Lasst uns die persönliche Kultivierung während der Bestätigung von Dafa nicht vergessen

(Minghui.de) Kürzlich trat unter den Mitpraktizierenden, die bei uns in der Nähe wohnen, eine Situation auf - sie waren beim Erfahrungsaustausch nicht so offen und aufrichtig, wie sie es sonst gewesen sind. Aufgrund einiger Spannungen, die zwischen den Praktizierenden bei der Arbeit zur Bestätigung von Dafa hochkamen, bildeten sich in den Gedanken der Praktizierenden einige Hindernisse. Der Praktizierende A dachte vielleicht, dass der Praktizierende B sich nicht so verhielt, wie es ein Praktizierender tun sollte, und sich nicht einmal ändern wollte, obwohl er wusste, dass er falsch lag. Weil der Praktizierende A seine Einstellung nicht loslassen konnte, ging er eventuell zu anderen Praktizierenden, um mit ihnen über seine Gefühle zu sprechen oder er bat einen Praktizierenden, der sich offen verhält, zwischen ihnen zu vermitteln. Das Ergebnis war, dass überall unter den Mitpraktizierenden Gerüchte gestreut wurden. Der Praktizierende, der gebeten wurde zu vermitteln, musste alle Praktizierenden zu einem Treffen einladen und sie bitten, das Thema offen miteinander zu diskutieren, um festzustellen, bei welchem Punkt sich die Gedanken festgefahren hatten. Das Ergebnis war immer noch nicht zufrieden stellend, und es gelang nicht, eine offene und aufrichtige Umgebung wieder herzustellen. Viele Praktizierende spürten, dass sie den Knoten in ihren Gedanken nicht hatten lösen können.

Während dem Treffen hatten viele der langjährigen Praktizierenden das Gefühl, dass sie die Atmosphäre früherer Tage, als die persönliche Kultivierung noch im Mittelpunkt stand und alle ihre Kultivierungserfahrungen offen miteinander teilten, sehr vermissten. Sie sehnten sich nach diesem Zustand, als in der ganzen Gruppe eine reine Gesinnung herrschte, und wollten ihn wieder herstellen. So lasst uns einmal daran zurückdenken, was wir während der Zeit der persönlichen Kultivierung miteinander teilten. Zu jener Zeit gab es nur sehr wenige Fälle, in denen eine große Gruppe von Praktizierenden in der Welt in großem Umfang zusammenarbeitete. Jeder trat hauptsächlich als ein Individuum in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen auf, und deshalb kamen fast alle Prüfungen von Seiten der gewöhnlichen Menschen, mit denen wir Kontakt hatten. Wir teilten untereinander unsere Erfahrungen bezüglich dieser Prüfungen, denen wir damals begegneten. Zum Beispiel diskutierten wir, wie schwierig die Menschen die Dinge für uns gestalteten und ob wir unsere Xinxing bewahren konnten. Diejenigen, die ihre Xinxing hatten bewahren können, sprachen über die Erhöhung, die sie erfahren hatten, und diejenigen, die es nicht geschafft hatten, ihre Xinxing zu bewahren, fühlten Bedauern. Dieses Feld war wirklich ein reines Feld der Kultivierung, und es hatte die Kraft, jeden zu bewegen, der sich in diesem Feld befand. Es reinigte und erhöhte jeden, der an dem Austausch teilnahm.

Warum konnten wir eine so gute Kultivierungsumgebung bilden? Weil jeder aufrichtig nach innen schaute, um seine Schwachstellen zu finden. In dieser Zeit bereiteten uns hauptsächlich die Menschen, die sich nicht kultivierten, Schwierigkeiten. Deshalb konnten wir von diesen Menschen nicht fordern, sich nach den Prinzipien von Falun Dafa zu richten, und wir konnten keine Entschuldigungen finden, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Wir alle wissen, dass nichts zufällig geschieht und dass, so lange wir Prüfungen begegnen und unsere Gedanken von diesen berührt werden, wir nach den Eigensinnen in unserem Innern schauen müssen. Wir sollten uns überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob ein bestimmtes Ereignis richtig oder falsch ist. Wenn wir das Zhuan Falun mit ruhigem Herzen lesen, wissen wir, dass es nicht um Fairness geht, wenn unsere Xinxing getestet wird, so wie bei den im Zhuan Falun erwähnten Beispielen, wie dem von einer Person, die von einem Auto über zehn Meter mitgeschleppt wurde; dass man mit einem Kampf konfrontiert wird, sobald man nach Hause kommt; dass sich jemand bei dem Chef über einen beschwert; dass man beleidigt wird, wenn man auf der Straße geht; dass man innerhalb eines Tages mit vier harten Schwierigkeiten konfrontiert wird; Han Xin, der die Erniedrigung, zwischen den Beinen eines anderen hindurchzukriechen, ertrug - all diese Dinge verlangen von den Praktizierenden, ihre Xinxing zu bewahren, auch wenn sie ungerecht behandelt und im Herzen davon bewegt werden. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn wir jetzt Dafa-Arbeit machen.

Lasst uns die Sache noch von einem anderen Blickwinkel aus betrachten: wie ist der Zustand in unseren Gedanken, wenn heutzutage die meisten Xinxing-Prüfungen von unseren Mitpraktizierenden ausgehen? Wenn unsere Herzen bewegt werden und wir die Schwierigkeit fühlen, urteilen wir oft mit dem Fa über die Mitpraktizierenden und beurteilen anhand des so genannten „Ergebnisses” unserer Dafa-Arbeit, was richtig und was falsch ist. Als Resultat beginnen wir in der Streiterei über richtig und falsch in die Falle zu gehen. Das reine Land der Kultivierung verschwindet, und viele unerwünschte Phänomene, die häufig in Gruppen gewöhnlicher Menschen auftreten, die sich nicht kultivieren, erscheinen auch bei uns. Viele Mitpraktizierende sagten: „Wo ist unser reines Land? Warum ist das so wie bei einer Gruppe Nichtkultivierender und manchmal sogar noch schlimmer?” Manche Praktizierende sagten auch: „Ich habe nicht mehr den Mut, meine Prüfungen und Erfahrungen mit den anderen zu teilen. Ich finde, nachdem ich darüber gesprochen habe, wurde es verdreht, und es wurden hinter meinem Rücken Gerüchte verbreitet.” Aber wenn wir auf den Erfahrungsaustausch von 1995-1996 zurückschauen, dann können wir feststellen, dass jeder mutig über seine Schwächen sprach, die während des Kultivierungsprozesses aufgezeigt wurden, und es spielte keinerlei Rolle, um welche Art von Schwächen es sich handelte. Warum? Weil sich damals jeder darüber im Klaren war, dass diese Schwächen nicht sein wahres Selbst verkörperten. Man erkennt die Schwächen, um sie zu beseitigen und um in der Lage zu sein, sich selbst zu erhöhen. Auch dachten die Mitpraktizierenden, die zuhörten, nicht, dass diese Schwächen zu dem darüber berichtenden Praktizierenden gehörten, vielmehr lernten und erhöhten sie sich durch den Prozess, wie ein Praktizierender im Laufe der Kultivierung sein wahres Selbst klar erkennen kann.

Selbst wenn ein Mitpraktizierender in der jetzigen Zeit nach innen schaut, macht er das meist nur sehr zurückhaltend. Nachdem er in seinem Innern nach Schwächen geschaut hat, spricht er auch über die anderen. Er sagt zum Beispiel: „Diese Sache betreffend habe ich meinen Eigensinn erkannt und werde ihn korrigieren. Aber was du gerade gesagt hast, zeigt auch Eigensinn, dein Verhalten war nicht gütig, und du solltest nicht denken, dass es nichts mit dir zu tun hat ... .” Lasst uns das mal überdenken: wenn der andere kein Praktizierender wäre, könnte man dann immer noch all die Entschuldigungen als Schutz anführen? Der Meister hat uns gelehrt, dass man als Praktizierender nicht zurückschlagen soll, wenn man geschlagen oder beschimpft wird. Haben wir uns dann entsprechend seiner Lehre verhalten?

Einige Praktizierende vermeiden Konflikte, mit denen man sich während der Kultivierung auseinandersetzen muss, indem sie sich der Schlauheit bedienen, die gewöhnliche Menschen anwenden, wenn sie mit bestimmten Situationen umgehen. Damit sie zum Beispiel mit niemandem anecken, ignorieren sie prinzipielle Dinge; sie gehen weg, wenn sie Probleme oder Konflikte sehen; sie behandeln Situationen so, als ob sie sie nichts angingen. Sie haben die Fa-Prinzipien vergessen, dass alles, was man sieht und hört, auch die eigene Kultivierung betrifft. Deshalb haben sie keine Kultivierungserfahrungen, die sie teilen können, und sie können sich auch nicht erhöhen. Andere sind in einigen Situationen gefangen und beschweren sich über Ungerechtigkeiten; sie sind an sich bewegt und gestört von „richtig” oder „falsch”, Gewinn oder Verlust und Erfolg oder Misserfolg. Sie können noch nicht einmal die Heiligkeit von Dafa sehen und die Großartigkeit und die überwältigende Kraft des Fa-Berichtigungsprozesses.

Wir sind Falun Gong-Praktizierende in der Zeit der Fa-Berichtigung. Die Arbeit, die wir zur Fa-Bestätigung machen, hängt auch mit unserer Kultivierung zusammen. Die Besonderheit unserer Kultivierung während der Fa-Berichtigung verlangt, dass wir unseres Bestes tun müssen, um zur Rettung von Leben zusammenzuarbeiten, während wir gleichzeitig mit der Form der gewöhnlichen Gesellschaft übereinstimmen. Deshalb gibt es Spannungen und Prüfungen durch aufkommende Konflikte, genau wie bei gewöhnlichen Menschen. Ob wir dann ohne Vorbehalt in uns selbst nach Schwächen suchen oder teilweise nach innen schauen und gleichzeitig Probleme bei den anderen suchen, oder ob wir einfach nur die anderen anhand des Fa beurteilen, ist eine grundlegende Frage in Bezug darauf, ob wir uns selbst kultivieren möchten, und das ist die grundlegendste Frage bei der Kultivierung. Tatsächlich werden wir als ein Körper den Zustand göttlicher Lebewesen erreichen, wenn unsere ganze Gruppe bedingungslos nach innen schauen kann, um Schwächen zu finden, sobald Konflikte auftreten oder unsere Gedanken bewegt werden. Wie könnte das Böse dann Lücken ausnutzen? Egal worum es geht, wir würden immer die Bestätigung von Dafa erreichen, oder nicht? „Tun” ist immer ein Prozess und Träger bei der Kultivierung, und die Ebene, die der Praktizierende in diesem Prozess erreicht, ist die Essenz und der Schlüssel für die Dinge, die zu „tun” sind.

Lassen wir uns gemeinsam von dem, was der Meister im Zhuan Falun gesagt hat, ermutigen:

„Wir sagen auch, wenn sich jeder von uns nach innen kultiviert und die Ursachen bei seiner eigenen Xinxing sucht, wenn jeder die Ursachen bei sich selbst sucht und es beim nächsten Mal gut macht, nachdem er etwas Schlechtes getan hat, und wenn jeder bei seinem Handeln zuerst an die anderen denkt, dann wird die Gesellschaft der Menschheit besser, die Moral steigt wieder, und die geistige Einstellung und die öffentliche Sicherheit wird sich auch verbessern, vielleicht wird es gar keine Polizei mehr geben. Keiner muß von anderen kontrolliert werden, jeder kontrolliert sich selbst und sucht es in seinem eigenen Herzen, wie gut wäre das doch. Ihr wißt, daß die jetzigen Gesetze immer mehr vervollkommnet und vervollständigt werden. Aber warum tun manche immer noch Schlechtes? Warum richten sie sich nicht nach den Gesetzen? Eben weil du ihr Herz nicht zügeln kannst. Wenn es gerade keiner sieht, werden sie wieder Schlechtes tun. Wenn aber jeder sein Inneres kultiviert, dann wird es ganz anders sein, dann brauchst du auch nicht mehr andere wegen eines Unrechtes zu verteidigen.” (Zhuan Falun)

20. April 2005