Woher kommt das Geld für die Veranstaltungen in Genf?

(Minghui.de) Als Marketingmanager eines multinationalen Kommunikationsunternehmens reist Martin aus Baden-Württemberg oft geschäftlich um die Welt. Er hat einen Magister-Abschluss sowohl im Ingenieurwesen, als auch als Wirtschaftswissenschaftler, ehrliche und kritische Augen und den typischen kahl werdenden Kopf eines Mannes in seinen 40er Jahren. Martins Fähigkeit, ein technischer Spezialist und ein Geschäftsmann gleichermaßen zu sein, wurde niemals in Frage gestellt. Martin und seine taiwanesische Frau leben ein reiches und sorgenfreies Leben in Ulm, einer schönen Stadt in Süddeutschland. Es gibt jedoch eine Angelegenheit von großer, weit reichender Bedeutung, die ihm immer sehr am Herzen liegt.

Im März jedes Jahres nimmt er sich extra ein paar Tage oder sogar ein paar Wochen frei, um mit seiner Frau oder anderen Menschen nach Genf zu fahren. Dies unterscheidet sich von seinen Geschäftsreisen, weil er dorthin für die Rettung der Leben von anderen Menschen reist. Anstatt Geld zu verdienen, verwendet er seine Ersparnisse dazu, um Mitpraktizierenden der Praxis Falun Gong zu helfen, die in China verfolgt werden. Vor dem Gebäude der Vereinten Nationen zeigen Martin und seine Mitpraktizierenden aus der ganzen Welt die Falun Gong Übungen und halten Pressekonferenzen ab, um an die UN Menschenrechtskommission zu appellieren, die Unterdrückung von Falun Gong in China zu beenden. Sie besuchen auch das UN Gebäude, um an Menschenrechtssymposien teilzunehmen oder sie abzuhalten. Sie gehen auf die Straßen in Genf, um Unterschriften zu sammeln und veranstalten Kunstausstellungen im Kunstzentrum, um die Verfolgung von Falun Gong aufzudecken. Dabei wurden sie mitunter von Organisationen gestört, die von der chinesischen kommunistischen Partei nach Genf entsendet wurden.

Seit dem Jahr 2000 reisen jeden März und April 1000 bis 2000 Falun Gong Praktizierende aus Europa, Asien, Australien, Nordamerika und Südamerika nach Genf, um die Aufmerksamkeit auf die Verfolgung gegen Falun Gong in China zu lenken. Zum Beispiel legen die Praktizierenden aus Deutschland Geld zusammen, um die Kosten für das Benzin für die Fahrt nach Genf zu teilen. Es dauert fünf oder sechs Stunden, um von Baden-Württemberg, wo Martin lebt, nach Genf zu fahren. Die Kosten für die Reise wird von fünf Praktizierenden geteilt, die gemeinsam fahren. Es ist auch üblich, daß 40 oder 50 Praktizierende gemeinsam einen Reisebus mieten.

Vor ihren Reisen haben sich die Praktizierenden in die billigsten Hotels in Genf eingebucht, dazu gehören Herbergen, die aus alten Atombunkern bestehen oder sie haben sich in einer Jugendherberge einquartiert. Es gibt Herbergsräume, in denen 10 bis 30 Menschen, entweder in Stockbetten oder aber im Matratzenlager, schlafen. Die Praktizierenden bringen ihren eigenen Schlafsack mit und einfache Isomatten. Es scheint unmöglich zu sein, einen noch billigeren Schlafplatz in Genf zu bekommen, weil die Preise dort so hoch sind. Die Praktizierenden essen dort oft Fastfood oder sie gehen in den Supermarkt und kaufen Brot, Käse und Wurst, um sich ein Sandwich zu machen. Einige billige Hotels haben auch Selbstversorgungsküchen, was für chinesische Praktizierende sehr hilfreich ist, die nicht an westliches Essen gewöhnt sind. Wenn sie den ganzen Tag draußen an einer Veranstaltung teilnehmen, und kein heißes Essen haben können, freuen sich die Praktizierenden, Instant-Nudeln zu kochen, nachdem sie in ihre Unterkunft zurückgekehrt sind. Mit etwas Gemüse und Gewürz sind diese Nudelgerichte schmackhaft.

Nicht ohne Grund versuchen die Falun Gong Praktizierenden Geld zu sparen. Martin, der ein gutes Einkommen hat, lebt auch kostengünstig in der Jugendherberge, was eigentlich nicht seinem sozialen Status entspricht. Wie die anderen Falun Gong Praktizierenden auch, verbringen Martin und seine Frau ihre Wochenenden und Ferien damit, Mitpraktizierenden zu helfen, die in China verfolgt werden. In Deutschland gibt es jedes Wochenende ein oder zwei Infostände, die in verschiedenen Orten stattfinden. Einige Praktizierende zeigen die Falun Gong Übungen, einige spielen die Foltermethoden nach, die gegen Mitpraktizierende in China verwendet werden, andere verteilen Flyer oder sprechen mit Passanten. Martin und seine Frau nehmen oft an diese Veranstaltungen teil. Sie verwenden ihre Ersparnisse, um Falun Gong Flyer und Zeitungen zu drucken oder um Video CDs auf deutsch und chinesisch herzustellen. Sie drucken auch große Poster und geben ihr Geld dazu aus, um Requisiten für die Anti-Folterausstellungen zu kaufen. All diese Dinge sind recht teuer. Über die letzten drei Jahre konnte man Martin und seine Frau nicht nur in Deutschland, sondern auch bei großen Veranstaltungen und Erfahrungsaustauschkonferenzen in Nordamerika treffen. Natürlich haben sie jedesmal ihr Budget sorgfältig geplant.

Martins Freund, Herr Wu, der auch in Baden-Württemberg lebt, kommt fast jedes Jahr auf eigene Kosten nach Genf. Vor ein paar Jahren war er noch Student. Er sagte, dass er seine Reise durch Rationierung seiner täglichen Essensausgaben finanziert habe. Herr Wu, der aus China kommt, sagte: "Ich lebe jetzt in einer demokratischen Gesellschaft, in der ich mich der Menschenrechte erfreuen kann, die ein Mensch haben sollte. In China haben viele Menschen sogar ihr Leben verloren, weil sie ihren Glauben aufrechterhielten."

Seine Zeit und sein Geld einzusetzen, um etwas gegen die Verfolgung zu tun, ist für Herrn Wu sehr wichtig. Er sagte: "Ich glaube, dass all diese Dinge sehr bedeutungsvoll sind. Ich nehme an Falun Gong Veranstaltungen teil, u. a. gehe ich nach Genf, um für Falun Gong bei der UN Menschenrechtskommission zu appellieren. Ich tue das aufgrund meines Gewissens. Wer könnte mir Geld bieten, um mein Gewissen zu kaufen? Natürlich zahle ich meine eigenen Ausgaben. Manche Menschen können nicht glauben, dass so viele Menschen bereit sind, diese Bemühungen und das Geld zu investieren, und das nicht für ihren eigenen Vorteil. Eigentlich ist es einfach, den Grund dafür zu verstehen. Die Prinzipien von Falun Gong, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, haben nicht nur mein Gewissen erweckt, sondern das Gewissen von Tausenden und sogar Millionen von Menschen. Unter den vielen Millionen Menschen kommt ein kleiner Teil, der es sich von seiner Zeit und der finanziellen Situation her leisten kann, nach Genf. So kommt es, dass im März und April jeden Jahres 1000 bis 2000 Praktizierende an den Veranstaltungen in Genf teilnehmen."


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200504/23327.html