Kanadische Ermittler sprechen im Nationalen Presseclub von Kanada über den Organraub an Lebenden (Fotos)

(Minghui.de) Am frühen Morgen des 4. Oktober 2006 sprachen der ehemalige kanadische Staatssekretär für den Asien- und Pazifikraum David Kilgour und der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas während des „Newsmaker Breakfast” im Nationalen Presseclub von Kanada, über ihren Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC), und beantworteten die Fragen einer Gruppe von Reportern, Politikern, Experten und Gelehrten .

Kilgour (links) and Matas (rechts) sprachen während des „Newsmaker Breakfast” über ihren Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC)

Matas: Weitere Beweise zur Unterstützung des Untersuchungsberichts erhalten

Herr Matas erklärte, dass die Untersuchung nicht nach konventionellen Methoden erfolgte. Der typische Weg, den Menschenrechtsorganisationen gehen, um eine Verletzung zu beweisen, ist der, zwei unabhängige Zeugen zu befragen. Jeder der beiden soll die Zeugenaussage des anderen bestätigen. Herr Matas sagte, dass es die spezielle Natur des Organraubs unmöglich mache, nach dieser konventionellen Beweismethode vorzugehen. Die Operationen fanden hinter verschlossenen Türen statt und man könnte nur die Täter und die Opfer herausfinden. Die Opfer starben und ihre Leichen wurden eingeäschert. Es war unmöglich die Ärzte der Autopsien ausfindig zu machen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Täter Morde eingestehen und die Operationssäle wurden gesäubert. Es heißt, dass die Aufzeichnungen auch vernichtet wurden. Doch auch wenn sie noch existieren würden, wäre es unmöglich, sie zu bekommen.

Herr Matas sagte, dass die Schwierigkeit dieser Untersuchung ein Grund gewesen sei, warum er und Herr Kilgour sie auf sich genommen hatten. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass konventionelle Menschenrechtsorganisationen eine solche Untersuchung durchführen würden, daher hatten sie ihre eigene Methode ausgearbeitet. Durch die Beurteilung von 18 Elementen des Beweises und der Widerlegung zogen die beiden Ermittler ihre Schlussfolgerung.

Herr Matas berichtete, dass seit der Veröffentlichung des ursprünglichen Berichtes weitere Beweise entdeckt wurden und derzeit 26 bis 27 Ermittlungsmethoden gefunden wurden. Herr Matas versicherte den Zuschauern, dass die Schlussfolgerung immer noch die gleiche sei.

Herr Kilgour berichtete, dass er und Herr Matas in 15 Länder und Gebiete fuhren, um ihren Untersuchungsbericht Regierungsbeamten, nicht-staatlichen Organisationen, Diplomaten, Medizinexperten, religiösen Gruppen, Medien und der Öffentlichkeit vorzustellen. Der Bericht wurde in neun Sprachen übersetzt. Herr Kilgour wies auf die Tatsache hin, dass weder er noch Herr Matas dafür bezahlt wurden.

Herr Kilgour erklärte: „Vier entscheidende Erfolge im Hinblick auf das Ziel einer weltweiten Übereinstimmung in dieser Angelegenheit sind passiert:

1. Wir wissen, dass die Regierung und die offizielle Opposition in Australien darin übereinstimmten, die Regierung von China aufzufordern, eine unabhängige internationale Untersuchung bezüglich dieser Anschuldigungen zuzulassen.

2. Wir wurden informiert, dass beim EU-China-Gipfel in Helsinki Anfang September, der Außenminister des Gastgeberlandes die Angelegenheit gegenüber dem chinesischen Außenminister zur Sprache brachte. Letzterer wurde ermutigt, sich aktiv und offen zu diesem Thema zu verhalten, welches als eine Angelegenheit beschrieben wurde, die viel Interesse bei den Europäern hervorrufe. Das chinesische Regime wurde gebeten, eine unabhängige Untersuchung wegen dieser Anschuldigungen vorzunehmen. Vor dem Gipfel wurde bereits eine starke Resolution des Europäischen Parlaments in Bezug auf die Art und Weise verabschiedet, wie China mit den Menschenrechten umgeht.

3. Bei der zweiten Sitzung der neuen Menschenrechtskommission Ende September in Genf, durfte ich im Plenum über die Organentnahmen bei Falun Gong-Gefangenen in China sprechen. Dies geschah, nachdem Manfred Nowak, der UN-Sonderberichterstatter über Folter, seinen Bericht vorgetragen hatten, der sich kritisch gegenüber Regierungen einschließlich des chinesischen Regimes äußerte. Nowak hatte zuvor schon berichtet, dass die meisten der Folteropfer in China Falun Gong-Praktizierende sind, die Schläge, Elektroschocks, schmerzhaftes Fesseln der Gliedmaßen sowie schwere Arbeit erleiden müssen, während ihnen gleichzeitig medizinische Behandlungen und Medikamente verweigert werden.

Es ist hierbei wichtig zu betonen, dass einige Falun Gong-Praktizierende, die aus China entkommen konnten, David Matas und mir berichteten, dass sie ohne Verurteilung oder gerichtliche Verfahren bis zu 16 Stunden am Tag als unbezahlte Arbeiter in „Umerziehungs-Lagern” unter unhygienischen und brutalen Bedingungen Essstäbchen, Schuhe, Kleidungsstücke und verschiedene Werbeartikel für ausländische Firmen zum Export herstellen mussten.

4. Vergangenen Freitag legten vier von uns im Repräsentantenhauses in Washington dem Unterkomitee für Beaufsichtigungen und Untersuchungen des Komitees für Internationale Beziehungen unsere Beweise vor.”

Herr Kilgour und Vertreter von 16 verschiedenen Zweigstellen von Amnesty International sind sich einig, dass sich die Menschenrechtslage in China verschlechtert. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu dem, bei der Bewerbung für die Olympischen Spiele abgegebenen Versprechen des chinesischen Regimes, die Menschenrechte zu verbessern.