Westlicher Praktizierender: Meinen eigenen Weg gehen

Vorgetragen auf der Minghui Erfahrungsaustausch-Konferenz

(Minghui.de) Ein Problem, mit dem ich die meisten Schwierigkeiten habe, ist eben, wie ich dem natürlichen Verlauf zu folgen, erkennen, und wie ich meinen eigenen Weg während der Fa-Berichtigung finden und gehen kann. In dem Artikel „Der Weg” (aus Essentielles für weitere Fortschritte II) erklärt der Meister:

„Fa-Lernen und sich Kultivieren sind Sachen jedes Einzelnen. Viele Lernende betrachten jedoch andere oft als Vorbild. Sie schauen, wie sich die anderen verhalten, also verhalten sie sich auch so. Das ist eine schlechte Handlungsweise, die man sich unter den gewöhnlichen Menschen angeeignet hat. Für einen Kultivierenden gibt es kein Vorbild. Der Weg eines jeden Menschen ist unterschiedlich, denn die Grundlage eines jeden ist anders, die Größe der verschiedenen Eigensinne ist unterschiedlich, die Beschaffenheit seines Lebens ist anders, die Arbeit unter den gewöhnlichen Menschen und die familiären Umgebungen sind unterschiedlich, usw., bedingt durch diese Faktoren ist der Kultivierungsweg eines jeden Menschen anders, die Zustände, unter denen seine Eigensinne beseitigt werden, sind verschieden, und ebenso die Größe der Pässe, die er überwinden soll. Daher zeigt es sich, dass es sehr schwierig ist, einen von anderen vorgefertigten Weg zu finden. Noch unmöglicher ist es, bei anderen auf den Zug aufzuspringen. Wenn es tatsächlich vorgefertigte Wege und Mitfahrgelegenheit gäbe, dann wäre es auch keinesfalls mehr Kultivierung.”

Als ich darum gebeten wurde, einen Bericht für diese Erfahrungsaustausch-Konferenz zu schreiben, war ich auf einem Tiefstand in meiner Kultivierung. Ich stritt oft mit meiner Frau und hatte ziemlich viele Schwierigkeiten bei der Arbeit. Ich reagierte gefühlsmäßig auf viele Sachen, und ich erfuhr viele Störungen in den meisten Aspekten meines Lebens.

Sobald ich zusagte, einen Erfahrungsbericht zu schreiben, wurden die Störungen noch stärker, und ich wollte dem Teamleiter fast schreiben, dass es vielleicht am Besten wäre, wegen des Zustandes, in dem ich mich befand, keinen Bericht zu schreiben und dass ich nichts Wertvolles zu schreiben hätte. Aber ich erinnerte mich, als ich darum gebeten wurde, einen Erfahrungsbericht für die Fa-Konferenz 2003 zu schreiben, ich auch viele Störungen bekam, es mir aber zur Erhöhung sehr geholfen hatte, dass ich den Erfahrungsbericht schließlich doch geschrieben habe.

Als ich diesen Bericht schrieb, suchte ich in meinem Inneren weiter. Ich konnte beim Nachdenken viele Prüfungen sehen, die ich nicht bestanden hatte, und viele Momente, in denen ich nicht fleißig vorangekommen war und in den menschlichen Gefühlen hing. Eigentlich habe ich es bei anderen Prüfungen recht gut gemacht, aber ich bin nicht konsequent gewesen. Welcher Eigensinn versteckt sich hinter meinen Schwächen?

Bevor ich das Fa erhielt litt ich an einem post-traumatischen Stresssyndrom; ich erlebte zahlreiche schreckliche Ereignisse, die bei mir viele schmerzhafte und angstvolle Eigensinne hinterlassen hatten.

Eine Folge des Traumas ist, dass die betroffene Person sich sehr nach Außen orientiert und alles von Außen als Bedrohung ansieht. Schlimmer war, dass ich, bevor ich Praktizierender wurde, meine Nebenseele kultivierte und einige niedrige Fähigkeiten hatte und mein Himmelsauge geöffnet war. Manche mögen dies als einen Vorsprung betrachtet haben, es ist aber ziemlich das Gegenteil in bestimmten Bereichen. Die Kultivierung der Nebenseele schwächt das Hauptbewusstsein und konditioniert es zur Passivität.

Kurz gesagt, ich trug immer noch die Reste von den negativen Dingen bei mir, und die schwarzen Hände nutzten dieses auf jeden Fall aus. Und in Hinsicht auf bestimmte Ängste war mein Hauptbewusstsein immer noch sehr passiv. Deshalb bin ich in einigen Momenten sehr emotional und böse gewesen. Ich tendierte dazu, gut in der Gruppe mitzumachen; aber die Störungen tauchten höchstwahrscheinlich dann auf, wenn ich alleine oder kurz vor einer persönlichen Veränderung stand. Dies verstärkte sich, weil jene die Bedingungen waren, in denen ich die ursprünglichen Träume ertrug.

Hinzu kommt, dass, weil ich zu sehr nach Außen orientiert war, ich dazu neigte, an zu vielen Aktivitäten teilzunehmen. Ich hatte Schwierigkeiten „Nein” zu sagen, obwohl ich zu beschäftigt war. Dann konnte ich nicht genug Fa lernen, und auch nichts gut machen. Warum machte ich mich immer so klein? Einen Artikel im Clearwisdom, der mir geholfen hat, habe ich zuerst im Juni 2004 gelesen. Der Titel heißt „Einige Verständnisse über die Beseitigung der Anhaftung der Minderwertigkeit” (http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/6/8/49004.html) und wurde von einem westlichen Praktizierenden geschrieben. Einer der vielen Punkte des Praktizierenden ist: „Wenn wir zu viele Dinge auf uns nehmen, um die Anschauung des Selbstwertes oder den Eigensinn der Sehnsucht nach Anerkennung für eine gut erledigte Arbeit von anderen zu verstecken, dann kann es sehr schwierig werden, die Dinge mit einem reinen Herzen und aufrichtigen Gedanken zu machen.”

Dieser Artikel half mir, als ich ihn erstmalig las, und er hilft mir jetzt immer noch. Im Grunde habe ich meine negativen Eigensinne und Ideen mit den Erfahrungen und Erkenntnissen von anderen ausgeglichen. Es war schmerzhaft, mich mit diesen Punkten zu konfrontieren, weil ich so oft sehen konnte, wie ich als ein Praktizierender versagt habe. Aber während ich mich in der vergangenen Woche mit diesem Thema auseinandersetzte, war ich in der Lage, mir das gesamte Ausmaß der negativen Wirkung bewusst zu machen, anstatt nur einige Aspekte davon, und ich konnte mich verändern. Auf einmal fühle ich mich frei, meine eigene Richtung in der Kultivierung und der Fa-Berichtigung einzuschlagen, und von der Besorgnis um die Meinung von anderen ist nur noch ein Schatten übrig geblieben im Vergleich zu dem wie es einmal war, zumindest im Hinblick darauf, meinen eigenen Weg zu wählen. Ich kann mit den Ängsten viel besser umgehen, mit denen ich mich früher viel beschäftigte. Die Ängste, die ich damals hatte, beseitige ich jetzt durch die Kultivierung ständig.

Es war eine erstaunliche Erfahrung, den Artikel über die Anhaftung des Gefühls der Minderwertigkeit zu lesen. Jeder Aspekt des Artikels beschrieb genau mich, und auch der Schreibstil des Artikels ist meinem ähnlich. Es war, als ob ich einen Artikel, den ich selbst mit meinen erhöhten Erkenntnissen in der Zukunft schreibe, gelesen hätte. Dieser Artikel ist für mich ein perfektes Beispiel, dass es sehr wichtig ist, dass die Mitpraktizierenden ihre eigenen Erfahrungen über die Minghui-Webseite austauschen sollen.

Welchen Zusammenhang hat nun dies mit der Arbeit bei der Minghui-Webseite? Da ich mich in vielerlei Hinsicht zu gering einschätzte und mich nicht gut kultivierte, konnte ich mich nicht so an der Minghui-Arbeit beteiligen, wie ich es eigentlich hätte tun sollen.

Nur ein oder zwei Tage nachdem ich diese Situation durchbrochen hatte, erhielt ich einen Hinweis vom Meister. Sein neues Jingwen „Die Reifung” (29.10.2005) wurde veröffentlicht. Darin schrieb er:

„Die Kultivierungsform der Dafa-Jünger ist nun einmal die Kultivierung unter den gewöhnlichen Menschen, sowie die Fa-Bestätigung, die Errettung aller Wesen, der Einsatz gegen die Verfolgung unter den gewöhnlichen Menschen. Unter den Umständen, dass es kein Beispiel dieser Kultivierungsform gibt, das von den früheren Menschen hinterlassen wurde, muss ein Kultivierender sich völlig auf sich selbst stützen, um seinen Weg zu bahnen. Außerdem wird gefordert, dass jeder seinen eigenen Weg durch Erkennen bestätigt, es sind keine Vorbilder geschaffen worden. Der Weg, den man selbst gegangen ist, kann nur als Vorbild den zukünftigen Menschen dienen, es gibt kein Ersatzmittel, wer sich kultiviert hat, der wird es auch bekommen.”

Dieser Artikel war schwer für mich zu lesen, weil ich mich nicht als ein gereifter Praktizierender betrachtete. Aber in einem Punkt, den der Meister in dem Artikel anspricht, war mir der Durchbruch gelungen. Ich verstand, dass ich mich jetzt wirklich auf meinem eigenen Weg bewegte.

Ich sollte wirklich eine parallel laufende Sache erzählen und wie ich zu Minghui kam. Meine Frau und ich erhielten das Fa am 1. Juli 2001 gleichzeitig. Wir wollten den Pfarrer besuchen, der unsere Hochzeitszeremonie vor drei Jahren durchgeführt hatte. Er machte uns mit dem Fa bekannt. Am Monatsende gingen wir zu einem Falun Dafa-Seminar in einer Nachbarstadt, wo uns ein langjähriger Praktizierender die Übungen beibrachte.

Neun Monate später sahen meine Frau und ich Meister Li zum ersten Mal auf der Fa-Konferenz in Boston. Ich war überzeugt, dass er dort sein würde. Es war mein Geburtstag, ich konnte nicht glauben, dass das ein Zufall war und erhielt das größte Geburtstagsgeschenk, indem ich Meister Li sehen durfte. Aber ich erhielt noch ein weiteres Geburtstagsgeschenk an jenem Tag. Der Praktizierende, der meiner Frau und mir die Übungen beibrachte, fragte mich, ob ich mich mit der Minghui-Webseite beschäftigen wolle.

Es ist ironisch: Mehr als vier Jahre habe ich damit abgemüht, was mein Weg innerhalb der Fa-Berichtigung ist. Jedoch waren die Antworten immer da; gerade vor mir. Die Hinweise waren groß. Es ist kein Zufall, dass es der Meister arrangiert hat, den Pfarrer unsere Hochzeitszeremonie durchführen zu lassen, um uns mit dem Fa bekannt zu machen. Wenn meine Frau und ich uns gut innerhalb der Ehe kultivieren können, würden wir es in vielen Aspekten gut machen, weil viele unserer wesentlichen Eigensinne beseitigt würden. Im Großen und Ganzen haben wir es aber als ein verheiratetes Praktizierenden-Ehepaar nicht gut gemacht, und ich glaube, dass die meisten Probleme auf meiner Seite gewesen sind. Aber wir scheinen neben meinem Durchbruch gleichzeitig einen Durchbruch als ein Ehepaar gehabt zu haben. Wir haben gegenseitig die Verantwortung übernommen, den Anforderungen des Meisters folgen.

Ich verstehe auch, dass meine Beteiligung an dieser Webseite schon immer ein Fundament meiner Teilnahme an der Fa-Berichtigung sein sollte. Ich habe viele Artikel in den vergangenen dreieinhalb Jahren bearbeitet, und helfe auch in anderen Bereichen mit. Aber das Niveau meiner Mitarbeit muss sich verbessern. Nach Innen suchend, fand ich heraus, dass ich mich manchmal verhalten habe, als ob Minghui für mich eine Absicherung der würdigen Tugend sei. Eine Dafa-Arbeit, die immer da sein würde, die sich unter die anderen Bemühungen zu Erklärung der wahren Umstände einfügen würde. Ich erinnere mich, dass ich vor zwei Jahren in einem anderen Erfahrungsbericht für Minghui bereits darüber geschrieben habe. Dies bringt mir ins Bewusstsein, wie tief manche Eigensinne versteckt sein können und wie notwendig es ist, sie ständig durch Kultivierung zu beseitigen.

Ich bin auch dankbar, dass der Meister damals meine aktuellen Bedürfnisse kannte. Als ich anfing die Minghui-Arbeit zu machen, war ich noch ein neuer Praktizierender und war gerade dabei, einen Roman zu schreiben. Schließlich ließ ich dieses Bestreben und das Arrangement los. Dann arbeitete ich eine Zeitlang als Reporter, aber danach kam ich zu der Arbeit zurück, die ich vor der Beschäftigung mit dem Roman gemacht hatte. Ich arbeite in der größten Sozialversicherungsbehörde des Landes, und kontaktiere oft sehr kranke oder geisteskranke Menschen, manche von ihnen haben sogar Besessenheiten. Ich muss die Dinge, die sie geschrieben haben, oft lesen. Ich muss mich auch mit vielen Problemen wie Betrug, Drogensucht, Tod, Scheidung und anderen negativen Elementen beschäftigen.

Ich erkannte, dass meine Arbeitsumgebung mich stark beeinflusste, weil ich mich nicht genug im Fa verschmolzen hatte. Wenn ich an den Minghui-Artikeln arbeite, lese ich die Zitate vom Meister, Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden und die Verfolgungsfälle, all dies hilft mir, mich zu reinigen. Ich finde dies so hilfreich, da andere Dafa-Arbeit, mit der ich mich beschäftige, viel indirekteren Methoden zur Errettung von Lebewesen beinhaltet.

Deshalb lese ich viel mehr Artikel von Minghui und gehe standhaft meinen eigenen Weg. Dies mache aus einem Verantwortungsgefühl heraus. In dem neuen Jingwen „ Die Reifung” (29.10.2005) sagt der Meister:

„Im Großen und Ganzen finde ich, dass die meisten Dafa-Jünger gereift sind, dass die Kultivierungsform gereift ist, dass die Erkenntnisse über die Kultivierung der Kultivierenden gereift sind und dass das vernünftige Verhalten mit immer weniger menschlichen Gesinnungen gereift ist. Wenn alle Dafa-Jünger so handeln können, wird das Böse restlos beseitigt, die Gottheiten und Buddhas werden großartig zum Vorschein kommen.”

Wenn ich ein reifer Praktizierende werde, kann ich dabei helfen, die Verfolgung zu beenden und die Welt in ein neue Epoche eintreten zu lassen. Schließlich möchte ich nur sagen, dass ich eine tiefgründige Veränderung erfuhr, während ich diesen Bericht schrieb. Wenn man denkt, dass man es jetzt nicht gut machen kann, weil man es in der Vergangenheit nicht gut gemacht hat, ist das das Denken des alten Kosmos. Die Barmherzigkeit vom Meister ist grenzenlos; Wunder können jeden Tag passieren.

Danke dem Meister, und danke allen für das Zuhören.