Kilgour spricht auf dem Parlamentshügel: Die internationale Gemeinschaft sollte Maßnahmen ergreifen, um den Verbrechen ein Ende zu setzen.

(Minghui.de) Am 26. September versammelten sich Verfechter von Falun Gong und acht Parlamentsmitglieder auf dem Parlamentshügel in Kanada. Sie ersuchten die kanadische Regierung und die Öffentlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Grausamkeiten des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch das chinesische kommunistische Regime zu stoppen. Der ehemalige Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum und Parlamentsabgeordnete David Kilgour hielt auf dieser Versammlung eine Rede. Ein Reporter interviewte Herr Kilgour anschließend.

David Kilgour hielt auf der Versammlung auf dem Parlamentshügel am 26. September 2006 eine Rede.

Reporter: Sie haben kürzlich viele Länder in den Vereinigten Staaten, Europa und Australien sowie die UN besucht. Können Sie etwas über ihre Erfahrungen dieser Reise erzählen?

Kilgour: Meine Reise ging nach... Kestle... in Australien, Neuseeland und in Europa, in die nordischen Länder. Am Freitag werden wir zum Kongress der Vereinigten Staaten gehen. Wir wurden bisher überall freundlich empfangen. Sehr ermutigend fand ich, dass auf dem Gipfeltreffen der Europäischen Union mit China der Außenminister des Gastgeberlandes Finnland bei einem Gespräch mit dem chinesischen Außenminister den Organraub zum Thema machte.

Er betonte, dass die Europäer sehr besorgt über die Anschuldigungen seien. Die Europäer fordern eine unabhängige Untersuchung. Ich habe keine Antwort des chinesischen Außenministers gehört, aber mindestens 530 Millionen Europäer haben durch das Gipfeltreffen von dieser Angelegenheit der chinesischen Regierung erfahren und das können sie nicht ignorieren. Sie können vielleicht Kanada ignorieren, aber sie können nicht Millionen von Europäer ignorieren.

Ähnlich war es in der vergangenen Woche auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in Genf. Ich nehme an, sie haben davon gehört, dass ich zwei Minuten erhielt, um eine kleine Zusammenfassung unseres Berichtes zu machen. Offensichtlich versuchte die chinesische Delegation 45 Minuten lang, um um mehr Redezeit zu erbitten. Als sie dann drei Minuten erhielten, hatten sie nichts zu sagen. Ich bin mir sicher, dass es eine Aufzeichnung darüber gibt, welche verfügbar ist und die Sie noch bekommen können.

Der Druck wird stärker und wenn viele Menschen E-Mails senden und viele Kundgebungen wie die heutige stattfinden, wird das chinesische Regime hoffentlich sehr bald begreifen, dass es verliert und dass es sein Spiel verlieren wird.

Und die Welt ist dabei, den Olympischen Spielen den Rücken zu kehren und vor allem diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ... Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist etwas, was die Welt im 21. Jahrhundert nicht hinnehmen wird. Ich denke, das werden alle Menschen tun, die heute hier sind, und alle Menschen auf sämtlichen Kontinenten.

Reporter: Was ist Ihr nächstes Vorhaben?

Kilgour: Wir werden nach Asien gehen und ich hoffe, dass wir dies durchsetzen werden. Die Regierung in Peking wird feststellen, dass das Spiel vorbei ist, dass sie verloren haben. Sie müssen dieses abscheuliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, besser noch, alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit stoppen.

Diesen Freitag gehen wir zum Kongress in die Vereinigten Staaten nach Washington. Wir werden dort über unseren Bericht sprechen, über das, was wir getan haben und was wir daraus gelernt haben. Danach hoffen wir, in mehrere Länder Asiens zu reisen.

Wir gehen am Freitag nach Washington, um für einen Ausschuss auszusagen, einen Unterausschuss im Kongress, einen Menschenrechts-Ausschuss. Wir werden dort über unseren Bericht sprechen und was wir gesehen, gehört und auf unserer Reise rund um die Welt erfahren haben. Wir werden auch darüber sprechen, was ich schon letzten Sommer in Boston erwähnte, als ein Chirurg vom Allgemeinen Krankenhaus in Tianjin einem Arzt aus Deutschland gegenüber zugab, dass die Organe hauptsächlich von Falun Gong-Praktizierenden stammen. Nachdem er gefragt wurde, woher die Organe stammen, gab er zur Antwort: „Gehen Sie hinaus und fragen Sie doch die Falun Gong-Praktizierenden, die da draußen vor dem Hotel demonstrieren. Das ist eine klare Aussage von einem Chirurgen aus China zum Thema, woher die Organe stammen, in diesem Fall handelte es sich um Lebertransplantationen. Das ist auch ein Beweis, dass so etwas wirklich geschieht.

Reporter: Sie wissen, dass kürzlich der Rechtsanwalt Gao Zhisheng verhaftet wurde und bis jetzt nicht wieder freigelassen wurde. Sie wissen auch, dass die ausländischen Medien und Nachrichtenagenturen vom KP-Regime blockiert werden. Können Sie darüber etwas sagen?

Kilgour: Vielen Dank, dass Sie das Thema Gao Zhisheng ansprechen. Er ist so eine Persönlichkeit wie Nelson Mandela, oder Mahatma Gandhi. Er ist das Gewissen der freien Juristen in China. Ich bin Rechtsanwalt. Sie wollten ihn verhaften. Er war es, der Matas und mich einlud, nach China zu fahren.

Und sie bringen es fertig, Gao Zhisheng zu verhaften und soviel ich weiß, hat er Polizisten in seinem Haus, die seine Frau und seine Kinder nicht heraus lassen.

Was denkt die Regierung Chinas sich eigentlich, in welcher Welt lebt sie? Denken sie, dass die Menschen in Kanada, Amerika, Europa oder Asien vielleicht zusehen werden, wenn Chinas edelstes Mitglied der freien Juristen so behandelt wird. Wenn sie ihn behandeln wie einen Hund?

Es gibt Gerüchte, dass sie ihn foltern. Wenn das wirklich der Fall ist, würde ich sagen, dass ihre Chancen für die Austragung der Olympischen Spiele immer geringer werden. Die Welt steht nicht zu der Art und Weise, wie sie gegen Falun Gong vorgehen und sie werden auch nicht dazu stehen, wie sie Herrn Gao behandeln. Sie sollten ihn besser schnell und unversehrt freilassen, oder eine große Anzahl von uns wird sagen, dass die Olympischen Spiele im Sommer 2008 in Peking, der letzte Platz auf dieser Erde sein wird, wo wir hingehen möchten.

Reporter: Denken Sie, dass die Regierungen der ganzen Welt dieser Sache Aufmerksamkeit schenken werden?

Kilgour: Ich denke, sie werden. Ich meine, wir hatten in Australien, Neuseeland, Belgien, Schweden, Finnland und in Frankreich sehr ermutigende Reaktionen erhalten. Es war sehr vielversprechend. Ich denke, wir werden gutes Feedback erhalten. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Die Regierungen in der ganzen Welt müssen anfangen, darauf zu drängen, dass sofort eine Reaktion von Seiten Chinas erfolgt und vor allem dieses schreckliche Verbrechen sofort beendet wird.

Reporter: Denken Sie, dass die kanadische Regierung etwas unternehmen wird?

Kilgour: Ich bedauere es sehr, dass heute niemand aus dem konservativen Parteiausschuss dabei ist. Weil die konservative Regierung und die Parlamentsmitglieder der konservativen Partei tatsächlich durchaus unterstützend sein können. Ich glaube, dass die Regierung Harpers um einem Untersuchungsbericht ersucht hat. Sie müssen nicht mehr weiter suchen, er liegt bereits vor. Ich denke, dass unser Bericht genau der richtige für sie ist.

Ich hoffe, dass Herr Harper, der sehr besorgt über die Menschenrechte in China zu sein scheint, hier einen hartnäckigen Standpunkt dazu einnehmen wird. Niemand in Kanada kann glauben, dass unsere Exporte nach China negativ beeinflusst werden, wenn wir uns diesen Problemen stellen. Sicherlich gibt es einige Dinge, die wichtiger sind, als mit einer Regierung zu handeln, die nebenbei gesagt, ein Handelsdefizit von 12 Milliarden Dollar mit China hat. Jeder der nur ein bisschen nachdenkt und glaubt, dass Harpers Regierung sich nicht diesen Problemen stellt, liegt falsch. Ich bleibe optimistisch, dass die Regierung Harpers sich diesen Problemen annimmt.

Reporter: Denken Sie, dass Harpers Regierung die unterstützende Außenpolitik zu China ändern kann?

Kilgour: Ja, in der Tat, warum sollten China die erhaltenen Steuergelder, ich schätze, es sind 40-50 Millionen, zu Gunsten der Parteiprogramme gegeben werden, was geht da eigentlich vor sich?

Der OECD hat das Thema im Laufe der Jahre aufgebracht, das Kanada keine Hilfe mehr nach China geben sollte, und wenn, dann müsste sichergestellt werden, dass jeder Dollar, der von Kanada nach China geht, nicht vergeudet wird, in etwas, was der Regierung Chinas erlaubt, mehr Geld für solche abscheulichen Dinge, wie den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden oder für die Verfolgung von Falun Gong, auszugeben.

So denke ich, sollten wir seitens CIDA und der Regierung Kanada in Bezug auf diese Hilfe umdenken, wenn wir tatsächlich die Hilfe für China fortsetzen wollen.

Reporter: Es scheint, dass der Menschenrechtsdialog zwischen den Regierungen keine Früchte trägt. Was schlagen Sie vor?

Kilgour: Meine Ansicht besteht darin, dass wir die Menschenrechtsfrage auf jeder bilateralen Sitzung ansprechen sollten, die wir mit China haben. Es sollte jedes Mal angesprochen werden, wenn eine Sitzung mit einem Vertreter Kanadas und einem Vertreter Chinas stattfindet.

Das Thema nicht einmal im Jahr bei dem sogenannten Menschenrechtsdialog aufzubringen, ist ein Hohn und dies ist von dem ehemaligen Botschafter Charles Bottom bereits als Hohn verkündet worden. Ja so ist es. Wir müssen sehr viel realistischer mit China umgehen.

Reporter: Vielen Dank.

Kilgour: Gern geschehen.