Die italienische Zeitung Unità veröffentlicht einen Artikel über die Verfolgung von Falun Gong

(Minghui.de) Am 13. Juni 2005 veröffentlichte die italienische nationale Zeitung „Unità” einen Artikel der Journalistin Flaminia Lubin über die Verfolgung von Falun Gong. Der Artikel ist wie folgt zusammengefasst:

Von New York bis nach Taiwan erzählen sie den Menschen über die Verfolgung der spirituellen Praxis Falun Gong. Das geschah alles, weil der ehemalige chinesische Präsident Jiang Zemin behauptete, dass diese Praxis die Stabilität des Landes gefährde.

Ich ging durch New York City. In der Nähe des Hauptbahnhofs, Ecke 5. Avenue, verteilten viele Chinesen Flugblätter an die Passanten und erzählten ihnen Geschichten. Sie schienen mir sehr beunruhigt und brauchten Hilfe. Ihre Flugblätter beschrieben die schweren Menschenrechtsverletzungen, die gegenwärtig in China geschehen. Ich wollte mehr erfahren und sprach sie an. Diese Chinesen erzählten mir die Tragödie, die im Moment in China passiert.

Sie sagten, dass die Regierung in Peking eine spirituelle Praxis verfolge, die Falun Gong heißt. Diese sei 1992 von Herrn Li Hongzhi gegründet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Es sei eine Kultivierungspraxis hoher Ebenen für Körper und Geist. In nur wenigen Jahren habe sie sich weit in der Bevölkerung verbreitet. 1999 allerdings habe Jiang Zemin sie zur Bedrohung für die Stabilität des Landes erklärt und eine brutale Verfolgung gegen ihre Praktizierenden und Förderer in Gang gesetzt.

Die Falun Gong-Praktizierenden in China beugten sich jedoch dem Druck nicht und organisierten eine friedliche Demonstration vor dem Gebäudekomplex der Kommunistischen Partei Chinas (KPC). Es gab dort Tausende von ihnen. Das schockierte die Regierung, weil sie solche Entschlossenheit und einen derartigen Mut von den Praktizierenden nicht erwartet hatte. Aus Angst setzte sie die brutale Unterdrückung fort.

Die Falun Gong-Anhänger in China wurden aus ihren Häusern und von Übungsplätzen in den Parks geholt und in Gefängnisse oder Arbeitslager gesteckt. Es war sehr schwierig, diese Verfolgung offen zu legen und zu bestätigen, da Falun Gong in China verboten ist und jedem, der seine Unterstützung zeigte, begegneten Schwierigkeiten von Seiten der Regierung. Die Chinesen allerdings, die in den USA leben, meinten, dass sie ohne Angst vor bösen Folgen, die Verfolgung bekannt machen könnten.

Eine Praktizierende, die aus Peking entflohen ist und nun in den USA lebt, war auch inhaftiert, gefoltert und verprügelt worden, weil sie Falun Gong praktiziert. Sie lebt nun in Queens. Sie konnte nur Chinesisch, darum übersetzten Freunde für sie:

„Ich heiße Amy Lee. Ich hatte meine Familie in Peking, wo ich als Modezeichnerin arbeitete. Ich habe alles verloren, aber ich werde meinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben. Mein Albtraum begann mit dem Beginn der Verfolgung. Ich wurde sofort ins Gefängnis gesteckt. Ich wurde Tag und Nacht einer propagandistischen Gehirnwäsche unterzogen und gezwungen, von anderen Gefangenen Verleumdungen von Falun Gong anzuhören, wie „Falun Gong ist schlecht, dämonisch, übel, irreführend und gefährlich.” Alle diese Bemühungen sollten mich dazu zwingen, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, dass ich meine Teilnahme an dieser Praxis widerrufen würde. Weil ich mich weigerte, wurde ich in die Psychiatrische Klinik Chang Ping geschickt. Die fürchterlichen Dinge, die dort vorgingen, übersteigen jedes Vorstellungsvermögen. Sie banden mich an ein Bett und quälten mich, Kopf und Körper wurden mit Elektroschocks behandelt. Ich verlor oft das Bewusstsein und wenn ich aufwachte, kamen sechs Gefangene herein und folterten mich bis an den Rand des Todes. Dann entließen sie mich, weil sie dachten, ich würde in meinem schwachen Zustand sicher zu Hause sterben. ”

Sie fuhr fort: „Sie zwangen meinen Mann, sich von mir scheiden zu lassen und trennten mich von meiner Tochter. Ich zog dann in eine andere Gegend. Zuerst hatte ich weder Wasser, Strom noch Heizung. Nach ein paar Tagen holte mich die Polizei wieder ab und folterte mich. Nachdem sie mich entlassen hatten, fing ich an, mich zu verstecken. Ich konnte nicht nach Hause zurückehren und wusste nicht, wohin. Schließlich konnte ich mit Hilfe von Verwandten nach Hongkong entfliehen und kam dann nach New York.”

„Warum ist Falun Gong so wichtig für mich? Bevor ich Falun Gong praktizierte, war ich recht kränklich und unglücklich; aber nachdem ich die fünf Falun Gong-Übungen machte, war ich voller Energie, Körper und Geist wurden gesund. Mein Gemütszustand wurde sehr friedlich”, sagte sie.

Internationale Organisationen halfen Amys Tochter, in die USA zu kommen. Sie kamen nach mehreren Jahren endlich wieder zusammen. Amy zeigte mir Fotos von ihrer Tochter und ihrem Wiedersehen auf dem Flughafen.

Warum wird Falun Gong in China bis zu diesem Ausmaß verfolgt? Was hat es mit dieser Praxis auf sich? Und wieso wurde sie so beliebt? Professor Thomas Bernstein vom Ostasien-Institut der Universität von Columbia erklärte: ”Der springende Punkt in dieser Sache ist, dass die chinesischen Machthaber vor jedem Faktor Angst haben, der möglicherweise die Regierung stürzen könnte. Sie fürchtet sich vor Unbeständigkeit. Besonders fürchten sie Falun Gong, weil seine Anhänger aus allen Bevölkerungsschichten stammen, selbst aus hohen Stellungen. Sie sind Bauern, Stadtbewohner, Soldaten oder sogar Regierungsbeamte. Daher könnte es zu einem Faktor werden, der der Regierung widersteht und sie stürzen könnte. Die Regierung fürchtet die Fähigkeit, dass Falun Gong sich immer auf die Unterstützung anderer Praktizierender verlassen kann.”

Ich ging also nach Taiwan, einer Insel etwa 160 km von der Ostküste Chinas. Taiwan nennt sich selbst demokratisch, liberal und „ein gutes China” außerhalb der Macht Pekings. Hier wird Falun Gong nicht verfolgt, sondern ist sehr beliebt. Die dortigen Anhänger setzen sich sehr aktiv gegen die Verfolgung ein.

An einem Sonnabendmorgen versammelten sich in Taipeh auf dem schönen Platz mit der Tschiangkaischeck-Gedächtnishalle mindestens 700 Praktizierende. Falun Gong-Praktizierende machen ihre Übungen frühmorgens oft zwei Stunden lang, bevor sie zur Arbeit gehen. Was dort vor mir stand, war unglaublich. Jeder Falun Gong-Praktizierende trug einen gelben Trainingsanzug. Gelb ist die bevorzugte Farbe des Buddhismus, und Falun Gong ist eine der 81 Schulen des Buddhismus.

Dort trafen wir Professor Zhang Qingxi. Er unterrichtet Wirtschaft an der Universität von Taiwan und ist Falun Gong-Praktizierender. Er erzählte uns, dass Falun Gong Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht lehre; Falun bedeute „Gebotsrad” und das Gong diene der eigenen Verbesserung. Er sagte, dass es eine spirituelle Kultivierungspraxis und keine Religion sei. Sie sei sehr friedlich.

Zhang sagte: ”Die Praxis heißt Falun Dafa, man kennt sie als Falun Gong, weil sie, als sie zuerst in China eingeführt wurde, die Form einer Qigongpraxis annahm. Das Wesentliche: Falun Gong ist Falun Dafa. Es ist eine Praxis für Körper und Geist, die beiden Aspekte sind nicht zu trennen. Wir verbessern unseren geistigen Zustand und üben unseren Körper und so erfahren wir sowohl physische als auch geistige Verbesserungen. Die Übungen sind leicht zu lernen und auszuführen. Ihre heilenden Fähigkeiten sind deutlich, das macht sie so beliebt. Die Menschen können kommen und gehen, wann sie wollen, und es gibt keine Gebühren. Es gibt keine Mitgliederlisten. Als Jiang Zemin mit seiner Verfolgung anfing, gab es mindestens 100 Millionen Praktizierende. Jiang hasste die Praxis vielleicht auch, weil sie mehr Menschen umfasste als es Parteimitglieder gibt.”

Chen Gang war ein anderer Praktizierender aus China. Er wurde fast zu Tode gefoltert. Um zu überleben, unterzeichnete er eine Garantieerklärung, in der stand, dass Falun Gong nicht gut ist und deshalb ihre Niederschlagung und Beseitigung nötig sei. Chen sagte: „Ich war 18 Monate im Arbeitslager Tuanhe. Ich wäre beinahe gestorben und wurde unmenschlich behandelt, schlimmer als ein Tier. Die einzige Absicht der Insassen war es, die Befehle des Büros 610 auszuführen. Das Büro ist eine Regierungseinrichtung außerhalb der Zuständigkeit der chinesischen Verfassung.”

Er fuhr fort: „Jedes Mal, wenn ein Insasse einen Falun Gong-Praktizierenden „umgewandelt” hatte, wurde er dafür belohnt. Die Belohnung bestand darin, dass die Lebenskosten seiner Familie zwei Monate lang bezahlt wurden. Wenn aber die „Umwandlung” nicht erfolgreich war, wurde er finanziell bestraft. Das Ergebnis war, dass die Wärter dazu neigten, Praktizierende mit allen Mitteln „umzuwandeln”. Sie schockten mich mit Elektrostöcken; nicht nur mit einem, sondern mit mehreren gleichzeitig. Es fühlte sich an, als ob man verbrannt würde. Ich wurde stark verletzt und für lange Zeit unter ein Bett geworfen. Sie ließen mich auch nicht schlafen. Was machten sie, wenn ein Praktizierender seine Familie vermisste? Sie holten die Familienangehörigen, z. B. die Kinder und sagten ihnen, sie sollten ihre Eltern ins Gesicht schlagen und zwangen sie, ihre Eltern schlecht zu machen: „Das ist alles Eure Schuld. Ihr habt all unser Elend verursacht. Ihr seid richtige Verbrecher.” Viele meiner Freunde sind in Gefängnissen, in Arbeitslagern oder psychiatrischen Kliniken gestorben. Ich habe das nicht ausgehalten und die Garantieerklärung unterschrieben. Das schmerzte mich sehr im Herzen.”

Die Regierung in Peking ist in der Angelegenheit Falun Gong unnachgiebig. Keinem ist es erlaubt, ihre Politik zu stören. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und Präsident Bush haben beide die Verfolgung verurteilt. Sie konnten aber nur eine Verurteilung aussprechen, aber sich nicht in Chinas nationale Angelegenheiten einmischen. Viele US-Politiker haben sehr intensiv daran gearbeitet, die internationale Gemeinschaft auf diese Sache aufmerksam zu machen.

In Taiwan ist Theresa Chu eine Verantwortliche, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Sie ist eine Rechtsanwältin für internationale Menschenrechte. Sie sagte uns, dass keine offizielle Anzahl der Todesfälle von Praktizierenden herausgegeben werden kann, da es sehr schwierig ist, die wirkliche Zahl zu beweisen. Es sind auf jeden Fall über 3000 Praktizierende, die in China zu Tode gefoltert worden sind. Die richtige Zahl könnte weit darüber liegen. Diese Anzahl bedeutet, dass jeden Monat 19 Menschen zu Tode gefoltert wurden. Viele Praktizierende werden vergewaltigt und selbst Kinder werden gefoltert und getötet.

Frau Chu sagte: „Die Anklage, die von Falun Gong gegen die Kommunistische Partei China eingereicht worden ist, ist die größte Menschenrechtsklage in der Geschichte. Gegenwärtig gibt es Klagen in 14 Ländern. Solange die Verfolgung anhält, werden wir auf unserem Widerstand beharren. Die internationale Gemeinschaft kann nicht dazu schweigen. Jedes Jahr veröffentlichen renommierte Menschenrechtsorganisationen Dokumente, um diese terroristischen Taten bloßzustellen. Die KPC will Falun Gong ausrotten und hat dabei nachprüfbare Völkermordverbrechen begangen.”

Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200508/26083.html