Der Ottawa Citizen: Weist einen Falun Gong-Unterstützer nicht aus. Protestler: Eine Frau aus Montreal erwartet Folterung, sagt die Gruppe

Sonntag, den 7. August 2005

Gestern versammelten sich in Ottawa Protestierende mit der dringenden Bitte, die Ausweisung einer Frau aus Montreal zu verhindern. Es heißt, weil sie zu Falun Gong gehört, erwarte sie in China Gefangenschaft und möglicherweise Folter.

Xiaoping Hu hat zwei Jahre lang in Montreal gelebt. Ihr letzter Antrag auf einen Flüchtlingsstatus wurde abgelehnt. Von einem Bundesgerichtshof wurde ihre
Ausweisung zum 3. August befohlen.

Michael Bergmann, der Rechtsanwalt für Menschenrechte aus Montreal, der bei dieser Anhörung Frau Hu (54) vertrat, sagte, dass sie am Freitag auf dem Weg nach China von Montreal nach Vancouver geflogen sei.

„Die Beamten des Ministeriums für öffentliche Sicherheit wollten nicht sagen, ob Frau Hu das Land verlassen hat”, sagte er.

„Sie wollen uns nicht sagen, wie es um sie steht”, meinte Herr Bergmann.

Trotz der Unsicherheit versammelte sich gestern eine Gruppe von etwa 20 Protestierenden vor dem Büro der Ministerin für öffentliche Sicherheit und Prävention, Anne McLellan, um in letzter Minute die Ausweisung von Frau Hu zu verhindern.

Sie baten Frau McLellan und Joe Volpe, den Minister für Bürger und Einwanderer, ihren politischen Einfluss geltend zu machen, damit die Ausweisung von Frau Hu aus humanitären Gründen aufgehoben wird.

„Die Art Gefahr, der sie dort entgegensieht, verbietet es, sie zurückzuschicken”, sagte Lucy Zhou, eine der Protestierenden vor Frau McLellans Büro in der Laurier Straße.

„Es gibt Hunderte und Tausende von eingesperrten Menschen (in China) und sie würde eine von ihnen werden.”

Falun Gong ist eine geistige Bewegung, die in China 1999 verboten wurde. Die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden wurde von den Vereinten Nationen, der Human Rights Watch, Amnesty International und verschiedenen anderen Menschenrechtsorganisationen angeprangert.

Frau Hu kam im August 2003 nach Kanada, um ihre sterbende Schwester zu besuchen, die zwei Monate später an Krebs verstarb. Frau Hu blieb in Montreal, wo sie erneut mit dem Praktizieren von Falun Gong begann.

Weil Falun Gong-Praktizierende in China verfolgt werden, beantragte Frau Hu als Praktizierende im Januar 2004 den Flüchtlingsstatus. Ihr Gesuch wurde abgelehnt, ebenso ihr letzter Antrag Anfang dieser Woche.