Radio France Internationale: Weitere Details zum Fall Chen Yonglin

(Minghui.de) Ein Bericht von RFI am Mittwoch, den 8. Juni brachte Einzelheiten über den Fall von Cheng Yonglin, dem ersten Sekretär des chinesischen Konsulats in Sydney, welcher bei der australischen Regierung um Asyl gesucht hat. Im Folgenden eine Übersetzung des Berichts:

Gestern stellte Chen Yonglin direkt einen Antrag an Herrn Downer, den australischen Außenminister. Nachdem Herr Downer den Antrag erhielt, sagte er, daß Australien gewöhnlicherweise nicht diese Art von Asyl gewährt. Als Chens Fall eine große Debatte in Australiens Politikerkreisen entfachte, floh ein weiterer chinesischer Sicherheitsbeamter nach Australien und erklärte gegenüber der Australian Broadcasting Company, daß das, was Chen gesagt hatte, vollkommen richtig sei. Chen Yonglin behauptete, daß in Australien Tausende Spione aus China aktiv sind.

Der Vorsitzende der australischen demokratischen Front, Herr Qin Jing erklärte Herr Chens Situation in einem Interview mit unserem Reporter:

Qin Jing: Es geht ihm nicht zu schlecht. Er lebt bei Chinesen, und natürlich gibt es Aufs und Abs in dieser Situation, weil er sich große Sorgen macht, daß sein Antrag von der australischen Regierung abgelehnt werden könnte.

Es gibt zwei Gründe, aus denen er geflohen ist: Einer ist seine Unzufriedenheit mit Chinas gegenwärtigem politischen System, er ist gegen Chinas Unterdrückungspolitik, welcher seit der politischen Revolution verwendet wird, besonders gegen die Dissidenten der Kommunistische Partei Chinas (KPC). Dies ist ein politischer Grund.

Ein anderer Grund ist, daß er gegen die gnadenlose und brutale Verfolgung der chinesischen Regierung gegen eine Kultivierungsgemeinschaft - Falun Gong - ist und auch gegen die Tatsache, daß die KPC ständig ihre Verfolgung nach Übersee ausdehnt. In diesen beiden Punkten stimmte er nicht mit der chinesischen Regierung überein und so rebellierte er und floh.

Reporter: Herr Chen hat einen Antrag für politisches Asyl an den Außenminister gestellt. Wie wird die australische Regierung damit umgehen?

Qin Jing: Nach Angaben der australischen Zollbehörden gab es in den letzten 45 Jahren nur drei Fälle, in denen politisches Asyl gewährt wurde; von den engen Beziehungen zwischen der chinesischen Regierung und der australischen Regierung ganz abgesehen. Deswegen hat das Auftauchen des Falles von Chen die australische Regierung in eine sehr schwierige Position gebracht, und dies hat die chinesische Regierung extrem verärgert. Nichtsdestotrotz denke ich, daß, wenn sein Antrag von der australischen Regierung vollkommen abgelehnt würde, dies einen öffentlichen Aufschrei hervorrufen würde und sich für die australische Regierung sehr nachteilig auswirken würde. Wie ich es sehe: Ich hoffe, daß von diesem Vorfall ein Signal ausgeht, nämlich daß viele Menschen innerhalb des Systems der KPC mit diesem unzufrieden sind und rebellieren werden, wenn sie die Chance haben. Dieses Phänomen bedeutet, daß die Menschen über die Diktatur der KPC sehr enttäuscht sind.

Reporter: Vor kurzem hat Herr Chen ebenfalls einen Asylantrag an die USA gestellt. Gibt es schon Antworten aus den USA?

Qin Jing: Was ich aus Berichten und Artikeln gehört habe, denkt die USA, daß die australische Regierung mit diesem Vorfall umgehen kann. Dies ist vielleicht nur eine flexible Form der Ablehnung.

Reporter: Bitte sagen Sie uns ein bißchen zu dem anderen chinesischen Sicherheitsbeamten, der nach Australien geflohen ist.

Qin Jing: Nun ja, dieser Fall unterscheidet sich von Chen Yonglins Fall. Chen ist aus der chinesischen Botschaft geflohen. Der andere Beamte ist vielleicht mit einem Visum nach Australien gekommen, sei es als Tourist oder für einen kurzen Aufenthalt. Er hat in dieser Zeit Asyl beantragt. Er ist vom Büro 610, einer Organisation, welche von der chinesischen Regierung 1999 gegründet wurde, nachdem sie Falun Gong verboten hatte und welche sich um die Verfolgung von Falun Gong kümmert.


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200506/24678.html

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