Das eigenes Herz ehrlich kultivieren

(Minghui.de) Im Rückblick auf meinen Kultivierungsweg möchte ich euch meine wichtigste Erkenntnis mitteilen, nämlich, dass wir unser Herz ehrlich kultivieren müssen.

Als ich Dafa gerade kennen gelernt hatte, konnte ich ständig neue Erkenntnisse beim Fa-Lernen im Zhuan Falun erlangen. Dieser Satz im Zhuan Falun rührte mein Herz jedes Mal: „In diesem Kurs gibt es jetzt auch schon Menschen, die selbstgefällig sind, die Art und Weise, wie sie reden, ist schon anders als die der anderen.” (2. Übersetzung, aus der Lektion 6 „Das eigene Herz erzeugt Dämonen”) Im Laufe der letzten Jahre tauchten diese Worte immer wieder in meinem Gehirn auf. Jetzt weiß ich, dass Selbstgefälligkeit bereits der erste Schritt ist, auf Abwege zu geraten.

Ich bin durch verschiedene Schwierigkeiten hindurch gekommen, nachdem ich mehrmals in verschiedenem Maße auf Abwege geraten war. Dank der Barmherzigkeit und des Schutzes des Meisters kam ich immer wieder auf den richtigen Weg zurück.

Worüber sollen sich die Kultivierendem bei einem Treffen austauschen?

Kultivierende sprechen von Erleuchtung: „Sein Erleuchtungsvermögen ist gut”, „Mein Erleuchtungsvermögen ist mangelhaft”, „Du kannst ja leicht zur Erleuchtung kommen” ... . Erleuchten? Was gibt es zu erleuchten? Wie wird im Grunde genommen beurteilt, ob ein Kultivierender ein gutes Erleuchtungsvermögen hat? Kommt es etwa darauf an, wer redselig ist oder wessen Einfall ungewöhnlich ist oder wer mehr Fantasie hat? Natürlich nicht!

Im Zhuan Falun (2. Übersetzung, Lektion 9 „Erleuchtung”) sagt der Meister: „Die Erleuchtung, die wir wirklich meinen, bezieht sich darauf, ob wir während des Praktizierens das vom Meister erklärte Fa, das von einem daoistischen Meister erklärte Dao und die Schwierigkeiten während der Kultivierung begreifen und akzeptieren können, ob wir erkennen können, dass wir Kultivierende sind, ob wir uns während der Kultivierung nach diesem Fa richten können.”

Gerade darauf bezieht sich die Erleuchtung. Manche ältere Praktizierende, die sich kultivieren, verfügen über keinerlei Schulbildung, sie haben auch keine Anschauungen darüber, wie z.B. ein Mensch leben soll. In ihrem Herzen gibt es nur das Vertrauen - zum Meister. Die ehemaligen Lernenden, die sich für die „Gehirnwäsche” einsetzen, meinen, dass solche älteren Dafa-Jünger „ein schlechtes Erleuchtungsvermögen” hätten, sodass sie sich nicht um ihre „Umwandlung” [mit der Methode der Gehirnwäsche] bemühen wollen. In einem Artikel wird gesagt, dass das Böse zwei Gruppen von Kultivierenden nicht umwandeln könne: Die eine Gruppe hat klare, auf dem Fa basierende Kenntnisse und aufrichtige Gedanken; die andere Gruppe besteht von ihrer Schulbildung her aus einfachen Menschen, die auf nichts anderes hören als auf die Worte des Meisters. Die boshaften Menschen können nichts mit ihnen anfangen. Hiermit möchte ich sagen, dass das Erleuchtungsvermögen der älteren Praktizierende wahrlich gut ist.

Der Kultivierungsprozess ist ein Vorgang, in dem man alle Eigensinne ablegen soll. Nachdem man menschliche Angewohnheiten abgelegt und die Xinxing erhöht hat, können neue Fa-Grundsätze erkannt werden. Erleuchtung ist nicht - auch wenn manche es so verstehen - eine durch die Suche nach hohen Grundsätzen zu erreichende Vollkommenheit im Verstand. Die Kultivierenden können nur deshalb neue Fa-Grundsätze erkennen, weil sie ihre Xinxing verbessert haben und dadurch die Ebene erhöht worden ist. Unter diesen Umständen hat der Fashen des Meisters veranlasst, dass wir neue Erkenntnisse erlangen. Das immer wieder neue Erkennen der Fa-Grundsätze auf verschiedenen Ebene lässt sich nicht erstreben. Als ein Kultivierender müssen wir uns in diesem Punkt klar werden. Sobald wir uns als außergewöhnlich gut betrachten und solche Gedanken haben, wie „Guck, wie gut ich mich kultiviere” oder „Meine Erkenntnisse sind so hoch”, sind wir schon in Gefahr.

Zum Schluss möchte ich über meine Erkenntnisse berichten, die ich gewonnen habe, indem ich Fehler gemacht habe:

Manche Worte des Meisters verstand ich nicht und merkte, dass etliche Praktizierende mehr oder weniger an den Worten des Meisters zweifeln. Ich vertraute dem Meister, verstand aber wirklich nicht alle seiner Worte. Beim Fa-Lernen dachte ich: Über diesen Satz muss ich mir Gedanken machen. Ich muss diese Stelle genauer studieren. Mit solch einem strebenden Herzen suchte ich beim Fa-Lernen nach Antworten und verstand die Worte des Meisters aufgrund des Strebens noch weniger. Dadurch entstanden noch mehr Fragen. Wie in einem Teufelskreis wurden die Zweifel am Fa immer weiter vermehrt. Einige Praktizierende haben sich deswegen vom Fa entfernt. Beim mir war das Vertrauen zum Meister relativ stark. In der Überzeugung, dass jedes Wort des Meisters richtig ist, dachte ich nach und versuchte, die anderen Praktizierenden, die sich im gleichen Zustand befanden, zu trösten. Aber das grundlegende Problem blieb unverändert bestehen.

Als mein Vertrauen allmählich gestählt wurde, konnte meine so genannte „Frage” das Fa-Lernen nicht mehr stören. Ohnehin sind die Worte des Meisters richtig, wozu dann so viel grübeln? Lass die vorübergehende Frage liegen und handele entsprechend der Anforderung des Meisters. Nachdem ich die Suche nach neuen Erkenntnissen abgelegt und die „Frage” fast vergessen hatte, erkannte ich unbemerkt neue Fa-Grundsätze.

Wenn ich diese Erkenntnisse jetzt niedergeschrieben habe, werden Mitpraktizierende, die ihre „Frage” nicht leicht nehmen können, aus dem Grund immer noch anderer Meinung sein, sodass sie diesen Eigensinn nicht ablegen können. Sie sind nicht in der Lage, es zu verstehen, solange sie dieses Herz nicht abgeschliffen haben. Darüber hinaus meinen sie sogar, dass sie besser als die anderen sind, weil sie ein „Problem” bemerken und sich noch mehrerer „Probleme” bewusst sind.

Das ist sehr gefährlich für einen Kultivierenden. Worüber der Meister spricht, ist die Wahrheit des Kosmos. Nur wenn wir dem Meister vorbehaltlos vertrauen und uns selbst leicht nehmen, wird uns das Fa helfen, alles zu verstehen und alle Trugbilder zu erkennen.

Dies ist nur meine persönliche Erkenntnis. Wenn die Praktizierenden andere Verständnisse in dieser Angelegenheit gewonnen haben, mögen sie sich bitte mit mir austauschen.