Zur allumfassenden Erhöhung

(Minghui.de) Als ich noch ein Kind war, fragte ich mich: Woher kommt das Leben, und wohin werde ich gehen, wenn ich sterbe? Ich dachte immer und immer wieder darüber nach, doch es war schwierig, Antworten zu bekommen. Als ich älter wurde und in der Lage war, eine breite Auswahl an Texten zu lesen, versuchte ich, die Antwort in Büchern zu finden. Trotz der Lektüre berühmter und weiser Persönlichkeiten gelangte ich damals zu der Erkenntnis, dass das Leben wie ein Traum sei und ich weiter suchen müsste, um eine Antwort zu finden. Es schien, als würden diese Bücher eine passive Einstellung dem Tod gegenüber widerspiegeln, die Autoren besaßen anscheinend dasselbe Gefühl des Verlustes wie ich. Diese Ideen halfen mir nicht dabei zu verstehen, um was es sich im Leben handelte, stattdessen machten sie mir Angst. Ich fürchtete mich, dass ich doch verloren sein würde, wenn ich sterben würde. Diese Empfindungen begleiteten mich bis zu dem Tag, als ich Falun Dafa kennen lernte. Es geschahen erstaunliche Veränderungen, und alles drehte sich ins Gegenteil um. Als ich mit dem Praktizieren begann, erfuhr ich ein Leben voller Überraschungen.

Als ich dann richtig durch das Tor der Kultivierung eingetreten war, stieß ich auf alle möglichen Prüfungen. Diese Prüfungen dienten dazu, mich von meinen Sünden zu befreien und meinen Charakter zu verbessern. Indem ich immer wieder hin fiel und danach wieder aufstand, gelangte ich auf den Weg nach meinem zu Hause, wie ein Kind, das laufen lernt.

Weil ich nicht so fleißig beim Fa-Lernen war, fielen meine Mutter und ich auf die weitverbreiteten Lügen unmittelbar nach dem 20. Juli 1999 herein, als die weitreichende Verfolgung von Falun Dafa begann. Dies dauerte bis zum Winter 2001 an, bis wir mit anderen Praktizierenden in Kontakt kamen und daher die Möglichkeit erhielten, einige der neueren Artikel wie ”Der Vollendung entgegen» zu lesen. Da zu dieser Zeit nur wenige Kopien dieser Artikel verfügbar waren, konnte ich mir eine Kopie nur für einige Tage ausleihen. Ich verbrachte diese Tage und Nächte damit, die Artikel von Hand abzuschreiben, damit ich ein tieferes Verständnis erlangen konnte.

Im Sommer 2003 gab es dann genügend Kopien, dass jeder eine davon bekommen konnte. Schließlich dachte ich, dass ich die Artikel nicht mehr abschreiben müsste. Doch an den folgenden zwei Tagen bekam ich so ein schlechtes Gefühl, das nicht schlimmer hätte sein können. Am dritten Tag, als ich die Kopien fertiggestellt hatte, war das schlechte Gefühl verschwunden. Ich verstand, dass der Meister es mir ermöglichte, durch das Abschreiben aufzuholen, da ich zuvor zuviel Zeit verschwendete hatte. Von nun an wurde das Kopieren ein Teil meiner Kultivierung, und ich mache es immer noch sehr gern. Dadurch konnte ich Situationen, in denen Verwandte mich aus Angst, dass ihre persönlichen Vorteile verletzt werden könnten, in der Öffentlichkeit anschrieen oder Mitpraktizierende wütend auf mich waren, stets ruhig und mit einem Lächeln begegnen. Meine Gedanken wurden weise und vernünftig, und ich verstand, dass die wahre Nachsicht eines Praktizierenden darin besteht, keinerlei Wut, Hass oder das Gefühl, nicht verstanden zu werden, zu entwickeln.

Auf Minghui Weekly wurde im Jahre 2003 mehrere Male die Wichtigkeit des Rezitierens des Fa erwähnt. Ich entschloss mich, dies ebenfalls zu tun. Jedoch hatte ich das Gefühl, zu langsam vorwärts zu kommen und dass die Zeit, die ich benötigte, um nur einen kleinen Teil aufsagen zu können, zu lang dauern würde. Ich spürte, dass ich doch einfach nur lesen sollte. Wenn ich aber nur las, bedauerte ich es, nichts zu rezitieren. Nach mehreren Anläufen sagte ich mir, dass selbst wenn die Fa-Berichtigung morgen zu Ende wäre, ich in der Lage sein sollte, soviel wie möglich auswendig auf zu sagen. Seither habe ich immer das Gefühl, dass ich wirklich durch das Tor der Kultivierung eingetreten bin, sobald ich etwas rezitiere. So als wäre ich aus einem Traum erwacht.

Weil ich begierig darauf war, mehr Praktizierende kennen zu lernen, um mich schneller zu erhöhen, arrangierte der Meister für mich, dass ich während des Frühlingsfestes im Jahre 2004 eine Lerngruppe fand. In meiner Umgebung, in der es kaum Praktizierende gab, plötzlich mit so vielen Praktizierenden in Kontakt zu stehen, bewirkten, dass ich vor Aufregung und Frohsinn vergaß, wer ich war, was zu Klagen bei meinen Mitpraktizierenden führte. Nachdem ich mir ihren ernsthaften Rat angehört hatte, brachte ich meine Beziehungen zu den Mitpraktizierenden wieder ins richtige Gleichgewicht und handelte angemessener.

Als Hong Yin (II) veröffentlicht wurde, meinten einige Praktizierende, dass die Worte ”eingesperrte Körper» sich auf diejenigen Praktizierenden beziehen würden, die sich in Arbeitslagern befänden. Später hatten einige andere Praktizierende zu dieser Formulierung das Verständnis, dass die Umgebung, in der sich die Praktizierenden in China befänden, wie ein Gefängnis sei.

Mein persönliches Verständnis ist folgendes: Wenn wir durch unsere Faulheit in der Kultivierung zurückfallen, wird unsere Entschlossenheit angegriffen, und wir können den Charakter eines Praktizierenden nicht mehr darstellen. Dann gibt es keinen Unterschied zwischen uns und den Praktizierenden in den Arbeitslagern. Sie werden zu etwas gezwungen, während wir dem Bösen nachgeben. Unser Gefängnis ist nicht greifbar. Das Gefängnis wird nicht durch andere aufgebaut, sondern durch unsere Faulheit, Sünden, Anschauungen, die nach der Geburt gebildet wurden und den bösen Faktoren, die auf ihre Gelegenheiten warten. Wenn wir hartnäckig an gewöhnlichem Komfort und an Fröhlichkeit festhalten und Mitpraktizierenden erzählen, dass die wirklichen Gründe an der nicht guten Grundlage und an einer schlechten Erleuchtungsqualität liegen würden, wer wird sich dann freuen, und wer wird bestürzt sein? Die alten Mächte werden sich freuen. Das Böse sieht das und legt seine Hoffnung auf unseren Mangel an Beharrlichkeit und auf unsere Schwäche. Wenn wir uns über die Schwächen anderer Menschen und ihrer mangelnden Beharrlichkeit aufregen, vergessen wir ganz und gar, dass unser eigenes Verhalten nicht das einem Praktizierenden entspricht. Angeblich verneinen wir die alten Mächte vollständig und erkennen ihre Existenz nicht an, doch in unseren Gedanken und unserem Bewusstsein hinterlassen wir unwissentlich Raum für zunehmend mehr entartete Anschauungen und für unkorrektes Verhalten.

Mein heutiges Verständnis dazu lautet, dass alle Störungen durch einen selbst verursacht werden und man sich im eigenen Herzen ein ”Gefängnis» schafft.

Heute können wir sehr deutlich unsere Schwächen, Fehler und viel von unserem Eigensinn erkennen. Die Erhöhung der Mitpraktizierenden um mich herum und das Wunderbare, wenn sie ihren Mangel an Standhaftigkeit abstreifen, ermutigen mich, ebenfalls fleißig voran zu kommen. Selbst wenn ich der Schlechteste wäre, wäre ich deswegen nicht beunruhigt. Alle Schäden und Mängel werden beseitigt. Weil wir uns im Fa befinden und weil wir vom Meister emporgehoben werden, wird alles Negative und Schlechte zu etwas Gutem, Aufrichtigem und Reinem werden. In solch einer schmutzigen und komplizierten Welt werden wir durch den Meister zu einem noch nie da gewesenen, wunderschönen, neuen Universum emporgehoben. Wie könnte die menschliche Sprache gut genug sein, um diese wundervolle Zukunft beschreiben und preisen zu können?

Um dem Titel ”Jünger der Fa-Berichtigung» würdig zu sein und der großen historischen Verantwortung, die uns der Meister übertrug, entgegen zu blicken, denke ich, dass wir die drei Dinge gut machen sollen, darin ist schon alles enthalten. Wir sollten so viele Lebewesen wie möglich erretten, bevor die Fa-Berichtigung in der Menschenwelt ankommt.

In der Vergangenheit spürte ich die Ernsthaftigkeit und Heiligkeit der Kultivierung, und jetzt spüre ich die Freude und das Entzücken darüber. Immer wieder, wenn ich mein altes Selbst überwunden habe, war es für mich zuerst ein unüberwindlicher Schritt. Wenn der Mangel an Beharrlichkeit und die Anschauungen beseitigt waren, fühlte ich die Großartigkeit der Kultivierung. Umgeben von der Barmherzigkeit des Dafa, hatte ich das Gefühl, als wäre ich ein Lichtstrahl - winzig - und doch mit einer wahren Existenz.

Einmal sagte jemand, dass Kultivierung wie ein Lied sei, wunderschön und bewegend. Ich denke, es ist sogar noch mehr als das - sie ist ein Gedicht, wunderschön wie Berge und Flüsse; wie berühmte Musik, die den Menschen ermöglicht, sich wie im Himmel zu fühlen; wie ein Bild, dass die Menschen die atemberaubenden Farben jedes Details spüren lässt; wie ein sanfter Tanz, der die Menschen bei jeder Bewegung ein unbeschreibliches Entzücken spüren lässt.

Ich habe zu viele Empfindungen, um sie hier nieder zu schreiben. Während des Prozesses der Fa-Berichtigung haben mir die kleinen Dinge, die meine Mitpraktizierenden taten, geholfen zu verstehen, was es heißt, wirklich großartig zu sein - die Schlichtheit und das Gewöhnliche ihrer Taten halfen mir jeden Tag aufs Neue.