Ich war Zeugin einer brutalen Zwangsernährung, bei der eine junge Frau zu Tode kam

(Minghui.de) An einem Tag im März 2002 saß ich mit meiner Familie beim Mittagessen, als mehrere Personen in mein Haus einbrachen. Sie behaupteten, dass sie für das „Büro 610” des Yanqing Bezirks in Peking arbeiteten [Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Sie verschleppten mich zur Yanqing Gehirnwäscheklasse, wo ich rücksichtslose geistige Folter erleiden musste. Ich wurde gezwungen, Fernsehprogramme zu schauen und Tonbandaufnahmen zu hören, die Falun Gong und den Lehrer verleumdeten. Sie zwangen uns auch, Falun Gong und den Lehrer zu denunzieren und auf das Foto des Lehrers zu treten. Ich weigerte mich das zu tun. Deshalb wurde ich zweimal bewusstlos geschlagen. Überall am Körper hatte ich Verletzungen und konnte in der Nacht nicht schlafen.

Leute vom Büro 610 sagten zu mir: „Die Zentralregierung hat uns den Befehl erteilt. Alle Praktizierenden, die sich weigern Falun Gong zu denunzieren oder sich der Umerziehung widersetzen, werden in Arbeitslager gesandt. Wenn sie im Lager immer noch Widerstand leisten, werden sie zusammengeschlagen. Wenn es zu Todesfällen kommt, werden sie als Selbstmord gemeldet. Heutzutage ist es die Kommunistische Partei Chinas, die an der Macht ist. Wenn sie sagt,schwarz', dann ist es schwarz. Wenn sie sagt,weiß', dann ist es weiß. Alle die sich weigern Falun Gong zu beschimpfen, werden es niemals schaffen, lebend aus den Arbeitslagern herauszukommen. Wenn Du nicht ,umerzogen' bist, dann bist Du tot” [Anm.: „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen].

Das Folgende habe ich im Arbeitslager entweder am eigenen Leib erfahren oder mit eigenen Augen gesehen:

Weil ich mich weigerte eine Garantieerklärung zu schreiben, wurde ich von der Öffentlichen Sicherheitsbehörde von Yanqing zu zwei Jahren in einem Arbeitslager verurteilt [Anm.: In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben]. Man brachte mich ins Tuanhe Arbeitslager im Daxing Bezirk von Peking. Ich erlitt sämtliche Methoden brutaler Folter, wie Prügel, Aufhängen, Schocks mit elektrischen Schlagstöcken, Sitzen in schmerzhaften Positionen und Schlafentzug. An kalten Wintertagen hetzte die Polizei zehn Verbrecher auf mich, die mich mit kaltem Wasser übergießen sollten. Ich verlor sofort das Bewusstsein und fiel zu Boden. Als ich wieder zu mir kam, verpassten mir zwei Wachen Elektroschocks. Mein Körper zuckte unkontrolliert.

Ich war auch Zeugin, wie eine Praktizierende Mitte zwanzig gefoltert wurde. Die Polizei wies mehrere Drogensüchtige an, sie an einem Bett festzubinden. Sie saßen auf ihrem Unterleib, Brustkorb, Beinen und Armen und zwangsernährten sie mit zwei Schüsseln Salzwasser. Ihr Unterleib dehnte sich sofort so weit aus, dass er fast zu platzen schien. Dann banden sie sie wieder los. Jedoch war es der Praktizierenden nicht möglich aufzustehen. Polizisten befahlen, dass eine Insassin sie aufrichten und gegen die Wand lehnen sollte. Eine andere Gefangene trat ihr rücksichtslos in den Unterleib. Wasser spritzte aus Mund und Nase der Praktizierenden und ihr Unterleib war nicht mehr länger angeschwollen. Dann führten sie eine weitere Zwangsernährung durch und traten ihr anschließend wieder in die Magengegend. Nachdem sie diese Folter einige Male wiederholt hatten, befahl die Polizei den Gefangenen, sie an ihrem Bett festzubinden und für zwei Tage so liegen zu lassen. Während dieser Zeit wurde sie ein Mal zwangernährt. Da sie nicht in den Waschraum durfte, musste sie sich im Bett erleichtern. Am dritten Tag, als ich sie sah, war sie mental völlig desorientiert und sagte nicht ein Wort. Sie konnte nicht sprechen und starrte nur die Wand an. Im Gesicht hatte sie große Beulen. Am vierten Tag verlegten ihre Peiniger sie in den zweiten Stock und intensivierten die Folter. Ich hörte, dass sie am elften Tag starb. Ihre Familie erhielt die Nachricht, dass sie im Hungerstreik gewesen und an einer Magenblutung gestorben sei.

In Tuanhe Arbeitslager werden ältere Praktizierende immer noch zu intensiver Zwangsarbeit und routinemäßigen Armeemärschen gezwungen. Ich sah einmal eine ältere Frau, die nicht mehr das Marschtempo halten konnte. Die Polizei zwang sie vorwärts zu kriechen. Einige Praktizierende erlitten gebrochene Arme, und anderen waren die Gesichter infolge der Elektroschocks verbrannt, mit dicken Krusten. Das war wirklich grausam. Als die Familien der Praktizierenden zu Besuch kamen, gestattete die Polizei den Praktizierenden sich ihre Kleidung zu waschen, so dass sie einen sauberen und gut versorgten Eindruck machten. Um ihre Verbrechen zu verschleiern, erlaubten sie den Praktizierenden etwas Gemüse zu essen. Aber sie überwachten strikt deren Gespräche, so dass keine Informationen über die Folterungen durchsickern konnten. Wenn irgendjemand außerhalb des Lagers über die Verbrechen berichtete, würden sie in jede Zelle kommen und fragen, wer die Wahrheit verraten hatte. Dann würden sie die Folterungen bei allen inhaftierten Praktizierenden verstärken.

Das Obengenannte ist meine eigene Erfahrung in einem Arbeitslager, wo ich persönlich die Folter an Falun Gong-Praktizierenden miterlebt habe.