Redaktion Der Australier: Auf keinen Fall Chen ausweisen!

(Minghui.de) Die Bundesregierung sollte dem chinesischen Diplomaten Chen Yonglin, seiner Frau und seiner Tochter mit einem zeitbegrenzten Visum versehen, bis seine Ansprüche überprüft worden sind. Sie sollten unter keinen Umständen gezwungen werden, nach China zurück zu gehen, ohne dass sein Fall angehört worden ist. Was auch Herrn Chen und seiner Familie geschehen mag, so sollte die australische Öffentlichkeit vollkommen darüber informiert werden, damit ersichtlich ist, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Herr Chen kam im August 2001 als Diplomat nach Australien und möchte sich jetzt absetzen. Er erklärte, dass es zu seinen Aufgaben gehört habe, verschiedene Gruppen zu beobachten, welche die chinesische Regierung nicht mögen würde. Dies betrifft sowohl die Falun Gong-Bewegung in Australien wie auch diejenigen, die in Taiwan, Tibet und Ostturkestan nach Selbständigkeit streben. Herr Chen berichtete, dass er immer stärker von der Regierung in Peking enttäuscht worden sei und dass er ihre Verfolgung von Dissidenten nicht mehr länger dulden könne. Solange die Angaben des Herrn Chen nicht überprüft worden sind, kann man sie nicht einfach ablehnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass China auch als freundlicher Handelspartner dennoch ein unnachsichtiger autoritärer Staat bleibt, der keine politischen Abweichungen duldet.

Herr Chen machte beunruhigende Äußerungen bezüglich drei Bereiche. Er berichtete, dass Peking in Australien Spionage betreibe. Das stimmt mit einer Reihe exklusiver Artikel in der Zeitung Der Australier von voriger Woche überein, die darauf hinwiesen, dass die Australische Sicherheitsinformations-Organisation (ASIO) ihre Gegenspionageabteilung erweitert habe, um sich mit der wachsenden chinesischen Spionage zu beschäftigen. Herr Chen sagte ferner, dass die chinesische Regierung chinesische Gemeinschaften in Australien ausspioniere und belästige. Wenn das stimmt, ist das ein Affront gegen australische Werte und gegen australisches Recht. Das verlangt die strikteste Untersuchung. Schließlich behauptet Herr Chen, dass chinesische diplomatische Einrichtungen in Australien in die Entführung des Sohnes eines geflüchteten chinesischen Beamten verwickelt seien. Man braucht solchen schwerwiegenden Behauptungen nicht gleich zu glauben, um ihre vollständige Untersuchung zu fordern. Bei alldem pflegen wir gute Beziehungen zu China. Das erfordert jedoch nicht, politische Werte wie Freiheit und Menschenrechte aufzugeben.

Die Art, wie sich die australische Bürokratie mit Herrn Chen beschäftigt, ist unverständlich und beunruhigend. Laut den Angaben von Herrn Cheng riefen die Beamten des Immigrationsministeriums seine diplomatischen Vorgesetzten an, um sich seine Identität bestätigen zu lassen. Das bringt Herrn Chen seiner Ansicht nach in eine große Gefahr. Genauso grotesk ist es, dass einige Regierungsabteilungen Herrn Cheng nicht ausführlich befragten. Schließlich sagt das Gesetz, dass ein Asylbewerber seine Ansichten nicht veröffentlichen muss, ehe nicht seine Gründe für den Asylantrag als antidemokratisch und unannehmbar enthüllt worden sind.