Gao Rongrong: Diejenigen ernsthaft bestrafen, die Falun Gong- Praktizierende verfolgen, den Menschen die Gerechtigkeit zurückgeben (Teil 1)

(Minghui.de) Frau Gao Rongrong arbeitete früher in der Buchhaltung der Kunsthochschule Luxun der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Sie war ununterbrochener Verfolgung ausgesetzt, weil sie auf ihrem Praktizieren von Falun Gong bestand. Vor kurzem wurde sie gesetzwidrig im Zwangsarbeitslager Longshan eingesperrt. Anfang Mai 2004 wurde sie von Tang Yubao, dem stellvertretenden Leiter der 2. Division des Lagers und anderen Wärtern 6 bis 7 Stunden lang mit Elektrostäben im Gesicht geschockt, das dadurch entstellt wurde. Am 5. Oktober 2004 floh sie mit der Hilfe aufrichtiger Menschen aus dem Raum 0533 des 1. Krankenhauses, das der Chinesischen Medizinischen Universität von Shenyang angegliedert ist. Damit endete eine fünfmonatige Gefangenschaft unter Erleiden von Folter und Verunstaltung. Im Folgenden finden Sie ihren Appell.

Im Juli 1999 begann Jiang Zemin aus Neid die Verfolgung von mehr als 100 Millionen Falun Gong-Praktizierenden, die an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glauben. Jiang Zemin manipulierte sämtliche staatlich kontrollierten Quellen, zu denen alle Ebenen des Parteikomitees, Regierungsstellen und die Niederlassungen des Büros 610, das zur Verfolgung von Falun Gong eingerichtet worden war, gehören. Er köderte gesetzlose Schurken, um von ihnen kriminelle Unterstützung zu bekommen, bildete eine aufeinander abgestimmte Organisation von Verfolgern, vom Zentralkomitee der Chinesischen kommunistischen Partei bis zu allen örtlichen Polizeistationen und Gemeindebüros. Die Verfolgung breitete sich über das ganze Land aus, kein Winkel wurde ausgelassen.

Das Regime Jiang Zemins benutzte alle staatlich kontrollierten Medien, um den Gründer von Falun Gong und Massen von Falun Gong-Anhängern zu verleumden. Die Verfolger erfanden unentwegt Geschichten, um Falun Gong schlecht zu machen. Bezeichnendes Beispiel dafür ist die „Selbstverbrennung auf dem Tiananmen- Platz”, die den Hass der Menschen gegen Falun Gong erregen sollte. Jiang Zemins Politik ”zerstört sie körperlich, vernichtet ihren Ruf und ruiniert sie finanziell” wurde in Gang gesetzt, um die Praktizierenden brutal zu verfolgen und zu ermorden.

Deshalb rufe ich alle rechtlichen Organisationen und deren angeschlossenen Niederlassungen in der Welt sowie die Justizministerien und Einzelpersonen in China auf: Bitte helfen Sie, die Verfolgung von Falun Gong- Praktizierenden dem Gesetz entsprechend zu untersuchen. Helfen Sie, die Untaten richtig zu stellen, die Verantwortlichen zu bestrafen und die Verfolgung zu beenden, um die Moral, die Gerechtigkeit und das Gewissen der Welt aufrecht zu erhalten.

Nachfolgend meine Bitten für meinen Appell:

1. Bringt die Hauptübeltäter Jiang Zemin, Luo Gan, Liu Jing und Zhou Yongkang vor Gericht.

2. Widerruf aller Dokumente, Regelungen und Ankündigungen, die sich auf die Verfolgung von Falun Gong beziehen.

3. Gesetzliches Verbot aller Ebenen des Büros 610, vom Zentralkomitee der KPC bis zu allen örtlichen Niederlassungen.

4. Wiederherstellung des Rufes von Herrn Li Hongzhi, dem Gründer von Falun Gong. Wiedergutmachung der Schäden und Verluste, die Falun Gong angetan worden sind.

5. Freilassung aller gesetzwidrig eingesperrten Praktizierenden Entschädigung für die Verluste, die ihnen und ihren Familien entstanden sind.

6. Ermittlung und Bestrafung aller Angeklagten, die hauptsächlich an meiner körperlichen Entstellung / Folter beteiligt waren verwickelt sind: Tang Yubao, Jiang Zhaohua, Li Fengshi, Wang Jinghui, das Zwangsarbeitslager Longshan, das Justizbüro der Gemeinde und das Büro 610.

Ich heiße Gao Rongrong und bin am 1. Februar 1968 geboren. 1990 absolvierte ich die Prüfung in industrieller Buchführung in der Buchhaltungsabteilung der Hochschule für Finanzen und Wirtschaft in Shenyang. Danach arbeitete ich an der Kunsthochschule Luxun und zwar zuerst in der Abteilung Rechnungsprüfung und dann in der Buchhaltung.

1996 las ich ein Buch mit dem Titel Zhuan Falun. Durch dies Buch lernte ich den wirklichen Sinn des Lebens verstehen. Seitdem folgte den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, um ein guter Mensch mit hohem moralischen Maßstab zu werden. Durch die Kultivierung von Falun Gong lernte ich, ernsthafter und fleißiger zu arbeiten und die Menschen mit größerer Freundlichkeit und Aufrichtigkeit zu behandeln. Ich hatte bei Kollegen und Vorgesetzten einen guten Ruf. Ich kämpfte nicht um Ansehen und persönlichen Gewinn. Eines Tages beschloss die Arbeitseinheit Auszeichnungen für „Ausgezeichnete Mitarbeiter” zu vergeben. Es gab aber mehr Menschen, die diese Belohnung verdienten, als es Auszeichnungen gab. So gab ich meinen Anspruch darauf frei.

Im Folgenden finden Sie, was ich seit 1999 unter der Verfolgung erlitten habe. Mein persönlicher Fall stellt die ungesetzliche und böse Natur dieser Verfolgung dar.

1. Belästigungen am Übungsplatz, vom Arbeitsplatz vertrieben und beim Appell in Peking inhaftiert

Am 25. April 1999 begann die örtliche Polizei, alle Übungsplätze von Falun Gong zu untersuchen. Davon betroffen war auch der Übungsplatz der Kunsthochschule Luxun. Unter dem Druck höherer Verwaltungsstellen verbot uns die Leitung, die Übungen innerhalb des Campus zu machen. Wir setzten also unsere Übungen außerhalb des Geländes, entweder am Wegesrand oder in den Wohngebieten, fort. Der Sekretär des Parteikomitees der Schule, Mitarbeiter der Abteilung „Arbeitskräfte” sowie die Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung kamen, um uns zu beobachten. Beim Jugendkomitee der Schule, der Studentengemeinschaft und der Propagandaabteilung gingen Nachfragen ein; sie wurden kritisiert, dass sie „unsere Betätigungen nicht beobachten” würden.

Ich hatte in der Abteilung „Rechnungsprüfung” der Luxun-Kunsthochschule gearbeitet, nachdem ich die Hochschule erfolgreich beendet hatte. Es handelte sich um eine „heikle” Abteilung. Da ich Falun Gong praktizierte, wollte die Abteilung mich nicht behalten. Die Hochschulleiter sprachen nach dem 1. Mai 1999 mit mir und forderten mich auf, dass ich die Organisation, für die Praktizierenden eine Übungsmöglichkeit zu organisieren, aufgeben sollte. Dies lehnte ich ab. So verlor ich meinen Arbeitsplatz.

Am 20. Juli 1999, nachdem ich gehört hatte, dass einige örtliche Helfer festgenommen und ihre Häuser durchsucht worden waren, beschloss ich, beim Parteikomitee der Provinz Liaoning zu appellieren. Dabei wurde ich [und andere Praktizierende] festgenommen und im Stadion des Rathauses festgehalten. Im Stadion wurden viele Praktizierende festgehalten; einige von ihnen wurden auch geschlagen. Später verlegte man uns ins Bezirksstadion, und am Abend wurden wir entlassen.

Am nächsten Tag sprachen die Hochschulleiter bis Mitternacht mit mir. Sie wollten mich dazu bringen, zu versprechen, nicht nach Peking zu gehen, um dort zu appellieren. Ich weigerte mich, ihnen dieses Versprechen zu geben.

Später wollte ich erneut beim Parteikomitee der Provinz appellieren, wurde aber auf dem Weg dorthin wieder festgenommen und im Stadion festgehalten. Ich war entsetzt, als ich dann all die TV-Sendungen mit ihren gemeinen Propaganda-Programmen sah, die den Gründer von Falun Gong und die Falun Gong-Praxis verleumdeten. Da ein Appell am Ort unmöglich war, entschied ich mich, nach Peking zu gehen. Am gleichen Abend ließ mich die Arbeitseinheit über verschiedene Anrufe suchen, wobei sie immer fragten, wo ich sei. Sie versprachen, mich abzuholen, mir eine Arbeit zuzuweisen und so weiter. Am nächsten Tag wurden alle Schüler der Hochschule aufgerufen, einer Rede des Leiters zuzuhören. Einige Schüler wurden durchsucht, und man nahm ihnen ihre Falun Gong-Bücher weg.

2. Dreimal in Peking festgenommen, eingesperrt und geschlagen

Zwischen August und Oktober 1999 wurde ich in Peking dreimal gesetzwidrig festgenommen.
Als ich das erste Mal auf dem Tiananmen-Platz war, kam ein Polizeioffizier zu mir und fragte: ”Praktizierst du Falun Gong?” Ich antwortete: ”Ja.” Sofort wurde ich inhaftiert und auf die Polizeistation Qianmen gebracht. Später brachten mich die Mitarbeiter des Verbindungsbüros der Provinz Liaoning in Peking ins Hotel Jinshan. Die Polizei von Shenyang versuchte, von mir Informationen über den Aufenthaltsort der anderen Praktizierenden zu bekommen, aber ich sagte ihnen nichts. Sie schlugen mich grausam, zerrten mich an den Haaren, traten mir in den Hals und boxten mir in den Brustkasten, wodurch ich eine Woche lang einen schmerzenden Brustkasten hatte. Ich konnte nur langsam aufstehen und mich hinlegen. Als sie mich nach Shenyang zurückbringen wollten, schaffte ich es zu entkommen.

Beim zweiten Mal sprach ich mit jemandem auf dem Tiananmen-Platz, als sich ein Polizeioffizier näherte und fragte: ”Praktizierst du Falun Gong?” Ich antwortete nicht. Trotzdem schickten sie mich zur Polizeistation Qianmen. Einer der Polizisten führte mich in die Irre, indem er sagte: ”Wir lassen dich laufen, wenn du uns deinen Namen sagst.” Ich glaubte ihm, und gleich nachdem ich die Polizeistation verlassen hatte, nahm mich ein anderer Polizist wieder fest. Man brachte mich in das Verbindungsbüro der Provinz Liaoning. Sie verboten mir, Schuhe anzuhaben, um auf diese Weise meine Flucht zu verhindern. Später brachten sie mich in die Abfertigungsstation in Shenyang, von wo ich mitten in der Nacht entfloh.

Das dritte Mal wurde ich in Peking festgenommen; es war vor dem 1. Oktober [dem Nationalfeiertag]. Offiziere der Polizei aus Shenyang und der Polizei des Bezirks Heping schlugen meinen über 7ojährigen Vater, um herauszufinden, wo ich war. Dann wurde ich in der Haftanstalt der Shenyangverwaltung (5. Haftanstalt) eingesperrt. Weil ich die Übungen machte, bestrafte man mich; ich musste in dem Büro in der Hockstellung verharren. Sie wollten mir Elektroschocks verpassen, fanden aber keinen Elektrostab.

Damit wir am Nationalfeiertag, dem 1. Oktober, nicht nach Peking gingen, wollte die Polizei uns für weitere zwei Wochen einsperren. Aus Protest begannen wir mit einem Hungerstreik. Einige Tage später holte mich meine Arbeitseinheit zurück und sperrte mich in die Mittelschule Lumei ein. Ich setzte meinen Hungerstreik fort, und sie schickten mich am siebten Tag nach Hause. Die Arbeitseinheit ließ mich rund um die Uhr beobachten. Um dieser Belästigung zu entgehen, ergriff ich die erstbeste Gelegenheit, die sich mir bot, um von zu Hause fortzugehen.

3. Ich wurde festgenommen, weil ich auf dem Tiananmen-Platz appelliert hatte, und in Peking und Shenyang eingesperrt und dort gefoltert

Am 26. Oktober 1999 hörte ich im Radio, dass Jiang Zemin bei seinem Besuch in Paris tückisch Falun Gong verleumdete. Weil ich sah, dass sich das Staatsoberhaupt Jiang über das Gesetz und die Wahrheit hinwegsetzte und so falsch und diktatorisch war, beschloss ich, die Ungerechtigkeit gegen Falun Gong wieder gut zu machen. Weil es keine andere Stelle mehr für Appelle gab, mussten wir Praktizierenden zum Tiananmen-Platz gehen, um uns Gehör zu verschaffen. Vor Tagesanbruch kamen schon Polizeioffiziere herbei, um uns zu fragen, ob wir Falun Gong-Praktizierende seien und fingen an, Personen festzunehmen. Ein Fahrzeug nach dem anderen, angefüllt mit Praktizierenden, wurde zur Polizeistation Qianmen geschickt, wo die Praktizierenden in eisernen Käfigen eingekerkert wurden und es ihnen nicht einmal erlaubt war, die Toilette zu benutzen. Später brachte man uns in das Stadion Fengtai, und schließlich wurden wir in den Polizeistationen und Internierungslager rund um Peking eingesperrt.

In der gleichen Nacht wurde ich in das Internierungslager Xikezhan in Peking geschickt, wo sie eine Leibesvisitation bei mir vornahmen und mich verhörten. Weil sich alle weigerten, ihre Namen zu nennen, wurden wir mit Codenamen versehen. Der Lautsprecher wiederholte die verleumderische Propaganda in voller Lautstärke. Die Polizei stellte sogar Personal ein, das sich mit Dialekten auskannte, um sich unsere Akzente anzuhören und dadurch zu erfahren, woher wir kämen. Die Polizeioffiziere von Lingyuan aus der Provinz Liaoning hielten mich fälschlicherweise für eine Einwohnerin ihres Bezirkes und schlugen mich, um meinen Namen herauszufinden. Ein schwerer Schlag ins Gesicht machte es mir unmöglich, stehen zu bleiben, und ich fiel gegen die Wandtafel.

Ich begann einen 13tägigen Hungerstreik und wurde mit einem Schlauch durch die Nase zwangsernährt. Man nahm mir meine Falun Dafa-Bücher weg. Innerhalb von zwei Wochen wurden Dutzende Praktizierende von der örtlichen Polizei nach Hause zurückgebracht. Nur ein älterer Mitpraktizierender und ich blieben zurück.

Eines Tages kam ein Polizeireporter, der etwa 30 Jahre alt war, in die Gefängniszelle. Ich war damals die einzige, die in einer Zelle eingeschlossen war. Er stellte ein Stativ außerhalb des Tores auf und wollte Fotos von mir machen und befahl mir, so zu tun, als ob ich die Übungen mache. Das sei für „interne Zwecke”, so sagte er. Ich weigerte mich. Er versuchte lange Zeit, mich zu überreden, und bestand darauf, mich zu fotografieren, bis ich schließlich mein Gesicht mit den Armen bedeckte. Ein Pekinger Polizeioffizier zog ein per Computer hergestelltes falsches Bild des Meisters hervor, um mich zu täuschen.

Am 29. Dezember 1999 nahm mich ein Polizeioffizier direkt mit zu einem Zug, damit wir nicht nach Peking fuhren. Der Haft, die 60 Tage andauerte, folgte keine formelle gesetzliche Prozedur. Ich musste sogar 300 Yuan [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] für Essen und die Bahnfahrkarte bezahlen.

Nach meiner Rückkehr nach Shenyan ließ ich mich treiben und wurde Februar 2000 erneut festgenommen, als ich nach Hause ging. Die Polizei sagte, sie hätten mich die ganze Zeit beobachtet und seit zehn Tagen vor meinem Wohnhaus auf mich gewartet. Ein Satz meiner Dafa-Bücher wurde beschlagnahmt. Es war am Vorabend des Mond-Neujahrsfestes, als ich ins Internierungslager von Shenyang geschickt wurde. Erst nach zehn Tagen informierte die Polizei meine Familie, die voller Angst überall nach mir gesucht hatte.

Während der drei Monate im Internierungslager wurde ich zu Sklavenarbeit gezwungen; ich musste mit der Hand Blumen herstellen, die zur Ausfuhr ins Ausland bestimmt waren. Einmal musste ich diese Arbeit drei Tage hintereinander, ohne schlafen zu dürfen, verrichten. Weil ich die geforderte Quote nicht erreichte, wurde ich mit der Foltermethode ”Ein Flugzeug fliegen” bestraft.(1)

4. Die geistige Entstellung und psychische Kontrolle im Zwangsarbeitslager Massanjia; ich verlor vier Jahre meines Lebens

Im Mai 2001 wurde ich zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt und kam in die 4. Sektion, 2. Division, des zweiten Frauenzentrums im Zwangsarbeitslager Masanjia. Damals bestand das Frauenzentrum erst sechs Monate. Zuerst unterdrückten die Befehlshaber in wahnsinniger Art und Weise die Versuche der Falun Gong-Praktizierenden, die Lehren von Falun Gong zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Als ich dorthin kam, unterwarfen sie für gewöhnlich die Praktizierenden einer „Gehirnwäsche” mit Hilfe von Lügen und Unaufrichtigkeit. Am zweiten Tag musste ich mir bösartige Nachrichten anhören und wurde, wie es hieß, „umerzogen” (einer Gehirnwäsche unterzogen). Ich ließ mich sogar dazu bewegen, etwas ganz Schlimmes zu tun: ich fungierte bei der Gehirnwäsche als sogenannter „Mitarbeiter”.

Zu jener Zeit war ich im Masanjia-Arbeitslager eingesperrt und wurde im Geheimen oft geschlagen, sodass niemand die Tatsachen erfuhr. Einige Wärter in Masanjia schienen sehr freundlich zu den Praktizierenden zu sein, die unter ihrer Verwaltung in den Zellen eingeschlossen waren. Das war sehr irreführend, da sie, nachdem ihre Bürotüren geschlossen waren, Praktizierende aus anderen Zellen brutal verprügelten. Die Wärter zwangen oft verbrecherische Gefangene und Kollaborateure, die Praktizierenden zu schlagen.

Eine Praktizierende, die neu angekommen war, wurde von mehreren Kollaborateuren zwecks „Gehirnwäsche” umringt, aber sie wollte ihnen nicht zuhören. Der diensthabende Gefangene namens Feng Lin befahl ihr, auf die Toilette zu gehen, wo sie gezwungen wurde, eine Stellung mit „beiden Beinen gespreizt” einzunehmen. Als sie in die Zelle zurückkam, waren ihre Augen voller Tränen, weil sie so gequält worden war.

Die Wärter im Männerteam schlugen die Falun Gong-Praktizierenden, die darauf bestanden, Falun Gong weiterhin zu praktizieren. Einige männliche Praktizierende, die von den Prügeln Verletzungen auf dem Rücken davontrugen, wurden zudem in das Frauen-Zentrum zur „Gehirnwäsche” gebracht. Die Leiter des Arbeitslagers Masanjia nannten die „Gehirnwäsche” irreführend „Erwecken” oder „Erlösen”. In Masanjia zählte zu den am häufigsten benutzten Bestrafungsmethoden das Hocken und der Schlafentzug; dabei handelte es sich um die, wie man sagte, kultiviertesten Methoden.

Es war wirklich schrecklich, wenn der Geist gezwungen wurde, sich von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht loszusagen.

In der geschlossenen Umgebung von Masanjia wurde ein außerordentlicher Anstieg der Gottlosigkeit gelehrt. Einmal schrieben etwa 50 Praktizierende nach einer Gehirnwäsche einen Antrag um Aufnahme in die Kommunistische Partei China (KPC). Später wurden in diesen „Lernsitzungen” "dialektischer Materialismus”, „gewählte Arbeiten von Mao Zedong" und das "Buch von Blumenkranz Fengs" verwendet, um die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Frau Gao Yanqiu, die standhaft an ihrem Glauben festhielt, musste auf dem Boden hocken. Dabei umringten sie Kollaborateure, steckten ihre Köpfe zusammen und lasen ihr gemeinsam die Konstitution der Kommunistischen Partei vor. Außerdem stießen sie etliche verleumderische Worte aus.

Weil die Anzahl der Praktizierenden, die im Masanjia-Arbeitslager eingesperrt waren, zu groß wurde, verlegte man die 2. Division des zweiten Frauenzentrums in das neuerbaute Männerhaus im Hof. In jedem großen Raum hausten ca. hundert Praktizierende. Essen, schlafen, arbeiten - alles fand in diesem großen Raum statt. In jedem Raum wurden die Praktizierenden in kleine Gruppen aufgeteilt. Ein Gruppenführer war beauftragt, die „ geistige Entwicklung” zu beobachten. Wenn eine Praktizierende mit labilem Gemüt ausfindig gemacht war, wurde diese zur „Gehirnwäsche” gebracht, um sie „stabil” zu machen. Ständig wurde im Fernsehen die Propaganda gesendet. Immer wenn die KPC „wichtige Punkte-Interviews” sendete, die Falun Gong verleumdeten, mussten wir alle zusammen zusehen. Hinterher mussten wir ausführlich darüber sprechen, dabei gemeine Wörter benutzen und über unsere Gedanken nach der Sendung berichten. Nur die Personen, die dreist Falun Gong kritisierten, wurden als „vollkommen reformiert” angesehen.

Gleichzeitig mussten wir ein großes Sklavenarbeitspensum erledigen. Wir machten Kunsthandwerkerarbeiten aus Federn, von denen der ganze Raum nach Hühnern roch; überall lagen Flaumenfedern herum.

Su Jing und andere Aufseherinnen verdrehten absichtlich den Sinn von Dafa-Büchern, wobei sie alle möglichen schlechten Wörter benutzten, um die Praktizierenden zu betrügen. Su Jing hielt in einer Sendung sogar eine sogenannte „gewöhnliche Qigong-Kenntnis”-Rede. Die Praktizierenden mussten bei ihr Revolutionslieder der Armee singen lernen, das als einziges Ziel hatte, Hass gegen Falun Gong zu schüren. Die Autoritäten behaupteten, dass die Leiden der Praktizierenden und ihrer Familien während der Verfolgung durch den festen Glauben der Praktizierenden verursacht würden. Sie luden öfter Besucher von außerhalb ein, um dadurch die „Gehirnwäsche” zu verstärken.

Einmal sagte die Nacht-Aufseherin, dass Su Jing nicht mehr befehlen würde, Menschen zu schlagen. Wir meinten alle, dass das sehr merkwürdig sei. Dann erfuhren wir, dass der Vorfall, bei dem 18 weibliche Praktizierende nackt ausgezogen und in eine Zelle mit männlichen Verbrechern geworfen worden waren, bekannt geworden war. Weil einige ausländische Journalisten nach Masanjia kommen wollten, um die Sache zu untersuchen, benutzte Su Jing diese Taktik, um die Menschen zu betrügen.

Su Jing und andere verbreiteten unter den dort eingeschlossenen Menschen die Lüge, dass das Minghui.net sich derartige Vorfälle ausdenken würde. Sie führten auch Praktizierende in die Irre, die von Peking ins Lager geschickt wurden. Später wurden einige Praktizierende immer klarer und sicherer und konnten nicht mehr so leicht durch die „Gehirnwäsche” verändert werden. Dann warfen Su Jing und die anderen ihre Maske ab und benutzten in Masanjia erneut ihre brutale, unmenschliche Gewalt.

Einmal zwang die Polizistin Dai Yuhong bei einem Treffen eine Praktizierende, die ihren Glauben nicht widerrufen wollte, sich vor mehr als 100 Menschen zu bücken. Abends nahmen sie auch standhafte Praktizierende mit ins Badezimmer oder in den Essraum, um sie persönlich zu quälen.

Liu Jing, einer der bösesten Menschen aus der KPC, die Falun Gong-Praktizierende verfolgten, kam viele Male persönlich nach Masanjia, um die Insassen irrezuführen. Er nannte die Praktizierenden „Schwestern”, wenn er mit ihnen sprach oder eine Rede hielt. Verschlagen sagte er: ”Ihr seid irregeführt. Wenn ihr erst einmal reformiert seid, dann werdet ihr bessere Menschen.” Er dachte sich auch viele gemeine, harsche Lügen über unseren Meister aus.

Masanjia verbreitete auch Lügen wie: ”Die Partei hat euch gerettet. Wenn ihr in anderen Ländern eingesperrt worden wäret, dann wäret Ihr von deren Regierung schon `körperlich vernichtet` und militärisch unterdrückt worden. Die KPC ist die gnädigste von allen.”

Die Wärter wussten sehr genau, dass die billigen, trügerischen Tricks und bösen Verfolgungsmethoden im Licht der Wahrheit nicht bestehen könnten. Um verblendete Praktizierende daran zu hindern, die Wahrheit zu erkennen, ehe sie entlassen wurden, nannten sie uns alle „geistig immunisiert”.

Die Wärterinnen sagten: ”Wenn du nach Hause kommst, solltest du deine Fehler zugeben, wenn man dich in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz nicht versteht. Auch vor deiner Familie musst du deine Fehler zugeben und auch, wenn dir eine Scheidung bevorsteht.” Sie wollten damit sagen, dass alle diese Angelegenheiten durch das Praktizieren von Falun Gong verursacht worden seien. Sie sagten sogar: ”Wenn du meinst, dass deine Reformierung noch nicht gut genug ist, bist du in Masanjia stets willkommen, um sie zu vervollständigen.”

Gleichzeitig fragte uns eine Wärterin: ”Wenn du nach Hause zurückkommst und einer Schwierigkeit begegnest, wirst du dann die rote Fahne (sie repräsentiert die KPC in China) in deinem Herzen einholen?” Nur wenn sie ein „Nein” zur Antwort bekam, war sie beruhigt.

Die „Gehirnwäsche” im Zwangsarbeitslager Masanjia diente dazu, einem das Gehirn abzustumpfen und jede Freundlichkeit und jeden guten Glauben aus dem Herzen zu vertreiben. Wie schrecklich war diese geistige Verfolgung!

In jenen Tagen, in denen ich drei Jahre lang Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufgab, verlor ich den wirklichen Sinn meines Lebens. Es war sehr niederdrückend und voller Leiden.

5. Nach meiner Entlassung wurde ich beobachtet und wachte allmählich auf

Im Januar 2001 wurde ich entlassen, ehe meine Haftzeit abgelaufen war. Aber das, was mich erwartete, entsprach nicht dem, was die Propaganda verkündete: ”Die Politik, mit der man entlassene Praktizierende behandelt, ist sehr gut.” Stattdessen wurde ich weiter verfolgt.

Meine Entlassung fand in den Winterferien statt, und ich ging in meine Hochschule zurück. Entsprechend den Anordnungen der „hohen Vorgesetzten” nannten mir die oberen Schulbeamten allerlei Regeln, die ich zu befolgen hatte, z.B. musste ich überwacht werden; ich durfte nicht nach Peking gehen; musste mir von der Schule die Erlaubnis einholen, wenn ich an einen anderen Ort gehen wollte; konnte keine Verbindung zu meinen Mitpraktizierenden aufnehmen und musste täglich den Personalchef der Schule anrufen, um zu beweisen, dass ich zu Hause war.

Das Personal des Nachbarschaftsbüros und der örtlichen Polizeistation bewachte mich ständig und belästigte mich sowohl heimlich als auch öffentlich. Sie riefen mich an und kamen zu mir nach Hause. Während des chinesischen Mondjahres 2001 ging ich nach Peking zu meinem Bruder, um dort zu feiern. Selbst dort wurde ich auf Befehl von oben überprüft.

Ein Schulleiter sagte einmal, dass die Schule meinetwegen bis zu 200.000 Yuan ausgegeben habe. Der Parteisekretär der Schule deutete an, dass ich eine Ehre für die Schule sein würde, solange meine „Umerziehung” stabil bliebe; im anderen Fall müsste er damit rechnen, dass ihn die höchsten Beamten entlassen würden. Die Kunstgalerie der Schule organisierte einmal eine „Unterschriftenkampagne gegen den Kult”, und ich ging hin, um mir das einmal anzusehen. Ohne mich zu fragen, folgte mir ein Student der Fotografieabteilung und machte Fotos von mir, da die Schule plante, diese Fotos zu benutzen, um für die Vorgesetzten eine Bestätigung für ihre Leistungen bzw. ihren Erfolg zu haben. Ich hätte wirklich nicht dorthin gehen sollen.

Die zuständigen Beamten kamen oft, um mit mir zu reden. Ich sollte mein Verständnis aufschreiben oder hinausgehen, um bei der „Reformierungsarbeit” zu helfen; ich sollte auch als „Vorbild” im Fernsehen auftreten. Ich verweigerte all diese Forderungen. Einmal kam der Parteisekretär des städtischen Wissenschafts- und Erziehungsministeriums, der oberste für die Schule verantwortliche Beamte, und sprach mit mir. Er bedrängte mich, dass ich meine Aufnahme in die Partei beantragen sollte, was ich ablehnte.

Da die „oberen Beamten” der Schule mit meinem Verhalten nicht zufrieden waren, ließen sie mich nicht zum Buchungsbüro gehen, um dort bis April bzw. Mai zu arbeiten. Vor den Ferien kam der Parteisekretär der Schule, um mit mir zu sprechen; auch Mitarbeiter der Sicherheitsdivision, die ich oft traf, fragten mich: ”An was denkst du?”

Ich hatte noch einen Rest meines Gewissens behalten, der mich dazu drängte, zu versuchen, einige Kriterien in der menschlichen Welt zu finden, die mich dazu führen könnten, ein guter Mensch zu sein. Ich fand, dass mich im tiefen Herzen immer noch Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht anleiteten und dass das himmlische Prinzip, Gutes wird mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten, mir noch immer eine Warnung waren. Nach langer Zeit der Verwirrung und des Kämpfens machte ich mir endlich klar, dass man nicht ohne Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht leben kann. Gegen Ende Mai 2003 wachte ich dann endlich auf. Ich beschloss, wieder mit der Kultivierung von Falun Gong anzufangen.

6. Ich wurde zu weiteren Folterungen in das städtische Internierungslager Shenyang gesperrt

Am 20. Juni 2003 sprach ich mit einem graduierten Studenten an der Kunsthochschule Luxun und sagte, dass ich mich weiterhin kultivieren wolle und erzählte ihm, wie schlimm die Verfolgung sei. Als er nach Hause kam, erzählte er seiner Frau von den wahren Hintergründen der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Tiananmen-Platz, woraufhin mich seine Frau bei der Schulleitung anzeigte. Daraufhin kamen der Schulleiter, Mitarbeiter der 10. Division des städtischen Polizeiamtes und des Wissenschafts- und Erziehungskomitees zu mir, um mit mir zu sprechen. Sie befahlen mir, Verbindungen zu Studenten zu vermeiden und nicht über Falun Gong zu sprechen. Ich erklärte ihnen die Situation, aber sie hörten mir nicht zu. Als ich nachmittags nach Hause kam, schickte die Schule Mitarbeiter, die an meine Tür klopfen oder mich anrufen sollten, dass ich in die Schule zurückkehren solle. Außerdem sah ich Polizisten vor meinem Wohnhaus, die mich beobachteten. Am nächsten Morgen taten sich die Mitarbeiter der 10. Division der Polizeiabteilung, der örtlichen Polizei und der Luxun- Schule zusammen und brachten mich auf die Polizeistation. Dort wurde ich an den Händen an eine Heizung gefesselt. Abends schickten sie mich ins Internierungslager von Shenyang.

Am Morgen des 23. Juni 2003 rief ich laut ”Falun Dafa ist gut” und noch andere ähnliche Sätze in die angrenzende Zelle hinein, in der meistens neu angekommene Gefangene eingesperrt wurden. Die Wärter zerrten mich hinaus und fesselten meine Hände auf den Rücken. Sie warfen mich auf dem Flur auf den Boden, und dann benutzten vier von ihnen Elektrostäbe, um mich mit Elektroschocks zu quälen, wobei der eine sich vor allem auf meinen Mund konzentrierte. Danach trugen sie mich in eine Zelle für schon verurteilte Gefangene. Als sie mich trugen, stieß und verletzte mich ein Wärter mit dem Ellbogen wild auf dem ganzen Körper, bis mein Körper voller blauer Flecken war. Die Leiterin der Division Xu Yan gab mir wieder Elektroschocks auf den Mund. Sie legten mich in Ketten und banden mich dann an die Ringe, die im Boden angebracht waren. Meine Hände bluteten sehr, weil mir die Handschellen ins Fleisch schnitten. Als die anderen Zelleninsassen das sahen, bekamen sie Angst.

Gegen Ende Juni 2003 befahl das Internierungslager, mich zwangsweise zu ernähren, da ich aus Protest mit einem Hungerstreik begonnen hatte. Dazu gehörte, dass mir ein Schlauch durch die Nase eingeführt wurde. Als Nahrung benutzten sie Kornporridge, das stark versalzen war. Sie fütterten mich in einer Weise, bis sie nicht mehr konnten. Ich bekam unter der Zwangsernährung keine Luft mehr. Nachdem der Schlauch entfernt wurde, hatte ich so starke Kopfschmerzen, als ob mir der Kopf aufgeschlagen worden wäre. Dazu bekam ich Durchfall und musste erbrechen. Für jede Zwangsfütterung musste ich 50 Yuan bezahlen.

Am 8. Juli 2003 schickte mich die Haftanstalt für drei Jahre ins Zwangsarbeitslager. Als ich herauskam, sagte ich zu den Gefangenen: ”Falun Dafa ist gut!” Da schlugen mich die Wärter Dutzende Male mit einer Fliegenklatsche ins Gesicht, bis diese abbrach.

7. Erleiden von unmenschlichen Quälereien im Zwangsarbeitslager Shenyang

(1) Geschlagen werden; gezwungen sein, über vier Tage lang in einer Hockstellung zu verharren; „Gehirnwäsche” und Sklavenarbeit

Am 8. Juli 2003 wurde ich in das Zwangsarbeitslager Longshan der Stadt Shenyang geschickt. Um mich zu einem Aufgeben meines Glaubens zu veranlassen, benutzten die dortigen Wärter alle Arten körperlicher und psychischer Methoden sowie die „Gehirnwäsche”. Am gleichen Tag schlug mich die Leiterin der 2. Division namens Tang Yubao zweimal ins Gesicht, weil ich „Falun Dafa ist gut” ausgerufen hatte. Mein Gesicht schwoll sofort an, und ich konnte auf dem einen Ohr für ein paar Tage kaum noch hören.

Danach musste ich vier Tage lang Tag und Nacht ohne Unterbrechung in die Hocke gehen. Sie reduzierten meine Trinkwassermenge und die Zeiten, an denen ich auf die Toilette gehen konnte. Damals war meine Hacke verletzt, und der Schmerz in den Beinen war schwer zu ertragen und dauerte noch zwei Monate an. Da zudem mein Brustkorb und die Bauchhöhle zusammengedrückt waren, fühlten sich mein Bauch und Rücken an, als ob sie brennen würden; meine inneren Organe waren verletzt. Unter solchen Umständen schlug mich Tang Yubao weiterhin mit einer Buchklammer ins Gesicht und stellte Leute an, die abwechselnd dazu abgestellt wurden, mir Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Ich erlitt ernsthafte mentale und körperliche Traumata, verlor meinen klaren Verstand und tappte später wieder in ihre Lügenfallen. Dann wurde ich wieder klar und schrieb eine feierliche Erklärung, in der ich beteuerte, dass ich weiter praktizieren würde.

Ich musste täglich länger als zehn Stunden arbeiten. Bei einigen Arbeiten gab es auch giftiges Material, z.B. bei der Herstellung von Wachsarbeiten und Wachsblumen. Meine körperliche Verfassung verschlechterte sich, ich hatte starke Schmerzen im Brustkorb, Nacken, in den Schultern und im Rücken. Meine Hände und Arme waren verletzt, meine Augen übermüdet, ich hatte kaum noch die Kraft, meine Sachen zu waschen. Um das 2004 chinesische Mondjahr herum war mir übel, und ich musste erbrechen; dazu hatte ich Magen- und Leberschmerzen; mein Herz hielt kein schnelles Laufen oder gar Springen aus; mein ganzer Körper war kraftlos; und ich bestand nur noch aus Haut und Knochen. Aber trotz allem behauptete Wang Jinghui, dass meine Gesundheit in Ordnung sei und ich nur geistig-psychische Schwierigkeiten hätte.

(2) 30 Minuten lang wurde ich mittels Elektrostäben Elektroschocks ausgesetzt, sodass mein Gesicht zerstört wurde

Am 22. März 2004 überwies das Lager vier Falun Gong-Praktizierende der 1. und 2. Division zu weiteren Folterungen an das Zwangsarbeitslager Masanjia. Am Nachmittag hatte die 2. Division ein Treffen, an dem der stellvertretende Leiter Tang Yubao eine irreführende Mitteilung machte, dass nämlich die Festnahme von vier Praktizierenden genehmigt worden sei. Ich weigerte mich, an dem Treffen teilzunehmen, und wurde von Tang Yubao von dem oberen Bett eines Etagenbetts heruntergezerrt. Er zwickte mich in den Hals, schlug und trat mich, dann zog er mich schließlich nach vorne. Ich war barfuß, und drei Wärter stießen mich in einen Stuhl. Als ein Falun Gong-Praktizierender herantrat, um ihm Einhalt zu gebieten, schlug ihm Zang Yhbao ins Auge. Er bekam davon einen großen blau-schwarzen Ring um das Auge herum.

Nach dem Treffen befahl Tang den Wärtern Wang Jichang und Zeng Xiaoping, mich in die Verwaltung zu schleppen. Tang schlug und trat mich und fing auch an, mich mit dem Elektrostab zu traktieren. Viele Wärter der 1. und 2. Division waren anwesend, aber keiner von ihnen versuchte, die Folterung zu stoppen. Als ich verlangte, den Chef des Lagers zu sprechen, gingen sie langsam nacheinander weg.

Danach fesselte Tang Yubao mir die Hände an die Heizung und fuhr fort, Gesicht, Kopf, Hals, Hände, Füße und Rücken mit dem Elektrostab zu behandeln. Der Schmerz war extrem. Tang drückte auch noch brennende Zigaretten auf meinen Handrücken, die Wunde ist heute noch sichtbar. Nach einer guten halben Stunde stolzierte Tang davon und ließ mich von Wang Jiching weiter beobachten.

Die Führer der 1. Division Yue Jun und Yang Min kamen nacheinander herein und fragten: ”Was geht hier vor?” Der Chef Wang Xuetao aus der Verwaltungsabteilung kam auch herbei, um nachzusehen; danach kam Li Fengshi. Zuerst drängte er mich zu einer Umerziehung. Als er merkte, dass ich unbewegt blieb, fing er an, Falun Gong und die Praktizierenden zu verleumden, schließlich sagte er bösartig: ”Wozu ist der despotische Mechanismus gut? Was sollen die Handschellen und Elektrostäbe? Ich glaube nicht, dass wir dich kontrollieren können, kleine Gao Rongrong.”

Danach befahl er jemanden, mir meine Schuhe zu bringen (Zuvor hatte ich nie Schuhe anhaben dürfen) und brachte mich in den Ess-Saal. Meine Gesichtshaut war zu schwarzen Flächen verbrannt. Alle, die mich ansahen, waren schockiert und verängstigt. Meiner Familie war vor dem 19. April, dem Besuchstag, nicht erlaubt, mich zu sehen, da die Wunden auf meinem Gesicht noch zu sehen waren.

Tang Yubao griff mit dem Ellbogen heftig meinen Rücken an, was mir außerordentliche Schmerzen in den inneren Organen verursachte. Von da an konnte ich beim Gehen meinen Rücken nicht mehr gerade halten und ging langsamer. Die Aufnahmen im ersten Krankenhaus zeigten, dass mein Rückgrat verkrümmt und verletzt war.

(3) Über zehn Tage Schlafentzug, einer Gehirnwäsche unterzogen und von verbrecherischen Gefangenen geschlagen

Obgleich ich körperlich so schwer verletzt war, ließ mich der stellvertretende Chef der 2. Division Liang Zhen von dem Gefangenen Shi Jing zur Sklavenarbeit in die Werkstatt tragen. Zwei Tage später schickten sie mich in die 1. Division. Dort wurde ich von der Umerziehungsgruppe der Arbeitslager Zhangshi und Longshan zwei Wochen lang einer „Gehirnwäsche” unterzogen, wobei man mir noch zusätzlich den Schlaf verweigerte.

Am 25. März um zwei Uhr morgens, als ich gerade schlafen wollte, kam die Leiterin der 1. Division Duan Haijing mit einigen Helfern zu mir; sie zogen mir gewaltsam Kleidungsstücke über. Als Duan mich hielt, versuchte sie, mich heimlich in den Arm zu kneifen, und sie sagte viele derbe Worte. (Später behauptete sie vor vielen Menschen im Polizeikrankenhaus, dass sie mich nett behandelt habe.) Als ich die Beendigung der körperlichen Folterungen verlangte, sagten die Gruppenleiter Yue Jun, Yang Min und Duan Heiying, es handele sich um keine körperlichen Folterungen. Yue Jun meinte, dass mir keiner helfen könne und dass nur seine Worte zählen würden. Er meinte, dass er mich nicht schlafen lassen würde, solange ich mich weigere, mit den Mitarbeitern, die die „Gehirnwäsche” vornehmen, zu reden.

Der Schlafentzug brachte mich an meine Grenzen, sodass ich fast das Bewusstsein verlor. Damit sie ihre „Gehirnwäsche” fortsetzen konnten, ließen sie mich 2-3 Stunden täglich schlafen. Einmal ließ mich eine von ihnen nicht auf meinem Bett sitzen, sondern zerrte mich runter auf den Boden und setzte sich auf mich. Danach hatte ich für mehrere Tage Schmerzen in meinen Beinen.

Sie machten eine Rolle aus Papier, um mir in die Ohren zu schreien, wobei sie Falun Gong schlecht machten und mir drohten, dass sie mich verurteilen würden und Elektroschocks und körperliche Quälerein an mir vornehmen würden. Solche geistigen und körperlichen Foltermethoden verschlechterten den Zustand meines von Wunden bedeckten Körpers. Ich bekam chronisches niedriges Fieber.

Als ich in die 2. Division zurückkam, befahlen die Wärter den Gefangenen Bi Shuhua und Wang Yanling, mich abwechselnd 24 Stunden lang zu beobachten und mich davon abzuhalten, mit anderen Praktizierenden zu reden. Beim Arbeiten musste ich mich sitzend an die Wand lehnen, weil ich so schwach war. Ma Zaiming und Teng Jiliang machten mir wieder Schwierigkeiten und verlangten, dass ich auf einem Stuhl sitzen müsse. Ich gehorchte aber nicht. Darum schlug mich am 24. April 2004 in der Werkstatt der Gefangene Bi Shuahua grausam, indem er mich auf Rücken und Brustkorb traf und mir den Hals drückte.

Später trafen sich diese Gefangenen bei Tang Yubao, und er lobte Bi Shuahua wegen des Angriffs und sagte: ”Gut gemacht, mach nur weiter so!” Zu Shi Jing, der an diesem Tag nicht an der Schlägerei teilgenommen hatte, sagte er: ”Du tust nichts, du bist dein Essen nicht wert!” „Du musst sie schlagen, schlag ihnen das Gehirn raus!”

(4) Um zu einem Zwangsarbeitslager auf Provinzebene aufzusteigen, fabrizierte Longshan zügellos falsche Geschichten

Um aufzusteigen, erfand das Lager zügellos falsche Dokumente. Es zwang jeden Gefangenen und Wärter dazu, die erfundenen Dokumente für einen Zeitraum von 2-3 Jahren zurück einzufügen. Die derzeitigen Gefangenen mussten für diesen Zeitraum Berichte über frühere Gefangene erfinden.

Wenn Falun Gong-Praktizierende sich weigerten, derartige Dokumente zu schreiben, mussten andere Gefangene sie für sie schreiben, sodass sich die Konflikte noch verschärften. Die Gefangenen ließen ihrem Ärger freien Lauf und verfluchten die Praktizierenden. Der Gefangene Bi Shuahua z.B. zwang die Praktizierenden in seiner Zelle, bis Mitternacht sitzen zu bleiben, bis er diese Berichte fertig geschrieben hatte.

Das Longshan Zwangsarbeitslager zwang die Praktizierenden auch, sich fotografieren zu lassen und diese Fotos auf den an ihrer Bettkante und vor ihrer Brust befindlichen Erkennungskarten anzubringen. Am 26. April 2004 zwang das Lager Praktizierende, die „zwei Regeln und eine Führungsrolle” zu rezitieren, um mit der Inspektion durch die Justizabteilung von Shenyang zu kooperieren. Als sich Praktizierende weigerten, zog die Wärterin Wang Chunmei von der 2. Division ein Falun Gong Buch hervor und befahl der Gefangenen Bi Shuahua, es zu verbrennen, wobei sie drohte, jeden Tag ein Buch zu verbrennen, und behauptete, dass das ein Befehl des Lagers sei.

(Wird fortgesetzt)