Daily Herald: Mutter und Sohn haben sich trotz der Verfolgung wiedergefunden

Ihr fehlen acht Jahre vom Leben ihres Sohnes und drei von dem ihres ersten Enkels - die ersten Worte, das erste Lachen, die ersten Schritte.

Er konnte nicht zur Beerdigung seines Vaters kommen, und seine Mutter vermisste er sehr!

Auf dem Internationalen Flughafen O'Hare verschmolzen sich am Dienstagabend acht Jahre eines persönlichen politischen Kampfes mit der tränenreichen Umarmung zwischen Mutter und Sohn, die, wie sie sagten, wegen der Niederschlagung ihres Glaubens durch das kommunistische China acht Jahre voneinander getrennt waren.

Zhiwei, „Tommy” Xu, ein 34-jähriger Software Ingenieur bei Motorola Schaumburg, und seine Mutter Cui Zhang, 63 Jahre alt, praktizieren Falun Gong. Hierbei handelt es sich um eine Meditation, die nach Aussagen ihrer Anhänger zu besserer Gesundheit, weniger Stress und größerer Ruhe führt.

Sie haben für diese Meditationspraxis bezahlt.

Zhang, die südlich von Peking wohnt, ist zweimal ins Gefängnis gesperrt worden. Die chinesische Regierung nahm ihr und Xus Frau Jing Zuo den Pass ab.

Dank der Hartnäckigkeit der Familie und Briefen, die von den Büros des US Senators Barak Obama und der US Abgeordneten Melissa Bean, einer Demokratin aus Barrington an die chinesische Regierung in Peking geschrieben wurden, wurde Zhang ermöglicht, ein Visum zu bekommen, das es ihr erlaubt, ein Jahr lang mit ihrem Sohn und der Familie in ihrem gemieteten Haus in zu verbringen.
„Eine Mutter hierher zu einem Besuch ihres Sohnes zu bringen, ist eine ganz gewöhnliche Sache”, meinte Xu, „aber es dauerte ein ganzes Jahr.”

Falun Gong ist eine von vielen Gruppierungen, die von der chinesischen Regierung verfolgt wird. Alistair Hodgett, ein Sprecher von Amnesty International, berichtete, dass die chinesische Regierung sie als Herausforderung ansieht, weil in China z.T. mehr als 70 Millionen Menschen Falun Gong praktizieren.

„Die Regierung verbot das Praktizieren von Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, im Jahre 1999. Seitdem sind Tausende von Anhänger gefangengenommen worden und Hunderte sind in Polizeigewahrsam gestorben”, führte Hodgett weiter aus.

„Es ist ein scharfes Vorgehen!”, sagte Hodgett.

Das chinesische Konsulat antwortete nicht auf einen Anruf, als man um eine Stellungnahme bat.

Xus Hoffnung ist, dass die jetzige Lage in China sich in einem Jahr ändern wird. Er verbrachte ein chinesisches Neujahrsfest mit seiner Familie, das so süß für ihn war wie nie zuvor. Alle waren bei ihm, bis auf seinen Vater, der im Juli 2003 gestorben ist.
„Meine liebe Mutter sagte mir das nicht, ehe er beerdigt war”, erzählte Xu. „Sie fürchtete, dass ich zurückkäme und dann auch der Verfolgung ausgesetzt sein würde.”

Nach dem 13:00 Uhr-Flug aus Peking wurde Zhang von ihrem Sohn, ihrer Schwiegertochter und von etwa einem Dutzend Praktizierenden begrüßt, die Schilder hochhielten mit Aufschriften „Falun Dafa ist gut” und „Ein (herzliches) Willkommen der Falun Gong - Praktizierenden Zhang Cui in den USA”.

Nachdem sie ihren Sohn umarmt hatte, heftete sie die Augen auf Henry, den Enkel, den sie noch nie gesehen hatte.

„Ich liebe dich”, sagte Zhang zu Henry, der von all dem überwältigt war. „Ich liebe dich.”

Quelle: http://www.dailyherald.com/search/main_story.asp?intid=3838528