In der Milchstraße gibt es mehrere Sternenhaufen; sie stellen Ansammlungen von Sternen dar, die eine enge Formation bilden. Jetzt haben Astronomen in der Milchstraße einen extrem massiven Sternenhaufen ausgemacht, in dem sich hunderttausende Sterne auf einem Gebiet mit einem Durchmesser von nur sechs Lichtjahren befinden. Er ist als Westerlund 1 bekannt und wurde zuvor nicht als Supersternenhaufen identifiziert, weil er sich hinter einer dichten kosmischen Staubwolke verbirgt.

Supersternenhaufen sind Ansammlungen von hunderttausenden sehr junger Sterne innerhalb eines unglaublich kleinen Gebietes. In ihnen existieren extremste Umweltbedingungen, unter denen Sterne und Planeten entstehen können. Normalerweise entstehen Sterne in kleinen Gruppen, meist in so genannten „Offenen Haufen”, die typischerweise einige wenige hundert Sterne enthalten. In einigen aktiven („starburst”) Galaxien haben Wissenschaftler bereits den gewaltigen Ablauf von Sternenformierungen beobachtet (z.B. ESO Pressefoto 31/04), aus denen sich Supersternenhaufen entwickeln, die mehrere Millionen Sterne enthalten. Bis jetzt hat man nur von sehr weit entfernten massiven Sternenhaufen gewusst, die meist in Paaren oder Gruppen bei interagierenden Galaxien auftreten.

Der „Offene Haufen” Westerlund 1 befindet sich am südlichen Sternenhimmel im Sternenbild Ara. Er wurde 1961 von dem schwedischen Astronom Bengt Westerlund von Australien aus entdeckt. Westerlund zog später nach Chile und wurde dort Leiter der ESO (1970-74). Dieser Sternenhaufen liegt hinter einer riesigen interstellaren Staub- und Gaswolke verborgen, welche den Großteil des sichtbaren Lichts absorbiert. Der Verdunklungsfaktor liegt bei über 100.000, weshalb es auch so lange gedauert hat, die wahre Natur dieses Sternenhaufens zu enthüllen.

In Westerlund 1 gibt es hunderte Sterne mit gewaltiger Masse, von denen einige zweitausendmal größer als die Sonne sind (was der Größe des Saturnorbits entspricht) und so hell wie eine Million Sonnen strahlen! Aus ihren Beobachtungen schließen die Astronomen, dass dieser extreme Sternenhaufen höchstwahrscheinlich nicht weniger als 100.000 Mal die Masse unserer Sonne enthält, und das, obwohl sich all die Sterne innerhalb eines kleinen Gebietes von nur sechs Lichtjahren Durchmesser befinden. Westerlund 1 scheint damit der massereichste und kompakteste junge Sternenhaufen zu sein, der in der Milchstraße entdeckt wurde.

* Der Text wurde neu zusammengestellt, um den Originalartikel zu einer kleinen Abhandlung zusammenzufassen. Der Originalartikel kann unter folgendem Link eingesehen werden:

Quelle: http://www.universetoday.com/am/publish/super_star_cluster.html?2232005