Kanadischer Pressebericht über einen chinesischen Überläufer, der weitere interne Berichte über die Verfolgung zum Vorschein bringt

(Minghui.de) Angeregt durch den ehemaligen chinesischen Diplomaten Chen Yonglin und den ehemaligen Tianjin-610-Agenten Hao Fengjun, die öffentlich ihre Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) aufgaben und interne Geschichten darüber enthüllten, wie das chinesische Regime Falun Gong-Praktizierende außerhalb Chinas verfolgt, enthüllte nun der ehemalige Leiter des Justizbüros der Stadtverwaltung von Shenyang, Herr Han Guangsheng, der Epoch Times und der kanadischen Presse gegenüber neue interne Informationen über die Verfolgung von Falun Gong durch die KPC.

Die kanadische Presse berichtete am 29. Juni, dass ein chinesischer Sicherheitsbeamter, Han Guangsheng, der sich bemüht, sich nach Kanada abzusetzen, befürchtet, dass er hingerichtet werden würde, falls er den Flüchtlingsstatus nicht bekäme und nach China zurückgeschickt würde.

Dem Bericht entsprechend wandte Han sich an die Epoch Times. Seinem Wunsch folgend, ein so zahlreiches Publikum wie möglich zu erreichen, empfahl die Epoch Times ihn an die kanadische Presse weiter. In einem Hotel in der Innenstadt von Toronto bekam er ein fünfstündiges Interview mit einem Übersetzer, den die Presse besorgt hatte, um seine Geschichte zu erzählen.

Han sagte, er sei von zwei chinesischen Überläufern, einer ein Diplomat, der andere ein Sicherheitsbeamter, angeregt worden, in Australien Asyl zu ersuchen.

Ihre Berichte über ein weltweites Spionagenetz Pekings und angegebene Einzelheiten über die Verfolgung von Falun Gong in China haben internationales Aufsehen erregt.

Dem Bericht nach wurde Han 1982 nach seinem Studium der Weltgeschichte und Sozialwissenschaften vom Öffentlichen Sicherheitsbüro in Shengyang angeheuert. Shenyang ist die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Liaoning.

Han sagte, er habe anfänglich die Polizeiarbeit als ein Mittel zur Förderung von Rechtschaffenheit, zum Schutz der Bevölkerung und zur Verbrechensbekämpfung angesehen. Er bemerkte aber bald, dass das nicht immer der Fall war.

Der infame Überfall durch die Behörden vom 4. Juni 1989 auf die pro-demokratischen Protestler auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking erschütterte Han und machte ihn traurig.

Han erzählte, dass er das Sicherheitsbüro verlassen wollte, aber dass die Angst vor Bestrafung ihn dort gehalten habe.1992 wurde er der Leiter des Büros in Shenyang.

Schließlich verließ er das Büro, um stellvertretender Leiter des Justizbüros der Stadt zu werden. 1999 wurde er zum Leiter des Büros befördert. Dadurch wurde er verantwortlich für zwei Gefängnisse und vier Arbeitslager in Shenyang.

In diesem Jahr fingen die Behörden an, Lernende der Falun Gong-Bewegung, die von der Regierung verleumdet wurden, festzunehmen.

Han ist kein Praktizierender von Falun Gong, aber er sagt, dass er Mitgefühl für die Not dieser Gläubigen empfinde, da er glaube, dass sie keinerlei Gesetze verletzten. „Alles, was ich innerhalb meiner Möglichkeiten tun konnte, um auf sie aufzupassen, tat ich.”

Er vergleicht sich selbst mit Oskar Schindler, der vielen Juden half, der Nazi-Tyrannei zu entfliehen, was in dem Film „Schindlers Liste” dargestellt wird.

Han sagte, dass er insbesondere befohlen habe, Falun Gong-Praktizierende in Polizeigewahrsam nicht körperlich zu misshandeln und sie nicht mit Worten zu beleidign. Er suchte mehr Platz und medizinische Versorgung für sie und erreichte im August 2001 die Freilassung von 159 Gefangenen wegen „Überfüllung”.

Als er erfuhr, dass ein 15-jähriges Mädchen mit Elektroschocks behandelt wurde, weil sie ihre Ergebenheit zu Falun Gong nicht widerrufen wollte, feuerte Han diesen Menschen und versetzte einen Aufseher.

Han erzählte, dass er sehr verärgert gewesen war, als er gehört habe, dass zehn Praktizierende in einem Arbeitslager von Shenyang, das nicht unter seiner Kontrolle war, per Elektroschock gefoltert worden waren, mit Nadeln gestochen wurden, gezwungen wurden, Liegestütze auf Eisblöcken zu machen und in schmerzhaft geduckter Haltung lange Zeit ausharren mussten.

Er schickte diesbezügliche Beschwerdebriefe an die juristischen Behörden, wodurch ihr Missmut gegen ihn erregt wurde.

Im September 2001 unternahm Han eine Reise nach Toronto - angeblich, um Tatsachen über eine Schule herauszufinden, die Verbindung zu China hatte - aber seine wirklicher Grund war die Flucht.

„In den Kreisen der Beamten herrscht so viel Finsternis und Grausamkeit,” schrieb er an seine Vorgesetzten, nachdem er sich abgesetzt hatte. „Ich möchte weiter nichts, als in einem Land leben, in welchem wirklich Recht und Gesetz befolgt werden und den Rest meines Lebens in Frieden und Freiheit verbringen.” So schrieb er in dem Kündigungsbrief an seine Vorgesetzten, das er zwei Tage nach seiner Ankunft an sie faxte.