Geschichten aus dem alten China: Unbeständigkeit

(Minghui.de) Mit ”Unbeständigkeit» meint man, dass die Dinge in dieser Welt einem ständigen Wandel unterzogen sind. Der Ausdruck stammt aus dem Buch über eine Gottheit namens Yuan Wang von Ge Hong aus der Jing-Dynastie. Mar Gu sagte: „Wir haben gesehen, dass sich das ostchinesische Meer dreimal in ein Maulbeerenfeld wandelte.”

Vor langer Zeit lebten einmal zwei Unsterbliche: Einer hieß Yuan Wang und die andere Mar Gu. Eines Tages nahmen sie zusammen einen Umtrunk im Haus von Cai Ying.

An diesem Tag kam Wang Yuan in einem Wagen angefahren, der von fünf Drachen gezogen wurde. Begleitet wurde er von einer Gruppe Trompetern, die auf Einhörnern ritten und einigen Gehilfen. Er trug einen Hut, den er für weite Reisen benutzte, eine farbenfrohe Seidenfliege und eine Tasche, welche die Form eines Tigers hatte, bei sich. Er sah majestätisch aus. Als er bei Cai Jing ankam, verschwanden alle anderen. Nachdem er die Familie Cai begrüßt hatte und sie sich gegenseitig das Beste gewünscht hatten, machte Wang eine Handgeste zum Himmel, um Mar Gu einzuladen. Cai Jings Familienangehörigen kannten die Fee Mar Gu nicht, so schauten sie alle zum Himmel und warteten.

Eine kurze Weile danach kam ein Botschafter vom Himmel, der Wang Yuan sprechen wollte: „Mar Gu bat mich, Ihnen zuerst einmal ihren Respekt auszudrücken. Sie sagt, sie habe Sie seit fünfhundert Jahren nicht gesehen. Zurzeit ist sie auf einer Inspektionstour auf den himmlischen Inseln Peng Lai. Bald wird sie sich zu Ihnen gesellen."

Wang Yuan nickte mit seinem Kopf und wartete. Kurz darauf kam Mar Gu vom Himmel herunter. Sie sah wie ein wunderschönes 18- oder 19-jähriges Mädchen der Menschenwelt aus. Sie hatte langes Haar, das ihr bis zur Hüfte herab reichte. Ich weiß nicht, woraus ihr Kleid gefertigt war, doch hatte es ein wunderschönes Muster und glänzte.

Nachdem sich Mar Gu und Wang Yun begrüßt hatten, ließ Wang Yuan das Fest beginnen. Alles war aus Gold und Jade, fein und elegant. Das Mahl war einzigartig, es bestand hauptsächlich aus exotischen Blumen und Früchten, welche besonders wohlriechend waren.

Cai Jings Familienangehörigen hatten so etwas noch nie zuvor gesehen.

Während der Feier sagte Mar Gu zu Wang Yuan: „Seit ich die Anweisung von Gott erhalten habe, habe ich gesehen, dass sich das ostchinesische Meer dreimal zu einem Maulbeerenfeld wandelte. Als ich in Penlai ankam, sah ich, dass der Wasserspiegel um die Hälfte gesunken ist. Heißt das, dass es bald wieder zu einem Maulbeerenfeld wird?”

Wang Yuan seufzte und sagte: „In den Sagen heißt es, dass der Wasserspiegel fällt. Bald wird es möglich sein, dort Staub zu erzeugen.» Als die Feierlichkeiten zu Ende waren, riefen sie beide nach ihren Wagen und fuhren gen Himmel.

In der Vergangenheit gab es einen Spruch: „Im Himmel nur ein Tag, aber auf der Erde sind bereits Tausend Jahre vergangen.» In unterschiedlichen Räumen gibt es unterschiedliche Zeiten. Mit dem Augenzwinkern eines himmlischen Wesens wird das ostchinesische Meer in der Menschenwelt zu einem Maulbeerenfeld. Das Glück der Zeit ist nicht vorherzusehen.


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200611/35038.html

Rubrik: Meinungsforum