Australien: Ehemaliger Agent des Büro 610 deckt die Verfolgung der Kommunistischen Partei Chinas an Falun Gong auf

(Minghui.de) Nachdem der Diplomat Chen Yonglin das chinesische Konsulat in Sydney verlassen und bekannt gegeben hatte, dass er die Unterdrückung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC) nicht unterstützen würde, erhob am 7. Juni 2005 in Melbourne Herr Hao Fengjun, ehemaliger Agent des „Büro 610” in Tianjin und des Nationalen Sicherheitsbüros in Tianjin, seine Stimme, um Chen Yonglins Aussage zu bekräftigen. Er deckte interne Berichte mit Informationsmaterial aus erster Quelle über die brutale Vorgehensweise der KPC bei der Verfolgung von Falun Gong auf. Die grausamen Methoden, die die KPC bei der Verfolgung von Falun Gong einsetzt, werden somit weithin bekannt werden.

Am 8. Juni veröffentlichte der Australische Pressezusammenschluss (AAP) einen Artikel mit dem Titel „Zweiter Überläufer unterstreicht die Behauptungen über Spione”. Der Artikel weist darauf hin, dass ein zweiter chinesischer Überläufer an die Öffentlichkeit ging, um die Behauptungen eines Diplomaten, der in Australien um Asyl bittet, zu unterstützen. Nach diesen Aussagen setze China Spione in Australien ein. „Sie schicken Geschäftsleute und Studenten als Spione ins Ausland”, erklärte er am 7. Juni in der Sendung „Lateline” der Australischen Fernsehgesellschaft (ABC).

Den ABC-Nachrichten vom 8. Juni zufolge arbeitete Herr Hao, 32 Jahre alt, für den chinesischen Sicherheitsdienst. Als er jedoch im Februar als Tourist in Australien war, stellte er einen Antrag auf politisches Asyl. Er befindet sich [zurzeit] mit einem Überbrückungsvisa in Australien.

„Es gibt keinen Zweifel, dass die kommunistische Regierung mich sicherlich verfolgen wird, wenn ich nach China zurueckgehe”, verkündete er in der ABC-Fernsehsendung „Lateline” aus Melbourne.

„Sie wissen, dass ich vertrauliche Informationen besitze, von denen einige höchst geheim sind, und ich wuerde daher schwer bestraft werden.”

Herr Hao sagte, dass er in Tijanin, der drittgrößten Stadt Chinas, gelebt und gearbeitet hätte und zwar in der örtlichen Zweigstelle des Sicherheitsdienstes, die als „Büro 610” bekannt sei und speziell eingerichtet wurde, um die verbotene Falun Gong-Bewegung auszulöschen.

Herr Hao berichtete „Lateline”: „In China arbeitete ich im „Büro 610”, und jeden Tag verbrachten wir viel Zeit mit der Durchsicht von Berichten, die uns aus dem Ausland gesendet wurden. Sie sandten uns all die Geheimdienstinformationen aus Australien, Nordamerika, Kanada und anderen Ländern, und sie erstatteten dem Nationalen Sicherheitsbüro und auch dem Büro für Öffentliche Sicherheit Bericht. Sie schickten uns eine Menge Informationen.”

Hao sagte in der „Lateline”-Sendung: „In China werden das Büro für Öffentliche Sicherheit und das Nationale Sicherheitsbüro vom Staat finanziert. Beispielsweise bekamen sie in Shanghai und Peking jedes Jahr 7 bis 8 Millionen Yuan für das Sicherheitsbüro; in der Stadt Tianjin machte das ungefähr 250 000 Yuan pro Jahr aus. Wir benutzten das Geld, um Spione zu bezahlen und Informationen über Falun Gong und andere Dissidenten-Gruppierungen im Ausland zu sammeln, aber auch fuer Informationen im militärischen und geschäftlichen Bereich. Sie [die Spione] werden finanziell sehr gut unterstützt.” Nach dem Bericht von ABC unterstützt Herr Hao die Aussage von Herrn Chen Yonglin, wonach es 1 000 chinesische Spione in den verschiedensten Bereichen in Australien gibt.

„Ich arbeitete im Polizeibüro des Sicherheitsbüros, und ich glaube, dass das, was Herr Chen sagt, wahr ist”, sagte er.

„Soweit ich weiß, haben sie Spione im Konsulat, aber auch Netzwerk-Spione, die sie ausgeschickt haben.”

„Genau wie das Nationale Sicherheitsbüro und das Büro für Öffentliche Sicherheit in China schickten sie Geschäftsleute und Studenten als Spione ins Ausland.”

Herr Hao fuehrte ein spezielles Beispiel eines Berichtes an, der auf seinem Schreibtisch gelandet war.

Er erzählte, dass er seine Karriere als Polizist in Tianjin begonnen habe und in der Verbrechensbekämpfung tätig gewesen sei, bevor er zum Sicherheitsdienst, bekannt als „Büro 610”, versetzt wurde. Es sei nicht seine Wahl gewesen. Bald hätte er sich entschieden, dass das nicht die Arbeit sei, die er tun wolle.

Er berichtete „Lateline”: „Eines Tages erhielt ich den Befehl, zu einem Ort zu gehen, wo sie eine Falun Gong-Anhängerin namens Sun Tee festhielten. Als wir ankamen, sahen wir, dass ihr Rücken über und über schwarz und blau war und zwei über 20 Zentimeter lange Einschnitte aufwies. Ein Polizist benutzte eine einen halben Meter lange Metallstange, um sie zu schlagen. Als ich dies sah, wusste ich, dass ich diese Arbeit nicht machen konnte.”

Laut dem Bericht der AFP (Agence France Presse) vom 8. Juni sagte Herr Hao, dass er sich zu einer Aussage angetrieben gefühlt habe, nachdem er über Chen Yonglin, 37 Jahre alt und der erste Sekretär des chinesischen Generalkonsulats in Sydney, gehört hätte. Dieser war mit seiner Frau und seiner sechsjährigen Tochter untergetaucht, nachdem er seinen Job am 26. Mai verlassen hatte. Chen behauptete, dass seine Stellung auf vier Jahre beendet sei und er verfolgt werden würde, wenn er nach China zurückkehre. Chen meinte, dass „ungefähr 1 000” chinesische Spione und Informanten im Land tätig seien.

In dem Bericht von AFP heißt es, dass die Behandlung des Falles Chen durch Australien von der politischen Opposition und von Gruppierungen für Flüchtlingsrechte genau beobachtet werde, da sie besorgt seien, dass Canberra seine aufblühenden Handelsbeziehungen zu China über die Menschenrechte stellen könnte.