Über den Neid

(Minghui.de) In der Lektion 7 im „Zhuan Falun” über den Neid hat der Meister gesagt: „Weil sich der Neid in China äußerst stark zeigt und zwar so stark, dass er schon zur zweiten Natur geworden und nicht mehr zu spüren ist.” In diesem Punkt habe ich am eigenen Leib schon genug erfahren.

Mein Schwager ( er kultiviert auch Dafa) erzählte mir einmal eine Begebenheit: Er unterhielt sich gerade mit einem Kollegen im Zimmer. Da hörten sie draußen auf der Straße ein rhythmisches Geklapper, das von einem „Lumpensammler” herrührte. (Er klopfte einfach mit einem Kunststoffschlauch auf einen Metalleimer, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.) Der Kollege sagte: „Dieser „Lumpensammler” ist gar nicht schlecht, mit solch altem Kram, kann er sogar rhythmische Geräusche erzeugen.” Mein Schwager würdigte ihn keines Blickes und sagte: „Was ist das schon, hast du nicht auch schon von der Geschichte eines Ölverkäufer gehört, Übung macht eben dem Meister. Wenn ich er wäre, könnte ich das auch und ich könnte es sogar besser als er.” Als er zu Ende gesprochen hatte, sagte ich: „Sogar auf einen „Lumpensammler” bist du schon neidisch.” Vor Scham war sein Gesicht rot geworden und er sagte nichts mehr. Neid entsteht auch zwischen den Mitpraktizierenden. Wenn ein Mitpraktizierender vor den anderen gelobt wird, werden manche Mitpraktizierende gleich neidisch. Wie der Meister sagt: „Wenn einem anderen etwas Gutes widerfährt, freut dieser sich nicht für ihn, sondern er fühlt sich im Inneren unausgeglichen.” (Zhuan Falun)

Als in unserem Bezirk einige neue Zuständige ausgewählt wurden, wurden manche Mitpraktizierende sehr neidisch: „Er praktiziert gut, er ist der Zuständige, wir machen dann nichts mehr, der Zuständige soll das doch machen!” Wie der Meister sagt: „Du bist ein vorbildlicher Arbeiter und bist tüchtig, du musst also früher kommen und später gehen, mach du doch all diese Arbeit, du kannst es, wir aber nicht. Bittere Ironie und ätzenden Spott kriegt er zu hören, es ist sogar schwer, ein guter Mensch zu sein.” (Zhuan Falun)

Wenn der Neid sehr stark zum Vorschein kommt, stört es die Erhöhung unseres gemeinsamen Körpers und verursacht eine Distanz zwischen den Mitpraktizierenden. Noch schlimmer ist, dass es schon zur zweiten Natur geworden und schon gar nicht mehr zu spüren ist. Eine Mitpraktizierende hatte einmal gesagt: Die Eigensinne, derer man sich bewusst ist, kann man leicht beseitigen. Aber solche, derer man sich nicht bewusst ist, sind nicht so leicht zu beseitigen.

Von der anderen Seite her gesehen, der Neider und auch der Beneidende sollten nach innen suchen. Ich kann mich noch erinnern, eine Zeit lang war eine Mitpraktizierende mir gegenüber sehr unzufrieden. Was immer ich auch machte, war es ihr nicht recht, sie fand immerzu Fehler bei mir. Ich erzählte einer anderen Mitpraktizierenden dieses Problem, sie sagte zu mir: Sie beneidet dich, aber du solltest ebenfalls auch nach innen schauen. Erst jetzt begriff ich und suchte ernsthaft in meinem Inneren. Ich fand heraus, dass ich unbewusst sehr starken Frohsinn und Geltungssucht hatte: Ich prahlte jedes Mal, wenn die anderen Mitpraktizierenden mich lobten und wie gut ich doch alles verstehen würde. Unbewusst traf ich tatsächlich immer den wunden Punkt der Mitpraktizierenden, ihre noch nicht erfolgreich kultivierte Seite. Als ich mir diesen Eigensinnes bewusst wurde, redete ich in Zukunft mit besonderer Vorsicht. Was ich nicht sagen sollte, sage ich nicht mehr und es betrifft ja auch noch die Frage der Mundkultivierung. Als ich diesen Eigensinn beseitigt hatte, lief alles wieder ganz natürlich weiter.

Natürlich, wir sind noch bei der Kultivierung und haben auch noch die Seite, die noch nicht so gut kultiviert ist. Diese noch nicht gut kultivierte Seite kommt ab und zu auch noch zum Vorschein. Aber ich denke die Mitpraktizierenden, die noch starken Neid haben, sollten noch fleißiger Fa lernen und sich oft mit dem Fa vergleichen, damit das eigene Herz bereinigt wird. Zum Schluss möchte ich mit des Meisters Worten aus dem „Zhuan Falun” über den „Neid” enden, so dass wir uns gegenseitig ermutigen können: „Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich. Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten. Früher habt ihr vielleicht gehört, dass Buddha Amitabha vom „mit Karma ins Paradies kommen” geredet hat; aber das geht nicht , wenn der Neid nicht beseitigt ist. Wenn in anderen Bereichen etwas fehlt, was nicht ins Gewicht fällt, kommt einer mit Karma ins Paradies und kultiviert sich dort weiter, das geht vielleicht; wenn der Neid aber nicht beseitigt ist, dann geht es absolut nicht. Ich sage den Praktizierenden heute: Verharre nicht so eigensinnig im Nebel. Das Ziel, das du erreichen willst, ist, dich zu noch höheren Ebenen zu kultivieren, und dafür muss der Neid beseitigt werden. Deshalb haben wir ihn ausgewählt und gesondert erklärt.”