 2. Etage hinauf und schrie dabei, dass der böse Polizist gekommen sei.

Meine Tochter war gerade ein Jahr alt, als ich damit begann, ihr aus dem Buch Hong Yin von Meister Li Hongzhi vorzulesen. Mit zwei Jahren konnte sie das erste Gedicht auswendig aufsagen, „Fa harmonisieren” (27. Dezember 1992):

„Buddhas Licht weit strahlt,
Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar.
Gemeinsam stetig voran,
Aussichten glänzend.”

Als meine Tochter ihren Vater im Zwangsarbeitslager besuchte, flüsterte sie ihm dieses Gedicht ins Ohr, sodass es die Polizisten des Lagers nicht hören konnten. Kurze Zeit später war sie in der Lage, sich alle 72 Gedichte zu merken. Sie nahm sich dann jeden Tag das Gedichtbuch Hong Yin, um es selber zu lesen. Zuerst schenkte ich diesem Umstand wenig Aufmerksamkeit, weil ich dachte, dass sie das Buch doch nicht wirklich lesen könne, zumal sie die Buchstaben nicht kannte. Ich war überrascht, dass sie im Alter von drei Jahren die Verse rezitieren konnte. Sie merkte sich viele Wörter durch ihre eigene Art des Lesens, ohne dass ich sie dies gelehrt hatte. Ich konnte mir nicht helfen, als dies voller Erstaunen dem Wunder von Dafa zuzuschreiben. Seitdem studierte sie jeden Tag Hong Yin. Meine Tochter merkte sich genau all diese Verse in ihrem Herzen.

Ich erinnere mich an einen Tag, als meine Tochter noch keine drei Jahre alt war. Bei einem Erfahrungsaustausch mit einem Mitpraktizierenden erwähnte ich, dass ich mich als allein erziehende Mutter in Anbetracht der Situation, dass mein Mann im Zwangsarbeitslager sei, sehr müde fühlen würde. Als meine Tochter dies hörte, unterbrach sie ihr Spielen und zitierte plötzlich eine Zeile aus dem Gedicht: „Mama, ,Den Körper ermüden, keine Bitternis” („Das Herz leiden lassen” vom 17.12.1976 aus Hong Yin) Der Mitpraktizierende sagte dann: „Sieh mal an, dein kleines Mädchen weiß es besser.”

Meine Tochter lernte weiterhin selbstständig die Gedichte im Buch Hong Yin. Als sie Fieber bekam, sagte sie: „Mama, es geht mir nicht gut. Wir sollten gemeinsam das Fa lernen.» Dann las ich ihr aus Hong Yin vor und half ihr, damit sie ein wenig schlafen konnte. Nach dem Aufwachen bat sie mich, weiter vorzulesen und kein einziges Gedicht dabei auszulassen. Sie fragte auch den Meister: „Meister, ich leide so sehr. Bitte hilf mir.» Dann erzählte sie mir, sie habe drehende Faluns um ihre Nase gesehen. Diese berührten mehrmals ihre Nase und flogen dann wieder fort.

Im Alter von vier Jahren begann meine Tochter, neben Märchenbüchern, das Zhuan Falun zu lesen. Obwohl sie einige Worte nicht kannte, konnte dies sie nicht aufhalten, das Fa zu lernen.

Als sie fünf Jahre alt war, nahm sie zweimal pro Woche an Gruppenaktivitäten zum Fa-Lernen teil und las das Zhuan Falun einwandfrei. In unserer Gruppe gibt es Praktizierende aller Altersklassen, von 5 bis zu 70 Jahren. Wir lernten gemeinsam dasselbe Buch. Ich verspürte die gewaltige Barmherzigkeit des Meisters, der uns ermöglichte, in das Buddha-Licht einzutauchen und uns fleißig gemeinsam zu erhöhen und die Grenzen der verschiedenen Altersstufen zu durchbrechen.

Nun ist unsere Tochter sechs Jahre alt. Sie hat viele Lektionen des Meisters gelesen, die er an unterschiedlichen Orten gehalten hatte. In der Regel misst sie ihre eigene Taten - ob richtig oder falsch - mit dem Fa. Was sie sagte, basierte normalerweise auf dem Fa. Wenn sie gelegentlich das Fa nicht lernte, weinte sie und sagte: „Ich habe vergessen, das Fa zu lernen. Ich habe vergessen, das Fa zu lernen.» Dann stand sie spät auf, um sich zurecht zu machen und das Fa zu lernen, bevor sie schlafen ging. So beschrieb der Meister dies im Gedicht „Solide kultivieren» (7. Oktober 1994, Hong Yin):

„Fa lernen, Fa erhalten,
Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das erreichen ist kultivieren.”

Manchmal erkannte ich durch meine Tochter meine eigenen Schwächen.

Nachdem wir viele Orte bereist hatten, verließ ich mit meiner Tochter China und wir reisten ins Ausland. In diesem freien Land erklären wir nun jeden Abend bis Mitternacht an bestimmten Plätzen den Touristen aus China die wahren Umstände. Wir müssen täglich lange zu Fuß gehen, um dort hinzukommen. Sie rezitiert dabei immer den Vers „Aufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten» (29. Mai 2002, Hong Yin II):

„Große Erleuchtete, keine Furcht vor Bitternis
Willen diamantfest
Kein Festhalten an Leben und Tod
Edelmütig auf dem Weg der Fa-Berichtigung”

Meine Tochter weint oder beklagt sich niemals, weil sie weiß, dass die Wahrheitserklärung der Errettung von Menschen dient. Jedes Mal wenn ich mit ansehe, wie chinesische Touristen durch ihre kleinen Hände Zeitungen zur Wahrheitserklärung erhalten, erkenne ich, dass der Meister immer bei uns ist.