Schweiz: In Genf werden Foltermethoden dargestellt und die Verfolgung unter die Lupe genommen (Fotos)

(Minghui.de) Auf ihrem jung wirkenden Gesicht trägt Ying eine dicke Schicht Make-up. Sie sieht aus, als ob sie verprügelt wurde und blutet. An einer Stelle ihres Gesichtes scheint die Haut aufzuplatzen, und das Fleisch hängt heraus. Ihr Haar ist unordentlich und ihre Kleider in Fetzen. Sie ist an beiden Armen mit dicken Seilen an einen Galgen über dem Kopf aufgehängt. Ihr Mann Lin, der in einer Polizeiuniform gekleidet ist, trägt einen Schlagstock in seiner Hand und machte Bewegungen, als ob er Ying schlagen würde. Jedesmal, wenn der Schlagstock die Kleider vor ihrem Bauch treffen würde, stoppt er den Stock sorgfältig ab. Ying steht da, als ob sie geschlagen würde. Im Gegensatz zum fließenden Blut ist der schmerzhafte Ausdruck real. Man kann dies mit einem Blick auf ihre durch den Druck des Seiles blau und schwarz geschwollenen Handgelenke sehen.

Die Passanten waren durch die Szene schockiert. Die benachbarten Poster beantworteten ihre Fragen: Die zwei Personen zeigten eine der Foltermethoden, welche Falun Gong Praktizierende in Chinas Zwangsarbeitslagern oder Gefängnissen erleiden. Die Nachstellung dieser Methode ist harmlos im Vergleich zu manchen anderen Foltermethoden, die von der Kommunistischen Partei Chinas in dem grausamen Versuch benutzt werden, Falun Gong Praktizierende dazu zu zwingen, ihren Glauben zu widerrufen. Während der 61. Sitzung der UN-Menschenrechtskommission, die am 14. März 2005 begann und sechs Wochen dauert, kann man jedes Wochenende solche Nachstellungen in der Innenstadt von Genf und am Genfer See sehen. Am Anfang der UNHRC bekamen die Teilnehmer auch die friedlichen Falun Gong-Übungen auf dem Place des Nations vor dem UN-Gebäude zu sehen.

Das junge Ehepaar, Ying und Lin kommen aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz. Während sie an der Veranstaltung teilnahmen, halfen andere Falun Gong Praktizierende ihnen, sich um ihren Sohn zu kümmern. In den letzten Jahren haben sie einige der Foltermethoden in der ganzen Schweiz gezeigt. Die für Ying unvergeßlichste Nachstellung war vor einiger Zeit. Als sie "aufgehängt" war, begann ihr Sohn, der nur sechs Monate alt war, plötzlich zu weinen. Sie hatte das Gefühl, als ob ihr Herz mit einem Messer durchstoßen würde. Dies war nicht wegen ihres Sohnes, denn sie wußte, daß sich jemand um ihn kümmert. Sie erinnerte sich an Frau Wang Lixuan, eine junge Falun Gong Praktizierende in China und ihren acht Monate alten Sohn Meng Hao. Wang Lixuan war in Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Im November 2000 starb Frau Wang und ihr Sohn durch Folter. Während der Nachstellung konnte Ying nicht anders als zu weinen. Dies war für sie ein unvergeßliches Erlebnis, welches ihr ermöglichte zu verstehen, daß die Situation der Mitpraktizierenden in China weit über das hinausgeht, was das Wort "Elend" ausdrücken kann.

Das Vorführen der Foltermethode im Sommer und Winter kann wegen der extremen Temperaturen sehr schwierig sein. Die Schweiz ist ein wohlbekannter Ort zum Skilaufen. Man kann sich vorstellen, wie kalt es im Winter ist. Genauso schwierig ist es unter der glühenden Sonne an einem Mittag im Sommer auszuharren. Deshalb wechseln sich die Praktizierenden im 30-Minutentakt ab.

Ying erinnerte sich an eine Foltermethode, bei der ein Praktizierender in einem kleinen Käfig eingesperrt wird. Der Käfig ist zu niedrig, um aufrecht darin sitzen zu können und auch zu klein, um sich hinzulegen. Der Rücken fängt schnell an, sehr weh zu tun, wenn man die Folterung "kleiner Käfig" erleidet. Die Praktizierenden versuchten deshalb, diese Position solange wie möglich auszuhalten, damit die nächsten nicht solange sitzen müssen. An einem Wintertag sah Ying, dass eine alte Praktizierende 30 Minuten im Käfig saß. Sie wollte mit ihr Plätze tauschen. Die alte Praktizierende sagte: "Ich bin gar nicht müde. Schau, meine Hände sind noch warm." Ying berührte ihre Hände, und sie war erstaunt, daß ihre Hände wirklich noch warm waren, obwohl sie an diesem kalten Wintertag keine Handschuhe trug.

Ying fühlte sich sehr unbehaglich, als sie das erste Mal das rote und schwarze Make-up auf ihrem Gesicht auftrug. Tatsächlich müssen fast alle Praktizierenden, die die Folterungen nachstellen, an ihre Mitpraktizierenden in China denken. Besonders wenn ihre Arme schmerzen, nachdem sie lange Zeit aufgehängt waren, und ihre Handgelenke von den Seilen blaue Flecken haben; wenn der Rücken nach vorne gebogen war, und sie sich nicht aufrichten konnten, und wenn ihr ganzer Körper weh tut.

Die Schwierigkeiten, welche Lin hatte, der die Rolle eines Polizisten spielte, waren anderer Natur. Die Passanten sagten oft zu ihm: "Sie sollten sie nicht so behandeln! Das ist doch zu brutal!" Ein Mensch stürmte direkt auf ihn zu und nahm ihm den Schlagstock aus der Hand. Obgleich er oft beschuldigt wird, fühlt sich Lin von Herzen froh, weil die Nachstellungen die Menschen berührt, und die Gutherzigkeit aus der Tiefe ihres Herzens erweckt wird.

Lin, der "falsche" Polizist, hatte einmal eine Begegnung mit einem wirklichen Polizisten: Dieser Polizist ließ sie nicht die Folterfotos und Brutalität der Verfolgung darstellen, mit der Begründung, daß diese zu "blutig und schrecklich" seien. Lin sagte ihm, daß das Zeigen dieser Fotos den Menschen ermöglicht, die wahre Geschichte darüber zu erfahren, was in China geschieht, und an die Menschen appelliert, diesen unschuldigen Opfern zu helfen. Viele Menschen wußten nicht, daß die Verfolgung so schwerwiegend ist, bis sie diese Fotos sahen. Sie unterschrieben die Petition, die für ein Ende der Verfolgung eintritt, nachdem sie selber Zeugen dieser Brutalität wurden. Nachdem er Lin aufmerksam zugehört hatte, sagte der Polizist: "Sie haben mich überzeugt. Bitte machen Sie weiter mit Ihrer guten Arbeit."

Letztes Jahr wurden Anti-Folterausstellungen erfolgreich auf der ganzen Welt abgehalten, vom UN-Gebäude in Genf bis zum Gebäude der Europäischen Union in Straßburg; vom kalten Nordeuropa bis zum warmen Australien; von Taiwan, welches dieselbe Kultur mit China teilt, bis nach Italien, wo fast alle Menschen an Jesus glauben. Die Menschen außerhalb von China finden, daß die Anti-Folterausstellungen ihnen eine Gelegenheit geben, ein tieferes Verständnis von der Brutalität der Verfolgung, die von Jiang Zemins Gruppe gegen Falun Gong initiiert wurde, zu bekommen. Sie haben alle dieselbe Frage: "Warum geschieht so etwas grausames in der Menschheit immer noch im 21. Jahrhundert? Was können wir tun?"

Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200504/23494.html