Ottawa, Kanada: Praktizierende, Menschenrechtsanwälte und Parlamentsmitglieder rufen zu einem Einreisestop für Verfolger von Falun Gong auf (Foto)

(Minghui.de) Am 28. September 2005 starteten Praktizierende aus Ottawa einen dringenden Appell, um die kanadische Regierung dazu aufzurufen, Xia Deren, den Bürgermeister von Dalian und stellvertretenden Gouverneur der Provinz Liaoning, die Einreise nach Kanada zu verweigern. Es ist geplant, dass Xia am 30. September eine Geschäftsreise nach Kanada unternehmen soll. Praktizierende stellten auch eine Folterszene nach, um die Verfolgung bloßzustellen. Dieses Ereignis fiel mit dem Wohltätigkeitsgrillen auf dem Parlamentshügel zusammen, das unter dem Motto „Hände über Grenzen hinweg” von vier großen kanadischen Parteien organisiert worden war. Der Appell und die Folternachstellung zog die Aufmerksamkeit von Tausenden auf sich.

Praktizierende appellieren auf Kanadas Parlamentshügel

Der bekannte Menschenrechtsanwalt David Matas schrieb am 25. August an die zuständigen kanadischen Beamten, einschließlich des Ministers für Öffentliche Sicherheit, Immigration und Auslandsangelegenheiten, um die kanadische Regierung aufzufordern, keine Visa an Verfolgungstäter auszustellen. Herr Matas wies darauf hin, dass einer Person, die wegen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig gesprochen wurde, auf der Grundlage von „Kanadas Programm gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen”, die Einreise verweigert werden könne. Wenn es solchen Beamten gestattet sei, nach Kanada einzureisen, dann würde das den Eindruck erwecken, Kanada würde Völkermord und Menschenrechtsverletzungen entschuldigen, sagte er. Er fügte hinzu, dass Kanada nach den internationalen Menschenrechtsvereinbarungen und „Kanadas Programm gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen”, die Opfer derartiger Verbrechen nicht alleine lassen sollten, wenn sie sich dagegen wehren.

MP Kilgour führte in seiner Rede Folgendes aus: „Es kann bei niemandem Zweifel daran geben, dass die chinesische Regierung Falun Gong-Praktizierende gnadenlos in ganz China verfolgt, für etwas, das eigentlich in jedem anderen Land auf der ganzen Welt vollkommen legal ist. Trotzdem China behauptet, dass es bei ihnen die Freiheit des religiösen Gewissens gibt, werden Falun Gong-Praktizierende weiterhin zu Opfern im ganzen Land. Ich fordere die Regierung dringend auf, dem Wortlaut des eigenen Gesetzes zu folgen und das Recht seiner Bürger zu respektieren.” Der MP sagte außerdem: „[Ich]... stimme absolut zu, dass diesen Personen, auf der Grundlage ihrer Komplizenschaft in der Verletzung der Menschenrechte von Falun Gong-Praktizierenden, nicht erlaubt werden solle, nach Kanada einzureisen.”

Die Provinz Liaoning und die Stadt Dalian sind zwei der schlimmsten Tatorte bei der Verfolgung. Im Juni 2003 sprach das „Federal District Court” von Nordkalifornien Xia Deren schuldig - der Folter, der grausamen, unmenschlichen und entwürdigenden Behandlung, der unrechtmäßigen Inhaftierung, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und des Eingriffs in die Freiheit der Religion und des Glaubens.

Gegen Ende Januar 2004 hatte „Kanadas Programm gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen”, für die Königlich-Kanadische Berittene Polizei (RCMP) eine Liste von 45 chinesischen Beamten aus jeder Ebene der Parteikomitees, des „Büro 610”, der Kommunalregierungen und der Zwangsarbeitslager zusammengestellt, die verantwortlich sind für die Verfolgung von Falun Gong. Xia Derens Name befand sich auch auf der Liste. Laut kanadischem Recht kann bei jedem, der auf der Liste steht und versucht nach Kanada einzureisen, eine sofortige Nachforschung eingeleitet werden, welche möglicherweise eine Verweigerung von Visa nach Kanada, Abschiebung, Verurteilung und Bestrafung, auf der Grundlage des kanadischen Rechts über Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, zur Folge hat.

Anfang September 2005 wurde Bo Xilai, der ehemalige Gouverneur der Provinz Liaoning, zusammen mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao zum Besuch in Kanada erwartet. Bo Xilai befindet sich auch namentlich auf dieser CCAHWCP-Überwachungsliste. Zum Zeitpunkt von Hus Besuch verschwand Bos Name von der Delegationsliste. Analytiker glauben, dass dieser Sachverhalt mit der starken Meinungsäußerung der kanadischen Öffentlichkeit, der Anwälte, MPs und der Unterstützer von Falun Gong zu tun hatte.

Berichten zufolge erklärte eine offizielle Webseite von Dalian, am 10. Juli, dass Xia Deren und seine Delegation, am 30. September entweder in Vancouver oder Toronto eine „Arbeitsausstellung” der Stadt Dalian veranstalten würden. Doch diese Webseite wurde kürzlich entfernt.

Nach den Daten des Jahres 2003 von CCAHWCP wurde 581 Personen, wegen des Verdachts auf Verwicklung in Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen von 1999 bis 2000, die Einreise nach Kanada verweigert. Diese Zahl veränderte sich für 2000-2001, auf 644 und für 2001-2002 auf 445. Ein Beamter der CCAHWCP sagte, dass Kanada solchen Personen gegenüber keinerlei Erklärungen abgeben müsse, warum die Einreise verweigert werde.