Ein durch viele Hände gegangener Brief aus dem Masanjia Arbeitslager

?Minghui.de? Der Beamte Sun Zhian und andere aus der Linhe Polizeiwache in Jinzhou folterten mich, nachdem ich festgenommen und zur Polizeiwache gebracht worden war. Man steckte mich dann ins Masanjia Arbeitslager, wo ich gegenwärtig ohne rechtliches Verfahren gefangen gehalten werde. Gruppenleiter Wang meinte, dass meine Akte besagt, dass ich inhaftiert worden war, weil ich VCDs mit Falun Gong Inhalten bei mir hatte, als ich einen Freund besuchte.

Im Lager erlitt ich unbeschreibliche Demütigungen, Misshandlungen und Folter, weil ich meinen Glauben an Falun Gong entschlossen behauptete. Der mentale Druck und die Folterungen, unter denen die Übenden leiden müssen, gehen weit über das hinaus, was man sich vorstellen kann. Die Albträume, die ich während meiner Gefangenschaft hatte, sind mir fest in meinen Geist eingebrannt und verfolgen mich ständig.

Die Wachen überwachen mich strengstens und fürchten, dass ich andere Übende beeinflussen könnte. Alles, was ich sage und tue, wird genauestens überwacht und mir dann untersagt. Der Brigadeleiter sagte: „Reden ist nicht erlaubt, wenn ein Übender nicht ,umerzogen' ist.” Einmal hatte mich ein anderer Falun Gong Übender im Waschraum gegrüßt und wurde von den anderen Insassen sofort beschimpft. Wir werden 24 Stunden am Tag überwacht.

Im Lager schrieb ich einen Brief, um Berufung gegen dieses Urteil einzulegen. In dem Brief beschreibe ich, wie ich widerrechtlich beleidigt und gefoltert worden bin. Die Lagerbeamten wollten meinen Brief jedoch nicht wegschicken. Stattdessen drohten sie mir, dass der Brief als Beweis verwendet würde, um mich zu verurteilen und ins Dabei Gefängnis zu schicken.

Während der Gehirnwäschesitzungen im Masanjia Arbeitslager durften wir nicht schlafen. Wir wurden gezwungen, Überstunden zu machen, wir durften mehrere Tage hintereinander nicht schlafen oder man erlaubte uns nur wenige Stunden Schlaf am Tag. Von 4:30 Uhr morgens bis um 22:30 Uhr musste ich einen ganzen Monat lang an den Gehirnwäschesitzungen teilnehmen. Man gab mir den Spitznamen „Zäher Kämpfer”, weil ich mich weigerte zu kooperieren oder mich durch die Gehirnwäsche umerziehen zu lassen.

Da ich das Üben von Falun Gong nicht aufgab, sperrten mich die Wachen für viele Monate in einer kleinen Zelle ein. Neun aufeinander folgende Tage war ich mit Handschellen an einen Stuhl gekettet. Das machte es schwierig für mich zu schlafen, und ich wurde nur befreit, um ins Badezimmer zu gehen. Ich wurde auch gezwungen, acht aufeinander folgende Tage im Badezimmer der Wachen zu stehen. Das Badezimmer hatte keine Fenster, so dass keine frische Luft hineinkam. Die Wachen lasen mir Bücher vor, in denen Falun Gong diffamiert und unser Lehrer verleumdet wurde. Auf diese Weise wollten sie mich geistig foltern. Ich wurde gezwungen, im Badezimmer zu essen. Als meine Füße stark geschwollen waren und ich nicht mehr stehen konnte, zwangen sie mich immer noch, auf meinen Füßen zu stehen, bis ich fast in Ohnmacht fiel. Sogar in diesem Zustand, nachdem ich in meine Zelle zurückgeschickt wurde, musste ich immer noch Zwangsarbeit verrichten und durfte nicht schlafen.

Zwei Tage nachdem ich aus der Einzelhaft befreit war, verfasste ich einen Brief und beschrieb darin, wie die Wachen mich widerrechtlich gefoltert hatten. Deswegen wurde ich in einer Zelle auf der Nordseite des Gefängnisses eingesperrt, in der es keine Heizung gab. Ein weiteres Mal hatten sie mich für neun Tage und Nächte hintereinander an einen Stuhl gefesselt. Es war Ende Dezember. Meine Hände und Füße waren an den Stuhl gekettet, und ich konnte nicht schlafen. Meine Hände waren eiskalt und wurden taub, so dass ich auch meine Finger nicht mehr bewegen konnte. Die Kälte zog bis hin zu meinem Herzen. Ständig zitterte ich, und meine Lippen schmerzten fürchterlich. Die Handschellen verletzen mich körperlich, aber noch mehr war ich geistig verletzt. Meine Füße schwollen an, bis mir meine Schuhe nicht mehr passten. Ich durfte nur zweimal am Tag ins Bad - um 7 und um 21 Uhr. Als ich meine Periode bekam, hörte sie aufgrund der extremen Kälte nach einem Tag auf und setzte erst 18 Monate später wieder ein.

Während der zweiten Einzelhaft war ich permanent mit Handschellen gefesselt und wurde immer von jemandem aus der Zelle raus und wieder rein geschleift. Ich fühlte mich sehr gedemütigt. Zu essen bekam ich nur trockene Kuchen und salziges Gemüse. Ich konnte nur Wasser trinken, wenn ich im Badezimmer war, und auch da hatte ich kaum Zeit und stand unter dem Druck des Gruppenleiters. Von 5 bis 21 Uhr spielte das Lager über die Sprechanlage Programme ab, in denen Falun Gong verleumdet wurde. In den kleinen Zellen hallten die Sendungen sehr laut. Während der ersten fünf Tage hatte ich weder zu essen noch zu trinken. Am 30. Dezember 2003 kam ich wieder in eine normale Zelle.

Zurück in der normalen Zelle litt ich noch mehr, als während der neuntägigen Folter in der Einzelzelle. In der ersten Nacht bereiteten mir die Frostbeulen an meinen Händen und Füßen große Schmerzen. Meine gesundheitliche Verfassung verschlechterte sich sehr schnell, und ich bekam wegen der extremen Kälte hohes Fieber. Meine Füße schwollen an und waren mit Blasen bedeckt. Ich konnte den qualvollen Schmerz nicht mehr länger erdulden und musste laut weinen. Wenn ich ins Badezimmer wollte, mussten mir zwei Personen dabei helfen.

Die Lagerwachen schickten mich in ein Krankenhaus, weil sie keine Verantwortung für ihre Taten übernehmen wollten. Die Ärzte verordneten mir einige Medikamente. Gruppenleiter Yang Xiaofeng fesselte mich an ein Bett und injizierte mir Penizillin. Da ich gegen die Behandlung allergisch war, schmerzten mir meine Fingerspitzen nach der Spritze. Sie injizierten mir insgesamt sechs Flaschen Penizillin und zogen für die Behandlung 400 Yuan von meinem Konto ein [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Die Kosten und das Rezept stimmten nicht überein, aber sie gaben mir dafür jedoch keine Erklärung. Sie drohten, dass ich keine weiteren Fragen stellen sollte.

Obwohl bereits 18 Monate vergangen sind, fühlen sich meine Zehen und Fußsohlen immer noch taub an. Für mehrere Monate konnte ich aufgrund der Schmerzen, ausgelöst von der Frostbeule an meinen Füßen, nicht schlafen. Statt sich um mich zu kümmern, versuchten die Wachen auf verschiedene Weise die Verbrechen, die sie mir angetan hatten, zu verbergen. Ich habe mit unterschiedlichen Methoden, einschließlich Briefeschreiben, die unmenschlichen Misshandlungen aufgedeckt. Damals sagte mir der Arzt, dass ich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte. Ich konnte keine Nahrung aufnehmen, und mir war übel. Die Ärzte meinten, dass essen für mich gefährlich sei. Aus Angst, dass ich in einen Hungerstreik treten würde, zwangen mich die Wachen zu essen. Meinem Geist und meinem Körper ist ständig geschadet worden.

Da ich mich weigerte, Zwangsarbeit zu verrichten, wurde meine Haftstrafe verlängert, und man schloss mich in einem fensterlosen Lagerhaus mit stickiger Luft ein. Ich wurde gezwungen, vier Monate lang in diesem Lagerhaus von 4:30 morgens bis um 22 Uhr zu arbeiten. In einer Nacht verlor ich auf einmal mein Gedächtnis. Allmählich erhole ich mich, aber ich habe meinen früheren scharfen Verstand verloren und kann nicht zusammenhängend denken. Gegenwärtig fällt es mir sehr schwer ein Buch zu lesen oder mein impulsives Denken zu kontrollieren. Ich weiß, dass dies alles auf den langen Schlafentzug zurückzuführen ist.

Am 1. September 2003 wurde ich in die Gruppe 5 verlegt, aber ich war immer noch von den anderen Übenden isoliert. Sie ließen mich von Häftlingen begleiten, um mich daran zu hindern, mit anderen zu reden. Die Zelle, in der ich zurzeit bin, ist feucht und kalt und es kommt kein Sonnenlicht hinein. Im letzten November, als ich täglich 24 Stunden lang strengstens überwacht wurde, zwangen mich die Wachen, auf einer Fläche, kleiner als ein Quadratmeter, zu sitzen und mich nicht zu bewegen. Meine täglichen Mahlzeiten bestanden aus einem aus verdorbenem Mehl gemachten, halbgaren Dampfbrötchen. Innerhalb eines Tages wurde es schimmlig. Ich sagte den Wachen, dass diese Art von Nahrung nicht essbar sei, aber sie antworteten: „Das ist das, was Du essen musst, ob Du es magst oder nicht!” Ich erwiderte: „Schimmlige Nahrung ist giftig.” Aber der Gruppenleiter Wang meinte: „Wenn Du nicht isst, werden wir Dich zwangsernähren.”

Über acht Monate war ich in einer kleinen Zelle eingesperrt gewesen, in der es keine Fenster gibt. Aufgrund der Zwangsernährung bin ich völlig auszehrt. Das hat bei mir zu Herzproblemen und schwacher Verfassung geführt. Viele Leute haben mitbekommen, wie ich zwangsernährt worden bin. Insassen saßen auf mir, während die Wachen mir den Mund aufhebelten und mich mit Maisbrei, Wasser oder Knoblauch zwangsernährten. Durch den einen Liter Wasser oder Brei, den sie mir dreimal am Tag eintrichterten, hatte ich qualvolle Magenschmerzen. Jede halbe Stunde musste ich zur Toilette.

Mich körperlich und geistig zu foltern, ist für das Arbeitslager nicht genug. Sie haben auch über 1.000 Yuan von meinem Konto eingezogen.

Vor dem 1. Mai 2004 haben sie wieder jedem schimmlige Nahrung gegeben. An den fünf Tagen der Feierlichkeiten zum 1. Mai mussten wir jeden Tag Knoblauch schälen. Nach dem Feiertag aßen wir aus schimmligem Maismehl zubereitetes Essen. Viele Insassen litten an Durchfall und mussten sich übergeben. Da sich mein Magen nicht gut anfühlte, aß ich nichts.

Sieben Tage die Woche wurde ich von 5 bis 21 Uhr gezwungen auf einem kleinen Hocker zu sitzen und in der Zelle zu arbeiten. Der Geruch von Knoblauch, Farbe und anderen verschiedenen Materialien in der Zelle erschwerte mir das Atmen. Ich hatte das Gefühl ersticken zu müssen.

Das Oben genannte ist nur ein Bruchteil von dem, was ich im Masanjia Arbeitslager erlitten habe.

Bei ihrer Verfolgung von Falun Gong Übenden kombiniert das Lager körperliche und geistige Folter und wirtschaftlichen Druck, um den Willen der Übenden zu brechen. Viele Falun Gong Übende sind dabei getötet oder ernsthaft verletzt worden. Diese Verfolgung dauert immer noch an!


Im Chinesischen veröffentlicht am 25. Januar 2005 [Anm.: Aufgrund des Inhalt des Briefs ist anzunehmen, dass er im Mai 2004 verfasst worden ist].