Eine Geschichte, wie man dem Regen entkommt

(Minghui.de) Als ich klein war, erzählte mir meine Mutter viele Geschichten. Eine von ihnen ist auch nach über 50 Jahren noch in mir lebendig. Ich habe von dieser Geschichte viel profitiert und möchte sie gerne mit meinen Mitpraktizierenden teilen.

An einem Sommertag fing es plötzlich an, heftig zu regnen. Die Leute, die es nicht mehr rechtzeitig nach Hause schafften, rannten zu einer Hütte, um dem Regen zu entkommen. Ein völlig durchnässtes Kind kam ebenfalls in die Hütte, um vor dem Regen Unterschlupf zu finden. Als das Kind die Hütte gerade betreten hatte, passierte etwas Merkwürdiges. Lautes, ohrenbetäubendes Donnern und Blitze kamen in der Ferne auf. Dann donnerte es direkt über der Hütte. Die Erwachsenen zitterten vor Furcht. Einer von ihnen hatte den Verdacht, dass das Kind den Donner und die Blitze mitgebracht hätte. Also forderte er das Kind auf, die Hütte zu verlassen.

Es regnete sogar noch stärker, und der Krach des Donners wurde noch lauter. Das Kind wollte nicht gehen. Der Mann hatte das Kind immer mehr im Verdacht, etwas mit dem Donner zu tun zu haben, und dachte, dass der einzige Weg, der Gefahr zu entgehen, darin bestünde, das Kind wegzujagen. Also schrie er das Kind an und forderte es zum Gehen auf. Andere machten dabei mit, das Kind aus der Hütte zu vertreiben. Mit Tränen in den Augen blieb dem Kind keine andere Wahl, als in den strömenden Regen hinauszugehen. Als das Kind noch nicht sehr weit von der Hütte entfernt war, traf ein Blitz die Hütte und machte sie dem Erdboden gleich. Es hörte auf zu regnen, und der Donner verhallte. Das Kind kehrte unverletzt nach Hause zurück.

Der Geist der Menschen ist schlecht, wohingegen Gottheiten und Buddhas barmherzig sind. Wenn diese Menschen dem Kind Unterschlupf vor dem Regen gewährt hätten, wären sie vielleicht mit diesem guten Gedanken der Bestrafung durch den Tod entronnen und hätten zusammen mit dem Kind überlebt. Gleichwohl ließen sie die Chance, die ihnen von den Gottheiten und Buddhas gegeben wurde, aus und verloren deshalb ihr Leben. Tatsächlich wird Gutes und Böses entsprechend belohnt und bestraft. Ein Gedanke bestimmt den Unterschied zwischen Leben und Tod.