Große Erwartungen

(Minghui.de) Meine Freundin gab sich viel Mühe, um nach ihrer Graduierung Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) zu werden. Damals haben viele Menschen sie missverstanden, indem sie dachten, dass sie das nur täte, um eine gute Arbeit zu finden. Sie erklärte mir aber ihre Überlegungen folgendermaßen: Sie hatte viele Artikel gelesen, welche „die guten Söhne und Töchter der Partei” priesen, von denen sie tief bewegt war. Sie war der Meinung, dass jeder ein Lebensziel haben müsse und so beschloss sie, Parteimitglied zu werden. Das war ihr einziger Lebenszweck.

Fünf, sechs Jahre gingen schnell vorüber. Sie war sehr überrascht über Ärger bei der Arbeit, zwischenmenschliche Kämpfe und Betrügereien. Ihr anfängliches Bild einer „wunderbaren Partei” veränderte sich allmählich durch die brutale Wirklichkeit. Der letzte Rest ihres Glaubens an die Partei wurde durch das Massaker vom 4. Juni 1989 zerstört. Damals wurde jeder aufgefordert, seine Bindung an die Partei schriftlich neu zu bestätigen. Sie entwarf einen Brief zum Austritt aus der Partei. Da aber ihr Bruder viele von der Partei angetriebene „politische Bewegungen” erlebt hatte, und die Brutalität der Partei bis auf den Grund kannte, verbot er ihr strengstens, den Brief abzuschicken. Weil sie an ihre achtzigjährigen Eltern dachte, bestand sie nicht darauf, ihren Brief zu unterbreiten. Sie sagte zu mir: „Ich verlor meinen Glauben an die Partei voll und ganz.” Seitdem hat sie den Parteibeitrag nie mehr bezahlt.

In den folgenden Jahren verschwand ihre Leidenschaft im Laufe ihrer Arbeit vollkommen. Bei ihrer Arbeit hatte sie es mit verschiedenen Regierungsstellen zu tun. Ihr freies, liebenswürdiges Wesen hinderte sie daran, „das Spiel gut zu spielen.” Sie erschöpfte sich geistig und körperlich vollkommen und gab schließlich ihre gut bezahlte Stellung auf. Ihr kam immer der Hass hoch, wenn jemand in ihrer Gegenwart die Partei pries.

Anfang letzten Jahres sagte ich zu ihr, dass der Himmel die KPC bald wegwischen würde und bat sie, zu ihrer eigenen Sicherheit aus der Partei auszutreten. Sie meinte aber, das sei nutzlos, sie fühle sich sowieso schon ganz betäubt. Sie konnte nur noch darüber nachdenken, wie sie Geld verdienen könnte, alles andere interessierte sie nicht mehr. Immer, wenn ich sie traf, versuchte ich, sie zum Austritt aus der Partei zu überreden, aber sie schüttelte nur immer den Kopf und sagte: „Innerlich bin ich ja schon längst aus der Partei ausgetreten.”

So wunderte ich mich neulich, als sie mich eines Morgens bat, ihr zum Austritt aus der Partei zu verhelfen. Sie erzählte, sie habe im Bus einen anderen Falun Gong-Praktizierenden getroffen, der auch versucht hätte, sie zum Austritt aus der Partei zu bewegen. Sie meinte jedoch, dass das nur noch eine Formsache sei. Als sie ausstieg, sagte der Praktizierende: „Auf Wiedersehen!” Sie sagte am Telefon: „ Als wir einander auf Wiedersehen sagten, sah ich, wie der Praktizierende mich mit aufrichtiger Erwartung ansah und in dem Augenblick entschied ich mich zum Austritt aus der Partei!”

Sieben lange Jahre lang haben die Falun Dafa-Praktizierenden in der Gefahr gestanden, geschlagen zu werden, sogar ihr Leben zu verlieren, wenn sie versuchten, voller Erbarmen die Wahrheit aufzuklären und Menschen zu erlösen. Freundlich gesinnte Menschen, könnt Ihr uns nun verstehen?