Dritter Appellbrief der Großmutter von Wang Bo zur Beantragung eines Rechtsbeistands

(Minghui.de)

Meine Tochter Liu Shuqin, mein Schwiegersohn Wang Xinzhong und deren Tochter Wang Bo wurden verhaftet, verprügelt und viele Male in Zwangsarbeitslager gesteckt, weil sie es ablehnten, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Sie sind standhaft in ihrem Glauben an "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht".

Liu Shuqin verlor durch die Folter ihre Kontrolle über ihren Darm und sie benötigte eine lange Zeit, um diese nach ihrer Heimkehr wieder zu erlangen. Wang Xinzhongs Augen waren blutunterlaufen und er konnte wegen der Prügel seinen Rücken nicht mehr bewegen. Auch die junge Wang Bo wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und beendete ihre Hochschule unter strenger polizeilicher Überwachung. Mittlerweile fuhr die Polizei damit fort, sie nach der Rückkehr alle weiter zu schikanieren. Die Familie sah keinen anderen Ausweg, als sich im Nordosten des Landes? zu verstecken.

Sie erhalten immer noch keine Begnadigung. Am 27. Juli 2006, wurden sie erneut verhaftet. Insoweit sind sie über vier Monate in Haft gewesen. Sie wurden einem Gerichtsverfahren ausgesetzt und es wurde gesagt, dass in Bälde ein Urteil gefällt werde. Zu unserer Betroffenheit ist es unmöglich, einen Anwalt zu finden, der sich dafür einsetzt, einen Antrag auf „Nicht-Schuldig” zu stellen, wenn es um die Vertretung von Falun Gong-Praktizierenden geht.

Wir haben vernommen, dass der Anwalt Gao Zhisheng aus Peking, der sich um die Aufrechterhaltung von Gerechtigkeit bemühte, von der Polizei verhaftet wurde, weil er Praktizierende vertrat. Wir wissen auch, dass seine Frau und seine Kinder von der Polizei beobachtet werden. Ich bin nun beinahe 90 Jahre alt, doch noch nie habe ich eine solche Ungerechtigkeit und Unvernunft gesehen oder davon gehört. Hiermit appelliere ich dafür, dass sich mehr Anwälte erheben und die Gerechtigkeit verteidigen und der Familie meiner Tochter helfen!

Wir wurden über ihre Verhaftung nicht informiert und wir versuchten vergeblich Informationen über ihre Aufenthalte zu erhalten und ob ihr Leben in Gefahr war. Einige gutherzige Menschen sagten uns, dass die ganzen Verfahren und Verhaftungen geheim gehalten werden.

Als die Nachrichten vor uns nicht mehr länger verborgen bleiben konnten, belog uns die Polizei. Sie behauptete, dass meine Familienangehörigen, nach einer über 20tägigen „Umerziehung” in einem Gehirnwäschezentrum, freikommen würden. Sie behaupteten, ihre Arbeitgeber würden ihnen aus der Klemme helfen. Die Polizei versicherte uns, dass wir sie bald zu Hause erwarten könnten.

Dann erhielten wir aus blauem Himmel einen Telefonanruf, mit der Bitte, Kleidung in die Gefängnisanstalt zu bringen. Sie wurden lange vorher eingesperrt. Wir müssen noch eine offizielle Benachrichtigung erhalten. Mittlerweile hörten wir Gerüchte, dass Wang Bo und ihre Mutter sich wegen eines Hungerstreiks in schlechtem Gesundheitszustand befinden. Dann hörten wir, dass Wang Xinzhong zur Notbehandlung in ein Hospital eingeliefert wurde. Wir hörten auch, dass Wang Bo einschläfernde Drogen injiziert bekam, um ihr leichter intravenöse Spritzen verabreichen zu können. Meine Enkeltochter stand bereits seit einigen Jahren unter starkem mentalen Druck, als die Polizei sie unter Beobachtung stellte. Wir sorgen uns darum, dass sie wegen der einschläfernden Injektionen eine mentale Desorientierung bekommen könnte. Kommt das nicht einer Zerstörung meiner Enkeltochter gleich?

Schließlich erhielten wir nach all den verschiedenen Gerüchten, glaubwürdigere Informationen. Die Gerichtsfälle meiner Familie wurden dem Bezirksgericht von Chang'an übertragen. Wir eilten dorthin und entdeckten am schwarzen Brett, dass das Verfahren innerhalb von drei Tagen stattfinde. Wir versuchten einen Anwalt zu bekommen, doch sobald sie erfuhren, dass es darum ging, Falun Gong-Praktizierende zu vertreten, war niemand bereit, die Fälle zu übernehmen.

Das Verfahren fand wie angekündigt statt, jedoch ohne einen Verteidigungsanwalt. Wang Bo und ihre Mutter waren sehr mager und Wang Xinzhong sah noch schlimmer aus. Er benötigte Hilfe, wenn er sich erheben musste.

Der Richter sagte, dass einige Tausend Flugblätter, welche die Verfolgung aufdecken, konfisziert worden seien, als ihre Wohnung durchwühlt wurde und deshalb würden sie eine harte Strafe bekommen. Wir erfuhren formlos, dass die Strafe für jemanden, der weniger als 1.000 solcher Flyer hatte, zwischen drei und sieben Jahre liege. Nun sagen Sie mir, wie lange würde wohl jemand bestraft werden, bei dem einige Tausend Flyer gefunden wurden? Meine Tochter und ihre Familie waren überall als gute Menschen bekannt, wie können sie also gute Menschen bestrafen und sie ins Gefängnis stecken?

Auf den Straßen werden alle Arten von Flyer und Broschüren verteilt. Wir erhalten oft solche. Eine Menge davon ist für Heilung und Schwindelmedikamente, doch niemand bringt jene Menschen vor Gericht. Mittlerweile werden Praktizierende, die nach den Prinzipien von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" leben, schuldig gesprochen und sie werden verhaftet, verprügelt und eingesperrt. Zu unserem Entsetzen hörten wir auch, dass einige Praktizierende ihrer Organe beraubt wurden, als sie noch am Leben waren. Wie kann es sein, dass man gegen das Gesetz verstößt, wenn man gegen die von Behörden begangenen Rechtsverletzungen appelliert, obwohl man nur Flyer verteilt hat? Gäbe es keine Verfolgung von Falun Gong, gäbe es auch keinen Druck oder kein Verteilen von Flyer. Vor dem Jahre 1999 hörte niemand etwas von Flyer verteilenden Praktizierenden. Sind nicht die Schikanen, Verhaftungen und Folter von Praktizierenden durch die Polizei, der Grund dafür, warum Flyer gedruckt werden? Drücken sie nicht eine Ungerechtigkeit aus? Praktizierende haben keine andere Möglichkeit, als Flyer zu drucken und überall zu appellieren.

Kein Anwalt will Falun Gong-Praktizierende vertreten. Über 40.000 Yuan (1) wurden von uns konfisziert und uns werden keine Familienbesuche erlaubt. Mir bleibt keine andere Wahl, als durch öffentliche Briefe für die Rettung der Familie meiner Tochter zu appellieren.

Der vorsitzende Richter am Gericht sagte zu, wir können die 41.000 Yuan zurückfordern. Jedoch wenn wir die Richter um unser Geld baten, wiesen sie das unter einer Reihe von Ausflüchten zurück. Sie behaupteten, die Geldsummen könnten ohne die Unterschriften meiner Tochter und von Wang Bo nicht zurückerstattet werden. Aber mein Ersuchen, meine Tochter besuchen zu dürfen, wurde abgelehnt. Dann behaupteten sie, die Geldsummen befänden sich bei der Polizei, welche meine Familienangehörigen verhaftete und seien dem Gericht nicht übergeben worden. Die Richter haben die Rückgabe der Geldsummen beantragt, doch es gibt dafür keine Garantie. Sie empfahlen uns, Anspruch auf das Geld zu erheben. Dann hörten wir auch, dass die Kosten für die Richter mehr als 10.000 Yuan betragen würden. Ich bin wirklich durcheinander, wie so etwas geschehen kann. Können die Regeln der Gerichte von ihren eigenen Mitgliedern ignoriert werden und wenn das so ist, wie kann dann noch jemand an dieses Rechtssystem glauben?

Ich hoffe, dass Menschen hervortreten werden, um der Familie meiner Tochter so bald wie möglich zu helfen!

Großmutter von Wang Bo: Han Lingrong 86-311-88963656
Kontaktinformationen über die für die Verfolgung Verantwortlichen: Das 2. Gefangenenlager von Shijiazhuang: 86-311-87782024
Leiter des Gefangenenlagers: Wang Shuting: 86-311-87755213, 86-13931171888, 86-13781581859 Instrukteur Zhang Hongqi: 86-311-87755202 (Büro)

Stellvertretender Leiter des Gefangenenlagers : Wang Zhibin: 86-311-87755202 (Büro)
Chang'an Bezirksgericht der Stadt Shijiazhuang City, Anschrift: Nr. 15 Huailing Road, PLZ: 050021 Büro: 86-311-5814012, 86-311-5815253, 86-311-5814311

Gerichtsvorsitzende Richter: Guo Lianshen und Shi Heping.
Das 1. Bezirksgericht (zuständig für den Fall von Wang Bo's Familie)
Leiter des Gerichts Wang Xu, stellvertretende Leiterin des Gerichts: Richterin Yue

Stellvertretender Leiter des Gerichts: Zhang Mingli Richter: Li Yuhai und Li Bowen
Büro 610 der Provinz Hebei: 86-311-87906057
Öffentliches Sicherheitsbüro der Stadt Shijiazhuang: Li Xingshang (beteiligt an der Verhaftung von Wang Bo's Familie und Ablehnung der Rückgabe von über 40.000 Yuan)

Anmerkung:
1. Yuan ist die chinesische Währung; 500 Yuan entsprechen dem durchschnittlichen monatlichen Einkommen eines städtischen Angestellten in China.