Herr Xiong Wenqi tritt im Tilanqiao Gefängnis von Shanghai für 380 Tage in einen Hungerstreik

Um gegen die gesetzeswidrige Verhaftung und Gefangenschaft zu protestieren, trat der Falun Gong Übende Xiong Wenqi aus dem Bezirk Putuo in Shanghai für 380 Tage im Tilanqiao Gefängnis in einen Hungerstreik. Zurzeit wird er in Isolation gehalten, ist an einem Bett gefesselt und darf keine Besuche empfangen.

Herr Xiong Wenqi ist 33 Jahre alt. Er arbeitet im Wirtschafts- und Industriezentrum des Bezirks Putuo, in der Provinz Shanghai. Im Oktober 1997 fing er an Falun Gong zu üben. Weil er bei seiner Arbeit sehr fleißig und gewissenhaft war, hatte ihn das Komitee an seinem Arbeitsplatz für drei aufeinander folgende Jahre als einen „fortschrittlichen” Arbeiter auserwählt. 1999 wurde Falun Gong gesetzlich verboten. Xiong Wenqi fühlte sich verantwortlich dafür der Regierung die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. So schrieb er an verschiedene Regierungsbeamte und Abteilungen, um ihnen durch seine persönlichen Erfahrungen die Fakten darzulegen. Die Leitung des Industrie- und Wirtschaftsbüros taten sich heimlich mit dem öffentlichen Sicherheitsbüro Putuo zusammen, um Xiong Wengqi einer intensiven Gehirnwäsche zu unterziehen und ihn „umzuerziehen”.

Daraufhin ging Herr Xiong am 22. Dezember 1999 nach Peking, um nach Unterstützung zu bitten. Er wurde gewaltsam wieder nach Shanghai zurückgebracht. Danach war sein Kopf durch die Prügel geschwollen und mit Blutergüssen und Verletzungen bedeckt. Außerdem wurde er beschuldigt die „soziale Ordnung gestört” zu haben und für ca. einen Monat in die Putuo Bezirksstrafanstalt eingesperrt. Zur gleichen Zeit, kürzte seine Arbeitstelle sein Gehalt und zahlte ihm nur 600 Yuan (1) an Gehalt aus.

Im Februar 2000 wurde Herr Xiong Wenqi zu 18 Monaten Umerziehung durch Zwangsarbeit verurteilt. Xiong Wenqi wollte aber nicht mit den Behörden kooperieren und trat vom ersten Tag seiner Gefangenschaft an in einen Hungerstreik. Als er in das Taopu Gesundheitszentrum verlegt wurde, bewachte ihn die Polizei für eine kurze Zeit nicht, so dass Herr Xiong Wenqi fliehen konnte.

Im Mai 2000 wurde Herr Xiong wieder in Peking rechtswidrig festgenommen und in Shanghai gefangen gehalten. Zur Bestrafung wurde sein Urteil „Umerziehung durch Zwangsarbeit” auf zweieinhalb Jahre verlängert. Innerhalb des Shanghai Dafeng Arbeitslagers wurde Herr Xiong von der Polizei körperlich und mental schwer gefoltert. Seine Schulter wurde dabei schwer verletzt. Aus Protest gegen diese unmenschliche Behandlung, blieb er 122 Tage im Hungerstreik. Im Oktober 2000 wurde er für eine medizinische Behandlung entlassen. Dennoch wurde er von den Behörden nicht in Ruhe gelassen. Sie gingen zu ihm nach Hause, um ihn zu belästigen und versuchten ihn dazu zu zwingen seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Zweimal musste er in die Obdachlosigkeit flüchten, um der Verfolgung zu entfliehen.

Am 3. Mai 2001 wurde Herr Xiong Wenqi zum dritten Mal in Shanghai in der Nähe des Bezirks Yangpu verhaftet. Trotzdem wollte er nicht auf die Forderungen der Behörden eingehen, die ihn zur Glaubensaufgabe zwingen wollten. Also trat er wieder in einen Hungerstreik. Die Putuo Bezirksstrafanstalt in Shanghai ließ Herrn Xiong fast zu Tode foltern. Doch weil sie Angst hatten die Verantwortung für seinen möglichen Tod tragen zu müssen, wurde Herr Xiong in die Notfallaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Verärgert drohten ihm die Polizisten: „Auch wenn du 200 Tage fasten würdest, hoffe nicht darauf entlassen zu werden!” Als Herr Xiong auf dem Weg der Genesung war, wurde er zu viereinhalb Jahren im Tilangqiao Gefängnsi verurteilt. Dort wurde er gefoltert.

Das Tilanqiao Gefängnis sperrte Herr Xiong Wenqi in Isolationshaft. Er darf auch keine Besuche empfangen. Er ist 24 Stunden an einem Bett gefesselt, so dass seine körperliche Hygiene darunter leiden muss. Als Beamte des Gefängnisbüros zur Kontrolle kamen, sagte Herr Xiong: „Solange du akzeptierst und anerkennst, dass Falun Gong ein ....(Schimpfwort) ist, bin ich bereit dich bedingungslos zu entlassen.” Xiong Wenqi lehnte dies ab.

Das Tilanqiao Gefängnis gestattet Hongkong und ausländischen Strafkontrolleinrichtungen ihre Einrichtung zu besichtigen, um ihr öffentliches Ansehen zu verbessern. Doch hinter verschlossener Tür werden unschuldige Menschen gefoltert. Qu Yanlai, der anerkannte Gewinner des ersten Preises des nationalen Chemiewettbewerbes in Österreich und des nationalen Mathematikpreises, machte seinen Abschluss an der Shanghai Jiao Tong Universität, Fakultät für Ingenieurwesen. Da er ein Falun Gong Übender ist, wurde auch er Opfer der Verfolgung. Die Mitarbeiter des Tilangqiao Gefängnisses folterten ihn so schwer, dass er weder liegen noch in einem Rollstuhl sitzen kann. Die Folter und die Verfolgung machte Qu Yanlai zu einem Invaliden.

Die Telefonnummern der Verantwortlichen Personen:

Die Verwaltung des Shanghai Gefängnis
Chef des Büros, Qi Yesheng: 0086-21-35104888 ext.
Stellvertretender Beauftragter, Tai Gou
Die fünfte Abteilung vom Tilanqiao Gefängnis
Leiter der Hauptabteilung, Ou Ligang: 0086-21-35104888, ext. 7220
Assistent der Hauptabteilung, Xue Chun
Ausbilder der Verwaltung, Fu Kehu
Leiter der zweiten Abteilung, Shen Yanlai: 0086-21-35104888, ext. 7204
Ausbilder Zhang Jian von der zweiten Abteilung der Verwaltung, Zhang Jian
Leitern der Untere Abteilung, Ni Yongbin, Dai Wenlong, Xu Guang und Lu Bin


(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.