Australische Rundfunkanstalt: Dokumente zeigen ein erschreckendes Bild der Überwachung

(Minghui.de) TONY JONES: Vor 2 Wochen war in diesem Programm ein früherer Polizist zu Gast, der die Vorwürfe des ehemaligen Diplomaten, Chen Yonglin, bestätigte. Der zweite Fall, in dem sich jemand von der Kommunistischen Partei Chinas losgesagt hat, Herr Hao Feng Jun, kam mit einem Touristenvisa nach Australien. Er brachte eine Computerdiskette mit, auf der sich Hunderte von chinesischen Geheimdienstinformationen befinden, welche er heimlich von seinem Polizeicomputer heruntergeladen hatte. Heute Abend werden wir uns einige dieser Dokumente ansehen. Wenn sie sich tatsächlich als authentisch erweisen, zeigen sie ein erschreckendes Bild der Überwachung und Beobachtung australischer Bürger und Einwohner durch eine ausländische Macht. Ziele sind Mitglieder der spirituellen Falun Gong Bewegung und wir werden darüber berichten, wie sich Mitglieder dieser Bewegung in Australien einer fortwährenden Hetzkampagne durch chinesische Agenten ausgesetzt sehen. Reporterin ist Margot O´Neill. Der Produzent ist Michael Edwards.

MARGOT O`NEILL, Journalistin: Geheimagent Hao Fengjun sagt, er habe, bevor er sich von China abgesetzt hat, Hunderte geheimer Dokumente des berüchtigten Büro 610 heruntergeladen.

HAO FENG JUN, ehemaliger Diplomat, der sich von der KPC losgesagt hat: „In China habe ich für das Büro 610 gearbeitet. Lange Zeit erhielt ich alle Berichte aus Übersee, sie schickten mir alle Informationen, die sie dort gesammelt hatten. Diese Geheimdienstinformationen stammten aus Australien, aus Nordamerika und Kanada, außerdem noch von anderen Ländern.

MARGOT O`NEILL: Hier haben wir einen ersten Eindruck von Mr. Haos Dokumenten, die von Lateline unabhängig übersetzt worden sind. Sie sind sehr detailliert, doch wir können sie nicht mit Sicherheit als authentisch bezeichnen. Dieser Geheimdienstbericht vom Oktober letzten Jahres wurde offensichtlich in Peking erstellt und an hochrangige chinesische Politiker weitergeleitet. Darin steht, dass Falun Gong Praktizierende aus New South Wales nach Weihnachten eine Konferenz in Sydney abhalten wollen. Die Organisatoren werden namentlich genannt, unter anderen John Deller, ein australischer Falun Gong Praktizierender. Hinter seinem Namen steht: „einige Aktivitäten, welche die chinesische Regierung schädigen und stören.” John Deller bestätigt, dass die im Geheimdienstbericht erwähnte Konferenz tatsächlich nach Weihnachten stattgefunden hat, er ist schockiert über den Hinweis auf seine Person.

JOHN DELLER, Falun Gong Praktizierender: „Ich finde es schrecklich, wenn ich mir vorstelle, dass Aktivitäten, die hier in Australien stattfinden, von den kommunistischen chinesischen Beamten so genau beobachtet werden. Ich halte es für skandalös, dass ein ganz normaler australischer Einwohner wie ich es bin, unter solch einer Beobachtung steht.

MARGOT O`NEILL: Die chinesisch-australische Studentin Yan Yan Che wird in dem Bericht auch namentlich erwähnt und als wichtige Organisatorin unter den chinesischen Studenten bezeichnet. Sie wird beschrieben als 22 Jahre alte Studentin „aus der Provinz Shandong, die im 2. Jahr an der NSW Universität studiert.”

YAN YAN CHE, Falun Gong Praktizierende: „Ich bin überrascht, mir verursacht das Übelkeit und es ist furchteinflößend. Sie kennen meinen Namen, sie wissen, woher ich komme und woher meine Vorfahren stammen, sie kennen mein Alter und wissen, wo ich studiere. Ich hatte keine Ahnung, dass ich vom Büro 610 überwacht werde. Noch nie zuvor hatte ich den Eindruck, dass mir China und die kommunistische Partei so auf den Fersen ist.

MARGOT O`NEILL: Es ist unbekannt, von wem die Informationen in dem chinesischen Geheimdienstbericht stammen, aber er enthält auch die Mitteilung, dass die chinesische Regierung von australischen Falun Gong Praktizierenden wegen der Menschenrechtsverletzungen angeklagt werden soll. Dies ist eigentlich ein gut gehütetes Geheimnis unter Falun Gong Praktizierenden und ihren Anwälten.

BERNHARD COLLAERY, Mr. Haos Anwalt: ”Dass Rechtsmittel gegen die chinesische Regierung eingeleitet werden, wurde nur in einem kleinen Kreis in der Kanzlei besprochen.

MARGOT O`NEILL: In einem anderen Dokument vom 24. Januar diesen Jahres wird eine Chinesin erwähnt, die in Australien Asyl beantragt hat. Es heißt weiter, dass diese Frau, deren Name Chen Hong ist, im Jahre 2000 wegen ihres Glaubens an Falun Gong ein Jahr lang im Arbeitslager war. Dann wurde sie von der kommunistischen Partei vertrieben. Im Jahr 2003 habe sie ein australisches Visum in Shanghai beantragt. Weiter steht darin, dass sie heute in Australien lebt.

BERNARD COLLAERY: Wir werden das an Chen Hong und ihre gesetzlichen Vertreter weitergeben und sehen, ob sie dieses Material nutzen will, um zu belegen, dass ihre Rückkehr nach China mit der durchaus begründeten Gefahr einer Verfolgung verbunden ist.

MARGOT O`NEILL: Bernard Collaery sagt, dass er das Material im Moment nicht an ASIO übergeben will, wegen seiner Sorge, dass australische Beamte sich darüber mit chinesischen Beamten in deren Büro für Öffentliche Sicherheit austauschen könnten. Er kooperiert aber mit einem anderen westlichen Geheimdienst

BERNARD COLLAERY: Der Gedanke, dass australische Beamte das Büro 610 durch die Vordertür betreten und die Informationen durch die Hintertür nach draußen gelangen, hält uns davor zurück, die Informationen an den australischen Geheimdienst weiter zu geben.

MARGOT O`NEILL: John Deller und andere Falun Gong Praktizierende waren heute in Canberra, um den freien Parlamentsmitgliedern eine Untersuchung zu präsentieren, aus der hervorgeht, dass von 400 Praktizierenden bereits 80% von der chinesischen Regierung in Australien belästigt worden sind.

KAY RUBACEK, Falun Gong Praktizierender: Das ist eine wichtige Angelegenheit, und es ist eine ernsthafte Angelegenheit, sie dauert schon eine ganze Zeit lang an. Dadurch werden die Anschuldigungen, die Mr. Chen und Mr. Hao in den letzten Wochen vorgebracht haben, bestärkt

MARGOT O`NEILL: Der Falun Gong Praktizierende Peter Ho aus Sydney sagt, dass im Jahr 2000 in seine Garage eingebrochen worden sei. Es wurden nur seine Falun Gong Bücher und Flugblätter, die über Falun Gong aufklärten, entwendet.

PETER HO, Falun Gong Praktizierender: Wir hatten einige wertvollere Gegenstände, wie Heizungen, elektrische Ventilator und einige Werkzeuge in der Garage. Alles blieb unberührt, nur die Falun Gong Bücher und die Flugblätter fehlten.

Margot O`NEILL: William Luo organisiert Falun Gong Aktivitäten in Brisbane. Vor einigen Jahren wurde er bei einer Aktion in Chinatown von einem Mann angesprochen. Er schien zu wissen, wer er ist, und dieser Mann konnte sogar ein Mädchen als seine Tochter identifizieren.

WILLIAM LUO: Er sagte: „Ich nehme an, sie leiten diese Gruppe hier, was ist, wenn ich sie töten wollte, würden sie dann weitermachen?” Ich fragte mich, wie er wissen konnte, dass ich die Kontaktperson in Queensland bin. Ich war sehr bestürzt. Er zeigte auf meine Tochter, die in meiner Nähe mit anderen Kindern zusammen war: „Was ist wenn ich sie töte, würden sie dann immer noch weiter machen?” Da wurde mir klar, dass er einiges wusste, er kannte sogar meine Tochter. Ich hatte den Eindruck, dass er ein Spion ist.

MARGOT O`NEILL: Die chinesische Botschaft lehnt jeden Kommentar zu diesen Vorwürfen ab. Margot O´Neill, Lateline.

Quelle: http://www.abc.net.au/lateline/content/2005/s1396466.htm