Die Leiden eines behinderten Kindes und dessen Mutter

(Minghui.de) Ich habe eine Gehirnlähmung [Anm.: Sammelbegriff für eine Reihe verschiedener, nicht fortschreitender Bewegungsstörungen] und bin deswegen behindert. Oft wurde ich aufgrund dessen von den Leuten ausgelacht und gehänselt, so dass ich sogar einmal mit den Gedanken spielte Selbstmord zu begehen. Dann begannen meine Mutter und ich 1997 Falun Gong zu üben und fanden dadurch den wahren Sinn des Lebens. Ich erhöhte meinen moralischen Standard, war körperlich gesünder und im allgemeinen hat sich mein Charakter verbessert. Falun Gong gab mir die Kraft weiterzuleben. Aus diesem Grund zögerten meine Mutter und ich keinen Moment, um uns in Peking für die Freiheit von Falun Gong einzusetzen, als es verleumdet und Falun Gong-Übende verfolgt wurden.

Am Abend des 1. Oktober 2001 gingen meine Mutter und ich auf den Platz des himmlischen Friedens und breiteten ein Falun Gong-Banner aus. Als wir das Banner hochhoben, wurden wir sofort von Polizeibeamten in Zivil umzingelt. Sie schleiften uns in eine abgelegene Ecke, wo sich nur ein Paar Touristen befanden und durchsuchten uns. Dann schickten sie ein Polizeiauto, um uns abzuholen. Wir wurden zur Qianmen-Polizeiwache gebracht. Als wir den Flur betraten, machten sie heimlich ein Foto von meiner Mutter. Als sie gerade ein Foto von mir machen wollten, bemerkte es meine Mutter und stellte sich vor mich, um es zu verhindern. Sie schleiften meine Mutter weg und sperrten sie in einen großen Käfig. Drei oder vier Polizeibeamte hielten sie gewaltsam zurück, um von mir ein Bild machen zu können. Ich dachte mir, dass ich den Angreifern nicht ungehindert freien Lauf lassen sollte. Also versuchte ich mich mit aller Kraft dagegen zu wehren. Ein Polizeibeamter sagte, dass er nicht an meinen Haaren ziehen konnte, weil sie zu kurz waren. Ein anderer Polizeibeamter sagte: „Warum drehst du ihr nicht einfach den Hals um?”

Als meine Mutter dies beobachtete, rief sie laut im Käfig: „Die Polizei misshandelt ein behindertes Kind!” Sie machten selbst nicht halt, als sie meine Unterwäsche zerrissen. Es verging eine halbe Stunde und es gelang ihnen nicht ein Foto von mir zu machen. So steckten sie auch mich in einen Käfig. Etwas später brachten Polizeibeamte uns in einen Raum und wollten unsere persönlichen Daten registrieren. Wir sagten ihnen, dass wir nur der Regierung unsere Gedanken darlegen wollten und dass „Falun Dafa gut ist und wir persönlich davon viele Vorteile erhalten haben.” Das war alles, was wir ihnen erzählten. Zwei Polizeibeamte in Zivil kamen später herein. Einer von ihnen hatte eine Kamera in der Hand und ergriff die Haare meiner Mutter, um gewaltsam ein Foto von ihr zu machen. Als sie von mir ein Foto machen wollten, ging ich direkt auf sie zu und wollte ihnen die Kamera wegnehmen. Sie wichen mir aus und konnten dabei kein Foto von mir machen. Weil wir ihnen unsere Namen oder Adressen nicht nannten, wurden wir wieder in den Käfig gesperrt.

Nach einer Weile holte uns ein Polizeibeamter aus dem Käfig heraus und fragte wieder nach unseren Namen und Adressen. Dieses Mal ging er sanfter vor und bestellte sogar Essen für uns. Wir sagten ihm, dass wir nicht hungrig wären und dass wir nicht gegen das Gesetz verstoßen hätten und deswegen nicht eingesperrt werden dürften. Als er einsah, dass er nicht das bekam, was er von uns forderte, fing er an uns zu drohen: „Ihr wisst nicht, was das Beste für euch ist und es gibt noch viel sturere Leute als euch. Wenn ihr euch nicht benehmt, haben wir Methoden euch in die Knie zu zwingen!” Und dann sagte er mit einem selbstgefälligen Ton zu meiner Mutter: „Wir wissen wie man mit solchen Leuten wie dir und dem idiotischen Kind umgeht. Wir werden euch ins Krankenhaus bringen und euch eine Spritze geben. Danach werdet ihr nichts mehr von Falun Gong wissen. Wir lassen dann die Leute von ,Focal Point' von CCTV kommen und eine Story über eine Frau mit ihrem Kind daraus machen, die Falun Gong üben und dass ein "normales" Kind dadurch verrückt wurde.”

Mutter sagte: „Das ist eine Lüge. Es ist gesetzeswidrig!” Der Polizeibeamte erwiderte: „Wir werden jedem zuhören, der uns Geld anbietet. Ich habe keine Angst dieses zuzugeben. Alle Nachrichten von CCTVs ,Focal Point' stammen direkt von uns. Wie unsere Vorgesetzten euch beschreiben, das ist das, was berichtet wird."

Wir ignorierten ihn. Dann mussten wir wieder in den Eisenkäfig. Dort befand sich bereits eine ältere Falun Gong-Übende. Kurz danach führten sie Mutter weg. Ich war um sie besorgt und fing an zu schreien. Nach einer Weile brachten sie Mutter zurück. Sie verhörten Mutter Nacht für Nacht. Am nächsten Morgen wurden noch mehr Falun Gong-Übende hereingebracht. Ich sah einige männliche Falun Gong-Übende, die geschlagen wurden und deshalb am ganzen Körper blutverschmiert waren, weil sie sich geweigert hatten ein Foto von sich machen zu lassen. Einigen Verprügelten fehlten die Schuhe. Bei einigen weiblichen Falun Gong-Übenden war die Kleidung wie bei mir zerrissen. Ich sah auch viele Polizeibeamte die mit Knüppeln auf die weiblichen Falun Gong-Übenden einschlugen.

Danach führten sie Mutter wieder weg. In der Zwischenzeit versuchten die Verfolger außerhalb des Käfigs heimlich ein Foto zu machen. Ich weiß, dass sie damit beabsichtigten meine Behinderung näher zu untersuchen. Also drehte ich mich zur Wand, um es zu verhindern. Dann wurde Mutter wieder in den Käfig zurückgeführt. Mutter erzählte mir, dass sie sie verprügelt hätten, damit sie ihren Namen und ihre Adresse preisgibt. Als Mutter sich weigerte, traten sie ihr in die Rippen und in den Unterleib. Dennoch blieb Mutter bei ihrer Meinung, so dass die Verfolger brüllten: „Wenn du schon früher hier gewesen wärst, hatte ich dich längst getötet.” Am Nachmittag flüsterte ein Polizeibeamter einem anderen zu: „Vielleicht sollten wir sie zu einem Platz bringen, Benzin über sie schütten und sie verbrennen. Wir sagen dann, dass sie ein Opfer von Selbstverbrennungen wären und dadurch erhofften in den Himmel zu kommen.”

Die Polizei versuchte vergeblich ihren Namen und ihre Adresse in Erfahrung zu bringen. Also versuchten sie unsere Identität über das Petitionsbüro heraus zu bekommen, doch auch dies gelang ihnen nicht. Dann schleifte die Polizei uns einen nach dem anderen weg. Ich hörte einen Polizeibeamten bösartig sagen: „Ich werde schon einen Ort für euch finden. Ich glaube nicht, dass euer Glaube immer noch so fest ist, wenn ihr in den Keller kommt.” Mutter und ich waren überrascht, dass es einen Keller gab, in der Falun Gong-Übende gefoltert wurden.

Als nur noch wir zwei im Käfig waren, sagte uns ein Polizeichef, dass wir nach Hause gehen könnten. Es war dunkel als wir aus der Polizeiwache raus gingen. Uns war klar, dass wir ihre Verbrechen publik mach mussten. Schnell gingen wir zu einer Freundin und schilderten ihr die Geschehnisse.