Westlicher Praktizierender: Hör auf, dir selbst Grenzen zu setzen und nimm mit ganzem Herzen an der Fa- Berichtigung teil

Auf der Internationalen Falun Dafa Erfahrungsaustauschkonferenz in New York 2005 mitgeteilt

Ich grüße den Meister und alle,

Nachdem ich im September 1998 an dem Neun-Tage- Seminar des Meisters teilgenommen hatte, entschied ich mich, diese neu gegründete Praxis auszuprobieren, um zu sehen, ob sie etwas wäre, dem ich folgen und bei dem ich bleiben könnte. Schließlich, so überlegte ich, habe ich alles versucht, was die geistige Welt anzubieten hatte, und nichts von allem schien mir wirklich brauchbar. Sechs Monate gingen schnell vorüber und in dieser Zeit merkte ich, dass es nicht die Frage sei, ob Falun Dafa meinen Erwartungen entspräche oder nicht, sondern, ob ich das Bewusstsein eines wirklich Kultivierenden erreichen könne.

Während dieser sechs Monate bestand ich meine erste große Prüfung nicht: Ich hatte mich entschieden, zum Arzt zu gehen, wegen einer „Grippe”, mit der ich mich angesteckt hatte. Natürlich reagierte diese „Grippe” nicht auf die Medikamente, die mir verschrieben wurden, weil es gar keine wirkliche Krankheit war. Nach 5 Wochen ging sie endlich weg, kehrte aber nach 2 Wochen wieder zurück. So bekam ich eine zweite Chance. Diesmal bestand ich die Prüfung und nach drei Tagen war alles vorbei.

Innerhalb dieser 6 Monate konnte ich rückblickend ein heimtückisches Muster erkennen, das im Hintergrund meines Geistes und Herzens wirkte. Ich blieb vorsichtig gegenüber der Praxis und wollte sehen, ob dies oder jenes wahr sei, ob das, was der Meister im Zhuan Falun (Erklärung) sagte, wahr sei und ob ich mich wirklich zum Praktizieren eigne. Es schien, als ob ich nur so weit gehen wollte.


Nach dem Juli 1999 nahm alles eine andere Dimension an. Unsere Praktizierenden in Boston und Umgebung wurden plötzlich der nüchternen Tatsache gegenübergestellt, dass die Verfolgung von Falun Gong Wirklichkeit wurde und wir uns damit beschäftigen mussten. Die große Frage war nur, wie? Einerseits waren wir wie unerfahrene Rekruten, die schnell zu richtigen Soldaten werden sollten. Darum trafen wir uns öfter und nach unserem Gruppenlesen folgte meistens eine Diskussion darüber, was wir tun könnten, um mehr Menschen über die Verfolgung zu unterrichten. Wir fingen an, wie ein Ganzes zusammenzuarbeiten; aber das brachte für mich eine große Herausforderung mit sich.

Die gemütliche Stimmung beim Reden über die Kultivierung nach dem Lesen der Schriften wurde ersetzt durch sehr lange Diskussionen. Es wurde zwar viel geredet, aber es sah so aus, als würde es am Ende des Abends zu keinem richtigen Ergebnis kommen. Ich wusste wohl, dass ich ein Teil des Ganzen war, aber ich wollte mich nicht richtig darauf einlassen, sondern dachte: ”Ich werde mich einfach nach den Anweisungen richten, wenn sie einen Plan gemacht haben.” Sicher, ich nahm an vielen Aktivitäten teil; aber war ich wirklich 100%ig dabei?

Ich meine natürlich nicht, dass man unbedingt viel sagen oder an jedem der Schritte beteiligt sein muss, wenn ein Ereignis geplant wird. Manchmal ergeben es die Umstände, dass man sich bei einem Ereignis nur sehen lassen und Instruktionen folgen kann. Aber ich denke, man sollte hundertprozentig mit dem Herzen dabei sein. Wir sollten uns als einen Teil einer wunderbaren Gruppe von Praktizierenden empfinden. Wir sollten unser Wissen und unsere Weisheit einsetzen, wenn es gebraucht wird. Wir sollten die Ideen der Anderen achten und schätzen und bei der Ausführung des Planes gut zusammenarbeiten. Vor allem jedoch sollten wir bei allen Unternehmungen sicherstellen, dass wir das Fa bestätigen und nicht etwa uns selbst! Das ist leichter gesagt als getan, das weiß ich wohl, aber so sollte es für uns sein. So gehen wir unseren Weg.

Es gibt noch ein anderes Gebiet, in welchem ich es nicht gut genug und richtig gemacht habe. Sehr oft gab es Gelegenheiten, bei denen mich die Mängel anderer irritierten. Ich warf dann einen schnellen Blick auf mich selbst, um mich zu vergewissern, dass ich nicht den gleichen Mangel hatte, dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder ihren Problemen zu. Ich überzeugte mich selbst, dass ich in Ordnung sei und dass es der andere Praktizierende war, der seinen Mangel beseitigen musste. Gewöhnlich kam es dann so, dass sich der andere nie zu verbessern schien - sein Mangel war immer noch offensichtlich. Tatsächlich schaute ich nie genau genug bei mir, ob nicht der gleiche Mangel bei mir war.

Neulich arbeitete ich mit einem anderen Praktizierenden zusammen an einer uns zugewiesenen Aufgabe, von dem ich dachte, dass er sich in vielen Dingen nicht gebessert hatte. Wir arbeiteten oft zusammen und so auch diesmal, und die Sache lief nicht gerade optimal. Oberflächlich betrachtet war alles in Ordnung; aber in mir lief nicht alles so glatt. Dieses Mal beschloss ich allerdings, meine kritische Einstellung beiseite zu lassen und mich einfach nur auf das Tun zu konzentrieren. Sehr schnell bemerkte ich, dass ich langsam mit diesem Praktizierenden übereinstimmte. Ich fing an, auf seine Körpersprache zu achten und zu verstehen und zuzuhören, was er sagte. Zum ersten Mal kritisierte ich ihn nicht. Ich bemerkte, dass er unter starker Anspannung stand. Er wollte mich nicht wirklich ärgern, sondern stand einfach unter hohem Druck. Ein dritter Praktizierender, der mit uns arbeitete, schien das auch bemerkt zu haben, denn er brachte das Thema darauf, wie man mit Druck umgehen kann, ohne sich davon beherrschen zu lassen. Wir sprachen kurz darüber, dass ein Praktizierender keinen Druck benötigte, um in der Gesellschaft gut zu funktionieren; dann gingen wir wieder an die Arbeit.

Nachdem wir unsere Aufgabe beendet hatten, erzählte uns dieser Praktizierende von einer schweren Prüfung, die ihn aus der Ruhe gebracht hatte. Wir unterhielten uns fast eine Stunde darüber. Als ich wegging, fühlte ich, dass in meinem Inneren ein wichtiger Durchbruch stattgefunden hatte. Das ist etwas, was man schwer beschreiben kann; aber es ist ein wertvoller Schatz, den wir bekommen, wenn wir in unserer Kultivierung besser werden.

Schließlich durchbrach ich nach 6 ½ Jahren diese Beschränkung. In jedem Aspekt der Kultivierung soll ich es gut machen, ebenso wie die drei Dinge und den Weg bis zu Ende gehen. Wenn mein kurzer Bericht bei euch angeklungen hat, dann lasst uns einander helfen, den Weg zusammen bis zum Schuss gut zu gehen!

Vielen Dank!

Gruß an den Meister und an alle.