Die Verfolgung von vier Lehrerinnen in Changchun, Provinz Jilin (Teil 4)

(Minghui.de)

Teil 1: www.minghui.de/artikel/36795.html
Teil 2: www.minghui.de/artikel/36819.html

Frau Yang Yonglan

Frau Yang Yonglan litt immer unter Herzbeschwerden und vielen anderen schweren Krankheiten. Medikamente halfen nicht; aber das Praktizieren von Falun Dafa heilte sie vollkommen und versah sie mit reichlicher Energie. Sie konnte die schwere Arbeitslast tragen, die damit verbunden ist, eine neunte Abschlussklasse zu unterrichten. Sie war eine Abteilungsleiterin und führende Professorin auf gewissen Gebieten in Changchun.

Ende 1999 ging Frau Yang nach Peking um für Gerechtigkeit gegen Falun Gong zu appellieren, nachdem Jiangs Gruppe die Verfolgung von Falun Gong angefangen hatte. Sie versuchte, Falun Gong mit Hilfe ihrer Erfahrungen aus erster Hand zu verteidigen. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens fragte sie einen Polizeibeamten, wo sich das Büro für Briefe und Appelle befinde. Der Polizist rief ein Polizeiauto heran und nahm sie fest. Er brachte sie in ein Haftzentrum und zehn Tage später nach Changchun zurück. Die Polizei nahm ihr ihr Geld ab und sagte, dass es für einen Schlafplatz benötigt würde. Aber es endete damit, dass sie an den nächsten Sitz im Zug gefesselt und dann 15 Tage lang in Changchun eingesperrt wurde. Sie wurde von den Polizisten der Stadt verhört. Die Polizisten ließen sie sich mit nach vorn ausgestreckten Armen hinhocken, bis sie schwitzte und zitterte. Nach ihrer Entlassung kam der Parteisekretär Sun Guizjen zu ihr und wollte wissen, ob sie weiterhin Falun Dafa praktizieren würde. Er drohte, sie zu entlassen, wenn sie darauf bestand.

Im April 2000 ging Frau Yang wieder zum Appellieren nach Peking. Sie wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen, nach Changchun zurückgebracht und dort in einem Gewahrsamszentrum festgehalten.

Frau Yang trat aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Am 9. Tag wurde sie zu 1 ½ Jahren Zwangsarbeit verurteilt, als sie besonders geschwächt war. Sie kam ins Lager Heizuizi der Stadt. Der Lagerdivisions- Führer, Zhu gab ihr Elektroschocks, nachdem sie gerade das Büro der sechsten Division betreten hatte. Er schickte sie in eine Gruppe, in der eine Insassin sie trat und ihr sagte, dass sie mit niemandem reden sollte. Nach drei Monaten kam sie in die 2. Division wo sie jeden Tag von 4.30Uhr bis 22 Uhr schwere Sklavenarbeit leisten musste. Menschen im Alter von 50 und über 60 Jahren mussten Bücherseiten kleistern und tragen und sie hatten dabei festgelegte Quoten zu erfüllen. Sie mussten ständig die Arme bewegen. Die Finger bluteten, die Arme schwollen an und ihr Brustkasten schmerzte. Aufseher griffen sie verbal und auch körperlich an, wenn sie nur eine kurze Pause einlegten.

Ein Jahr lang ertrug Frau Yang die Misshandlungen in dem Lager. Nach ihrer Entlassung wollte sie wieder an ihre Arbeit gehen; aber das Erziehungsbüro wollte ihr keine Arbeit zugestehen. Sie musste in der Erziehungs- Verwaltungs- Division bleiben, wo jeder sie sehen konnte. Für die ersten 4 Monate wurde ihr ihre Arbeit nicht bezahlt. Sie konnte deshalb nicht mit dem Bus zur Schule fahren, welche ziemlich weit von zu Hause liegt. Sie musste mit dem Rad fahren. An einigen Arbeitsplätzen wird den Angestellten ein Mindestlohn gezahlt, wenn sie im Arbeitslager festgehalten werden; aber die Mittelschule Nr. 52 folgte dieser Politik nicht, sie bezahlte Frau Yang nicht einmal die geleistete Arbeit nach ihrer Entlassung.

Am 11. Mai 2002 wurde Frau Yang erneut festgenommen, als die ausgedehnten Festnahmen in Changchun stattfanden. Sie wurde in der Kriminalpolizeiabteilung von Changchun gefoltert. Sie wurde auf einen metallenen Stuhl gebunden. Die Polizei steckte ihr Geschosse zwischen die Finger, fesselte ihr die Arme auf dem Rücken, schlugen und traten sie, verbanden ihr die Augen, hüllten ihr den Kopf ein und schleppten sie in ein Kellergeschoß in Jingyuetan. Dort wurde sie auf einem Metallstuhl bewegungsunfähig gemacht: Ihre Beine und Füße wurden an den Stuhl gebunden, die Polizisten zogen ihr die Arme ruckartig nach unten, die auf dem Rücken gefesselt waren. Es fühlte sich an, als ob die Arme aus den Gelenken gesprungen wären. Man gab ihr außerdem an verschiedenen Körperpartien Elektroschocks. Hals und Gesicht waren mit Blasen bedeckt. Frau Yang wurde so die ganze Nacht lang gefoltert. Ihre Kleidung war von Schweiß und Tränen durchnässt. Sie war inkontinent. (med.!). Die Brandnarben auf ihrem Brustkorb heilten endlich nach einem Jahr. Einmal wurde Frau Yang mitten in der Nacht verhört und in dem gleichen Keller gefoltert. Sie bekam auch wieder Elektroschocks.

Die Sklavenarbeit im Arbeitslager war monoton und beschwerlich. Manchmal wurden die Gefangenen angewiesen, kleine Püppchen zu machen, die alle 15 Tage für den Export versandt wurden. Das war eine Montage- Arbeit. Diejenigen, welche die Puppen anzogen, mussten von morgens bis abends ihre Finger anspannen. Nach einer Weile schwollen ihnen die Daumen an und taten so weh, dass sie nicht mehr berührt werden durften und sich nicht mehr beugen konnten. An die Wand war die Arbeit geschrieben, die jeder leisten muss. Die Aufseher schlugen jeden, der nicht rechtzeitig fertig wurde. Wenn es weniger Arbeit gab oder Jiang Zemin einen Geheimbefehl ausgab, versuchten die Aufseher, die Praktizierenden zum Schreiben der Garantieerklärung zu zwingen. Drohungen, Ausweitung der Gefängniszeit, verbale und körperliche Angriffe sowie eine Gehirnwäsche waren Teile der Verfolgung. Die Praktizierenden mussten Fernsehprogramme ansehen und falsche Informationen lesen, welche Falun Dafa verleumdeten.

Der Aufseher Liu Lianying versuchte einmal, Frau Yang zum Schreiben der Garantieerklärung zuzwingen, indem er ihr Elektroschocks versetzte. Als sie auf dem Boden zusammenbrach, befahl er ihr, Nitroglyzerintabletten zu nehmen und machte weiter mit den Elektroschocks. Frau Yang stand täglich der Möglichkeit gegenüber, zu Tode gefoltert zu werden.

An Feiertagen wurden die Praktizierenden zusammengehalten. Insassen, die beauftragt waren, sie zu überwachen, folgten ihnen die ganze Zeit. Die Praktizierenden mussten den ganzen Tag mit gerecktem Hals sitzen. So mussten sie die ganzen Ferientage sitzen. Die Aufseher halfen den Insassen, die den Praktizierenden verboten, ohne Erlaubnis zu sprechen. Die Praktizierenden durften nicht auf die Toilette gehen, daher durchnässten einige ihre Bekleidung. Der Führer der Gruppe zeigte jeden an, der andere Menschen ansah.

Als die drei Jahre abliefen, kamen Frau Yang Yonglans Schwester und Schwager mit einem Auto, um sie abzuholen. Gleich nachdem die Entlassungsprozedur beendet war und sie aus dem Vordereingang hinaustrat, warteten draußen Beamte des Büros 610 von Erdao, der Bezirkspolizei und des Erziehungsbüros ihrer Schule. Sie brachten Frau Yang in das Gehirnwäschezentrum Xinglongshan.

Seit Beginn der Verfolgung durch die KPC hat Frau Yang fünfmal über Neujahr in Gefangenschaft gesessen.

Frau Yangs Eltern, beide in den Achtzigern, erwarteten gespannt die Rückkehr ihrer Tochter. Sie wurden vor lauter Sorgen und Qualen bettlägerig. Ihre Mutter stand nach 10 Tagen auf und bestand darauf, ihre Tochter im Gehirnwäschezentrum zu besuchen. Sie sagte weinend: „ Wenn ich sie jetzt nicht sehe, werde ich sie voraussichtlich überhaupt nicht mehr wieder sehen.”

Dafa- Praktizierende werden im Gehirnwäschezentrum isoliert gefangen gehalten. In der Tür ist ein Einwegglas, so dass man zwar hinein- aber nicht hinaussehen kann. Strikte körperliche Einschränkungen wurden Praktizierenden auferlegt, die den ganzen Tag mit weit ausgestreckten Beinen sitzen mussten. Frau Yang kreuzte einmal die Beine, um eine Pause zu machen. Die Aufseher traten ein und sagten, dass sie Falun Gong- Übungen mache. Sie solle die Beine strecken. Sie antwortete: „Es liegt in der menschlichen Natur, dass man die Lage verändert. Ist es gegen das Gesetz, wenn ich die Beine kreuze?”

Yangs Mann wurde durch ihre wiederholten Gefangensetzungen stark belastet. Er sorgte sich um seine Tochter, die in einer anderen Provinz studierte und um seine Frau unter der Gehirnwäsche. Er konnte nicht mehr gut schlafen oder essen. Wenn er nach Hause kam, machte er überall Licht an und stellte den Fernseher zur Zerstreuung seiner Sorgen an. Er litt unter starken Magenbeschwerden, konnte sich aber eine Operation nicht erlauben. Seine Schlaflosigkeit verstärkte sich. Er wanderte durch die Straßen, wenn er nicht einschlafen konnte und ging heim, wenn er erschöpft war. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch und wollte sich scheiden lassen. Seine Frau stimmte zu, um ihm seine Leiden zu erleichtern. Sie verließ ihn und ihre Tochter und überließ ihnen alle ihre weltlichen Güter. In den Winterferien nahm ihr Mann einmal ihre Tochter mit, um Yang zu besuchen. Sie kauften eine Mahlzeit zu 60 Yuan; aber kurz nachdem sie mit dem Essen begonnen hatten, kamen mehrere Polizisten und beleidigten Frau Yang. Mann und Kind rannten in Angst und Schrecken davon.

Yang Yonglan bekam zwischen 2000 und 2005 nur ein paar Monatsgehälter. Außerdem war sie häufig eingesperrt. Ihr Mann war der Hauptverdiener. Er musste für ihre Tochter die Gebühren in der Hochschule und in den Kollegs bezahlen. Er kaufte auch manche Dinge, wenn er sie besuchte. Zuerst konnte er sich die 10 000Yuan Unterrichtsgeld für die Tochter nicht leisten. Er war 50 Jahre alt und litt an einem Magengeschwür. Er verkaufte zweimal sein Blut und bekam dafür 1000 Yuan. Die benutzte er um die Gebühren z.Teil zu bezahlen.

Sun Guizhen sagte zu den Praktizierenden Liu Guichun und Meng Qingbo: „Alle Lehrerinnen, die im Bezirk Erdao Falun Gong praktizieren, müssen nach Sijiazi gehen.” Als die beiden dort ankamen, waren sie jedoch die einzigen Lehrerinnen dort und sie wurden dort auf unbestimmte Zeit festgehalten. Ein paar Tage später kam der Sekretär des Erziehungsbüros, Zhou Chengchun, nach Sijiazi. Die beiden Frauen wollten mit ihm sprechen. Er weigerte sich und beschimpfte sie. Sie sagten: „Es ist illegal, Menschen ohne Beweise einzusperren. Wir wollen wieder zurück!” Zhou Chengchun antwortete: „ Wenn ihr weggeht, werdet ihr entlassen!” Zhou und Sun zogen die beiden Praktizierenden am Rücken. Nachdem sie die beiden gezogen hatten, konnte Sun ihre Arme nicht mehr hochheben. Ihre Gesundheit verschlechterte sich und nun ist sie bettlägerig. Während ihrer Zeit als Parteisekretärin folgte sie aktiv Jiangs Gruppe in der Verfolgung von Kollegiumsangehörigen, die Falun Gong praktizierten. Nun hat sie karmische Vergeltung erhalten. Frau Liu Guichun und Frau Meng Qingbo wurden auf Druck des Erziehungsbüros ihre Titel als ältere fortgeschrittene Lehrerinnen vorenthalten.

In den letzten paar Jahren wurden diesen vier Lehrerinnen große Teile ihres Gehalts vorenthalten. Erziehungsbüro und Schule arbeiteten zusammen, um in den letzten vier Jahren wenigstens das Gehalt, das diesen 4 Lehrerinnen zustand, einzubehalten. Die Praktizierenden haben unter gewaltigem Druck gelebt, sowohl finanziell als auch körperlich.

Anmerkung

1. Yuan
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]

2. Garantieerklärung
[Anm.: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.]

3. Büro 610
[Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]