Marco Island Sun Times: Der auf die Schwarze Liste gesetzte Sprecher von Falun Gong besucht den Rotary Klub (Foto)

Am 3. Februar 2005

Erping Zhang kann nicht mehr nach Hause gehen

(Foto von Carol Glassman) Erping Zhang, der Sprecher der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden, spricht am Nachmittag im Rotary Klub

Am 20.Januar berichtete Zhang den Mitgliedern des Rotary Klubs im alten Gasthof Marco über ein Ereignis, worüber später viele Mitglieder sagten, dass es fast unglaublich wäre. Herr Zhang ist graduierter Diplomat, Rechtswissenschaftler, Psychologe und Pädagoge.

Als er im Jahre 1994 Gaststudent in Harvard war, fuhr er zurück nach Peking, um Freunde und Familie zu besuchen. Während seines Besuches beobachtete er seine Kollegen, die im Außenministerium Übungen machten. Diese Übungen wurden ihm als Falun Gong Übungen vorgestellt, einer sanften Übungstechnik, bei der man sich außerdem nach den Grundsätzen von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht kultiviert. Zhang fand das so interessant, dass er nach seiner Rückkehr nach New York, gleich an zwei Seminaren teilnahm. Zhang sagte, dass aufgrund der positiven Wirkungen auf Moral und Gesundheit in den frühen neunziger Jahren die chinesische Regierung die Verbreitung von Falun Gong förderte. Die Bürger im ganzen Land wurden dazu ermutigt, diese Übungen einschließlich der Meditation zu praktizieren und dem Begründer von Falun Gong, Herrn Li Hongzhi, wurden viele Auszeichnungen verliehen. Die Übungen sind dem Tai Chi sehr ähnlich und dienen primär dazu, ” Körper und Geist durch Übung und Meditation zu veredeln”. Vorlesungen über Falun Gong wurden auch im Ausland abgehalten; sogar im Plenarsaal der Vereinten Nationen in Genf.

Während sich die chinesische Regierung darüber Gedanken machte, wie viel Geld sie durch die Falun Gong Übenden sparen könnte, bemerkte sie gleichzeitig auch, dass schon bereits 70 bis 100 Millionen Menschen Falun Gong übten. Darunter waren auch viele Mitglieder der kommunistischen Partei.

Zhang berichtete, dass Falun Gong sich sehr schnell von Mund zu Mund verbreitete und in kürzester Zeit alle Grenzen überschritt. „Die Ideologie des Kommunismus basiert auf dem Atheismus”, sagte Zhang. „ Sie versuchen, jede Form überlieferter Lehren und Werten zu unterdrücken. Sie betrachten Falun Gong als ernsthafte Bedrohung und begannen mit unterschiedlichen Methoden, die Menschen davon abzuhalten, es zu lernen. Die Menschen appellierten friedlich gegen die Verleumdungen in den Medien; am 20. Juli 1999 begann die Verfolgung von Falun Gong und Tausende Praktizierende wurden in Arbeitslagern und Gefängnissen interniert. Wo immer sich Falun Gong- Praktizierende auch versammelten, wurden sie festgenommen, geschlagen, gedemütigt und sogar gefoltert. Zhang zeigte eine Reihe von Bildern, die von ausländischen Journalisten aus China herausgeschmuggelt wurden. Sie zeigten das grausame Vergehen an einer Universitätsprofessorin, der man die Stimmbänder verstümmelte, woran sie schließlich verstarb.

Die Rotary Klub Mitglieder fragten nach, weshalb man Falun Gong verfolgen würde und ob sich Falun Gong gegen die Regierung verschwören würde? In jener Zeit, als Falun Gong in China verboten wurde, gab es dafür überhaupt keine Gründe, sagte Zhang, aber als die Anzahl der Praktizierenden höher war als die Anzahl der Mitglieder der kommunistischen Partei, dann eben schon.

„Welche anderen Gründe könnte es sonst geben?” fragte Zhang.

Wegen seinen Erfahrungen wurde Zhang in Amerika zum Sprecher der Falun Gong Praktizierenden ausgewählt. Nachdem er vor dem amerikanischen Kongress, den Vereinten Nationen und verschiedenen Menschenrechtsorganisationen ausgesagt hatte, fand man seinen Namen auf einer sogenannten „Schwarzen Liste”. In seinem Heimatland ist er nun nicht mehr willkommen. Zhang erklärte, dass er nun durch die USA reise, um die Menschen über die Situation der Falun Gong Praktizierenden in China aufzuklären und um die amerikanischen Unternehmen aufzufordern, keine Waren mehr einzuführen, die von Falun Gong-Praktizierenden in Arbeitslagern hergestellt werden.

Zhang wurde von Pia Maria Sandas begleitet. Sie erklärte, dass die Übungen dazu dienen, den Stressabbau zu fördern und die Vitalität zu verbessern. Sie zeigte den Rotary Mitgliedern die vier Stehübungen sowie die Meditationsübung. Sie erklärte auch allen, dass es bei Falun Gong weder eine Mitgliedschaft noch irgendwelche finanzielle Beiträge gibt.

Alle Praktizierenden weltweit arbeiten unentgeltlich. Die Musik sowie alle anderen Informationen sind frei im Internet verfügbar:http://www.falundafa.org

Besonders in den Städten, wo es viele Chinesen gibt, wie z.B. in New York, Toronto und San Franzisko sieht man häufig friedliche Protestaktionen. Falun Gong- Praktizierende und deren Sympathisanten verteilen dort Informationsmaterial über die Verfolgung in China. Dies begegnete dem Rotary Klub Präsidenten Vince Magee neulich bei einer Geschäftsreise in New York.

„Ich bekam dieses Flugblatt und las es sofort”, sagte er. „Ich wusste, dass wir hier diese Sache verbreiten müssen.”

Herr McGee lud Zhang dazu ein, am 20. Januar im Rotary Klub zu sprechen.

Einer der Filme, der beim Marco Island Filmfestival gezeigt wurde, war „Sandsturm”, ein Film des Kanadiers Michael Mahonen. .

Es ist kein Film für Menschen mit schwachem Herzen. Er zeigt die bösartige Verfolgung von 100 Millionen Falun Gong Praktizierenden in der VR China. Dies ist nur eine Kultivierungspraxis, die sich von Mund zu Mund, von Stadt zu Stadt über die ganze Welt verbreitet hat”, sagte Mahonen, als er Marco Island besuchte. Er erklärte, dass die Anstrengungen der chinesischen Regierung, diese Bewegung zu unterdrücken, in Wirklichkeit nur dazu führte, ihre Beliebtheit zu verstärken. Die Hauptfigur in seinem Film ist ein Polizist, der dafür verantwortlich ist, Falun Gong- Praktizierende um jeden Preis zur Aufgabe ihres Glaubens zu veranlassen, obwohl er weiß, dass sie unschuldig sind und nichts Böses tun.

Herr Zhang und Frau Sandas werden in naher Zukunft nach Marco Island zurückkehren, um dort interessierten Menschen die Übungen beizubringen.