Radio France Internationale: Ehemaliger chinesischer Polizeibeamter und Diplomat erörtern die Verfolgung der KPC gegen Falun Gong und Menschenrechtsangelegenheiten in China (Teil 1)

(Minghui.de) Am 24. und 25. Oktober sendete RFI (Radio France Internationale) ein Interview mit dem ehemaligen chinesischen Polizeibeamten, Hao Fengjun und dem ehemaligen chinesischen Diplomaten, Chen Yonglin, hinsichtlich der Verfolgung gegen Falun Gong und Menschenrechtsangelegenheiten in China. Das Programm „Frankreich und Europa”, welches am 24. Oktober nach Asien ausgestrahlt wurde, enthielt den ersten Teil des Interviews.

Heute ist der 24. Oktober. Die Epoch Times veranstaltete eine Pressekonferenz in ihrem Auslandsmedien- Aufnahmezentrum am Seineufer in Paris. Sprecher in dieser Pressekonferenz waren Herr Chen Yonglin und Herr Hao Fengjun, welche ihre Identitäten als chinesischer Diplomat und Polizeibeamter vor einigen Monaten in Australien aufgegeben hatten.

Chen Yonglin war politischer Konsul und ausgezeichneter Sekretär an der chinesischen Botschaft in Australien. Hao Fengjun war Beauftragter des Büros 610 im Büro für Öffentliche Sicherheit Tianjin.

Ihre heutigen Vorträge enthüllten Menschenrechtsangelegenheiten und Bestechungen in China. Sie beantworteten auch Fragen der französischen Medien. Nach der Pressekonferenz akzeptierten sie ein Interview mit dem Reporter.

Herr Hao stellte die Situation der Verfolgung vor, welche das Büro 610 Falun Gong zugefügt hat.

Hao: Viele Beamte in Chinas Polizeiorganisation und dem inländischen Sicherheitsbüro, mich selbst eingeschlossen, werden gezwungen, Falun Gong zu verfolgen. Sie begreifen die Wahrheit über Falun Gong nicht. Seit diese Beamten vom Polizeisystem befördert werden, haben die meisten von ihnen mit Schurken und Verbrechern zu tun. Falun Gong-Praktizierende, Christen, Katholiken unterscheiden sich von diesen kriminellen Missetätern.

Der zweite Grund, weswegen ich sagte, dass sie die Wahrheit nicht begreifen, ist: nachdem zweiunddreißig westliche Falun Gong-Praktizierende auf dem Tiananmen-Platz Ende 2001 Falun Gong-Banner zeigten und hochhielten, wurden wir gezwungen, eine große Anzahl Dokumente zu verbreiten, die behaupteten, Falun Gong engagiere sehr reiche westliche Menschen.

Reporter: Mit dem Hinweis auf Westler, meinen Sie da Ausländer?

Hao: Ja, Westler sind Ausländer, einschließlich weißer und dunkelhäutiger. Die chinesische Regierung erzählte uns, dass diese Ausländer für das Zeigen der Banner auf dem Tiananmen-Platz hoch bezahlt würden. Jedoch als ich nach Australien kam und einen der Westler, die auf den Tiananmen-Platz gingen, traf, begann ich die Wahrheit zu begreifen. Ich fragte ihn, wann er das Praktizieren von Falun Gong angefangen habe. Er antwortete, es war im Jahr 1996 und er ging 2001 auf den Tiananmen-Platz. Er ist auf einem Foto abgebildet. Die chinesische Regierung verdrehte die Tatsachen und wiederholte die Lügen viele Male. Letztendlich wurden die Lügen beinahe Wahrheit.

Einige chinesische Beamten verfolgten Dissidenten aggressiv, einfach für persönlichen Gewinn und Beförderung. Ich war Zeuge, wie die Polizei Sun Ti, eine Falun Gong-Praktizierende, zusammenschlug. Es war für mich das erste Mal, dass ich miterlebte, wie die Polizei Falun Gong-Praktizierende foltert. Davor glaubte ich nicht an die Brutalität der Verfolgung. Ich dachte immer, die Wunden an Beinen und Rücken wären durch Anmalen verfälscht. Sun Ti war eine Frau in den Fünfzigern. Ich habe niemals den Rücken einer völlig normalen Frau gesehen, der schwarz und blaurot verfärbt war, weil sie verprügelt wurde. Das machte mich sehr nachdenklich.

Reporter: Sind sich die Menschen in China über das Prügeln bewusst?

Hao: Nein, das wissen sie nicht. Warum habe ich Sun Ti als Beispiel angeführt? Das tat ich deswegen, weil, nachdem Sun Ti verprügelt wurde, beauftragte man eine Polizistin und mich, bei ihr Salbe aufzutragen. Das Verfahren wurde erst eingeleitet, als das Trauma abgeheilt war. Nebenbei werden in China alle Medien durch die Kommunistische Partei kontrolliert. Es ist unmöglich, frei über diese negativen Vorkommnisse zu berichten.

Reporter: Sie beide waren Insider der chinesischen Regierung. Denken Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen, dass die chinesische Regierung die Unterdrückungsstrategie gegen Falun Gong fortsetzen wird? Und wenn ja, wie lange noch?

Hao: Ich weiß nicht, wie lange die chinesische Regierung in der Lage sein wird, ihre Taktik gegen Falun Gong aufrecht zu erhalten. Dagegen habe ich Zweifel, ob sich die Regierung selbst noch lange halten kann.

Reporter: Wollen Sie damit ausdrücken, dass solange die chinesische kommunistische Regierung besteht, sie ihre Verfolgungsstrategie gegen Falun Gong nicht ändert?

Hao: Ja, im Grunde denke ich so. Jedoch glaube ich, das wird nicht mehr lange dauern.

Reporter: Chen Yonglin und Hao Fengjun waren bei einer Pressekonferenz, die im Europäischen Parlament abgehalten wurde, betreffend Menschenrechtsangelegenheiten in China. Herr Chen möchte gerne eine Einführung darüber geben, was er dort erlebt hat.

Chen: Ich wurde von Herrn Charles Tannock, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Menschenrechtskomitees des Europäischen Parlaments eingeladen, um dort eine Zeugenaussage über die Menschenrechtssituation in China abzugeben. Diese Veranstaltung schien für die chinesische kommunistische Regierung von Wichtigkeit zu sein, welche einen Tag vor dieser Aussage Druck auf Herrn Tannock ausübte. Die chinesische kommunistische Regierung brachte ihre Absicht zum Ausdruck, selbst zum Europäischen Parlament zu kommen, um die „wirkliche Menschenrechtssituation” in China darzustellen. Am nächsten Tag wurden sieben Personen entsandt, um der Zeugenaussage beizuwohnen. Unter ihnen waren drei von der Europäischen Union akkreditierte chinesische Diplomaten, zwei Reporter der Xinhua Nachrichtenagentur und einer von China Young Daily.

Herr Tannock gab eine Stellungnahme ab, um seinen klaren Standpunkt zu Menschenrechten darzulegen. Er sagte, die Europäische Union wolle mit China in Kontakt bleiben, doch China müsse Verbesserungen hinsichtlich der Menschenrechte herbeiführen. Ich fügte hinzu: „Als Sprachrohr der chinesischen kommunistischen Regierung sollte die Xinhua Nachrichtenagentur einen Bericht über diese Veranstaltung in ihren Publikationen in China veröffentlichen. Ich hoffe, der Bericht wird sorgfältig und objektiv die Worte von Herrn Tannock wiedergeben. Nicht nur der Wunsch der Europäischen Union, mit China weiter in Kontakt bleiben zu wollen, sollte erwähnt werden, er sollte auch die Gespräche über Menschenrechte beinhalten.” Ich erwähnte bei der Aussage auch, dass die Xinhua Nachrichtenagentur auch für die Sammlung von Informationen für die chinesische kommunistische Regierung verantwortlich sei. Meine Stellungnahme brachte die Reporter der Xinhua Nachrichtenagentur in Verlegenheit. Nach der Pressekonferenz näherte sich mir einer der Reporter privat und beklagte sich über meine Feststellung. Ich erwiderte ihm, dass das, was ich sagte, der Wahrheit entspricht und dass meine Feststellung nicht persönlich gegen ihn gerichtet war. Stattdessen war es gegen die chinesische kommunistische Regierung gerichtet. Damit sich in dem chinesischen kommunistischen Regime Veränderungen ergeben, ist Druck erforderlich.

Reporter: Als für das Ausland akkreditierter Diplomat sollten Sie mit dem allem vertraut sein. War das ein Teil ihrer Arbeit in der Vergangenheit?

Chen: Ja, deshalb habe ich ein sehr großes Verständnis dafür. Die Pressekonferenz war in der Form einer Anhörung organisiert. Das chinesische kommunistische Regime maß diesem Ereignis eine außerordentliche Gewichtung bei und entsandte drei Diplomaten, um bei dieser Pressekonferenz anwesend zu sein. Nach meiner mündlichen Interaktion mit der Xinhua Nachrichtenagentur entgegneten die drei chinesischen Beamten kein einziges Wort. Eigentlich hätten sie nicht zu schweigen brauchen. Sie hätten sich einfach aussprechen können. Jedoch wagten sie nicht, dies zu tun. Ich weiß ganz genau, sie fürchteten, falsche Worte zu sagen und Fehler einzugestehen, die ich für meinen Vorteil nutzen könnte. Sie wussten, alles über die so genannte „wirkliche” Menschenrechtssituation in China war vorgetäuscht.

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200511/27716.html

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