Die Wahrheit ist mächtiger als eine Supermacht (Foto)

Rabbi Reuven Bulka hielt vor dem kanadischen Parlament während einer Kundgebung eine Rede

(Minghui.de) Am 26. September 2006 versammelten sich Falun Gong-Befürworter und mehrere Parlamentsmitglieder vor dem Parlament in Kanada. Sie ersuchten die kanadische Regierung und alle Menschen dabei zu helfen, die Verbrechen des Organraubs an lebenden Menschen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC) aufzuhalten. Rabbi Reuven Bulka, Doktor der Philosophie, Vorsitzender des Komitees für Organspender der Nierenstiftung für das östliche Ontario, hielt bei dieser Kundgebung eine Rede aus dem Stegreif. Seine Rede erhielt viel Applaus. Nachfolgend ist seine Rede aufgeführt.

Rabbi Reuven Bulka hält eine Rede aus dem Stegreif bei der Kundgebung am 26. September

Es ist mir eine große Ehre, hier in Ihrer Gegenwart sein zu dürfen und besonders in der Gegenwart eines glaubwürdigen Menschenrechtshelden, der hier in Kanada lebt, David Kilgour. Auch ist es mir eine Ehre, mit ihm auf der Seite von den Dingen zu sein, bei welchen ich im Laufe der Jahre das Privileg hatte, dabei sein zu dürfen.

Ich möchte Ihnen nur zwei sehr wichtige Punkte mitteilen, die darauf basieren, dass mein Leben und meine Herkunft auch von Verfolgung geprägt ist und ich deshalb ein starkes Einfühlungsvermögen habe für das, was ihr durchmachen müsst.

Ich möchte Sie zurückführen zu den Jahren 1930 und 1940, als die Menschen in der ganzen Welt sich weigerten zu glauben, was in Nazi-Deutschland los war und sie behaupteten, dass menschliche Wesen zu solchen bösartigen Taten nicht fähig seien. Wir erfuhren damals, dass Menschen sehr wohl fähig sind, das schlimmste Übel, das es überhaupt gibt, zu verrichten. Es ist für uns unmöglich zu begreifen und zu denken, dass Menschen sich so erniedrigen können, und Organe aus Menschen herausschneiden, die noch sehr lebendig sind, nur zum Zwecke des Geldverdienens. Das ist etwas, das gegen unsere Logik verstößt und unvorstellbar ist. Dann gibt es noch viele die sagen, dass dies so unmenschlich sei, dass es unmöglich sein kann, dass so etwas wirklich geschieht. Lasst euch nicht in diese Falle locken! Wir haben zu oft unter Lebensgefahr in der menschlichen Geschichte erfahren müssen, dass es Barbaren gibt, die fähig sind, das allerschlimmste Übel zu begehen. Und genau das geschieht jetzt direkt vor unseren Augen. Dies ist die erste Botschaft.

Bei der zweiten Botschaft geht es um die Frage, womit haben wir es hier eigentlich zu tun? Wir können behaupten, dass wir es mit einer sprießenden Supermacht zu tun haben, die in dieser Welt gleich nach den Vereinigten Staaten kommt, nämlich China. In den achtziger Jahren kämpfte der Mann, der hinter mir steht, David Kilgour, gegen eine andere Supermacht, damals ging es um die Sowjetunion. Wo ist die Sowjetunion jetzt? Sie existiert nicht mehr!

Zu diesem Zeitpunkt kämpften wir eine andere Schlacht. Diese Schlacht war gegen religiöse Verfolgung in der Sowjetunion. Ich muss zugeben, dass die Grausamkeit, die heute stattfindet, hundertmal schlimmer ist, als das, wogegen wir damals kämpften. Obwohl wir nicht gegen etwas kämpften, das man als „nett” bezeichnen könnte. Damals wurden den jüdischen Menschen in der Sowjetunion ihre Rechte verweigert, und wir kämpften dagegen. Auch andere religiöse Gruppen verfolgte man damals.

Dieser Mann und ich, wir wissen es, weil ich mit ihm unterwegs war. Wir reisten durch ganz Kanada und wir gingen sogar in neun Städte, Hauptstädte, und wir standen vor einer Aufgabe, die es damals zu lösen gab, obwohl es sich derzeit um ein verbotenes Land handelte. Es war die gleiche Art und Weise, wie es jetzt in China ist; man konnte nicht direkt ins Land einreisen, um Beweise zu finden. Allerdings wussten wir was geschah, weil wir Berichte von verlässlichen Quellen hatten.

Und wir haben gegen sie gekämpft. Die Menschen sagten uns, dass wir mit dem Kopf gegen eine Mauer rennen würden. Dies ist eine Hauptmacht zusammen mit den Vereinigten Staaten. Aber wir erwiderten: wie können wir uns noch im Spiegel anschauen; wie können wir zu unseren Kindern sagen, dass wir alles, was uns möglich war, taten, um diese Boshaftigkeit aufzuhalten; wenn wir nicht zumindest gegen das, was geschieht, protestieren?

Und wir kämpften und kämpften und kämpften. Das Parlament in Kanada hatte die größte Adressenliste. Das Material der Parlamentarier, die diesen Kampf gegen die Verfolgung von sowjetischen Juden vertraten, war so umfangreich, dass es nicht auf das Papier passte.

Jedes einzelne Mitglied des Parlaments, das im Bundestag oder im Senat war, wollte dabei sein. Und zusammen mit anderen Ländern mobilisierten wir uns schnell und wirkungsvoll, damit die Sowjetunion letztendlich nachgeben musste und schließlich zerbröckelte. Und warum ist sie zerbröckelt? Weil wir von außerhalb der Sowjetunion diese Ungerechtigkeit sahen und sagten, dass wir nicht länger schweigen werden.

Also sagen wir euch heute: lasst euch nicht durch die Tatsache, dass ihr einer gefährlichen Supermacht gegenübertretet, abschrecken, denn hinter euch steht die Kraft der Wahrheit und die ist viel mächtiger.

Als vor ein paar Wochen in der Zeitung Ottawa Citizen im Leitartikel und in der Schlagzeile darüber berichtet wurde, was in China geschieht, kam eine auffallende Stille aus der hiesigen chinesischen Botschaft. Bis dann ein Angestellter der Botschaft einen Brief an die Ottawa Citizen schrieb, in welchem er widerlegte, was wir sagten. Allerdings hatte er keine Beweise für seine Behauptung, außer seiner Aussage, dass doch jeder wisse, dass China eine offene Gesellschaft sei. Und das sei alles, was wir zu hören brauchten: China ist eine offene Gesellschaft. Wenn das, was sie sagen wahr ist, dann bekräftigen sie damit, dass alle unsere Anklagen der Wahrheit entsprechen. David Kilgour und David Matas wurde die Einreise in diese offene Gesellschaft verweigert. Wenn Sie so offen ist, wieso lassen sie diese beiden dann nicht einreisen, um die Fakten zu überprüfen? Dies ist keine offene Gesellschaft. Das ist eine Lüge und alles andere ist ebenfalls eine Lüge.

David erwähnte vor ein paar Minuten, dass ihr euch nicht von der vor euch liegenden Aufgabe abschrecken lassen und nicht träge sein sollt. Dies ist eine Sache, die nicht bis morgen warten kann, die nicht aufgeschoben werden kann. Dies ist ein Problem, das nicht warten kann, bis nach den olympischen Spielen. Dies ist ein Problem, und während wir hier reden, werden ihre Menschen umgebracht. Dies ist in dieser Welt eine Menschenrechtsangelegenheit, wahrscheinlich von höchster Bedeutung, und zwar jetzt, wo wir hier darüber sprechen. Ich kann mir keine andere Sache vorstellen, die so in den elementaren Kern der Menschenrechte eindringt, wie diese Angelegenheit.

Und wir müssen jede einzelne Quelle, die uns zur Verfügung steht, mobilisieren, um sicherzustellen, dass ihr jeden einzelnen MP dazu bringt, diese Protestpetition zu unterschreiben. Und das bedeutet Arbeit; das bedeutet harte Arbeit und schlaflose Nächte. Der einzige Weg um etwas zu erreichen, ist der, in dem ihr unermüdlich bleibt. Ihr müsst unermüdlich sein. David versteht euch, ich verstehe euch und es gibt so viele andere, die euch auch verstehen.

Aber wenn ihr nicht unermüdlich seid, dann wird nichts getan werden oder sich ändern. Ihr wisst, was sie sagen: „Sie werden mich heute belästigen, aber sie werden mich morgen in Ruhe lassen.” Die Botschaft muss klar sein, dass ihr niemanden in Ruhe lassen werdet, bis dieses Problem angesprochen und gelöst worden ist. Und mit eurer Leidenschaft, mit eurem Eifer und mit eurem Engagement, das keine zweideutige Sprache spricht, werden wir die Arbeit kompromisslos erledigen, damit Falun Gong in Frieden und nicht in Stücken leben kann. Ich danke Ihnen.