Ein junger Praktizierender beschreibt sechs schwierige Jahre der Verfolgung

(Minghui.de) Mein Name ist Xingxing, und ich bin 15 Jahre alt. Im April 1999, als ich neun war, begann ich Falun Gong zu üben und folgte damit dem Beispiel meiner Eltern. Von Geburt an war ich krank und litt an einer seltenen Allergie. Ich konnte keine Medizin nehmen. Egal welche Medizin ich einnähme, mein ganzer Körper würde anschwellen, gefolgt von körperlicher Verunstaltung. Einmal nachdem ich mich eingecremt hatte, begannen mein Gesicht und mein Kopf plötzlich anzuschwellen, und ich musste in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Meine Eltern machten sich immer wegen meiner schlechten Gesundheit große Sorgen um mich.

Nachdem ich mit dem Praktizieren begann, merkte ich, dass Falun Gong nicht nur erstaunlich auf die Gesundheit wirkte, sondern auch die moralische Qualität der Leute verbessert. Ich ging mit meinen Eltern jeden Morgen zum Übungsplatz und richtete mich nach den Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”, die der Meister uns gelehrt hatte. Seit dem musste ich nicht mehr ins Krankenhaus. Ich war so glücklich, dass mich Falun Gong von all meinen Schmerzen befreit hatte. Genau wie andere Kinder, konnte ich ein normales Leben führen. Ich dankte Meister Li von ganzem Herzen, für diesen Kultivierungsweg.

Meine sorglose Zeit dauerte jedoch nicht sehr lange an. Im Juli 1999 startete der eifersüchtige Jiang Zemin eine massive Verfolgungskampagne gegen Falun Gong. Am Morgen des 20. Juli bemerkte ich, dass mehrere Polizeiautos in der Nähe unseres Übungsplatzes geparkt wurden. Viele bewaffnete Polizisten schwenkten ihre Schlagstöcke und wollten den Leuten damit vermitteln, dass sie nicht Falun Gong üben sollten. Alle die nicht gehorchten wurden verhaftet und in die Fahrzeuge gesteckt. Das verblüffte mich. Wir üben Falun Gong, um bessere Menschen zu werden, und wir stören niemanden. Warum gehen sie gewaltsam gegen Alte und Junge vor? Ich befürchtete, dass ich gezwungen wäre wieder meine alten Krankheiten zu bekommen und wieder ins Krankenhaus zu müssen, da diese wundervolle Praktik nun verboten war. Ich war völlig aus der Fassung.

Um das Portrait des Meisters vor den Razzien am Nachmittag des 20. Juli zu schützen, brachten meine Mutter und ich mit Tränen in unseren Augen das Bild aus dem Wohnzimmer in einen Wandschrank. Seit diesem Tag haben wir keinen Übungsplatz mehr. Jedes Mal, wenn ich die Übungen mache, öffne ich die Tür des Wandschranks, schiebe die Kleidung zur Seite und meditiere vor dem Portrait des Meisters.

Am nächsten Tag, dem 21. Juli, kam eine Horde Leute zu uns nach Hause. Sie machten viel Lärm und bedrohten meine Eltern, Falun Gong aufzugeben. Als sie von meinen Eltern ein „Nein” hörten, wurden sie wild. Sie schlugen auf den Tisch, schrieen uns an und zwangen uns, unsere Falun Gong Bücher abzugeben. Allein an diesem Tag kamen vier Gruppen zu uns: Leiter vom Arbeitsplatz meiner Mutter, Leute von der Straßenverwaltung, Personal vom Nachbarschaftskomitee und die Polizei.

Von diesem Tag an kamen oft jene Leute zu uns nach Hause, um uns zu belästigen. Sie saßen lange bei uns herum und weigerten sich zu gehen. Jeden Tag lebte ich in Furcht. Die Gemeinschaftsbeamten und die Polizei riefen meine Eltern oft zum Verhör zur Polizeiwache. Jedes Mal hielt man sie die ganze Nacht dort fest. Alleine zuhause hatte ich so große Angst, dass ich unter meiner Decke weinte. Zu derselben Zeit sah ich mich auch mit dem Druck aus meiner Schule und der Diskriminierung durch meine Klassenkameraden konfrontiert. Mein Lehrer zwang mich einmal eine Erklärung zu schreiben, in der ich Falun Gong beschimpfen sollte. Ich wurde aufgefordert, diese Erklärung am nächsten Tag abzugeben. Ich wollte Falun Gong nicht verleumden und Meister Li beschimpfen. Ich wollte nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” leben und ein besserer Mensch werden. Am nächsten Morgen war mein halbes Gesicht geschwollen, aber ich fühlte keinen Schmerz. Meine Mutter und ich wussten, dass Meister Li mir half, nicht zur Schule gehen zu müssen. Noch vor dem Mittagessen war mein Gesicht wieder normal.

Im Januar 2000 reiste ich mit meiner Mutter nach Hongkong. Wir hatten die Gelegenheit zusammen mit Hongkonger Praktizierenden den Leuten die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. Die Praktizierenden dort konnten in Kowloon Park offen Falun Gong üben. Wir genossen für einen Monat Freiheit. Das war wirklich unschätzbar. Die Hongkonger Praktizierenden hatten für uns viele Infomaterialien vorbereitet, die wir später aufs Festland mitnahmen.

Am 1. Oktober 2000 gingen meine Mutter und ich zusammen mit anderen Falun Gong-Übenden nach Peking, um den Menschen dort die Wahrheit über die Verfolgung zu erklären und für eine sichere Umgebung für Falun Gong zu appellieren. Nach der Reise hatte die Polizei uns unaufhörlich belästigt und meine Familie unter Überwachung gestellt. Manchmal kam die Polizei ohne Vorwarnung zu uns nach Hause. Ungeniert saßen sie an unserem Esstisch und bedienten sich an unserem Essen aus dem Kühlschrank. Dann forderten sie auch noch ständig Geld von uns.

Am 24. November 2000 verhaftete die Polizei meine Mutter, als sie ihren Mitmenschen die Wahrheit über Falun Gong erklärte. Meine Mutter war alleine, weil ich Zuhause gelesen habe. Um 2 Uhr nachts brachen plötzlich Eindringlinge in unsere Wohnung ein und durchsuchten alles. Sie stellten alles auf den Kopf und hinterließen ein großes Durcheinander. Ich musste eigentlich am nächsten Morgen wieder zur Schule, doch in dieser Nacht fand ich keinen Schlaf mehr. Die Polizei beschlagnahmte sehr viele Sachen, unter anderem auch ein Bild von Meister Li, dass ich sehr mochte. Außerdem nahmen sie meine Falun Gong Bücher und Kassetten mit. An diesem Tag erfuhr ich am eigenen Leibe, wie es war ein Opfer von „Einbrechern” zu sein. Solche Raubzüge wurden zur Regel und haben sich mindestens viermal ereignet. Jedes Mal kamen sie um 2 Uhr in der Nacht.

Von diesem Tag an war niemand mehr da, der antwortete, wenn ich „Mama” rief. Auch mein Vater wurde von der Polizeiwache mehrmals zum Verhör geholt. Manchmal durfte er erst wieder nach Hause, wenn es schon dunkel war. Ich war sehr hungrig und habe zudem meine Mutter auch noch sehr vermisst. Ich weinte bis ich hungrig einschlief.

Am 23. Dezember 2000 wurde meine Mutter erst durch ihren unermüdlichen Protest und durch die Forderungen meines Vaters freigelassen. Die Übeltäter hatten meine Mutter einen Monat lang verfolgt. Als meine Mutter aus der Gefangenschaft kam, war sie so dünn, dass ich sie nicht wieder erkannte. Ich fühlte mich schrecklich. Nichts desto trotz war ich froh, dass meine Mutter erst mal wieder Zuhause war, so dass wir wieder nach der Schule gemeinsam essen konnten.

Eines Tages im September 2001 musste meine Mutter wegen eines alarmierenden Anrufs wieder ins Exil. Ich sah sie erst nach zwei Jahren und vier Monaten wieder.

Am 5. Januar 2002 war ich schockiert, als ich hörte, dass meine Mutter auf dem Land wieder verhaftet wurde. Ich war um ihre Sicherheit besorgt. Kurz davor war sie Opfer eines verbrecherischen Polizeikomplotts geworden, als diese sie mit einem Motorrad überfuhren. Dabei erlitt sie eine gebrochene Hand, die linke Seite ihres Gesichts war mit Blutergüssen übersät und ihr linkes Bein war verletzt. Trotz der schweren Verletzungen meiner Mutter warf die Polizei sie dennoch ins Gefängnis und verurteilte sie danach zu zwei Jahren Arbeitslager.

Als meine Mutter im Arbeitslager in Gefangenschaft war, veränderte sich mein Leben schrecklich. Viele meiner Klassenkameraden fragten: „Wo ist deine Mutter?” Ich konnte ihnen nicht antworten und musste mit den Tränen kämpfen. Während des Neujahrs gingen alle meine Klassenkameraden mit ihren Müttern gemeinsam einkaufen. Nur ich hatte keine Mutter mehr an meiner Seite. Vater musste hart arbeiten, um uns durchzubringen. So war ich die meiste Zeit alleine. Wenn Vater nicht Zuhause war, ging ich aus, um mir ein gedämpftes Brot zu kaufen. Diese Tragödie wurde meiner Familie von Jiang Zemin und von der bösartigen Kommunistischen Partei aufgebürdet.

In den letzten sechs Jahren wurde ich von Alpträumen geplagt. Sogar bis heute habe ich immer noch Ängste. Um den Belästigungen und den konstanten Überwachungen zu entfliehen, mussten wir immer von einem Ort zum nächsten ziehen. Letzten Monat bekam mein Vater einen Anruf von Agenten der Nationalen Sicherheitsbehörde. Einige dieser Agenten bedrohten uns sogar Zuhause. Wieder musste ich schreckliche Angst um meinen Vater haben.

Neulich kamen meine Mutter, mein Vater und ich in Japan an. In dieser freien Gesellschaft schätzte ich es sehr die Lehren von Falun Gong lernen zu dürfen und die Übungen in der Öffentlichkeit zu machen. Ich bin sehr entschlossen, bei meiner Kultivierung fleißig voranzukommen.