Sich selbst loslassen, das Lebewesen im Herzen aufnehmen (Teil2)

(Minghui.de)

Teil 1: www.minghui.de/artikel/26315.html

Jeder ist ein Koordinator

Der Begriff Koordinator schien mir sehr weit zu sein. Ich kannte meinen Charakter und die Xinxing-Ebene gut und wollte mich nur um meine „technischen Projekte” kümmern. In Koordinationen wollte ich mich nicht einmischen. Der Meister hat in Jingwens mehrmals von Koordinatoren gesprochen und ich weiß auch, dass diese Rolle wegen ihrer Funktion sehr wichtig ist. Kann ein Koordinator die Kultivierenden nicht miteinander verbinden und dazu bringen, ihrer Möglichkeit nach bei der gemeinsamen Fa-Bestätigung herauszutreten, wäre er nur ein gewöhnlicher Kultivierender. Daher bin ich nie auf die Idee gekommen, dass diese Rolle etwas mit mir zu tun haben könnte. Ich sah, dass auch die Koordinatoren in meiner Umgebung täglich mit aller Mühe arbeiteten und sich dabei fortwährend berichtigten, es gibt immer noch so viele Probleme zu lösen. Manchmal gab es sogar noch Gerüchte unter Praktizierenden über sie. Natürlich waren solche Vorkommnisse eine gute Gelegenheit zur Erhöhung, und um nach innen zu schauen. Aber der Druck und die Verantwortung, denen sie täglich begegneten, schreckten mich ab. Als ich sah, dass die Koordinatoren so viel zu tragen hatten, die Anregungen von Praktizierenden einbezogen und allseitig zu berücksichtigen, dennoch von anderen missverstanden wurden, habe ich ihnen meine Hilfe angeboten. So habe ich allmählich bei der Koordinationsarbeit mitgeholfen. Später erkannte ich, dass damals mein Verantwortungsgefühl nur aus meinen Gefühlen entsprang.

Bis ich eines Tags das Jingwen „Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region” las. Was ist ein Koordinator? Hier hat der Meister gesagt: „Was die Zuständigen der Dafa-Jünger angeht, sie sind eigentlich nur Koordinatoren, wie eine Kontaktperson, die Informationen weitergibt” „Jeder ist ein Kultivierender und einer, der für andere hergibt.” Weshalb mochte ich das Wort „Koordinator” nicht hören? Lag es daran, dass ich nichts für die Gesamtheit hergeben wollte? Was habe ich dazu beigetragen, als sich die Mitpraktizierenden mit so viel Druck in ihrer Arbeit auseinandersetzen mussten? Wenn manchmal diese Anschauung bei mir zugetroffen hatte, brachte ich sogar solche Worte hervor wie: „Ihr Koordinatoren...” Welche Wirkung habe ich dabei ausgeübt? Habe ich etwa nicht unbewusst eine Spaltung erzeugt? Wozu das Koordinieren? Dient das Koordinieren nicht dazu, jeden einzelnen in die Gesamtheit einzubinden, sodass wir uns als ein Körper erhöhen und somit in der Fa-Berichtigung Schritt halten können?

Mir hat auf einmal eingeleuchtet: Die Koordination geht jeden von uns an. Weil keine einzige Unternehmung für die Fa-Berichtigung von anderen abgetrennt ist. Jede Sache braucht unser gemeinsames Wirken, selbst eine Sache zwischen zwei Praktizierenden. Durch das Fa-Lernen habe ich allmählich begriffen, dass Koordinieren eine Sache ist, die jeden von uns angeht. „Wenn die Dafa-Jünger als eine Gesamtheit bei der Fa-Berichtigung gut koordinieren, wird die Kraft des Fa sehr groß sein.” (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003) Wenn wir nicht gut koordinieren können, wird dann nicht die Rettung von Lebewesen beeinträchtigt? Ich fing an nachzudenken, was ich mit Koordinieren zu tun habe. Danach habe ich wirklich so empfunden, dass jeder Dafa-Jünger ein Koordinator ist. Warum fühlt sich ein Praktizierender nicht angesprochen? Weil er nicht der damit verbundenen Verantwortung entgegensehen will, weil er Probleme und Konflikte vermeiden will; weil er sein Menschenherz nicht anrühren lassen will, weil er mögliche Misserfolge nicht erleben will. Weil mein Verständnis über die Koordinationsarbeit vom menschlichen Gefühl auf die Ebene der Vernunft erhöht wurde, weitete sich auch das Volumen meines Herzen. Statt mich ständig auf mein eigene Arbeit zu konzentrieren, dachte ich immer mehr an den ganzen Körper. Beim Handeln konnte ich vom Standpunkt der Gesamtheit überlegen und mich als einen Teil des Ganzen betrachten. Hingegen hatte ich mich früher nur aus der Gesamtheit ferngehalten, um mich außerhalb der Gesamtheit über sie zu erheben. Jetzt ergänze und harmonisiere ich kommentarlos schwache Stellen.

Infolge der Änderung meiner Haltung entwickelte sich mehr Verantwortungsgefühl. Ich ordnete mich aktiv in die Dafa-Arbeit ein. Koordinieren ist nicht eine persönliche Sache eines Praktizierenden. Der Koordinator bringt vom Verständnis des Fa her eine Anregung ein, während die anderen auf natürliche Weise ergänzen. Bei meiner Arbeit mit der Technik handelt es sich auch um Koordinieren. Daher bemühte ich mich, gut zu koordinieren. Mich störte die Bezeichnung „Koordinator” nicht mehr und seitdem nannte mich auch keiner mehr so. Ich dachte, dass meine Empfindung über diesen Begriff wohl auf meine damalige innere Haltung zurückzuführen war.

Die Menschenwelt ist kein Paradies, indem sich das Böse skrupellos verhalten darf

Seit der Verfolgung 1999 ist vieles in meiner Umgebung geschehen, manches hat sich stark in meine Erinnerung eingeprägt. Sechs Praktizierende von uns sind damals nach Peking zur Fa-Bestätigung gegangen. Heute ist nur noch die Hälfte übrig. Drei sind infolge der Verfolgung ums Leben gekommen. Jeden Tag berichtet Minghui über Verfolgungsfälle, deren Geschichte mit Blut geschrieben worden ist. Die Fälle mahnen mich zu jeder Zeit, dass ich meinen Weg aufrichtig gehen muss. Deshalb ist die Anforderung an mich selbst, das Fa gut zu lernen, solide zu kultivieren, zu meinen Motiven geworden, dass ich nicht wegen meiner schlechten Kultivierung verfolgt werden sollte. Unter diesem Umstand können aber in Wirklichkeit meine Lücken unbemerkt ausgenutzt werden, weil ich mir dessen nicht bewusst war, dass ich mich in diesem Moment schon in einer dämonischen Prüfung kultivierte. Ein auffallendes Phänomen ist, dass ich immer der Ansicht war, dass Schwächen meiner Mitkultivierende zur Verfolgung ausgenutzt werden mussten, wenn sie unterdrückt wurden. Danach suchte ich gleich nach ähnlichen Schwächen bei mir, die möglicherweise auch ausgenutzt werden könnten. Aufgrund meiner falschen Gesinnung haben die alten Mächte Räume für ihre Existenz und Ausreden zur Verfolgung gefunden.

Mit solchen Gedanken machte ich Dafa-Arbeit zur Fa-Bestätigung und trug aber einen unbeschreiblichen Druck im Herzen Tag für Tag. Ich fragte mich immer wieder: „Dient unser Fa-Lernen und die Kultivierung nur zur Vermeidung der Verfolgung? Wenn es so wäre, wäre unser Ziel des damaligen Herunterkommens nicht im Unklaren geblieben, nämlich dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und die Lebewesen zu erretten?” Eigentlich hat uns der Meister längst schon erklärt: „Wir verneinen sogar das Auftauchen der alten Mächte selbst und alles was sie arrangiert haben, auch ihre Existenz erkennen wir nicht an. Wir sind dabei, all das von ihnen vom Wesen her zu verneinen. Alles was ihr getan habt, während ihr sie verneint und wegräumt, ist erst die mächtige Tugend” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004). Als mir die Verneinung der Arrangement der alten Mächte klar geworden war, verschwand der Druck im Herzen spurlos, stattdessen spürte ich „Glück” in der Fa-Bestätigung.

„Auch soll die Geschichte der Menschheit nicht dazu da sein, dem Bösen einen Spielplatz für seine bösen Taten zu geben. Die Geschichte der Menschheit wurde für die Fa-Berichtigung erschaffen, und erst die Dafa-Jünger sind würdig, hier ihren Glanz zu zeigen.” (An die europäische Fa-Konferenz 2005). Warum empfand ich die vom Meister erwähnte Pracht nicht, sondern nur die weit verbreitete Verfolgung? Es lag daran, dass nicht jeder meiner Gedanken aus dem Fa entstand und dem Maßstab der Fa-Bestätigung entsprach. Unbewusst habe ich durch falsche Ansichten dem Bösen geholfen. Seitdem ich meine Fehler vom Fa her erkannt habe, denke ich zuerst an die Verneinung der von den alten Mächten veranlasste Verfolgung meiner Mitkultivierenden. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, um sie zu vernichten. Während meine Gedanken immer klarer wurden, glich ich mich dem „Dafa” an. Zu jener Zeit vollendet, sicherlich.” (Hongyin 1) Das Fa gut lernen, die aufrichtigen Gedanken gewissenhaft aussenden, die Übung gut praktizieren, sind sie nicht die grundlegenden Aufgaben der Dafa-Jünger? Was geht es die alten Mächte an? Als mir das klar geworden war, stieg in mir ein starker Respekt dem Fa gegenüber auf. Wie heilig und würdevoll das Fa ist! Als ein Verteidiger des zukünftigen Kosmos wurde mir die Mission, Verantwortung für all die rechtschaffenen Faktoren im Kosmos zu tragen, immer bewusster. Denn die Menschenwelt ist wirklich kein Paradies für die Bösen . Nur die Dafa-Jünger haben die Ehre, ihre Pracht hier zu entfalten. Das, was Dafa uns verliehen hat, ist bestimmt das Beste, bloß wir sollen unsere Missverständnisse und Unklarheiten über das Fa durch Kultivierung abschleifen.

Vor einiger Zeit wurde ein Praktizierender, mit dem wir immer zusammen gearbeitet hatten, verfolgt. Zur gleichen Zeit war der Zustand des anderen auch nicht gut. Auf einmal musste ich die gesamte Arbeite allein tragen. In meinem Gehirn weilte nur „Gleichgültig, ob Nebel dicht, gewaltiger Wind tobt, den ganzen Weg über Bergregen, wäscht den Reisestaub ab” (Hongyin 2, Weite Reise) Wie auch die alten Mächte ihre Fratze wechseln, wir gehen den vom Meister arrangierten Weg gerade aus und schauen wahrhaftig nach innen.

Sich selbst loslassen, die Lebewesen im Herzen halten

Als ich wieder in die Kultivierung zurückgekehrt war, fiel es mir schon schwer, standhaft dabei zu bleiben. Denn wenn sich ein Kultivierender nicht von seinem Wesen her ändert und seinen Ruf, seine Interessen, Gemütszustände trotz allen Unwohlgefühls im Herzen leicht nehmen will, wird es ihm unmöglich, die dämonischen Prüfungen zu bestehen. Mein Zustand war sehr kritisch, aber ich beteiligte mich in der gemeinsamen Fa-Bestätigung. Für mich war das eine Chance, mich erneut zu positionieren. Vertrauen seitens meiner Mitpraktizierenden war eindeutig, genauer gesagt, es war eher die feste Überzeugung über den Meister und das Dafa. Danke der barmherzigen Lehre des Meisters und der aufrichtigen Unterstützung sowie der Toleranz der Mitkultivierenden habe ich so weit kommen können. Die Schwachstellen und eine starke Fixierung auf mich selbst sind jedoch zu schwer zu überwindenden Pässen geworden.

Als ich in die Gruppe zurückkam, war mir die Beziehung zwischen der persönlichen Kultivierung und der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung nicht ganz klar. Wenn Probleme auftauchten, dachte ich zuerst an die Berichtigung meines Standpunkts, an das Loslassen des Egos und an die Verneinung der Arrangements. Aber dabei habe ich nicht auf mein Verhalten, mein Worte, meinen Ton und an die Gutherzigkeit gedacht. Noch weniger habe ich mit Toleranz an die anderen, vom Standpunkt meiner Mitkultivierender aus nachgedacht. Außerdem habe ich nämlich während der Durchführung meiner Arbeiten mit technischen Dingen einige Anschauungen gebildet, ich betonte häufig meine eigene Idee und Handlung. Z.B. mochte ich es nicht, dass die von mir erstellten Informationsmaterialien von anderen geändert wurden, besonders wenn die Verbesserungsvorschläge keine Ahnung vom Layout zeigten, wollte ich sie gar nicht annehmen. Wenn die Mitkultivierenden mich auf mein Problem hinwiesen, wollte ich zuerst für meine Idee argumentieren, anstatt zu überlegen, wie die weltlichen Menschen auf die von mir entworfenen Flyer reagieren würden. Als ich aber meinen Willen losließ, wurde mir die Weisheit vom Fa gegeben und mein Entwurf sah daraufhin viel besser aus. Mir fielen die Worte vom Meister ein: „Gottheiten werden deine Ebene nicht erhöhen, nur weil deine Idee Wirkung bringt, sondern, sie werden erst deine Ebene erhöhen, wenn sie sehen, dass du die Verständnisse für diese Frage erhöht hast. Das sind nämlich die orthodoxen Fa-Grundsätze.” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA)

So kam ich stockend voran und suchte nach meinen Fehler in den Konflikten. In der Zusammenarbeit mit meinen Mitpraktizierenden kam mein Eigensinn aber immer hervor. Ich bemerkte mein schlechtes Verhalten gar nicht. Es lag vielleicht daran, dass ich meine Mitmenschen sehr selten wirklich wahrnehme. Ich konzentrierte mich auf die Arbeit selbst statt die Sache als Kultivierungsmöglichkeit zu nutzen. Bei Konflikten fiel mir immer gleich ein, wie schlecht mich die anderen vor Jahren behandelt hatten. Der starke Neid hinderte mich beim Austausch mich offen und ehrlich meinen Mitpraktizierenden gegenüber zu verhalten. Hingegen erwartete ich, dass die anderen mehr an mich denken würden. Weil ich mich in dieser Hinsicht immer noch nicht vom Fa her verbessert habe, stoße ich weiterhin auf solche Konflikte.

Die Konflikte verschärften sich während ich Mitgefühl und Toleranz bei anderen suchte. Manchmal war der Druck so stark, dass ich einen Praktizierenden hätte nicht erdulden können, wenn ich mir nicht bewusst gewesen wäre, dass ich das Fa bestätigen sollte. Ich suchte eine vertrauenswürdige Tante auf und wollte es ihr erzählen und bei ihr Trost suchen wie bei meiner Mutter (meine Mutter war schon verstorben). Unerwartet merkte die Tante sehr ernsthaft: „In dämonischen Schwierigkeiten hast du nicht an den Meister und das Dafa gedacht, sondern an deine Mutter. Das ist ja gleich wie bei dem Praktizierenden im Jingwen, der „Mutti, Mutti” bei der Folterung schreit.” Da habe ich dann herzzerreißend geweint. Ich wollte nie wieder bei jemandem mein Herz öffnen. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, dachte ich, dass ein Kultivierender nicht in Konflikten bleiben, sondern nach innen schauen sollte. Ich dachte an ihre Worte und verstand, dass wir die Verfolgung zu verneinen hatten, wenn wir selbst betroffen sind. Aber wenn Konflikte zwischen uns und anderen Praktizierenden auftauchen, denken wir selten an die Ablehnung von Verfolgung. Als ich später wiedereinmal solche Schwierigkeiten hatte, habe ich den Meister um Unterstützung gebeten. Sehr schnell hat die Sucht nach meiner Mutter nachgelassen. Weiter habe ich verstanden, dass wir eigentlich nichts für Dafa gemacht haben, sondern dass das Dafa uns eine Gelegenheit zur erneuten Positionierung gegeben hat. Als ich mir dessen bewusst wurde, empfand ich, wie viel ich auch immer fürs Fa gemacht habe, es war nicht viel.

Nach diesen Ereignissen fand ich das Fa-lernen wirklich sehr wichtig. „Nur wenn man das Fa wirklich beherrscht, kann man den Weg aufrichtig gehen, dann gibt es für dieses Lebewesen erst eine Garantie.” (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 (Fragen und Antworten) Früher hielt ich mich für gewissenhaft und fleißig beim Fa-lernen. Später sah ich bei vielen Sachen, dass ich das Fa nicht gut genug gelernt hatte, mich nicht mit dem Fa beurteilt habe, sodass mein Wesen nicht durch solide Kultivierung geändert worden war.

Eine Zeit lang bemerke ich, dass ich jeden Tag einen großen Schritt machte. Während ich ununterbrochen das Fa lernte, erhöhte sich meine Xinxing Tag für Tag. Aber das ist ja nur ein Vergleich zu meiner Vergangenheit nicht zur Anforderung, die mir das Fa auf verschiedenen Ebenen stellt. Ein Beispiel ist, als Konflikte zwischen mir und demjenigen, der mit mir schon 3 Jahre lang zusammengearbeitet hatte, auftauchten, war „nach innen suchen, Xinxing-Erhöhung” nur ein leeres Wort. Denn als der Mitpraktizierende mich auf meine Fehler im strengen Ton hinwies, wurde mein Selbstwertgefühl stark verletzt. Als ich von ihm gnadenlos kritisiert wurde, hat mein Verhalten nach Toleranz seinen kritischen Punkt erreicht. Gerade solche Gefühle hinderten mich, über seine Worte gewissenhaft nachzudenken und den dahinter versteckten Eigensinn herauszufinden. Hinter der äußerlichen Selbstbeherrschung, die ich dabei gerade noch bewahren konnte, fühlte ich mich zum ersten Mal so hilflos. Ich bedauerte, dass ich es nicht gut gemacht hatte und ich der barmherzigen Errettung des Meisters keine Würde erweisen konnte. Ich wollte mehr oder weniger mich oder mein Verhalten erklären, aber so eine Handlung, die eindeutig dem „nach innen schauen” nicht entsprach, war mir sehr peinlich. Wenn ich aber an meine Mühe, meine Leistungen, meine Hingabe dachte, fiel es mir immer wieder schwer, richtig im Inneren zu suchen. Mein Selbstwertgefühl behinderte die Seite meiner wahren Natur. In dem Moment wusste ich, dass ich mich selbst nicht loslassen kann.

Mir fielen die Worte vom Meister ein: „Wenn wir auf irgendwas stoßen und es von unserer Seite her beurteilen können, dann sage ich, diese Menschen sind wirklich hervorragend. Für dich gibt es dann keine Hindernisse, die dich auf dem Weg zur Vollendung aufhalten können. Wenn wir auf irgendetwas stoßen, schauen wir normalerweise immer nach außen: Warum behandelst du mich so? Im Herzen hat man das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, und man sucht nicht bei sich selbst. Das ist das größte und auch tödliche Hindernis aller Lebewesen.” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur) Das kann nicht so weiter gehen. Ich muss das Verhalten eines gewöhnlichen Menschen loslassen, meinen Eigensinn, meine Hindernisse . Mir waren die Erwartungen der Lebewesen mir gegenüber sehr klar geworden. Vielleicht bin ich ihre einzige Hoffnung. Alles Egoverhalten, den Neid und die Intoleranz sollte ich wahrnehmen und beseitigen.

Später habe ich verstanden, weshalb mich der Mitpraktizierende so behandelt hat. Wie der Meister uns schon gesagt hat, vielleicht soll ich meiner schlechten Seite durch ihn ins Auge schauen. Wenn wir aber nicht in einer Weise, die bei anderen gut ankommt, über Dinge sprechen, können wir die anderen schon verletzen. Wir wollen anderen Gutes tun, aber vielleicht haben wir die anderen mit unserer Anschauung betrachtet, sonst würde er bestimmt zum Tränen gerührt sein, wenn die Würde und Kraft des Fa dabei entfaltet worden wäre. Mir wurde klar, dass die Unternehmungen und die Arbeitsmenge die Kultivierung nicht ersetzen kann. Man muss einfach immer bei sich gucken, sonst hat man sich nicht kultiviert.

Zu dieser Zeit konnte ich die Mitpraktizierenden, die mich früher kritisiert hatten, umso besser verstehen. Denn einer kann mich nur auf meine Fehler hinweisen, wenn er sich selbst losgelassen hat. Sonst würde er sich von meinem Eigensinn und Selbstwertgefühl verletzt fühlen. Ich bemerkte die Barmherzigkeit meiner Mitkultivierenden so deutlich. Sie hatten dabei keinerlei menschliche Gefühle. Sie haben mit Barmherzigkeit und Gutherzigkeit mein „gefrorenes Ich” geschmolzen. So wurde die Substanz in mir, die ich nicht von mir trennen konnte, aufgelöst. „Wenn du aus diesen Gefühlen herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können, das Herz eines gewöhnlichen Menschen kann dich dann nicht mehr mitreißen. An seine Stelle tritt Barmherzigkeit, etwas noch Erhabeneres.” (Zhuan Falun)

Vom barmherzigen Meister geschützt, mit dem Vertrauen, der Toleranz und Hilfe meiner Mitkultivierenden fühle ich die Würde und Kraft des Fa wieder. Auch wenn ich mir die grandiose Barmherzigkeit des Meisters nicht voll und ganz vorstellen kann, beginne ich aber, an mehr Lebewesen zu denken.

Ich hoffe herzlich, dass alle meine Mitpraktizierenden im Prozess der Fa-Bestätigung sich selbst loslassen werden, gemeinsam besser zusammen wirken und sich koordinieren, sodass mehr Menschen errettet werden können.