Einige Erfahrungen und Eindrücke rund um meine New York-Besuche

Vorgetragen auf der Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Österreich 2005

(Minghui.de)

Verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende!

Im Sommer 2004 befand ich mich gerade in Boston, als ich bei einem abendlichen Treffen der örtlichen Praktizierenden davon erfuhr, dass sich das Böse aus anderen Räumen nun auf Manhattan und Peking konzentriert und jeder Praktizierende, der die Mittel und Möglichkeit hat, dabei helfen sollte, die Menschen vor Ort über die Verfolgung gegen Falun Gong in Chinas aufzuklären. Da ich nicht damit rechnete so bald wieder die Gelegenheit zu bekommen nach den USA zu fliegen, beschloss ich sofort nach NY zu fahren. Am Montag morgen bestieg ich also den ersten Bus und erreichte nach vier Stunden Fahrt Manhattan China Town. Schon an der Grenze zu NY bekam ich Kopfweh, der Hals kratzte und ich verspürte einen Druck auf die Augen. Den ganzen Tag über sah ich wie durch einen leichten Weichzeichner hindurch und ich hatte das Gefühl, als könnte ich aus den Augenwinkeln eine schwarze Wolke wahrnehmen, welche über allem schwebte. Im Gegensatz zu den vergangenen vierzehn Tagen in Washington und Boston viel es mir extrem schwer die Menschen anzusprechen, es wollte auch so gut wie keiner einen Flyer oder eine Zeitung von mir nehmen, geschweige denn mir zuhören, wenn ich ihnen über Falun Gong und die Verfolgung zu erklären versuchte. Am späteren Nachmittag gab ich es auf und sandte im Halbstunden-Takt Aufrichtige Gedanken aus. Etwas frustriert und ziemlich ernüchtert fuhr ich am Abend wieder nach Boston zurück.

Meine Erinnerung an den ganzen Aufenthalt in den USA, vor allem an Boston, sind eigentlich sehr gut. Ich hatte vierzehn Tage lang nichts anderes getan, als die Menschen über die Verfolgung zu informieren, die Falun Gong Schriften zu lernen und die Falun Gong Übungen zu machen. Zum ersten mal sah ich unseren geschätzten Lehrer und durfte einer Fa- Erklärung lauschen. Außerdem konnte ich sehr viele Praktizierende aus aller Welt kennen lernen und viele Erfahrungen mit ihnen austauschen. Dieser ganze Aufenthalt ist in meiner Erinnerung eine sehr lichtvolle Erfahrung. Nur der eine Tag in NY ist irgendwie wie herausgestanzt. Wieder in Österreich angelangt, ließ mir dieser von mir so empfundene Misserfolg keine Ruhe mehr. Ich bekam immer mehr die Empfindung es nicht gut genug gemacht zu haben und dass ich Lehrer Li und meine Mitpraktizierenden, vor allem aber die zu errettenden Menschen in NY irgendwie im Stich gelassen hatte. Irgendwie hatten mich die Alten Mächte an diesem Tag am Gängelband. So erwachte in mir der Wunsch noch einmal nach Manhattan zu reisen, um es diesmal besser zu machen.

Zu dieser Zeit wurde es allerdings beruflich immer schwieriger für mich. War schon das restliche Jahr nicht gut gewesen, so wurde es jetzt noch schlechter. Die Umsätze gingen stark zurück und die Erträge noch mehr. Meine Schwägerin teilte mir mit, dass sie mehr Zeit für ihre Kinder brauchte und ich jetzt einen Teil ihrer Arbeit mit übernehmen müsste. Mein Cousin, der auch mein Geschäftspartner ist, und ich hatten uns schon drei Monate kein Gehalt mehr ausbezahlt, und es sah alles danach aus, dass ich mir so bald keinen Urlaub würde nehmen, geschweige denn mir eine Reise nach NY leisten könnte. Der ganze Elan, den ich mir aus Amerika mitgebracht hatte, begann sich im Alltag aufzureiben. Zweimal versuchte ich trotzdem einen Anlauf zu nehmen nach New York zu fliegen, zuerst mit einem Mitpraktizierenden im November und dann noch mal nach Weihnachten über Silvester. Beide Male kamen kurz nach meinem Entschluss wichtige und unverschiebbare Termine dazwischen. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir endlich klar, dass das Schwierigkeiten waren, die die Alten Mächte extra für mich arrangiert hatten. Sie wollten einfach verhindern, dass ich noch einmal nach NY komme und es besser machen kann. Ich erkannte, wie groß die Angst der Alten Mächte vor jedem einzelnen Dafa-Praktizierenden ist, so dass sie alles daran setzten, um uns davon abzuhalten das zu tun, wofür wir in die drei Weltkreise gekommen sind.

Das, was ich jetzt tun musste, war klar: Ich muss die Arrangements der Alten Mächte vollständig verneinen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Wie verneint man Umsatzrückgänge? Wie verneint man Zahlungsschwierigkeiten? Darauf habe ich bis heute keine korrekte Antwort gefunden. Was ich schlussendlich tat, war einen Termin abzuklären und den Flug einfach zu buchen. Ich glaube, allein der feste Entschluss zu fliegen und mich durch nichts davon abbringen zu lassen, ist der Grund dafür, dass es diesmal geklappt hat. Es ist nicht so, dass nichts mehr passiert ist, im Gegenteil, meine berufliche Situation spitzte sich extrem zu, und ich hatte bis unmittelbar vor dem Abflug viele Schwierigkeiten und Prüfungen meiner Xinxing [Herzensqualität] zu bestehen. Die Schlimmste war, dass ich dazu gezwungen war, zwei meiner Mitarbeiter zu kündigen und bei allen anderen die Arbeitszeit teilweise drastisch zu kürzen. Ob ich es wirklich gut gemacht habe, weiss ich nicht. Ich habe versucht mich dieser Aufgabe, die zweifellos zum Beruf eines Selbständigen gehört, zu stellen und es so aufrichtig, barmherzig und nachsichtig wie möglich zu erledigen.

In NY angekommen hatte ich noch ein paar Schwierigkeiten mit meinem Quartier. Außerdem meldete sich unter der Telefonnummer des Praktizierenden, zu dem ich Kontakt aufnehmen sollte, niemand. Dadurch ließ ich mich aber nicht entmutigen. Ich beschloss keine Zeit auf die Suche nach einer günstigeren Unterkunft zu verschwenden, sondern das zu tun, wofür ich hergekommen war. Es dauerte nicht lang und ich hatte die erste Gruppe von Praktizierenden gefunden. Sie standen in der Nähe der Wallstreet mit einer Anti-Folterausstellung, und ich schloss mich ihnen an. Abends nahmen sie mich dann zu einem Treffen der NY-Praktizierenden mit, wo ich mehr über die einzelnen Aktivitäten erfuhr. Den Rest meines Aufenthalts verbrachte ich an den unterschiedlichsten Plätzen in Manhattan fast ausschließlich mit Flyer-Verteilen und dem Erklären der wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung in China.

Während dieser Zeit traf ich viele interessante Praktizierende aus allen Herren Länder, aus Taiwan, Japan, Russland, Schweiz und Singapur, um nur diejenigen Nationalitäten zu nennen, mit denen ich näheren Kontakt hatte. Sie alle waren zu kürzeren oder längeren Aufenthalten nach NY gekommen, um mitzuhelfen die Menschen hier aufzuklären, Leben zu retten und das Böse in anderen Räumen zu beseitigen. Die Kraft so vieler reiner Herzen, ihre Beharrlichkeit und Standhaftigkeit berührte viele New Yorker in ihrem Innersten. Die Atmosphäre war gänzlich anders als noch vor einem halben Jahr. Viele der Passantinnen und Passanten kamen auf mich zu und sagten „Ich habe schon davon gehört bzw. gelesen, ich unterstütze Euch voll und ganz!” oder „Ich finde das so großartig, was Ihr hier macht, es müsste mehr Menschen wie Euch geben!” und ähnliches mehr. Natürlich gab es auch das Gegenteil, aber nur ganz selten. Jeder Mensch positioniert sich selbst, zum Guten oder zum Schlechten. Wir können den Menschen eben nur die Hand hinstrecken, ergreifen müssen sie sie schon von sich aus. Worauf es allerdings immer ankommt, ist in welchem Zustand man sich befindet, wenn man z.B. jemanden einen Flyer hinhält. Es hat wohl schon jeder an sich selbst beobachten können, je stärker die aufrichtigen Gedanken, je stärker und reiner der Wunsch sein Gegenüber zu erretten, desto mehr Bereitschaft den Flyer anzunehmen bzw. dir zuzuhören ist bei ihnen vorhanden.

Ein Beispiel, das mich selber sehr berührt hat: Ich befand mich bei einer Anti-Folterausstellung mit fast ausschließlich japanischen Praktizierenden in der 7th Avenue und sprach gerade mit einem der Passanten, als ich drei junge Mädchen registrierte, die vorbeikamen. Warum mir in dem Gewühl gerade diese drei aufgefallen waren, kann ich nicht sagen. Sie gingen vorbei und ich dachte noch: schade, dass sie von keinem von uns einen Flyer genommen haben. Als ich mein Gespräch beendet hatte, sah ich sie in einiger Entfernung wieder. Ich dachte bei mir, das ist kein Zufall! Ich bin von so weit her gekommen, um euch von der Verfolgung gegen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu erzählen. Bitte nehmt zumindest einen Flyer von mir an, damit ihr von Falun Dafa erfahren könnt. Mit diesen Gedanken ging ich zu ihnen hinüber und gab ihnen einen Flyer. Ein paar Minuten später kamen sie zurück und besahen sich die Anti-Folterausstellung und die Schautafeln näher. Dann gingen sie wieder. Etwa eine halbe Stunde später kamen sie erneut vorbei. Diesmal gingen sie direkt zu mir, und ich konnte ihnen mehr erklären. Sie waren sehr erschüttert. Sie unterzeichneten sofort die Petition. Die eine fragte, ob sie filmen dürfte und nahm dann alles auf, sie interviewten uns einen nach dem anderen und erzählten mir, dass sie diesen Film bei ihnen an der Schule vorführen wollten, damit auch ihre Mitschüler von Falun Gong und der grausamen Verfolgung in China erfahren könnten.

Großen Respekt nötigt mir auch das Verhalten meiner Mitpraktizierenden ab. Es ist einfach jeden Tag bei einer Aktivität mit zu machen, wenn man so wie ich nur für kurze Zeit in Manhattan weilt. Es ist ganz etwas anderes, wenn man Monate lang tagein, tagaus auf der Straße steht, meist an den selben Plätzen, obwohl man noch arbeiten oder studieren muss, eine Familie zu versorgen hat und ähnliches mehr. Immer waren sie bemüht mir zu helfen, obwohl ich eigentlich gekommen war, um sie zu unterstützen. Ein Beispiel für viele: An einem Tag hatte ich mir vorgenommen vor dem chinesischen Konsulat aufrichtige Gedanken auszusenden. Aber ich hatte nicht gewusst, dass die Zeiten hier anders eingeteilt waren als für die meisten anderen Aktivitäten und so kam ich, kurz bevor diese Gruppe nach Hause ging. Die nächste sollte erst zwei oder drei Stunden später kommen. Da ich nun aber schon einmal hier war, beschloss ich die Zwischenzeit zu überbrücken und dort zu bleiben. Ein älterer Herr, der leider nur chinesisch sprach, erbot sich bei mir auszuharren, damit ich nicht die ganze Zeit allein wäre. Ich konnte erst hinterher so richtig erfassen, was er da getan hatte. Wie ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen kann, ist der Platz vor dem Konsulat wirklich der Kälteste von Manhattan. Ein schneidender, eisiger Wind kommt vom Hudson herauf, der schon nach kurzer Zeit durch Mark und Bein dringt. Außerdem begann es, kurz nachdem wir alleine waren, zu schneien. Es dauerte praktisch nur Minuten, bis mir bitter kalt war. Und dieser standhafte alte Herr war dort vorher schon sicher vier oder fünf Stunden gewesen! Es kam dann auch eine große Gruppe Chinesen, die irgend etwas gesungen haben. Wir machten ihnen Platz und zeigten daneben abwechselnd die Übungen und sandten aufrichtige Gedanken aus. Ohne seine Hilfe hätte ich keine einzige der neugierigen Fragen, die sie an uns richteten, beantworten können!

Es gäbe noch viele interessante Details zu berichten, aber sie alle anzuführen, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Abschließend möchte ich nur noch anmerken, dass ich diesmal nicht mehr das Gefühl hatte, es nicht gut gemacht zu haben. Für mich persönlich war der Aufenthalt in NY und auch die anschließenden Aktivitäten, samt Fa-Konferenz in London, sehr bereichernd. Ich danke unserem geschätzten Lehrer dafür, dass er mir ermöglicht hat, an all dem teilzuhaben und hoffe, dass ich in Zukunft die Anforderungen an einen Dafa-Praktizierenden zur Zeit der Fa-Berichtigung immer besser erfüllen kann.

 

 

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200503/23067.html

Rubrik: Fa-Konferenzen