Ein Gefangener im Arbeitslager bereut die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden

(Minghui.de) Weil ich einen Betrug begangen hatte, wurde ich nach Peking ins Zwangsarbeitslager Tuanhe geschickt. Seit einigen Jahren ist dieses Arbeitslager bekannt für seine Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden.

In meinem heutigen Bericht geht es nicht um den „Drogenskandal”, der sich Anfang 2003 ereignete, bei dem die Polizisten mit den Verbrechern gemeinsame Sache machten, oder darum, woher die Essstäbchen kommen, die in gewöhnlichen Restaurants benutzt werden. Bei dem, was ich erörtern möchte, geht es um die vielen Falun Gong-Praktizierenden, die gewaltsam bedroht und grausam verfolgt werden, aber dennoch standhaft bei ihrem wundervollen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” bleiben.

Während unserer Inhaftierung wurden wir in die Abteilung für Falun Gong-Praktizierende geschickt, weil wir die Praktizierenden, die nicht kooperierten, überwachen sollten. Sie [die Wachen] sagten uns, dass sie diese Taktik vom Frauenarbeitslager in Peking gelernt hätten.

Je nach Situation schickte die Polizei ein oder zwei Verbrecher in jede Falun Gong-Untereinheit; fast jede Nacht gaben wir Informationen an die Wachen weiter. Wir arbeiteten fleißig, da wir auf eine Strafminderung hofften.

Beeinflusst durch die gemeine Propaganda gegen Falun Gong in den Medien, betrachtete ich die Falun Gong-Praktizierenden am Anfang als gefährliche Menschen, die durch das Praktizieren von Qi-Gong verrückt geworden waren, und hatte eine große Abneigung gegen sie. Von den Wachen aufgehetzt, fluchte ich oft über sie und schlug die Praktizierenden. Als ich jedoch länger bei ihnen war, erkannte ich, dass sie nicht gefährlich waren, wie die Regierung behauptete; sie gingen gut miteinander um. Die jüngeren Praktizierenden kümmerten sich um die älteren (der älteste war 69 Jahre alt). Es gab untere und obere Schlafkojen; sie ließen die Älteren und Schwachen unten schlafen. Bei den Mahlzeiten teilten sie das Essen, das ihnen ihre Verwandten mitgebracht hatten. So etwas hatten wir in unserer Abteilung niemals zuvor gesehen.

Obwohl wir nun persönlich eine bessere Meinung von den Praktizierenden hatten und der Verfolgung nicht mehr zustimmten, folterten wir sie aufgrund der Drohungen der Wachen und aus Profitgier ohne Gewissen weiter, um die Gunst der Wachen und die Strafminderung zu erhalten.

Ich kümmerte mich gemeinsam mit zwei meiner engeren Freunde um den schon etwas älteren Qian Shiguang aus Gansu. Der Polizei zufolge war Qian Shiguang schon einmal in Gansu in einem Zwangsarbeitslager gewesen; dies war sein zweiter Aufenthalt in einem Arbeitslager. Er bereitete den Wachen Kopfschmerzen, weil er Falun Gong nicht entsagte. Sie behandelten Qian Shiguang folgendermaßen: er durfte nicht schlafen; sie erlaubten ihm nicht, auf die Toilette zu gehen; seine Essensrationen wurden reduziert; sie bestraften ihn physisch, indem sie ihn schlugen. Aber Qian gab nie nach. Stattdessen erzählte er ihnen von Falun Gong und warnte sie, dass sie keinem Tyrannen helfen sollten, Böses zu tun, da alles am Ende vergolten würde. Als wir über diese Sachen redeten, dachten wir manchmal, dass alles, was er sagte, vernünftig sei. Manchmal hatten wir ohne ersichtlichen Grund Schmerzen. Könnte dies die Bestrafung Gottes sein? Aber sobald wir an unsere Strafminderung dachten, gingen wir wieder unsere alten Wege.

Eines Nachts, bei starkem Schneefall, befahl die Wache Yin Hongsong zwei Leuten, Qian Shiguang nach draußen zu bringen. Sie zogen ihm die Kleider und auch seine Unterwäsche aus, banden ihn an einen großen Baum und ließen ihn fast zwei Stunden lang frieren. Später rühmten sich diese zwei Leute für die Tat, und ich war sehr traurig darüber.

Solche Dinge passierten oft. Einige von uns stießen den Praktizierenden Liu in eine Toilette und tauchten ihn lange hinein. Wir zerrten Praktizierende, die unbeugsam waren, unter ein Bett und ließen jemanden auf dem Bett sitzen. Ihre Rippen brachen.

Nachdem ich das Arbeitslager verlassen hatte, musste ich oft an diese brutalen Szenen denken. Oft zitterte ich vor Angst wegen der schlechten Taten, die ich begangen hatte. Ich hoffte immer, dass ich keine Vergeltung erleiden müsste. Dieses Jahr verlor einer meiner Bekannten, der sich immer an der Verfolgung beteiligt hatte, bei einem Unfall beinahe sein Leben, da er betrunken mit dem Auto unterwegs gewesen war.

Erst jetzt habe ich erkannt, dass alle schlechten Taten vergolten werden. Wir sollten vor Gott bereuen, wenn wir andere verletzt haben; nicht nur um die Schuldgefühle zu verringern, sondern auch, um von den Falun Gong-Praktizierenden, die wirklich gute Menschen sind, zu lernen!

Ich hoffe, meine Schuld verringern zu können, indem ich heute über diese Dinge spreche. Noch wichtiger ist es mir jedoch, mehr Menschen aufzurufen, diese Verfolgung zu beenden.