Ein ehemaliger Beamter vom Büro 610 deckt die systematische Verfolgung von Falun Gong auf (2)

(Minghui.de)

Neben ihm ist eine Dolmetscherin. (Fernsehsendung vom 09.06.05, ABC)

Die Verfolgung von Falun Gong ist eine Verschwendung der Staatsressourcen

R: Manche meinen, wenn Falun Gong-Praktizierende zu Hause praktizieren und nicht zu den Ämtern gehen, um dort gegen die Verfolgung zu appellieren oder um Bittschriften zu ersuchen, dass es dann sicher für sie wäre?

H: Nur wenn die Beamten nicht wissen, dass du zu Hause heimlich praktizierst. Wenn sie das wissen, dann werden sie dich verhaften und umerziehen. Sie können auch mit anderen Mitteln ihre Informationen beschaffen, wie beispielsweise über die in China bekannte Geheimpolizei. Die Besucher von deiner Familie könnten auch für diese Geheimpolizei arbeiten. Sie fragen unauffällig, ob du neulich den guten Artikel in „Himmel, Erde und Lebewesen” (ist eine Zeitschrift von Minghui) gelesen hast? Ob du noch weiter praktizierst? Wenn du zugibst, dass du weiter praktizierst, werden sie dich weiter beobachten und zur Umerziehung festnehmen. Sie drohen dir damit, dich von deiner Arbeitsstelle zu entlassen, die Kinder von der Schule zu nehmen oder sie lassen durch die Familie Druck auf dich ausüben.

R: Was hat das für Konsequenzen für diejenigen, die noch ein Gewissen haben und sich nicht an der Verfolgung beteiligen wollen?

H: Sie müssen mit Bestrafung, Degradierung, Arbeitsplatzverweisen bis hin zum Gefängnis rechnen. Ehrlich gesagt, meine Kollegen von der Basiseinheit beteiligten sich zu 80% widerwillig an der Verfolgung. Sie sind allgemein dieser Meinung, dass die Falun Gong-Praktizierenden mit keinem Gewehr in der Hand der KP gegenüber stehen, aber die KP China benutzte so viel Kraft und finanziellen Aufwand, um Falun Gong zu überwachen. Das ist nicht richtig. Überlegen sie mal, bei uns gibt es in einer Abteilung mehr als zehn Dienstwagen und unser Lohn muss auch noch bezahlt werden. Wäre es nicht sinnvoller, wenn wir dieses Geld zur Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung verwenden? Im Grunde genommen vertreten die meisten der Kollegen diese Meinung. Es hegen nur Vereinzelte die Absicht, beruflich aufzusteigen und noch mehr Geld zu verdienen und dafür verfolgen sie Falun Gong-Praktizierende mit Fleiß. Auch die Mitarbeiter des „Büro 610” sind der Meinung, dass zuviel Aufwand für das Abhören, Verfolgen, Spionieren und für die Verhaftungen betrieben wird. Polizisten sind ja auch Menschen.

R: Wie wird das Abhören und Verfolgen betrieben?

H: Es ist sehr leicht, Falun Gong-Praktizierende 24 Stunden abzuhören, weil die Telekommunikation sowie die Mobiltelekommunikation dem Staat gehören. Die Regierung macht das mühelos selbst. Aber wir führen generell die Verfolgung nicht gerne durch. Um einen Praktizierenden zu verfolgen, sind wir meistens eine Woche bis zu einem Monat unterwegs. Es sind mehrere Leute in einer Gruppe, manche fahren Motorrad, manche Autos, Fahrrad und manche sind zu Fuß, so dass wir die Verfolgten nicht aus den Augen verlieren. Warum ist jetzt die soziale Sicherheit nicht gut, obgleich es so viele Polizisten im Land gibt? Weil diese Polizisten so beschäftigt sind mit der Verfolgung von Falun Gong und keine Zeit haben, sich um die wirklichen Straftäter zu kümmern. Die KP meint, dass Falun Gong-Praktizierende zu verhaften die wichtigste Angelegenheit der KPC sei.

Das im Ausland verbreitete Spionagenetz der KP Chinas aufdecken - die Bezirke in China erteilten der Geheimpolizei die Aufgabe, um Falun Gong-Praktizierende zu überwachen

R: Die Informationen über die australische Falun Gong-Praktizierende Li Ying, die sie in China gelesen haben, woher haben sie die Informationen bekommen?

H: Von dem öffentlichen Sicherheitsbüro in Tianjin (Provinz Jilin), dem Staatssicherheitssamt und den durch das „Büro 610” in Australien gesammelten Informationen durch die Agenten. Sie verfolgen und sammeln die Aktivitäten von Li Ying und Chen Hong (beide sind Praktizierende). Zum Beispiel, woher Chen Hong kommt, dass ihr Kind in Australien studiert, dass sie nach Australien mit einem Besuchervisum gekommen ist. All dies wussten die Staatssicherheitssamten sehr genau, sogar an welchen Konferenzen sie teilgenommen hatte und über die Einzelheiten der Veranstaltungen wussten sie genau Bescheid. Diese ganzen Informationen kommen von der Geheimpolizei, sie spionieren all ihre Veranstaltungen aus.

Die Geheimpolizisten werden von verschiedenen Bezirken ausgesendet, um die aus diesen Bezirken kommenden Falun Gong-Praktizierenden aus zu spionieren. Natürlich, die Geheimpolizisten aus anderen Provinzen sammeln auch die Informationen von Falun Gong-Praktizierenden aus anderen Bezirken. Sie schicken diese Informationen dann nach Tianjin, Tianjin gibt sie an die Sicherheitsbehörde weiter und die Sicherheitsbehörde übergibt sie dem Staatssicherheitssamt der Provinz weiter, wo die Praktizierenden ursprünglich her kommen. Jede gelieferte Information wird auch bezahlt.

Innerhalb von „Falun Gong”, „Der Neuen Epoche”, „NTD” und der Demokratiebewegung gibt es solche von der KP China arrangierten Geheimpolizisten (1). Unter den Informationen, die ich mitgebracht habe, befindet sich auch solches Beweismaterial. Die KPC hat drei Jahre gebraucht, um diese taktische Planung der globalen Vernetzung zu realisieren, es ist sehr umfassend. Nicht nur in Australien, es gibt sie auf der ganzen Welt, in Amerika, Kanada, Europa; sogar von Dänemark kommende Informationen habe ich schon gelesen.

R: Gibt es außer den Spionen, die von den Staatssicherheitsabteilungen stammen, noch andere Überwachungssysteme?
H: Das andere System besteht in den Konsulaten. Sie haben ihr eigenes Konsulatsystem; ich habe keine Kenntnis über diese Systeme. Unsere Informationen werden direkt nach China geschickt. Jeder hat sein eigenes System.

R: Die mehr als tausend von der KP Chinas entsandten Spione, die Herr Chen Yonglin erwähnt hat, stammen sie alle aus diesen zwei verschiedenen Systemen?

H: Im Grunde genommen, ja. Ich wurde bereits während meiner früheren Arbeit mit dieser Sache konfrontiert, z.B. in Amerika, Kanada, Australien, Japan, Holland, Neuseeland usw.; es werden immer mehr. Die Organisation wird immer vollkommener, bis zur globalen Vernetzung der Geheimpolizei. Ein Beispiel: Die Praktizierende Yiaoqing aus Kanada wurde verhaftet, sobald sie in China eingereist war. Sie besitzt das kanadische Einwanderungspapier. Nach der Festnahme bracht man sie nach Tianjin zum „Büro 610”. Wie können wir solche Sachen erfahren wie: Wann kommt sie an, wie ist ihr Name, mit welcher Fluglinie kommt sie an usw., das alles kommt von der Geheimpolizei aus Kanada. Diese Spione könnten ausländische Bürger, Bewohner, Geschäftsleute, Studenten, usw. sein. Sie könnten vom Staatssicherheitsamt bezahlte Geheimpolizisten, sogenannte Spione, sein.

Eine Warnung an die Verfolger, die den Weg zum Guten nicht zurück finden

R: Wollen sie ein paar Worte zu denjenigen sagen, die die Verfolgungsmaßnahmen noch weiter durchführen?

H: Ich hoffe, dass diese Geheimagenten, die in Amerika, Kanada, Australien und in anderen demokratischen Ländern ihren Dienst tun, ihren Weg zurück finden. Ansonsten werde ich bei gegebener Situation mit meinen erworbenen Kenntnissen und meiner Arbeitserfahrung mit den Ländern zusammen arbeiten um sie zu finden.

R: Was hat sie dazu veranlasst, heraus zu treten und die Wahrheit auszusprechen?

H: Herr Chen Yonglin ermutigte mich, heraus zu treten. Ich habe großen Respekt vor ihm. Diese meine Tat wird meine Familie in China in Schwierigkeiten bringen. Eigentlich werden sie bereits jetzt schon streng überwacht, ihre Telefone werden alle abgehört. Ich sehe das Ganze aus einer gerechten Perspektive und habe meine eigene Gefahr außer Acht gelassen, um diese Wahrheit auszusprechen, sodass die demokratischen Länder alles über die wahren Geschehen, die innerhalb von China passieren, erfahren.

R: Sie und Herr Chen haben viele Geheimnisse bezüglich den verschiedenen Verfolgungsmethoden innerhalb Chinas ausgesprochen. Die westliche Gesellschaft ist erschüttert, das zu hören. Das hat die KP China sehr in Verlegenheit gebracht. Manche im Ausland lebende Chinesen meinen dann, sie hätten ihr Vaterland verraten. Wie stehen sie zu dieser Frage?

H: Ich liebe mein Land, aber ich liebe nicht die Kommunistische Partei China. Ich bin nicht gegen mein Vaterland. Ich meine nur, dass die menschenunwürdigen Handlungen der KPC gegenüber Falun Gong und den Dissidenten nicht richtig ist. Ich denke, dass meine Handlung dem chinesischen Volk mehr demokratische Freiheit bringen kann. Ich habe die Kulturrevolution nicht erlebt und kenne deshalb die Kommunistische Partei China überhaupt nicht. Als ich die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” gelesen habe, war ich sehr erschüttert. Wenn das ganze Volk in China die „Neun Kommentare” lesen könnte, dann würde die Kommunistische Partei schon untergehen. In China kann man sich nicht beliebig „Die Neue Epoche” und „Minghui” im Internet anschauen. Mehrmals hatten die Falun Gong-Praktizierenden versucht, das Programm zur Erklärung der Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong ins Fernsehen zu bringen. Leider können die Zuschauer die Wahrheit nicht sehen, wenn sie das sehen könnten, würden sie sicherlich erschüttert sein. Es wäre eine Wendung zum Guten, wenn China zu einem demokratischen Land werden würde.

R: Viele Leser machen sich Sorgen um ihre jetzige Situation. Könnten sie irgend etwas für sie tun?

H: Ich bin sehr dankbar gegenüber denjenigen, die mich verstehen, auch der australischen Regierung und der Bevölkerung gegenüber bin ich sehr dankbar. Ich wünsche, dass sie meine Sicherheit gewähren können. Ich befinde mich zwar im Ausland, aber spüre trotzdem die Bedrohung der KP Chinas. Aber ich werde das Fachwissen, welches ich besitze, dafür nutzen, um mich selbst zu schützen.

R: Dankeschön für ihr Interview und ich wünsche ihnen, dass sie so schnell wie möglich ein sicheres und ruhiges Leben führen können.

H: Dankeschön.

(1) Nachdem diese Menschen in die freien, demokratischen Länder gekommen sind, kommen sie mit mehr positiven Informationen in Kontakt. Manche von ihnen verstehen die Wahrheit immer klarer. Die Wenigen, die die Absicht hegen, durch die Verfolgung zu einer höheren Position zu gelangen und mehr Geld zu verdienen, sie werden bestimmt für ihre schlechte Taten böse Vergeltung bekommen.