Kanadische Presse: Peking beobachtet chinesische Kanadier

1. Juli 2005

(Minghui.de) OTTAWA - Ein Sicherheitsbeamter, der von China übergelaufen ist, sagt aus, dass Peking in der chinesischen Gemeinde von Kanada Informanten ausbilde und Informationen über wichtige Wirtschaftsbereiche, einschließlich der biopharmazeutischen Industrie, sammele.

Guangsheng Han [...], 52 Jahre alt, diente 14 Jahre lang im Büro für öffentliche Sicherheit und fünf Jahre im Justizbüro von Shenyang, einem bedeutenden Zentrum in der Provinz Liaonang im Nordosten Chinas.

Die Durchsetzung von Rechtsverordnungen gegenüber Dissidenten und die unnachsichtige Politik in Bezug auf einige Häftlinge hatten Guangsheng Han allmählich desillusioniert.

Während seines Besuches in Toronto im September 2001 erzählte er in seinem ersten Interview mit den Medien über Häftlinge, die Elektroschockbehandlungen ausgesetzt wurden, jahrelange Haftstrafen bekamen und in einigen Fällen sogar zu Tode geschlagen wurden.

Er erklärte: „Misshandlungen von Häftlingen passieren ganz häufig. Wen die öffentliche Sicherheit verhaften möchte, der wird verhaftet.”

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Als Han in Kanada ankam, trat er sofort von seinem Dienst zurück, aber aus Angst vor einer Strafe wartete er über ein Jahr, bevor er um Asyl bat.

Während seines Dienstes im Justizbüro in Shenyang beaufsichtigte Han mehrere Arbeitslager und Gefängnisse.

Die Einwanderungsbehörde und das Flüchtlingsbüro lehnten vor kurzem seinen Asylantrag ab und behaupteten, er sei ein Komplize bei den Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen.

Han befürchtet, dass man ihn inhaftiert oder exekutiert, sobald er nach China zurückgeschickt wird, deshalb unternimmt er Schritte, um gegen die Entscheidung des Bundesgerichtes von Kanada vorzugehen.

Er erklärte eidesstattlich vor dem Gericht: „Das Gericht hat keinerlei Beweise, die belegen, dass ich persönlich in die angeblichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwickelt war.”

Han entschied sich zu einem Interview mit der kanadischen Presse und der Zeitung Epoch Times, die in mehreren Ländern veröffentlicht wird, um an die Öffentlichkeit zu appellieren, ihm zu helfen und ihn zu unterstützen. Außerdem wollte er die Kanadier vor den mutmaßlichen Taktiken Pekings warnen.

Er wiederholte die Beschuldigung einiger Bürger der chinesisch-kanadischen Gemeinde, speziell von Falun Gong-Praktizierenden, dass Pekings Beamte sich weiterhin in deren Angelegenheiten einmischen würden.

Han sagte: „Sie interessieren sich sehr dafür, was in der ethnischen chinesischen Gemeinde in Kanada passiert und schenken dem große Aufmerksamkeit.

Die diplomatischen Beauftragten bilden viele Informanten aus, um die Vorgänge in der chinesischen Gemeinde in Kanada zu überwachen.”

Han bestätigte auch die weit verbreitete Annahme, dass chinesische Spione eingesetzt werden, um wirtschaftliche und wissenschaftliche Informationen in den Industrieländern zu sammeln.

„China hätte gern die anspruchsvollsten Technologien aus aller Welt in seinen Händen.”

Es hob die kanadische biopharmazeutische Industrie als einen Sektor von besonderem Interesse heraus.

Wesley Wark, ein Historiker der Universität von Toronto, sagte, dass die Länder bereits akzeptiert hätten, dass Wirtschaftsspionage in einem bestimmten Ausmaß vorkäme.

Er argumentierte, dass Kanada einen harten Kurs gegen die chinesische Unterdrückung von Falun Gong-Praktizierenden oder anderen Einwanderern aus China einschlagen sollte.

„Wir sollten die Chinesen eindeutig wissen lassen, dass wir es nicht tolerieren werden.”