Meine Verständnisse über zwei Kultivierungsfragen

(Minghui.de) Als ich früher an der Uni studierte, erhielt ich glücklicherweise durch die Hilfe meines Lehrers und meiner Kommilitonen das Dafa. Damals half ich meinem Lehrer manchmal auch bei der Dafa-Arbeit, aber seit dem friedlichen Appell am Zhongnanhai am 25.04.1999 und der landesweiten Verfolgung von Falun Gong, tauchte bei mir der Gedanke auf, Dafa auszuweichen. Das ist eigentlich Angst. Andererseits glaube ich im Herzen immer noch an Dafa und das kann man nicht ändern. Auf der Minghui-Seite habe ich so viele Erfahrungsberichte und Artikel über die Erklärung der wahren Umstände gelesen. Ich möchte hier auch meine Erfahrungen mit euch allen teilen und bitte um eure Korrektur.

I. Über die Angst

Manche Dafa-Schüler haben keine klaren Erkenntnisse der Sabotage durch die bösen alten Mächte. Sie nehmen an, dass man alles erreichen kann, wenn man keine Angst hat. In der Tat bedeutet „die Wahrheit mit Weisheit klarstellen” nicht nur „keine Angst”. Genauso wie wenn man vegetarisch ist, bedeutet es nicht unbedingt, dass man buddhistisch ist. Was ich in meiner Umgebung sah, ist, dass man einseitig betont, Angst loszulassen. Das kommt sehr oft in solchen Situationen vor, in denen bei jemandem Eigensinne aufgetaucht und Störungen bei der Kultivierung und Dafa-Arbeit vorgekommen sind. Zugleich möchte man nicht nach Innen schauen. Man möchte in diesem Fall durch die Ausrede „keine Angst” eigene Eigensinne in anderen Bereichen verstecken. Z.B. hast du einerseits keine Angst mehr, verhaftet zu werden, aber auf der anderen Seite vielleicht noch den Eigensinn, bei der Dafa-Arbeit mit anderen Praktizierenden konkurrieren zu wollen. Hast du Angst davor, dass die anderen denken, dass du zu wenig für Dafa getan hast oder keinen großen Erfolg bei der Erklärung der wahren Umstände erreichen konntest? Hast du Angst, dass es nicht mehr genug Zeit für die Kultivierung gibt und du das vielleicht nicht mehr schaffen kannst? Der Mensch hat sehr viele Eigensinne. Die Anforderungen für uns bei der Dafa-Arbeit sind nicht, ein oder zwei Eigensinne zu beseitigen, sondern dass wir durch das Angleichen an das Fa in allen Bereichen das Unrichtige korrigieren, egal ob dies in unserem Inneren oder im Äußeren, d.h. in der Umgebung ist.

Ich erzähle ein Beispiel. Eine Gruppe von Praktizierenden aus einem Ort fuhr nach Beijing. Sie klebten dort in den Straßen Handzettel mit Informationen über die wahren Umstände an. Am Anfang lief alles gut, aber mit der Zeit ist die Umgebung immer gefährlicher geworden. Zugleich vernachlässigten sie, das Fa zu lernen, die Übungen regelmäßig zu machen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Seitdem waren sie sich nicht mehr einig (in so einem Fall können die alten Mächte unsere Lücken am einfachsten nutzen). Die konkrete Erscheinung war, dass die Angst auftauchte. In dieser Situation konnten sie nicht erkennen, dass sie das mit einem starken Willen ändern sollten und wieder regelmäßig das Fa lernen, die Übungen machen, aufrichtige Gedanken aussenden und sich im Fa erhöhen sollten. Sie meinten, dass man die Angst beseitigen sollte, sobald sie bei jemanden auftaucht. Die Atmosphäre in der ganzen Gruppe wurde allmählich voller Diskussionen darüber, dass bei manchen die Angst auftauchte und man diese unbedingt beseitigen solle. Dadurch wurde die reine Atmosphäre fürs Fa-Lernen noch mehr gestört. Nach einiger Zeit kamen wieder einige Praktizierende aus anderen Orten nach Beijing. Einige gerade hinzugekommene und unerfahrene Praktizierende gingen hinaus, um die Handzettel in den Straßen anzukleben, aber sie kamen nicht mehr zurück. Das tat mir so weh. Mit diesem Beispiel möchte ich sagen, dass das Ablegen eines Eigensinns noch keine Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung ist. Wenn man sich extrem verhält, kann der Dämon unsere Lücke ausnutzen.

Manche Dafa-Schüler meinen, dass man mutiger wird, wenn man die Angst überwindet. Eigentlich ist das nicht so. Mein Verständnis dazu ist folgendes: Nachdem man die Angst überwunden hat (bei anderen Eigensinnen gilt das gleiche), tauchen Vernunft, Weisheit und Barmherzigkeit auf und nicht die gegenseitigen Eigenschaften der jeweiligen Eigensinne auf der gleichen Ebene. Angst ist ein menschliches Gefühl; Mut ist es ebenso. Wenn man alle Bücher vom Meister durchblättert, kann man nichts über „Mut” finden. Das ist nur eine Beurteilung der gewöhnlichen Menschen, wenn sie unser vernünftiges, weises und barmherziges Verhalten sehen, nachdem wir unsere Eigensinne beseitigt haben. Wir können nicht danach streben. Das gilt für die Beseitigung aller Eigensinne. Wir sollen uns vom Fa her erhöhen, anstatt von einer von Gefühlen und Ideen gefüllten Seite auf die andere von Gefühlen und Ideen gefüllte Seite zu wandern.

Statt Mut erwähnt der Meister mehrmals „Fleiß” und „mit Fleiß stetig vorankommen”. Meine Erkenntnis ist, dass man schon „fleißig” ist, wenn man beim Fa-Lernen eigene Eigensinne entdeckt und an die Wirkung Dafas glaubt und mit aufrichtigen Gedanken die Eigensinne beseitigt. Der Meister erklärt im „Zhuan Falun”, Kapitel 9, zu „Erleuchtungsvermögen” folgendes: „Die Erleuchtung, die wir wirklich meinen, bezieht sich darauf, ob wir während des Praktizierens das vom Meister erklärte Fa, das vom einem daoistischen Meister erklärte Dao und die Schwierigkeiten während der Kultivierung begreifen und akzeptieren können, dass wir Kultivierende sind, ob wir uns während der Kultivierung nach diesem Fa richten können.” Meine Erkenntnis ist, wenn man sich in allen solchen Situationen „nach diesem Fa richten kann”, ist es schon fleißig.

Der Meister sagt auch im Jingwen „Der Weg”: „Kultivierung ist eben schwer. Die Schwierigkeit liegt darin, dass du, obwohl der Himmel einstürzt und die Erde versinkt, obwohl sich das Böse bei der Verfolgung wie wahnsinnig aufführt, obwohl es sich um den Pass von Leben und Tod handelt, du immer noch auf dem Weg deiner Kultivierung standhaft weitergehen kannst; nichts in der menschlichen Gesellschaft kann deine Schritte auf dem Weg der Kultivierung stören.” Meiner Meinung nach heißt fleißig schon, wenn wir auf dem Weg der Kultivierung immer das Fa als Meister betrachten und an den Meister und das Dafa glauben und „standhaft weitergehen können”, egal wie schwierig unser Weg ist. Fleißig ist ein Zustand, bei dem man eigene Eigensinne fleißig beseitigt. „Keine Angst” heißt nicht fleißig.

II. Wie sollen wir uns gegenüber unseren restlichen Eigensinnen verhalten

Angst ist nur ein Eigensinn bei der Kultivierung. Das zeigt nur einen Aspekt. Nachdem ich das obengenannte Beispiel genauer analysierte, dachte ich über eine sehr wichtige Frage nach, nämlich wie können wir die Dafa-Arbeit gut machen, während wir immer noch Eigensinne haben? Meiner Meinung nach sollen wir uns zuerst klar darüber sein, dass wir Eigensinne haben und solche Eigensinne beseitigen möchten. Das ist das Wichtigste. Manche Eigensinne scheinen oberflächlich so, aber sind in der Tat anders. Z.B. liegt bei dem oben genannten Beispiel das größte Problem der Praktizierenden eindeutig nicht an der „Angst”, sondern daran, dass sie keine gesunde und reine Kultivierungsumgebung schufen. Die direkte Ursache dafür ist, dass sie zu wenig Fa lernen und Fa-Lernen nur als etwas zusätzliches zur Dafa-Arbeit betrachten. Die alten Mächte nutzen die Ausrede von „Beseitigung der Eigensinne” aus, um die Dafa-Jünger direkt beim Fa-Lernen zu stören. Wenn das Fa-Lernen, also die Grundlage von Dafa-Praktizierenden zerstört wird, entsteht Chaos. Ist das noch Kultivierung, ohne das Fa zu lernen? Das ist während der Verfolgung doch reines Leiden der Gedanke, dass sie vielleicht Glück haben, der Verhaftung zu entkommen. Damals legten alle Praktizierenden in dieser Gruppe Wert darauf, Angst zu überwinden. Sie haben das Fa nur einseitig verstanden. Zugleich sind das auch Störungen von den alten Mächten.

Der Meister sagte: „Dass aber diejenigen, die Dafa gelernt haben, die falsche Richtung einschlugen, ist darauf zurückzuführen, dass sie unabgelegten Eigensinn haben, und diese Eigensinne werden garantiert von bösen Lebewesen kontrolliert und ausgenutzt.” („Die Fa- Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C.”) Mein Verständnis ist, dass der „unabgelegte Eigensinn” der Kern des Problems ist. „Wo es Eigensinne gibt, ist die Lücke” gehört zur Absicht der alten Mächte. Das böse Arrangement der alten Mächte ist genau das, was wir zerstören möchten.

Um die wahren Eigensinne zu erkennen und zu beseitigen, ist Fa-Lernen die einzige Lösung. Sobald wir die Eigensinne beseitigen möchten und an das Fa glauben, werden wir bestimmt die Eigensinne beseitigen. Ich meine, dass die Erkenntnis „nur durch Fa-Lernen können wir die Eigensinne beseitigen und durch Fa-Lernen können wir die Eigensinne bestimmt beseitigen” der grundlegende aufrichtige Gedanke an das Fa ist. Sehr viele Praktizierende haben das Fa-Lernen vernachlässigt und sind dabei faul. Das alles liegt an den beabsichtigten oder unbeabsichtigten Schwankungen der aufrichtigen Gedanken. So wie die Praktizierenden im oben genannten Beispiel nur betonen, die Angst zu überwinden. Sie möchten eigentlich nur auf menschliche Weise die Schwierigkeiten überwinden. Meiner Meinung nach ist das kein aufrichtiger Gedanke über das Fa.

Meine Erfahrungen sind, obwohl wir immer noch Eigensinne haben, können wir die eigenen Fähigkeiten am besten nutzen und alles schaffen, was ein Dafa-Jünger bei der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung schaffen soll, wenn wir an das Fa glauben, uns dem Fa angleichen, aufrichtige Gedanken behalten und immer dabei sind, die Eigensinne zu beseitigen. Durch unsere Kultivierung wurde das bestätigt. Das hat eben die falsche Regel der alten Mächte - nämlich, wo es Eigensinne gibt, gibt es eine Lücke - gründlich zerstört. Das hat die alle Lebewesen erlösende Barmherzigkeit des Meisters gezeigt. Obwohl wir immer noch Eigensinne haben, sind wir dennoch großartig und der Meister wird uns schon erlösen, wenn wir mit der Fa-Berichtigung Schritt halten. Dadurch helfen wir, den großen Wunsch des Meisters in Erfüllung zu bringen, alle Lebewesen zu erlösen. Wir können uns auf eine hohe Ebene erhöhen, ohne das böse Arrangement der alten Mächte zu bestätigen. Viele Lebewesen brauchen nicht mehr durch schlechte Gedanken über Dafa, die böseste Schicksalsverbindung abzuschließen. Auf menschlicher Ebene gesehen, haben wir durch die Erklärung der wahren Umstände alle getäuschten Lebewesen gerettet, damit sie in der Zukunft die Aussortierung (Vernichtung) vermeiden können. Es gibt in Zukunft in der menschlichen Welt vielleicht nur noch „Entstehen, Bestehen, Verfallen”, aber nicht mehr „Vernichten”. Wir erschaffen die Geschichte. Wenn man es von diesem Blickwinkel betrachtet, ist die Situation, in der wir uns mit unseren restlichen Eigensinnen weiter kultivieren und das Fa bestätigen, eine Chance, um die Barmherzigkeit des Meisters, die Großartigkeit des Dafa und die Würde der Dafa-Jünger zu zeigen und eine Chance, damit die Dafa-Jünger die eigene Fruchtposition und Welt vervollkommnen. Natürlich ist die Voraussetzung für all das „ ... ihre felsenfeste aufrichtige Gesinnung absolut unverrückbar...” („Dafa ist unzerstörbar”).