Der Falun Gong-Übende Jing Suo erleidet brutale Folter

(Minghui.de) Mein Name ist Jing Suo. Ich bin 30 Jahre alt. Ich habe als Fahrer und Computertechniker gearbeitet. Ich lebe in der Xinliu Straße in der Xinmin Zone in Shenyang.

Im September 2004 wurde ich vom Tiexi Bezirksgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil ich 100 Exemplare des Buches „Zhuan Falun” [das Hauptwerk von Falun Gong] hergestellt hatte. Ich befinde mich nun als Gefangener im Nanhuayuan Gefängnis in Fushui, Abteilung 1.

Hier möchte ich die Verbrechen von vier Polizisten, Liu Bo, Yang Hia, Zheng Zhiguo und einem anderen Beamten der nationalen Sicherheitseinheit des Tiexi Sicherheitsunterstellenbüro enthüllen. Diese Polizisten wandten beim Verhör Folter an und beschlagnahmten meinen Besitz und mein Geld.

Am Nachmittag des 10. Juni 2004 wurde ich von Liu Bo und Zheng Zhiguo von der nationalen Sicherheit in der Nähe der Shayang Brücke verhaftet und zur Nebenstelle des Tiexi öffentlichen Sicherheitsbüros gebracht.

Dort fesselten mich die zwei Beamten an einen Stuhl und ketteten meine Füße an. Dann rief Liu Bo, Yang Hai und einen anderen Kollegen zu sich. Sie schlugen mit Fäusten auf mich ein und ohrfeigten mich. Yang Hai zog seinen Gürtel aus und peitschte damit mein Gesicht und meinen Kopf. Sie verhörten mich bis ich schriftliche Zugeständnisse machte. Doch immer noch waren sie damit nicht zufrieden.

Als es dunkel wurde traten mich die vier zu Boden und zwangen mich mit nach vorne gestreckten Beinen auf dem Boden zu sitzen. Dann legten sie die Rückseite meiner Hand auf die Rückenlehne des Stuhls. Zheng Zhiguo holte einen Holzstock und befestigte diesen zwischen den Handschellen und meinen Handgelenken. Yang Hai trat auf meine Füße und Liu Bo stampfte auf mein linkes Bein, währen ein anderer Polizist auf mein rechtes trat. Dies war die erste Runde der Folter.

Meine Arme schmerzten fürchterlich und die Handschellen schnitten sich tief in meine Handgelenke. Sie hinterließen Narben, die bis heute noch sichtbar sind. Nach einer Weile wurden meine Arme taub und meine Kleidung war schweißgetränkt. Dennoch fuhren Liu Bo und die anderen mit der Folter fort. Yang Hai zog mir die Schuhe aus, während Liu Bo und der andere Polizist mit aller Kraft auf meine Beine traten. Zur gleichen Zeit hob Zheng Zhiguo meine Arme mit dem Holzstock zwischen den Handschellen und meinen Handgelenken hoch. Yang Hai verdrehte meinen linken Fuß. Dann trat er mit seinen Lederschuhen auf meinem linken Zeh und versuchte ihn zu zerquetschen. Die Knochen in meinen Füßen verdrehten sich und der Schmerz war schrecklich. Ebenso ging er bei meinem rechten Fuß vor. Später trat er wieder auf meine Zehen und drehte sich dabei, so dass sich sein ganzes Körpergewicht auf meine beiden Füße verlagerte. Der Schmerz ließ meinen ganzen Körper erzittern. Während er auf mich trat, sang er: „Dreht den Hals, dreht das Gesäß, lass mich die Übungen für dich machen.” Meine Schreie vermischten sich mit ihrem wahnsinnigen Gelächter. Je mehr ich vor Schmerz schrie, umso lauter wurde ihr Gelächter. Zu dieser Zeit hatte sich die Haut an meinen Zehen fast abgepellt und das Fleisch war von der Folter zerfetzt. Ich konnte den Schmerz der aufgerissenen Haut und des zerquetschten Fleisches nicht mehr spüren. Es fühlte sich eher an, als ob sie nass währen, weil sie total taub waren. Später bildete sich dort eine Wunde von drei Zentimetern auf meinem linken Fuß. Zheng Zhiguo hielt weiterhin meine Hände an den Handschellen hinter meinem Rücken hoch. Er hörte damit nicht auf bis Yang Hai auch aufhörte.

Yang Hai stampfte auf meine Knöchel und verursachte tiefe Kratzwunden. Ferner stampfte er auf meine Kniescheiben und brach damit fast meine Beine. Yang Hai legte dann einen Holzknüppel auf meine Beine. Er und ein anderer Polizist stellten sich auf den Stock und rollten ihn über meinen Körper. Insgesamt hatte ich ein Gewicht von ca. 150kg auf meinen Beinen. Ich hatte das Gefühl, als ob meine Muskeln rissen und meine Knochen zerschmettert würden. Danach waren meine Beine mit Wunden bedeckt.

Ich erduldete die enormen Schmerzen und sagte ihnen, dass sie gegen das Gesetz verstoßen würden, dass sie dafür Entschädigungen zahlen müssten und dass ich sie verklagen würde. Als sie das hörten, wurden sie wütend und fragten mich, während sie mich schlugen: „Ist dich zu verprügeln, etwa gegen das Gesetz? Hat das irgendwelche rechtlichen Konsequenzen? Willst du uns immer noch verklagen?” Sie folterten mich für weitere 40 Minuten mit verschiedenen Methoden und forderten dann eine eidesstattliche Erklärung von mir. Weil sie mit meiner Antwort nicht zufrieden waren, traten sie mich wieder zu Boden. Yang Hai trat dann wieder auf meine Füße, so dass sich auf meinem ganzen Körper Schweißperlen bildeten. Sie folterten mich noch weitere 30 Minuten. Dann zwangen sie mich ihnen die Antwort auf ihre Frage zu geben und folterten mich noch weiter, um mehr Antworten zu bekommen. Sie quälten mich auf diese Weise drei Mal - jedes Mal für 30-40 Minuten. Mein ganzer Körper war mit Schweiß bedeckt. Sogar der Boden wurde nass. Auf meinen Lippen rissen die einzelnen Hautschichten auf. Mein Körper war ernsthaft dehydriert. Doch sie gaben mir kein Wasser. Mein Verstand war verwirrt.

Nachdem sie mir die Hände nach vorne gebogen hatten, drückten sie mich mit dem Gesicht auf den Boden. Dann verwendeten sie ein Stuhlbein, um meinen Hals und meine beiden Hände einzuklemmen. Als nächstes rissen sie mir die Kleider vom Leib, damit Yang Hai mir am Rücken, an den Rippen, am Hals, an den Ohren und im Gesicht Stromschläge verabreichen konnte. Als ich um Hilfe rief, stopfte Yang Hai den Elektroschlagstock in meinem Mund und ließ Strom durchlaufen. Danach stopfte er meinen Mund mit schmutzigen Lumpen. Ich hatte das Gefühl, als ob ich von Schlangen gebissen wurde.

Sie folterten mich dreimal mit Elektroschocks. Jede Elektroschockfolter dauerte 20 Minuten. Mein Körper schmerzte unerträglich, mein Mund war geschwollen und ich war mit Staub, Schweiß und Schlamm bedeckt. Dennoch ließen sie mich nicht aufstehen. Sie entzogen mir den Schlaf und versuchten mich körperlich und seelisch zu zerstören.

Als die vier Polizisten mich verhörten, rief ich für eine lange Zeit nach Hilfe, doch niemand beachtete mich. Am 11. Juni 2004, dem zweiten Tag meiner Gefangenschaft in der nationalen Sicherheitseinheit der Nebenstelle des Tiexie Büros, zwang Liu Bo mich dazu andere umzuerziehen. Am 12. Juni wollte ich nicht kooperieren und wurde deswegen von sechs oder sieben Polizisten verprügelt. Ich wurde dazu gezwungen auf meine Zunge zu beißen und mich gegen die Wand zu schmeißen [Selbstmord und sich selbst verletzten oder verstümmeln verstößt gegen die Prinzipien von Falun Gong].

Am Nachmittag des 12. Juni 2004 brachten sie mich zur Tiexi Bezirksstrafanstalt. Zu dieser Zeit dokumentierte die Strafanstalt meine Verletzungen.

Die Folter, die ich durch die Gruppe erfuhr, die von Liu Bo angeführt wurde, hat mir körperlich und seelisch große Verletzungen zugefügt. Besonders die seelischen Wunden sind schwierig zu heilen. Wenn ich mich jetzt noch an die Szene erinnere, überkommt mich das Gefühl von Furcht.

Während dieser Zeit beschlagnahmte Liu Bo 300 Yuan (1) von mir und steckte das Geld in seine eigene Tasche. In der Zwischenzeit stahl er meinen Computer im Wert von 12.000 Yuan, meinen Personalausweis und meinen Führerschein. Ein halbes Jahr später gelang es meiner Familie meinen Führerschein durch private Kontakte wiederzubekommen.

Mein ganzer Besitz wurde beschlagnahmt. Ich verlange hiermit die Rückgabe meines Eigentums.

Seit ich mich in der Strafanstalt befinde, habe ich Liu Bo und die anderen mehrmals für die Folter während des Verhörs und die Beschlagnahmung meines persönlichen Besitzes bei der Staatsanwaltschaft und beim Tiexi Bezirksgericht angezeigt. Doch ich bekam nie eine Antwort.

Ich werde die Polizei für die Verstöße gegen die grundlegenden Lebensrechte, gegen die menschliche Würde und Menschenrechte verklagen. Indem ich sie verklagte, möchte ich auch die Würde und die Unantastbarkeit des Gesetzes bewahren und nicht länger erlauben, dass das Gesetz mit Füßen getreten wird.


(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.