Provinz Shandong: Im Junan Bezirk sind Kinder, deren Eltern verfolgt werden, ohne Fürsorge

In der Nacht vom 12. August 2005 starteten Polizeibeamte des „Büros 610” vom Junan Bezirk von Linyi und der Polizeiwachen in Dadian, Yanbing, Zhendong und Zhenxi eine weitere Runde der Verfolgung von Flun Gong-Praktizierenden [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Sie belästigten mehrere Dutzend Praktizierende aus dem Bezirk und trieben sie zusammen. Im Zuge dieser Aktion wurden die Häuser einiger Praktizierender geplündert und Wertsachen beschlagnahmt.

Frau Cui Jianai, eine Falun Gong -Praktizierende aus Duojuguanzhuang, wurde in jener Nacht festgenommen. Ihre 10 Jahre junge Tochter blieb alleine zuhause zurück. Cuis Ehemann, Wang Houling, ein 41 Jahre alter Praktizierender, befindet sich seit über zwei Jahren im Arbeitslager im Wang Dorf.

Der Praktizierende Li Baoshan, 43, lebte im Shigou Dorf bei Dadian. Er wurde am 12. August festgenommen und unrechtmäßig in die Junan Strafanstalt gesperrt. Seine siebenjährige Tochter und sein 82 Jahre alter Vater, der sich gerade von einer Krankheit erholt, sind nun allein zuhause. Seine Frau Qian Jinhua ist aufgrund der Verfolgung seit über zwei Jahren gezwungen ihrem Zuhause fern zu bleiben.

Frau Qian hatte Magenprobleme, eine Infektion der Gallenblase, gynäkologische Störungen, Blutarmut, niedrigen Blutdruck. 1998 lernte sie Falun Gong zu üben und erholte sich von ihren Krankheiten. Sie bekam nicht einmal mehr eine gewöhnlich Erkältung. Sie wurde gesund, und ihre Familie war wieder glücklich. Seit Jiang Zemin jedoch 1999 die blutige Verfolgungskampagne gegen Falun Gong startete und die Polizei des Junan Bezirks seiner Politik folgte, brachte dies Frau Qians Familie unzählige Schwierigkeiten. Sie wollte nicht, dass ihre Mitmenschen von der Propaganda und den Lügen im Fernsehen getäuscht werden. Also ging sie auf die Straße, um ihnen die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären und von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Polizeibeamte kamen oft zu ihr nach Hause, um sie zu belästigen. Sie plünderten ihre Wohnung, brachten sie in eine Gehirnwäscheklasse und erpressten von ihr 9.000 Yuan [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Ihre Tochter war sehr verängstigt und begann jedes Mal zu weinen, wenn sie eine uniformierte Person sah. Qian Jinhuas Mutter, die beinahe 80 Jahre alt ist, fürchtete sich so sehr, dass sie oft mehrere Tage nichts aß. Im Juni 2003 versuchte die Polizei wieder sie festzunehmen. Frau Qian sah sich gezwungen zu fliehen und sich von zuhause fern zu halten. Die Polizei ging zu ihrem Haus, um die anderen Bewohner zu belästigen, was Qian Jinhuas ältere Familienangehörige sehr belastete.

Frau Sun Chongzhen, die in demselben Dorf lebt wie Qian Jinhua, wird immer noch im Jinan Frauenarbeitslager gefangen gehalten. Seit ihrer Verhaftung sind zwei Jahre vergangen. Sie hat einen Sohn im Teenageralter zuhause, und als ihre Schwiegermutter starb, wurde Frau Sun nicht erlaubt von ihr Abschied zu nehmen.

Unvollständige Liste von verantwortlichen Parteien:

Liu Xipeng, Leiter des Junan „Büro 610”: 0086-13205392801 (Mobiltelefon)
„Büro 610”: Chen Xin, Zhuang Xuru, Ma Zongtao
Yangbing Polizeiwache: 0086-539-7787035
Dadian Polizeiwache: 0086-539-7813046