Der Falun Gong-Übende Wu Jianzhong aus Tianjin war schwer Verfolgung ausgesetzt

(Minghui.de) Am Morgen des 20. Juli 2004 schaute der Falun Gong-Übende Wu Jianzhong den Bericht „die wahre Geschichte über Falun Gong” bei ihm Zuhause (in der zweiten Straße in der Gemeinde Cuihuangkou im Bezirks Wuqing). Plötzlich brachen Zhang Hai, Ausbilder der Cuihuangkou Gemeindepolizeiwache, mit drei weiteren Personen in seine Wohnung ein und führten ihn zu Polizeiwache ab.

In der Cuihuangkou Polizeiwache wurde er von fünf oder sechs Polizeibeamten an den Haaren gefasst, getreten und geschlagen. Daraufhin rief der Falun Gong-Übende Xiao Wenxiao, der zur selben Zeit verhaftet wurde, der Polizei zu, dass sie Menschen nicht einfach grundlos schlagen dürften. Dafür bekam er von Mo Zhongqin vier Ohrfeigen und Herr Wu wurde an ein Heizungsrohr gefesselt.

Die Cuihuangkou Polizei war nicht in der Lage ein Geständnis von Herrn Wu Jianzhong zu erpressen und schickte ihn noch in derselben Nacht in das Wuqing Bezirksgefängnis. Herr Wu protestierte gegen die Verfolgung und trat in einen Hungerstreik. Als Herr Wu einmal einen Schock bekam, fesselte ihn die Polizei grob und brachte ihn in das Bezirkskrankenhaus, dort sollte er Spritzen verabreicht bekommen. Für die Behandlung forderten sie allerdings 40 Yuan (1) von der Familie. Danach brachte die Polizei Herrn Wu wieder zurück. Im Gefängnis befahl der Direktor ein Dutzend Insassen Herrn Wu ans Bett zu fesseln. Dann führte ein Gefängnisarzt namens Cheng gewaltsam einen Schlauch in seine Nase ein, um ihn darüber zwangsweise zu ernähren. Der Gefängnisarzt „behandelte” Herrn Wu bis dieser Blut erbrechen musste und Schwierigkeiten beim Atmen bekam. Herr Wus Verletzungen verheilten erst nach einer langen Zeit und es dauerte bis die Schmerzen nachließen.

Im Lagerhaus des Gefängnisses befahl die Polizei den Insassen Herrn Wu auf einer Holzbank festzuhalten. Diese kniffen an seiner Nase und am Mund. Ein anderer Insasse stopfte ihm eine Flasche, gefüllt mit Haferschleim, in seinen Mund und drückte den Inhalt hinein. Dabei schnitt die Flasche in Herr Wus Mundwinkel.

Die Polizei im Gefängnis befahl auch anderen Insassen auf Herrn Wu ein zu prügeln, wenn er die Übungen von Falun Gong machen sollte.

Im Gefängnis wurde Herr Wu dreimal gesetzeswidrig von der Polizei verhört. Als sie kein Geständnis von ihm erpressen konnten, "verurteilte" ihn die Wuqing Polizeidienststelle zu einem Jahr Arbeitslager. 22 Tage später wurde Herr Wu in das Shuangkou Arbeitslager in Tianjin gebracht und in die dritte Gruppe gesperrt. Der Gruppenleiter Wu Mingxing befahl drogensüchtigen Insassen Herrn Wu gewaltsam „umzuerziehen” (2). Die Insassen ließen Herrn Wu daraufhin 23 Stunden lang nicht schlafen. Er durfte erst um 3 Uhr zu Bett gehen und wurde bereits um 4 Uhr wieder wachgerüttelt. Herr Wu musste auf einem kleinen Hocker sitzen und Videos anschauen, deren Inhalte Falun Gong verleumdeten. Zudem musste er mit geradem Rücken und zusammengehaltenen Beinen sitzen und gerade aus gucken. Bei jeder kleinsten Bewegung wurde Herr Wu geschlagen. Die Polizei schlug Herrn Wu dreimal auf diese Weise in einem kleinen Raum. Zuerst hatten sie ihn ununterbrochen verprügelt und als sie müde wurden, wechselten sie sich ab. Bis heute hat Herr Wu wegen der Prügel ein taubes Gefühl im Bereich der Wirbelsäule. Die Folter dauerte ca. 12 Tage an bis Herr Wu schließlich gegen seinen Willen die „drei Erklärungen” (3) unterschrieb.

Jeden Morgen um 5:30 Uhr musste Herr Wu aufstehen. Außer bei den Mahlzeiten musste er ununterbrochen bis 23 oder 24 Uhr arbeiten. Wenn besonders viel Arbeit zu tun war, musste er sogar die ganze Nacht durch arbeiten. Zweimal am Tag wurde ihm eine Toilettenpause gegönnt. Manchmal musste er sich sogar in die Hose machen.

Im heißen Sommer 2004 durften sich die inhaftierten Falun Gong-Übenden, darunter auch Herr Wu, 40 Tage lang weder waschen noch die Kleidung wechseln. Das führte dazu, dass jeder anfing unangenehm zu riechen. Jeden Morgen hatten sie nur fünf Minuten Zeit, um auf Toilette zu gehen. Wenn sie die fünf Minuten überschritten, wurden sie geschlagen. Die sanitären Anlagen waren verkommen und schlecht. Das Wasser zum waschen, abspülen und trinken floss durch ein Rohr. Es gibt keine Behälter, in der das Wasser transportiert werden konnte. Jeder musste seinen eigenen Wasch- und Trinkbehälter nutzen, um Wasser zu holen.

Nachdem Herr Wu die „drei Erklärungen” unterschrieben hatte, war er sehr niedergeschlagen. Anfang März 2005 erklärte er, dass alle seine schriftlichen Aussagen, die in seinen Augen unrespektvoll gegen Falun Gong waren, null und nichtig galten! Daraufhin befahl Wu Mingxin den Insassen Herrn Wu dazu zu zwingen am Tage auf einem Hocker zu sitzen und bei Nacht Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Ebenso sollten die Insassen ihn schlagen. Die Prügel verursachten an Herrn Wus Füßen Lähmungen und seine Handrücken waren mehrere Tage lang angeschwollen. Herr Wu Jianzhong hielt es schließlich nicht mehr aus und schrieb wieder gegen seinen Gewissen Dinge gegen Falun Gong. Er wurde schließlich am 6. September 2005 entlassen.

An 29. September 2005 um 10 Uhr herum durchsuchte der Ausbilder Zhang Hai von der Cuihuanghou Polizeiwache Herr Wu Jianzhongs Zuhause und beschlagnahmte dessen Besitz. Al er die Falun Gong Bücher und Materialien mit Inhalten über die Wahrheit von Falun Gong und die Verfolgung sah, führte er Herr Wu, seine Frau und eine Falun Gong-Übende aus der Nachbarschaft zur Polizeiwache ab.

Die Polizei legte keinen Durchsuchungsbefehl vor, als sie Herr Wus Zuhause durchsuchten. Dabei nahmen sie einen Computer mit und stellten ihn in der Polizeiwache auf. Erst als die Frau von Herr Wu und ihr Nachbar der Polizei sagten: „Herr Wu Jianzhongs gesundheitlicher Zustand ist sehr kritisch, nachdem er im Arbeitslager gewesen ist. Wenn er wieder ins Gefängnis geworfen wird und dort stirbt, werden Sie dafür verantwortlich gemacht.” Nach dieser Warnung wurden sie entlassen und waren um 22 Uhr wieder Zuhause. Insgesamt waren sie 12 Stunden lang in der Polizeistation festgehalten worden.


(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(2) „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.

(3) Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.