Meine Erfahrungen bei der Verfolgung

(Minghui.de) Mein Name ist Wu Shihai. Ich lebe im Kreis Yuexi in der Region Liangshan, Provinz Sichuan, und bin Lehrer der Zhaojue Mittelschule. Aufgrund meines Praktizierens von Falun Gong bin ich während der vergangenen fünf Jahre ständig verfolgt worden.

Am 20. Juli 1999, als die landesweite Verfolgungskampagne begann, wurde ich widerrechtlich von Beamten des Büros 610 (1) aus dem Kreis Yuexi verhört. Zwei Tage später wurde ich wieder von einer Gruppe Beamten verhört, angeführt von Tian Maoqi vom Politik- und Ordnungsamt des Kreises Zhaojue. Danach wurde ich Tag und Nacht überwacht. Sogar nachdem das Schuljahr begonnen hatte wurde mir nicht erlaubt, wieder zu unterrichten.

Im Oktober desselben Jahres (1999) ging ich nach Peking, um für Falun Gong ein Bittgesuch einzureichen, und wurde von Sicherheitsbeamten zurück zum Politik- und Ordnungsamt des Kreises Zhaojue gebracht. Durch Folter erpresste man von mir ein Geständnis und sperrte mich widerrechtlich für 49 Tage ein. Am Ende wurde ich zu einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (2) verurteilt. Am 7. Dezember 1999 kam ich aus der Haft frei. Von diesem Punkt an war mein tägliches Leben unter ständiger Überwachung. Die Schulverwaltung nahm sogar 10 Yuan von meinem Gehalt und gab dieses Geld den Personen, die mich überwachten. Weil ich mich entschlossen weigerte, die unvernünftige Forderung der Schule, nicht mehr für Falun Gong zu appellieren, zu akzeptieren, behielt man mich bei Kreis Zhaojue und ich hatte fortan keinen Kontakt mehr zu anderen Praktizierenden. Im April 2000 wurde ich vom Zhaojue Büro 610 erneut verhaftet und einen weiteren Monat eingesperrt. Nachdem ich aus der Gefangenschaft frei kam, weigerte ich mich immer noch, den Forderungen der bösen Personen nachzugeben. Daraufhin nahm man mich sieben Tage später wieder fest und inhaftierte mich für einen Monat. Nach meiner Freilassung lehnte ich weiterhin ihre Forderungen ab. Eine Woche später wurde ich zwei Monate eingesperrt. Am 14. August 2000 wurde ich vom Zhaojue Büro 610 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und kam ins Xinhua Arbeitslager der Provinz Sichuan. Im Lager stifteten Gefängnisbeamte Insassen an, mich körperlich zu misshandeln. Ich wurde gezwungen, schnell zu laufen und über längere Zeit in bestimmten Positionen zu stehen. Mehrere Male verlor ich dabei mein Bewusstsein.

Jeden Tag musste ich von früh morgens bis um 2:00 Uhr nachts in einer festen Haltung stehen - manchmal auch die ganze Nacht hindurch. Ich wurde mit Seilen gefesselt und bekam Elektroschocks. Sie unterzogen mich auch einer Zwangsernährung. Später, da ich weiterhin die Falun Gong Übungen machte und mich weigerte zu arbeiten, wurde meine Haftstrafe um vier Monate verlängert. Am 16. Dezember 2001 kam ich schließlich aus dem Arbeitslager frei.

Nachdem ich nach Hause zurückkehrte, wurde ich wieder rund um die Uhr überwacht. Im August 2002 ging ich nach Panzhihua, um zu helfen, Infomaterialien über Falun Gong herzustellen. Am 6. September 2002 wurde ich von Beamten des städtischen Büros 610 von Panzhihua festgenommen. Wieder wurde ich unrechtmäßig verhört und durch Aufhängen und Elektroschocks gefoltert. Am 15. Januar 2003 wurde ich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und kam erneut ins Xinhua Arbeitslager. Dort wurde ich wieder körperlich misshandelt. Man zwang mich abwechselnd längere Zeit zu stehen und zu hocken. Weil ich mich weigerte meinen Glauben an Falun Gong aufzugeben, brachte man mich ins Volkskrankenhaus Nr. 3 des Kreises Mianyang (eine Nervenheilanstalt). Dort verabreichte mir das Personal nervenschädigende Medikamente und zwang mich verschiedene andere unbekannte Substanzen einzunehmen. Unter der Einwirkung dieser Medikamente verlangsamten sich meine Reaktionen und Bewegungen für eine lange Zeit. Ein Teil meiner Gesichtsmuskeln wurde gelähmt, Speichel tropfte aus meinem Mund, und ich schien geistig mit allem überfordert zu sein. Im August 2004 wurde ich schließlich aus dem Krankenhaus freigelassen.

Vom 20. Juli 1999 bis August 2004 bin ich jeden einzelnen Tag verfolgt worden. Der stellvertretende Sekretär der Kommunistischen Partei, Wu Jinping; der Sekretär des Komitees für Politik und Recht, Yang Tongcai und der Sicherheitsbeamte Tian Maoqi gehören zu den Beamten des Kreises Zhaojue, die direkt an der Verfolgung beteiligt waren. Die Kreissicherheitsbehörde, das lokale Sicherheitsamt, das Kreisbildungsamt und auch meine Schule waren für die Überwachung meiner täglichen Aktivitäten verantwortlich. Diese verschiedenen Regierungseinrichtungen befahlen auch dem Generalsekretär meiner Schule, Zhang Li, widerrechtlich meine Gehaltszahlungen zu stoppen. Sie nahmen mein Geld und verwendeten es, um ihre Restaurantbesuche zu bezahlen, und ich bekam keinen einzelnen Cent. Auch verwendeten sie mein Geld, um alle Kosten der Verfolgung gegen mich zu decken.

(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.