Australische Senatoren schreiben an die chinesische Botschafterin, um nach China zu reisen und den Organraub zu untersuchen

(Minghui.de) Kürzlich schrieben die australischen Senatoren Andrew Barlett (Demokraten), Kerry Nettle (Grüne) und der Parlamentsabgeordnete Chris Bowen (Arbeiterpartei) einen gemeinsamen Brief an die chinesische Botschafterin in Australien, Fu Ying, mit dem Anliegen, nach China zu reisen und den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden untersuchen zu wollen.

Senator Barlett äußerte in einer öffentlichen Erklärung: „Der Bericht über den Organraub darf nicht ignoriert werden.” Er sagte: „Im Juli 2006 erregte der ,Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China' von David Matas und David Kilgour großes Aufsehen. Es muss weiter untersucht werden.” „Ich halte es nicht für unvernünftig, eine gerechte, selbständige und vollständige Untersuchung der Anschuldigungen des Organraubs durchzuführen.” Er sagte, dass sie alle drei eine offene und gewissenhafte Untersuchung unterstützen würden. Er sagte weiter: „Diese Anschuldigungen sowie die bekannten Menschenrechtsverletzungen in China sind eine sehr ernsthafte Sache und dürfen nicht ignoriert werden. (...) Ich bin gewillt, zur Untersuchung nach China zu reisen und ich bin bereit.”

Nachfolgend der Inhalt des Briefes:

Sehr geehrte Frau Fu Ying,

viele Australier sind schockiert über die Vorwürfe, dass zahlreiche Falun Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe zum Zweck des Organhandels getötet werden.

Obwohl Ihre Regierung diesen Tatbestand leugnet, gibt es keine ernsthafte Untersuchung, um dieses Dementi zu untermauern und keinen Hinweis auf vorbeugende Maßnahmen wie etwa das erfolgreiche Inkrafttreten neuer Gesetze. Sowohl die internationale Staatengemeinschaft als auch die Öffentlichkeit in Australien sind der Meinung, dass dies, sofern begründet, ein schwerwiegendes Verbrechen darstellt, das keinesfalls fortgeführt werden darf.

Wir glauben, dass der einzige Weg für die chinesische Regierung, um von den gegen sie erhobenen Anschuldigungen entlastet zu werden, derjenige ist, uneingeschränkte Inspektionen und Untersuchungen durch unabhängige Ermittler der internationalen Gemeinschaft in Internierungslagern und Krankenhäusern ihrer Wahl zu erlauben, inklusive jener militärischen Einrichtungen, die mutmaßlich daran beteiligt sind.

Die Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong in China (Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong in China, CIPFG) ist eine globale Allianz von unabhängigen, beteiligten Parteien, die sich verpflichtet haben, ernsthafte Untersuchungen durchzuführen und sicherzustellen, dass das angebliche Töten nicht stattfindet.

Der Bericht vom 6. Juli 2006 von David Matas, dem internationalen Menschenrechtsanwalt, und David Kilgour, dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär für den Asien- und Pazifikraum (nachfolgend als Matas-Kilgour-Bericht bezeichnet) sprach 17 Empfehlungen an die chinesische Regierung und die internationale Staatengemeinschaft aus, um sicherzustellen, dass die vorgeworfenen Verbrechen beendet oder zumindest verhindert werden. Die Mehrzahl der Ratschläge können und sollen umgesetzt werden, unabhängig davon, ob die Anschuldigungen begründet sind oder nicht.

Außerdem möchten wir bemerken, dass Herr David Kilgour und Herr Edward McMillan-Scott, der Vizepräsident des Europaparlaments, besagte Probleme im August dieses Jahres direkt mit dem australischen Parlament und den australischen Bürgern besprochen haben.

Die CIPFG-Delegation, die nach China reist, wird die Empfehlungen Nr. 3, 11, 12 und 13 des Matas-Kilgour-Berichtes umsetzen.

Die australische Delegation der CIPFG fordert außerdem die Umsetzung der Empfehlungen 10, 15, 16 und 17 des Matas-Kilgour-Berichtes durch die chinesische Regierung selbst: „Die Unterdrückung, die Freiheitsberaubung und die schwere Misshandlung der Falun Gong-Praktizierenden muss sofort aufhören.” „Jede Organtransplantation sollte sowohl für die Spender- als auch für die Empfängerseite vor der Durchführung der Transplantation offiziell durch eine von der Regierung beauftragte Behörde bewilligt worden sein.” „Organentnahme von hingerichteten Gefangenen sollte sofort beendet werden.” „Die Vermarktung der Organtransplantate sollte beendet werden. Organe sollten nicht zum Verkauf angeboten werden.” Die Delegation wird, während sie in China ist, auch im Hinblick auf Zuwiderhandlungen Nachforschungen anstellen und Beweise veröffentlichen.

Die Teams aus vier Kontinenten werden unterschiedliche Regionen Chinas abdecken; die Ziele der australischen Delegation schließen die Provinzen Hebei, Jilin und Hubei ein. Uns liegen Listen von Haftanstalten und Krankenhäusern in jenen Provinzen vor, die den Ausgangspunkt unserer Untersuchung bilden. Jedoch werden wir auch außerhalb dieser Provinzen ermitteln, falls die Notwendigkeit der Untersuchung von Fällen es erfordert.

Wir schätzen Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung in hohem Maße.

Mit freundlichen Grüßen

Senator Andrew Barlett
Senator Kerry Nettle
Parlamentsabgeordneter Chris Bowen