Aufruf zur Rettung der Falun Gong Praktizierenden Ji Yingping aus Jiamusi

(Minghui.de) Die Falun Gong Praktizierende Ji Yingping war am 20. Mai 2005 auf dem Weg zum Haus eines Mitpraktizierenden von einem Polizeibeamten aus Jiamusi entführt worden, nachdem er ihr längere Zeit gefolgt war. Frau Ji wird derzeit in der Strafanstalt von Jiamusi gefangen gehalten. In den vergangenen zwei Wochen hat die Polizei ihren Familienmitgliedern nicht erlaubt, sie zu besuchen. Frau Jis gegenwärtige gesundheitliche Verfassung ist äußerst schlecht. Sie hat eine Lungenentzündung und begann Blut zu spucken. Trotz dieser Umstände hat das Büro 610 sie nicht aus der Haft entlassen [Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Ihre Angehörigen sind oft zur Strafanstalt gegangen, aber die zuständigen Abteilungen haben sich geweigert die Verantwortung zu übernehmen und gehen nicht auf die Forderungen der Familie ein.

Seit dem 20. Juli 1999 ist Frau Ji Yingping dreimal entführt worden. Das erste Mal war am 28. Oktober 1999. Die Changsheng Polizeiwache aus Jiamusi hatte den Beamten Cong Wensheng zu Frau Ji geschickt. Cong sagte ihr: „Übst Du immer noch Falun Gong?” Sie antwortete: „Die Praktik ist so gut. Natürlich werde ich es weiterhin üben.” Bloß wegen dieser Antwort wurde sie festgenommen und auf der Polizeiwache verhört. Der Polizeibeamte sah ihre Entschlossenheit und ihren starken Willen und sagte heuchlerisch: „Wir lassen Dich frei, wenn Du aufhörst Falun Gong zu üben.” Frau Ji antwortete: „Ich werde weiterhin Falun Gong praktizieren!” Für diese Aussage wurde Frau Ji in die Strafanstalt gebracht. Sie wurde 43 Tage dort gefangen gehalten und wurde schließlich freigelassen, nachdem ihre Familie der Polizei über 2.000 Yuan gezahlt hatte [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan].

Das zweite Mal, als sie festgenommen wurde, war am 12. Dezember 2002. Sie war auf dem Weg zum Haus eines Praktizierenden, als Polizeibeamte der Jiamusi Bahnpolizeiwache sie festnahmen. Sie wurde später zur Changsheng Polizeidienststelle in Ost-Jiamusi gebracht. Sie wurde gezwungen 24 Stunden auf einem „Eisenstuhl” zu sitzen, während sie verhört wurde [Ein aus Eisenrohren bestehender Stuhl. Die Arme und Beine des Opfers werden für sehr lange Zeit an das Foltergerät gekettet. Eine Zeichnung finden Sie hier]. Am nächsten Tag wurde Frau Ji in eine Strafanstalt gebracht und für mehr als einen Monat gefangen gehalten. Später verurteilte man sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Während ihrer Gefangenschaft wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass sie Schilddrüsenkrebs hatte, aber das Büro 610 von Jiamusi kümmerte sich nicht um die Verfassung von Falu Gong Praktizierenden. Zwei Tage vor dem Chinesischen Neujahr wurde Frau Ji in ein Arbeitslager gebracht. Das Lager weigerte sich jedoch, sie aufzunehmen. Der Direktor des Büros 610 war entschlossen, sie nicht freizulassen, und ordnete an, das das Arbeitslager sie behalten sollte.

Die Behörden fuhren fort sie zu verfolgen. Frau Ji erfuhr im Arbeitslager verschiedene Arten von Folter. Ihr waren so oft Handschellen angelegt worden, dass ihr Handrücken stark angeschwollen war. Sie verlor das Gefühl in ihren Armen und konnte ihre Schultern nicht anheben. [Sogar nach ihrer Freilassung dauerte es noch sechs Monate, bis sie ihre Arme wieder frei bewegen konnte. Durch das Praktizieren der Falun Gong Übungen hatte sie sich wieder vollständig erholt]. Die Polizei forderte Überläufer (1) auf, Frau Ji einen Stift zwischen die Finger zu zwingen und sie die vorbereitete Reueerklärung (2) unterschreiben zu lassen, als Zeichen, dass sie umerzogen war. Nachdem sie mehr als zwei Monate verfolgt und misshandelt worden war, verschlechterte sich Frau Jis Schilddrüsenkrebs dramatisch. Ihre Schultern schmerzten so stark, das sie nicht schlafen konnte. Nach einer Untersuchung bestätigte der Arzt des Arbeitslagers, dass der Tumor nicht heilbar war. Er schlug vor, sie ins städtische Krankenhaus einzuweisen, um ein zweites Gutachten einzuholen. Am 8. März 2005 wurde vom Zentralkrankenhaus bei Frau Ji Schilddrüsenkrebs diagnostiziert. Das Krankenhaus bestätigte, dass ihre Verfassung zu kritisch war, um sie weiterhin in Haft zu halten. Sogar unter diesen Umständen weigerte sich die Ost-Jiamusi Polizeiwache immer noch, sie freizulassen. Erst nachdem Frau Jis Familie der Polizei 2.000 Yuan zahlte, wurde sie am 26. März 2005 aus der Haft entlassen.

Jetzt ist sie zum dritten Mal eingesperrt worden.

Unsere gutherzigen Freunde; vermutlich kennen Sie nicht die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong durch die bösartige Kommunistische Partei Chinas, da die Verfolgung völlig geheim und vor der Öffentlichkeit verhüllt wird. Die Verfolgung ist brutal und unmenschlich. Frau Ji Yingping ist nur eine von Tausenden von Falun Gong Praktizierenden, die verfolgt wird. Da wir Ji Yingping nicht persönlich kontaktieren können, spiegeln die Informationen, die wir über sie veröffentlich haben, nur einen Teil der tatsächlichen Situation wider. Es gibt in der Tat noch viel mehr Fälle der Verfolgung, die anderen kaum bekannt sind.


(1) Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.

(2) Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen.