Ein Journalist der International Herald Tribune stellt die Moral von Yahoo in Bezug auf Handelsbeziehungen mit China in Frage

(Minghui.de) Die International Herald Tribune veröffentlichte am 21. September 2005 einen Artikel, geschrieben von Philip Bowring. Der Bericht hob hervor, wie bedenklich es sei, dass Yahoo Informationen zur Verfügung gestellt habe, die Chinas Staatssicherheitsapparat halfen, einen Reporter aufzuspüren und ins Gefängnis zu bringen. Die Verbreitung dieses Virus von skrupelloser Habgier in das Herz des Internets ist zutiefst beunruhigend. Yahoo operiert international und sollte sich bemühen, einigen allgemeinen Grundsätzen zu folgen. Jedoch übermittelt Yahoo die Botschaft, dass es seinem Unternehmen nur ums Geld geht.

Der Artikel warnte Hongkongs Journalisten, sich in Acht zu nehmen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht, dass Yahoo dem chinesischen Staatssicherheitsdienst Informationen geliefert hat, durch die ein Reporter ausfindig gemacht und verhaftet werden konnte, kommt die Aussage desselben Unternehmens, dass es einen Journalisten einstellt, um eigene Berichterstattungen über bedeutende globale Ereignisse zu liefern.

Der Bericht sagte aus, dass der erste Punkt Grund genug zur Sorge wäre, wenn man den zweiten Punkt hinzufüge, sei es regelrecht erschreckend. Es ist schwer, nicht daraus zu schließen, dass Yahoos Nachrichtenerfassung von der „Profit unter allen Umständen” Mentalität angetrieben wird, die hinter der Zusammenarbeit mit Chinas Unterdrückern von Nachrichtenanbietern und Informanten steckt.

Die Rechtfertigung ist, dass Yahoo in China Geschäfte macht und, wie jede andere dort ansässige Gesellschaft oder Person, nach den hiesigen Gesetzen handeln müsste. Der Artikel erwähnte, dass dies prinzipiell vernünftig klinge, aber dass es sowohl naiv als auch hinterlistig sei. Tatsache ist, dass Berichten zufolge die Identität durch die Hongkonger Geschäftsstelle Yahoos gegründet wurde. Hongkong ist ein Teil Chinas, auch wenn es eine andere Gesetzgebung und noch keine allumfassenden staatlichen Geheimhaltungsgesetze hat.

Aber es gibt noch weitere grundlegende Punkte. Ohne spezielle Reihenfolge beinhalten sie Folgendes:

Der Artikel gab an: „Nur den Gesetzen folgen”, dies ist keine Entschuldigung für unmoralisches Benehmen. Es möge die Umstände lindern, aber das wäre schon alles. Dies ist nach den Grundsätzen des westlichen Journalismus unmoralisch.

Der Bericht brachte zum Ausdruck: „Yahoo macht internationale Geschäfte und sollte nach einigen allgemeinen Prinzipien handeln - auf dieselbe Art, wo eine Auslieferung nur in Fällen zustande kommt, in denen ähnliche Gesetze herrschen. Die Unterstützung, Mörder, Selbstmordattentäter und Drogenschmuggler aufzuspüren, ist nicht dasselbe wie Informanten auszuliefern, die über Nachrichten verfügen, die in den meisten Ländern als seriös betrachtet werden und worauf die Bevölkerung ein angemessenes Recht hat.

Der Bericht sagt aus: „Yahoo ist eine amerikanische Gesellschaft, die auch dort ihren Sitz hat. Die Welt - um nicht nur die Menschen in Amerika zu nennen - möchte glauben, dass ihre führenden Firmen versuchen, sich nach Werten zu richten, die in ihrer Verfassung stehen. Die Menschen auf der Welt erwarten noch immer, dass moralische Beispiele geliefert werden, wenn es um Themen, wie Redefreiheit geht. Die Botschaft von Yahoo ist, dass es sich ausschließlich ums Geld dreht.

Der Bericht hob natürlich auch hervor, dass es bei der Organisation der Medien nichts Neues ist, den Profit vor die Prinzipien zu stellen. Viele haben jahrelang die Berichterstattung über die politische Lage in Singapur vermieden, weil sie Angst hatten, sie würden dadurch geschäftliche Vorteile verlieren, die der Stadtstaat anbietet. Rupert Murdoch ist dafür bekannt, dass er durch Medieninteresse geschäftliche Vergünstigungen erzielt. Meistens entfernte er notorisch die BBC Weltnachrichten von Star TV, und sein Harper Collins wurde zurückgezogen, um Chris Pattens Bericht über sein Gouverneursamt von Hongkong zu veröffentlichen, um sich bei der Pekinger Regierung einzuschmeicheln, damit er sich einen Zutritt zum Satellitenprogramm verschaffen konnte.

Aber die Verbreitung dieses Virus der unmoralischen Habgier in das Herz des Internets wirkt ziemlich beängstigend. Wird Google diesem Beispiel folgen? Wird Skype, das zurzeit von eBay getragen wird, Chinas Staatssicherheit mit digitalen Aufnahmen des Stimmenverkehrs im Internet versorgen?

Der Bericht hob ironisch hervor, dass all das devote Getue sich als vergeblich erweisen würde, so lange es ums Geld machen geht. Ausländer können Programme verkaufen und eine Minderheitsbeteiligung in den chinesischen Medien bekommen. Aber Peking hat es deutlich klar gemacht, dass der Staat die Kontrolle über die Medien behalten will. Den Ausländern wird es erlaubt, sich einige Stückchen des Profits abzuholen, damit es so aussieht, als würde das ihre Investition in China rechtfertigen. Aber sie werden dafür ihre Geburtsrechte verkaufen - nämlich die Informationsfreiheit und rechtliches Gehör - dafür, dass sie abgespeist wurden.