Meine Gedanken über die Anhaftung der Angeberei

(Minghui.de) Vor einiger Zeit, wann immer ich einen Bericht fertig geschrieben hatte, sandte ich diesen an alle Praktizierenden, die ich in meinem Internetverzeichnis aufgeführt hatte. Später überlegte ich mir, ob ich diesen Versand wirklich machen sollte. Es gibt ja sehr viele Berichte im Internet und jeder Praktizierende kann selber denjenigen wählen, den er wirklich lesen möchte. Es schien mir nicht nötig zu sein, allen meine Berichte zu senden.

Ich möchte mit euch darüber sprechen, warum ich diese Berichte versandt habe. Da ich alle Praktizierenden in meinem Adressbuch als meine Freunde betrachtete, wollte ich auch meine Verständnisse mit ihnen teilen. Jedoch spürte ich in mir eine raffiniert versteckte Anhaftung der Angeberei. Ich hatte das Gefühl, dass meine Absicht nicht vollkommen rein war. Meine Erkenntnis über eine Sache erzeugte in mir die Auffassung, ein recht gutes Verständnis zu haben. Allerdings ist es nicht dasselbe, als wenn ich mich aus diese Ebene heraus erhöht hätte.

Einmal schrieb ich einen Bericht und dachte, dass dieser wirklich gut gelungen sei. Er wurde aber dann nicht veröffentlicht. Ich konnte nicht verstehen, warum er nicht publiziert wurde. Ein Mitpraktizierender versuchte mir zu erklären, was darin fehlte. Danach las ich ihn gründlicher und versuchte herauszufinden, was ich verbessern sollte.

Jeder hat Raum um sein eigenes Verständnis zu erhöhen. Wir sollten darum stets auf die Vorschläge der anderen hören und bescheiden sein. In „Essentielles für weitere Fortschritte: Wie man betreut vom 10.9.95” sagte unser Meister:

„Sobald du die Absicht hast, dich selbst zu erhöhen, werden die Lernenden denken, dass deine Xinxing nicht in Ordnung ist. Deshalb kann man die Dinge nur mit Bescheidenheit gut erledigen. Dein gutes Ansehen entsteht dadurch, daß du das Fa gut gelernt hast. Wie kann es sein, daß ein Kultivierender fehlerfrei ist?”

Ich habe diesen Abschnitt auswendig gelernt und rufe ihn mir immer wider ins Gedächtnis.

Einige Tage darauf rief ich eine junge Frau an in China an, um ihr die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong zu erklären. Wir hatten ein sehr langes Gespräch. Sie wollte unbedingt die Wahrheit erfahren. So empfahl ich ihr eine Internetseite, die sie aufrufen kann. Sie konnte diese jedoch nicht öffnen. Ich versprach ihr daraufhin, dass ich jemanden in meiner Umgebung finden würde, der diese technischen Probleme lösen könne. Danach würde ich ihr die Informationen zustellen. Als ich danach mit dem lokalen Koordinator darüber sprach, sagte er mir: „Frag einfach deine Schwester, dass sie sich darum kümmern soll.” Ich war ein wenig erstaunt und antwortete: „Sie kann aber nicht sehr gut mit Computer umgehen. Kann sie denn das Problem lösen?” Der andere Praktizierender antwortete: „Deine Schwester hilft täglich 25 Personen, damit sie ihre Austrittserklärung aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) im Internet abgeben können. Natürlich kann sie dieses Problem lösen!”

Ich war sehr überrascht das zu hören, denn ich dachte, dass meine Schwester keine ausreichenden Computerkenntnisse hätte. Doch sie hatte sich ihre Kenntnisse nach und nach angeeignet. Ich war ziemlich beschämt und mir wurde deutlich bewusst, dass ich andere nicht mit meinen Anschauungen beurteilen soll, denn dann könnte das was ich sehe vielleicht falsch sein.

Dies erinnerte mich daran, dass viele Praktizierende, die sich gut kultiviert haben, dies nicht versuchen zur Schau zu stellen. Ein Beispiel: Jemand denkt, dass es sicher gut wäre, 10 oder 20 Menschen pro Tag zu helfen, aus der KPC auszutreten. Nun geht er herum und erzählt den anderen, was er erreicht hat. Während ein anderer, der nicht darüber spricht, möglicherweise 100 oder 1000 Menschen hilft, aus der KPC auszutreten. Ich meine jetzt nicht, dass man nicht über das was man vollbracht hat, nicht sprechen soll. Es ist natürlich manchmal nötig darüber zu sprechen, damit wir uns mit den anderen vergleichen können und wir auch einander helfen und unterstützen können. So können wir uns erhöhen. Es ist nur so, dass wir keine Anhaftung der Angeberei haben sollten. Die Zurschaustellung und den Fanatismus nutzen die Dämonen sehr gut zu ihrem Vorteil. Wir können die Menschen nur gut retten, wenn unsere Herzen rein sind.

Das oben Erwähnte ist meine persönliche Erfahrung. Bitte teilt mir mit, wenn mein Verständnis Unklarheiten beinhaltet.